Ich bin nervös,

[Quintus Fixlein]

Bist du jetzt auch nervös?

Wenn Du recht hättest, ja.

Ich mag auch hier nicht mehr groß diskutieren, denn meine weltanschauliche Einstellung zur Politik wäre unabänderlich diese:

Politik mutiert in unserer säkularen Zeit immer mehr zu einer Ersatzreligion

Wir haben moderne säkulare Religionen - in der Tat. - Aber als Religionsträger würde ich in Europa NICHT die Politik bezeichnen, sondern gesellschaftliche Ego-Hypes und materialistisch-existenzialistische Weltanschauungs-Geschöpfe. - Wie auch immer: Der entscheidende Satz ist "Ersatz-Religion".

Ich könnte jetzt keine wirklich antimaterialistischen Einstellungen bei den Religionen erkennen, Teile des Christentums nahmen Jesus vom Kreuz und haben an dessen Stelle einen Sack voll Gold angenagelt.

Existenzialismus als Feinbild der christlichen Glaubensbewahrer ist jetzt nicht unbedingt etwas Originelles.

[Novas]

Existenzialismus als Feinbild der christlichen Glaubensbewahrer ist jetzt nicht unbedingt etwas Originelles.

Dabei sind die Christen die Erfinder des Existenzialismus (Sören Kierkegaard, ein hervorragender und furchtlos heroischer Denker )

[closs]

Existenzialismus als Feinbild der christlichen Glaubensbewahrer ist jetzt nicht unbedingt etwas Originelles.

Nee - ist es auch nicht. Man könnte jetzt darüber diskutieren, was im Leben "originell" ist - oft ist es nur banal, aber wirksam.

Mein Stichwort "Existenzialismus" kann nur ein genereller Hinweis auf das Urmotiv der Genesis sein: Was ist eigentlich Maßstab? Das, woraus wir sind, oder das Ich? - Dieses Thema wird spätestens im Buch Hiob ziemlich gut diskutiert - ohne großen Erfolg, wie man heute sieht.

Und so wälzt sich die Zeit zu ihrem Ende hin, das noch sehr weit in der Zukunft liegen kann. Und der Mensch eiert irgendwo zwischen Irrtum und Wahrheit umher und erkennt oder erkennt nicht - und kann das Eine nicht vom Anderen nicht unterscheiden - und nennt sich dabei "aufgeklärt".

[Novas]

Und der Mensch eiert irgendwo zwischen Irrtum und Wahrheit umher und erkennt oder erkennt nicht - und kann das Eine nicht vom Anderen nicht unterscheiden - und nennt sich dabei "aufgeklärt".

Dann nehmen wir die aufgeklärten Gelehrten beim Wort: was bringt ihnen ihre Aufgeklärtheit angesichts ihrer eigenen Verzweiflung, Unerlöstheit und Todverfallenheit?„Die Krankheit zum Tode“, so nannte es Kierkegaard. Das ist der Atheismus. Der sogenannte Aufgeklärte möchte sich inmitten dieser Krankheit möglichst bequem einrichten, aber das ändert nichts an der viel tiefer liegenden Unerlöstheit. Hervorragend hat das Goethe in seinen Leiden des jungen Werther thematisiert.

[Quintus Fixlein]

Und so wälzt sich die Zeit zu ihrem Ende hin, das noch sehr weit in der Zukunft liegen kann. Und der Mensch eiert irgendwo zwischen Irrtum und Wahrheit umher und erkennt oder erkennt nicht - und kann das Eine nicht vom Anderen nicht unterscheiden - und nennt sich dabei "aufgeklärt".

Und damit wären wir dann endlich bei einem der zentralen Begriffe der Philosophie, nur was ist DIE Wahrheit??? Sollten wir Menschen diese jemals allgemeinverbindlich definieren können, dann bitte dreimal bei QF klingeln, bis dahin überlasse ich diese Diskussion den Leuten mit Zeit und Muße, mit dicker Haut und einer gewissen Fähigkeit zu weltanschaulichen Masochismen.

[closs]

Dann nehmen wir die aufgeklärten Gelehrten beim Wort: was bringt ihnen ihre Aufgeklärtheit angesichts ihrer eigenen Verzweiflung, Unerlöstheit und Todverfallenheit?„Die Krankheit zum Tode“, so nannte es Kierkegaard. Das ist der Atheismus. Der sogenannte Aufgeklärte möchte sich inmitten dieser Krankheit möglichst bequem einrichten, aber das ändert nichts an der viel tiefer liegenden Unerlöstheit.

Gute Aussage - aber wer versteht das heute?

[closs]

Und damit wären wir dann endlich bei einem der zentralen Begriffe der Philosophie, nur was ist DIE Wahrheit??? Sollten wir Menschen diese jemals allgemeinverbindlich definieren können, dann bitte dreimal bei QF klingeln

Ich denke, der Sokrates zugeschriebene Satz "Ich weiß, dass ich nichts weiß" (nicht rhetorisch, sondern knochenhart ernst gemeint) wäre bei der Frage nach "Wahrheit des Menschen" schon mal ziemlich fortschrittlich.

[Quintus Fixlein]

Und damit wären wir dann endlich bei einem der zentralen Begriffe der Philosophie, nur was ist DIE Wahrheit??? Sollten wir Menschen diese jemals allgemeinverbindlich definieren können, dann bitte dreimal bei QF klingeln

Ich denke, der Sokrates zugeschriebene Satz "Ich weiß, dass ich nichts weiß" (nicht rhetorisch, sondern knochenhart ernst gemeint)

Stimmt, um an diesen Punkt anzukommen, dazu bedarf es langer und steiniger Wege und auch tiefer Abgründe, und auch den Mut sich selbst einzugestehen, das wir eigentlich nichts wissen, nichts wirklich, oder wie sagte Paulus einmal, unser Wissen ist nur Stückwerk.

[Lena]

Bei aller Erkenntnis des Nichtwissens weiss ich doch einiges was mein Leben an diesem heutigen Tag betraf .

[closs]

Stimmt, um an diesen Punkt anzukommen, dazu bedarf es langer und steiniger Wege und auch tiefer Abgründe, und auch den Mut sich selbst einzugestehen, das wir eigentlich nichts wissen, nichts wirklich, oder wie sagte Paulus einmal, unser Wissen ist nur Stückwerk.

Das ist wieder einmal einer dieser Fälle, wo Deine Tiefe voll rauskommt - manchmal verschleierst Du selbige. - Mal ganz nebenbei: Dieser offenbar zwischen uns einvernehmlichen Erkenntnis sind meine ganzen Bemühungen hier im Forum gewidmet: Klar machen, dass Ergebnisse von menschengemachten Systemen noch lange keine wirkliche Erkenntnisse sein müssen.

Bei aller Erkenntnis des Nichtwissens weiss ich doch einiges was mein Leben an diesem heutigen Tag betraf .

Da gehört die wahre Erkenntnis auch hin - ins Leben rein. - "Der Mensch ist näher an der Wahrheit, bevor er zu philosophieren beginnt" - so ähnlich sagte es Schiller.