Merkel oder Merkel?

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Ska'ara
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#121 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Ska'ara » Di 19. Sep 2017, 09:34

Martinus hat geschrieben: Ich wähle keine Politiker die das Steuergeld der schon länger hier lebenden Menschen für ein globales Sozialamt ausgeben. Das Gold in unseren Straßen sollte wieder nach Hause gehen.
Eigentlich bin ich deiner Meinung. Aber bedenke mal: warum sind die Menschen woanders arm? Wir haben sie als Europäer ausgenutzt, und das tun wir auch heute noch. Die Ausrede: machen andere doch auch, sonst können wir nicht konkurrieren. Kinderarbeit und geringe Bezahlung mit schlechten Arbeitsbedingungen in den betroffenen Ländern sind doch wohl unter dem Sozialhilfeniveau.

piscator
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#122 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von piscator » Di 19. Sep 2017, 12:06

Ska'ara hat geschrieben:Eigentlich bin ich deiner Meinung. Aber bedenke mal: warum sind die Menschen woanders arm? Wir haben sie als Europäer ausgenutzt, und das tun wir auch heute noch. Die Ausrede: machen andere doch auch, sonst können wir nicht konkurrieren. Kinderarbeit und geringe Bezahlung mit schlechten Arbeitsbedingungen in den betroffenen Ländern sind doch wohl unter dem Sozialhilfeniveau.
Das ist mir zu einfach. Die Armut und die schlechten Lebensbedingungen in diesen Ländern haben auch andere Ursachen. Dazu sollte man sich fragen, wie und warum es uns Europäern in der Vergangenheit gelungen ist, Wohlstand aufzubauen.

Unser Wohlstand und unsere guten Lebensbedingungen sind nicht allein auf die Ausbeutung der betroffenen Länder zurückzuführen, sondern sind m.E. dort weitgehend hausgemacht. Und das hängt in erster Linie mit den dort herrschenden Regierungen und noch mehr mit den dortigen Religionen zusammen.

Nur ein Beispiel:
Man hört oft, dass in islamisch geprägten Ländern der Anteil der Frauen an den naturwissenschaftlichen Berufen außerordentlich hoch ist. Das wird hierzulande gerne als Beispiel für den gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritt in diesen Ländern gewertet.
Da ist jedoch falsch. Tatsache ist, dass in den meisten islammisch geprägten Ländern Wissenschaft nur dann eine Rolle spielt, wenn sie den Koran stützt. Eine freie Forschung wie im Westen, gibt es dort in der Regel nicht. Frauen studieren die Naturwissenschaften nur, weil diese dort keine Stellenwert haben.

Eine Religion, die nicht die Freiheit der Menschen im Fokus hat, trägt mehr zur Unterdrückung der Menschen bei, als alle Kolonialmächte zusammen.
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Ska'ara
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#123 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Ska'ara » Di 19. Sep 2017, 16:33

piscator hat geschrieben:Die Armut und die schlechten Lebensbedingungen in diesen Ländern haben auch andere Ursachen. Dazu sollte man sich fragen, wie und warum es uns Europäern in der Vergangenheit gelungen ist, Wohlstand aufzubauen.
So wie es aussieht, hatten/haben die Arier überall die Nase vorn. :lol:

Martinus
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#124 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Martinus » Di 19. Sep 2017, 19:46

Ska'ara hat geschrieben: Aber bedenke mal: warum sind die Menschen woanders arm? Wir haben sie als Europäer ausgenutzt, und das tun wir auch heute noch. .
Die Regierungen und die Religion halten die Bevölkerung ungebildet und arm. Da haben wir schon seit Generationen nichts mehr mit zu tun.
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Ska'ara
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#125 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Ska'ara » Di 19. Sep 2017, 22:53

Martinus hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben: Aber bedenke mal: warum sind die Menschen woanders arm? Wir haben sie als Europäer ausgenutzt, und das tun wir auch heute noch.
Die Regierungen und die Religion halten die Bevölkerung ungebildet und arm. Da haben wir schon seit Generationen nichts mehr mit zu tun.
Du irrst dich da gewaltig: https://www.maskenfall.de/?p=2698
Der Umstand, dass fast alle Länder Afrikas aus ihrer kolonialen Knechtschaft heraus bis zum heutigen Tag eine sehr einseitige Exportstruktur aufweisen, die zudem auf unverarbeiteten Rohstoffen basiert20, ist sehr bedeutsam, um die Auslandsverschuldung des Kontinents zu verstehen, die seit Ende der 70er Jahren aufgekommen ist und die Länder nachwievor an einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung hindert.
...
Die angesammelten Schulden Afrikas erdrücken den Kontinent. Gelder, die für den Zinsdienst aufgewendet werden, fehlen zur Versorgung der Bevölkerung. Anstatt Kindern Nahrung und Schulbildung durch Sozialprogramme zu ermöglichen, werden Gelder zur Bedienung der Eigentumsrechte der Industrieländer aufgewendet. Auf diese Weise werden viele millionen bedürftige Menschen in den Entwicklungsländern in lebensgefährlicher Unterversorgung gehalten (u.a. mangelnde Nahrungsmittelversorgung, sowie fehlende Programme zur Krankheitsprävention und -behandlung).
...
Erschwerend kommt hinzu, dass ein erheblicher Teil der Schulden als illegitim anzusehen ist, da Kreditgelder der Industrieländer etwa afrikanischen Diktatoren gewährt wurden, die damit Waffen kauften, um die Bevölkerung zu unterdrücken und ihre eigene nicht demokratisch legitimierte Macht zu erhalten.
...
In Anbetracht der zögerlichen und geringen Entschuldung von Entwicklungsländern, deren Schulden einen erheblichen Zahlungsaufwand für diese Länder bedeuten und den unmenschlichen Mangel in ihnen maßgeblich mitbedingen, in Anbetracht des nicht selten als unmoralisch anzusehenden Zustandekommens dieser Verschuldung unter Mitverantwortung der Gläubiger, in Anbetracht der „Peanuts“, die diese Schulden letztlich für die reichen Länder dieser Welt darstellen und in Anbetracht der neoliberalen Bedingungen rund um Privatisierung und Förderung ausländischer Privatinvestitionen, die den Entschuldungskandidaten abgefordert werden, zeichnet sich ein klares Bild davon ab, dass die Auslandsverschuldung der Entwicklungsländer aus der Perspektive der reichen Gläubigerländer (und hier natürlich wiederum der in ihnen herrschenden elitären Partikularinteressen) nicht etwa als ein tragisches Übel angesehen wird, sondern als eine effektive Methode, um Kontrolle über große Teile der Welt, sowie die in ihnen vorhandenen Rohstoffe zu erlangen.

Und auch mal hier lesen: https://fassadenkratzer.wordpress.com/2 ... usbeutung/
Wer glaubt, der Hunger in den Entwicklungsländern, sei ein Ergebnis der schwierigen geographischen und klimatischen Bedingungen, sowie der Rückständigkeit und der Unfähigkeit der dort lebenden Menschen, mit den Problemen fertig zu werden, unterliegt einem schweren Irrtum. Es ist ein Irrtum, der aus Unwissenheit und Gleichgültigkeit erwächst und in der großen Zahl dazu beiträgt, dass die wahren Ursachen nicht benannt, geschweige denn bekämpft werden und maßloses Elend, Leid, Krankheit und frühzeitiger Tod unter Milliarden Menschen weiter wüten können.
...
Aber die Hauptursache ist die Verschuldung durch das internationale Finanzkapital und dessen wirksamstes Durchsetzungs-Instrument, den IWF (s. Der Internationale Währungsfonds). Haben die Regierungen ihre Länder bei den internationalen Banken so hoch verschuldet, dass sie – oft durch unvorhergesehene Ereignisse – trotz Sparmaßnahmen und hoher Steuern den Zins- und Tilgungsdienst nicht mehr leisten können, ist der IWF als Kreditgeber letzter Instanz zur Stelle.
...
Doch die Regierungen der Länder nehmen nicht nur Kredite aus wirtschaftlicher Notwendigkeit auf oder um der oberen Klasse, der sie angehören, Vorteile zu verschaffen. Ein wenig bekannter weiterer Grund liegt darin, dass sie zum Teil mit Bestechung oder Drohungen überhaupt erst kreditgeneigt gemacht werden und Agenten von Weltbank, IWF und Geheimdiensten ihnen mit Hilfe von gefälschten Gutachten übermäßige Kredite aufdrücken.

Na, immer noch naiv und lieber Gutmensch?

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#126 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Pluto » Di 19. Sep 2017, 23:01

Frage:
Gibt es auch solche Berichte in seriösen Zeitungen, oder nur in Blogs?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#127 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Ska'ara » Di 19. Sep 2017, 23:22

Pluto hat geschrieben:Frage:
Gibt es auch solche Berichte in seriösen Zeitungen, oder nur in Blogs?
Du meinst sowas?
Handelsblatt.com
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#128 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Martinus » Mi 20. Sep 2017, 08:50

Ska'ara hat geschrieben: Du irrst dich da gewaltig: ........................

Na, immer noch naiv und lieber Gutmensch?

Hallo,
ich kenne Afrika aus den Erfahrungen vor Ort und Gesprächen vor Ort. Die Menschen dort leben anders, sie denken anders, sie handeln anders. Sie sind anders. Achtung !! Nicht schlechter , nur anders.

Beispiel: Ein mir bekannter Berliner hat Anfang der 90 eine Straußenfarm gekauft. Ein Gutmensch ;) "ich bezahle meine Arbeiter ordentlich und deutlich über dem was üblich ist". Was meinst Du was passiert ist. Nach der ersten!! Auszahlung ist keiner mehr zur Arbeit gekommen. :lol: Die hatten vorläufig soviel Geld, das reichte. Sie standen allein auf der Farm.

Unsere Denkweise und Maßstäbe passen da nicht hin. Meine Meinung.

gruss
Angelas Zeugen wissen was!

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#129 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von closs » Mi 20. Sep 2017, 09:39

Martinus hat geschrieben:Unsere Denkweise und Maßstäbe passen da nicht hin. Meine Meinung.
Zustimmung. - Das gilt übrigens bereits zwischen West-Europäern und Ost-Europäern (ich habe zwei russische Schwiegertöchter :D ). - Auch hier: Kein "besser" oder "schlechter", sondern "anders".

Das Problem: Viele Westler meinen, sie hätten mit ihrer Lebensweise ein Anrecht zur Missionierung des Restes der Welt - wohl aufgrund des technisch-zivilisatorischen Vorsprungs. - Dass es Menschen gibt, die ihr Leben eher mit einer INNEREN Sinnfrage verbinden (bewusst oder unbewusst), ist uns Westlern oft nicht bewusst.

Nur ein Beispiel: Neulich hat ein Syrer in einem ZEIT-Interview gesagt (aus dem Gedächtnis zitiert):
"Merkwürdig - wir sitzen hier im Kriegsgebiet, haben kaum etwas zu essen, verlieren wöchentlich einen Verwandten oder Bekannten durch den Krieg - trotzdem lachen wir mehr, als ich es aus Deutschland kenne, wo ich jahrelang gelebt habe".

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#130 Re: Merkel oder Merkel?

Beitrag von Ska'ara » Mi 20. Sep 2017, 10:40

Martinus hat geschrieben: Hallo,
ich kenne Afrika aus den Erfahrungen vor Ort und Gesprächen vor Ort. Die Menschen dort leben anders, sie denken anders, sie handeln anders. Sie sind anders. Achtung !! Nicht schlechter , nur anders.
Sie sind Menschen wie du und ich. Was anders ist, sind deren Gewohnheiten und das System. Sie sind nicht wie wir gezwungen zu arbeiten, um ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Sie können kommen und gehen, wann sie wollen, solange genug da ist.

Beispiel: Ein mir bekannter Berliner hat Anfang der 90 eine Straußenfarm gekauft. Ein Gutmensch ;) "ich bezahle meine Arbeiter ordentlich und deutlich über dem was üblich ist". Was meinst Du was passiert ist. Nach der ersten!! Auszahlung ist keiner mehr zur Arbeit gekommen. :lol: Die hatten vorläufig soviel Geld, das reichte. Sie standen allein auf der Farm.
Wenn jemand Afrika kennt, hätte er doch deren Mentalitäten kennen müssen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich freiwillig bei Fremden arbeiten soll, dann mache ich es, aber gehe, wenn ich auskomme. Würden wir dies nicht tun, wenn wir könnten?

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