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lieber User-Gemeinde.

Habt ihr von dem neuen Aktivismus der Identitäten Bewegung gehört? Sie stellen sich Schiffen im Mittelmeer in den den Weg, welche Flüchtlinge nach Europa transportieren.
Dieser Aktivismus wird scharf kritisiert. Doch was ist hier richtig und was ist hier falsch? Wer ist Schuld daran, dass Menschen, die aus Afrika nach Europa über das Mittelmeer in Schlauchbooten versuchen zu flüchten, im Meer ertrinken?

Identitäre“ auf „Mission“ im Mittelmeer

Die „Identitäre Bewegung“ hisst ihre Fahnen auf einem Traditionsschiff in Bremen, um auf ihre kleine Blockadeaktion im Mittelmeer hinzuweisen. Ein Umschwenken von der Protest- zur Kampfgemeinschaft wird deutlich.

Nachfolgend die Erklärung Martin Sellner zu der Aktion.


Was ist Eure Meinung zu diesem kontroversen Thema?

Diese Leute verstoßen gegen internationales Recht.

Wer helfen kann, ist dazu verpflichtet, Menschen zu retten, die in Seenot geraten sind.

Auch, wenn es einigen selbsternannten Piraten nicht gefällt: Der Rechtsweg muß eingehalten werden. Wo kämen wir hin, wenn jeder sich bei Nichtgefallen darüber hinwegsetzt?

Leider kann man nicht verhindern, dass Menschen sich für viel Geld in Lebensgefahr begeben. Man kann aber, wenn sie in Europa sind, feststellen, ob sie Anspruch haben auf Asyl oder nicht.
LG

Halman hat geschrieben:Wer ist Schuld daran, dass Flüchtlinge aus Afrika im Mittelmeer ertrinken?

Das Internet. - Nicht ganz ernst gemeint, aber ein bißchen schon. - Denn vor einigen Jahrzehnten wussten nur wenige in Nahost und Afrika, was Europa ist - man wusste, dass es reich ist, aber man konnte sich wenig drunter vorstellen. - Heute geht das mit einem Klick. - Man sieht den Überfluss der Supermärkte in Farben, kann über Google Earth jede Stadt angucken und feststellen: Das stimmt ja wirklich.

Um auf den Kern zu kommen: Schuld ist die kolonialistische Einmischung des Westens über Generationen und auf anderer Ebene die laszive Ungleichheit der Verteilung von Reichtümern - und nein: Das hat nichts mit Leistungs-Gesellschaft zu tun, sondern mit unterschiedlichen kulturellen Entwicklungen . - Es eben auch mit Kolonialismus, der ja auf wirtschaftlicher Ebene noch heute existiert - irgendwo müssen ja die billigen Sachen her, die es bei uns gibt. - Und umgekehrt gibt es für abgenagte Hühnerknochen, die man nach Afrika exportiert, sogar noch Geld.

Gäbe es Frieden und echte Perspektiven in den Fluchtländern, gäge es keine Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken. Denn die Menschen würden sich am liebsten daheim wohl fühlen.

Wir sind alle schuld!
Wir kaufen billig gefertigte Produkte aus fernen Ländern und verkaufen, was wir nicht brauchen oder uns nicht gut genug ist, dorthin.
Wir bauen Brunnen, damit das Wasser auf diese Weise noch schneller versiegt.
Wir vermüllen andere Ländern inzwischen, nicht nur die Weltmeere. Da würde ich auch fliehen. Als Flüchtling habe ich das Recht, dorthin zu gehen, wo ich noch leben kann. Die Erde gehört allen oder niemanden. So gesehen sind Amerikaner auch nur Flüchtlinge.
Wir vergeuden unsere und deren Ressourcen, wir verschwenden Wasser, nicht nur bei uns, sondern gerade auch in den trockenen Gebieten.
Wir stecken den Kopf in den Sand und schieben uns gegenseitig die Verantwortung zu, so dann am Ende scheinbar niemand schuld hat.

closs hat geschrieben: Um auf den Kern zu kommen: Schuld ist die kolonialistische Einmischung des Westens über Generationen und auf anderer Ebene die laszive Ungleichheit der Verteilung von Reichtümern - und nein: Das hat nichts mit Leistungs-Gesellschaft zu tun, sondern mit unterschiedlichen kulturellen Entwicklungen . - Es eben auch mit Kolonialismus, der ja auf wirtschaftlicher Ebene noch heute existiert - irgendwo müssen ja die billigen Sachen her, die es bei uns gibt. - Und umgekehrt gibt es für abgenagte Hühnerknochen, die man nach Afrika exportiert, sogar noch Geld.
Gäbe es Frieden und echte Perspektiven in den Fluchtländern, gäge es keine Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrinken. Denn die Menschen würden sich am liebsten daheim wohl fühlen.

Dass der Kolonialismus eine Mitschuld trägt, ist offensichtlich. Aber aus meiner Sicht ist es zu einfach, dem Westen pauschal die Schuld an dem Missständen in den betreffenden Ländern zu geben.

Bei meinen zahlreichen Reisen in muslimisch geprägte Länder ist mir stets sofort aufgefallen, dass es zwar an jeder Straßenecke Moscheen gibt, jedoch Kanalisation, Sozialstrukturen, Schulen und Buchläden Mangelware sind. Meist gibt es weder ein Bildungsbürgertum noch einen Mittelstand.
So hatte ich fast immer den Eindruck, dass Gebete und Gebetshäuser den herrschenden Klassen dort wichtiger sind, als frei denkende und unabhängige Bürger ihrer Staaten. Das hat mit Kolonialismus nichts zu tun, sondern mit verkrustetem Stammesdenken und einer Religion, die ihre Gläubigen bei jeder Gelegenheit dazu animiert, ihr Schicksal als gottgegeben (Kismet) hinzunehmen. Wenn sich dann noch der Potentat auf seine angebliche Abstammung von Propheten selbst beruft, ist der Teufelskreis geschlossen.

Wir hatten bis vor kurzem etwas ähnliches, Monarchismus gegründet auf Gottesgnadentum, dazu eine Kirche, die als zweiter Stand, zusammen mit den ersten Stand über den dritten Stand herrschte. Allerdings haben wir dies überwunden, Ansätze hierzu sind in den wenigsten muslimischen Ländern zu erkennen.

Ska'ara hat geschrieben:Wir sind alle schuld!
Wir kaufen billig gefertigte Produkte....
Wir bauen Brunnen.....
Wir vermüllen andere Ländern ....
Wir vergeuden unsere und deren Ressourcen.....
Wir stecken den Kopf in den Sand......

ich bin nicht schuld !

Von meinem Xten Afrikatrip zurück stelle ich immer wieder fest : die sind selber schuld. Es sind dort fast nur korrupte Kleptomanen an der Regierung. Die wurden nicht von den Kolonialherren eingesetzt sondern von der Bevölkerung gewählt.


und zum Thema: ausnahmslos jedes Boot zurück nach Nordafrika schleppen. Siehe wie es in Spanien oder Australien gemacht wird.

piscator hat geschrieben:So hatte ich fast immer den Eindruck, dass Gebete und Gebetshäuser den herrschenden Klassen dort wichtiger sind, als frei denkende und unabhängige Bürger ihrer Staaten. Das hat mit Kolonialismus nichts zu tun, sondern mit verkrustetem Stammesdenken und einer Religion, die ihre Gläubigen bei jeder Gelegenheit dazu animiert, ihr Schicksal als gottgegeben (Kismet) hinzunehmen.

Das ist ein sehr großes Thema (ganz unabhängig von der Religion): Wozu ist der Mensch eigentlich da? - Zum Erwerb zivilisatorischer Fortschritte? - Zum Erwerb geistiger Erkenntnisse?

Nicht ganz passend, aber vielleicht doch verständlich: Neulich hat ein Syrer gesagt: "Wir verlieren jeden Tag Freunde und Bekannte durch den Bombenkrieg - trotzdem sind wir fröhlicher als die Menschen im Westen. - Wir sind für jeden Tag dankbar, den wir haben." - Ohne solche Sätze auseinanderzunehmen: Kann es nicht sein, dass es Kulturen gibt, die das Leben in den Mittelpunkt des Lebens stellen?

Martinus hat geschrieben:Von meinem Xten Afrikatrip zurück

Und? Ich war noch nie in Afrika. Erzähl mal!

closs hat geschrieben:Wozu ist der Mensch eigentlich da? - Zum Erwerb zivilisatorischer Fortschritte? - Zum Erwerb geistiger Erkenntnisse?

Keins von Beiden.
Zur Weitergabe seiner (fast) unsterblichen Gene. Siehst du einen anderen Lebenszweck?

Pluto hat geschrieben:

closs hat geschrieben:Wozu ist der Mensch eigentlich da? - Zum Erwerb zivilisatorischer Fortschritte? - Zum Erwerb geistiger Erkenntnisse?

Keins von Beiden.
Zur Weitergabe seiner (fast) unsterblichen Gene. Siehst du einen anderen Lebenszweck?

Kann mir nicht vorstellen dass du so fantasielos bist Pluto.