Ein paar unangenehme Wahrheiten

Politik und Weltgeschehen
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#21 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Pluto » Do 8. Jun 2017, 08:45

Novalis hat geschrieben:Er hinterfragt die offizielle Version, was m.E. vollkommen legitim ist.
Legitim, nach mehr als 15 Jahren voller Verschwörungen, die eine nach der anderen von Experten widerlegt wurden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#22 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von piscator » Do 8. Jun 2017, 09:55

Hier ein interessanter Artikel, der im Rahmen einer Bachelorarbeit erstellt wurde:
http://blog.holnburger.com/?p=301

Die Autoren versuchen die Zusammenhänge zwischen den einschlägigen Personen der Szene, den gängigen Verschwörungstheorien und den Medien der alternativen Szene aufzuzeigen.

Aus meiner Sicht fehlen allerdings Jo Conrad, der Honigmann und einige der so genannten Reichsbürger, die auch dazu beitragen, dass sich Verschwörungstheorien per c&p verbreiten.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Benutzeravatar
fin
Beiträge: 1144
Registriert: So 16. Okt 2016, 13:49

#23 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von fin » Sa 10. Jun 2017, 09:32

Wahrheit ist eine Grundfeste. Ein Baustoff, der in Amerika scheinbar nicht so viel Bestand hat. Ein Paradebeispiel waren gleich 3 Türme im freien Fall ... :D

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#24 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Anton B. » Sa 10. Jun 2017, 16:43

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Er hinterfragt die offizielle Version, was m.E. vollkommen legitim ist.
Legitim, nach mehr als 15 Jahren voller Verschwörungen, die eine nach der anderen von Experten widerlegt wurden?
Ja, eine Hinterfragung ist legitim und wird es immer bleiben. Und das ist auch gut so.

Aber die Hinterfragung muss nicht zur Falsifizierung der hinterfragten Theorie führen. Die Hinterfragung muss auch im wissenschaftlichen Rahmen erfolgen, wenn sie wissenschaftlich sein will.

Denn -- das Thema hatten wir schon -- auch eine wissenschaftlich vorgebrachte Verschwörungstheorie muss trotz ihres Verschwörungsinhalts wissenschaftlich begründet sein.

Wie werden eigentlich Gansers Theorien in den historischen Wissenschaften rezipiert? Oder zieht die "Ablehnung" einiger seiner Theorien, begründet auch durch Kritik an Gansers Methodik, schon die nächste Verschwörungstheorie nach sich?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#25 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 16:50

Anton B. hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Er hinterfragt die offizielle Version, was m.E. vollkommen legitim ist.
Legitim, nach mehr als 15 Jahren voller Verschwörungen, die eine nach der anderen von Experten widerlegt wurden?
Ja, eine Hinterfragung ist legitim und wird es immer bleiben. Und das ist auch gut so.

Aber die Hinterfragung muss nicht zur Falsifizierung der hinterfragten Theorie führen. Die Hinterfragung muss auch im wissenschaftlichen Rahmen erfolgen, wenn sie wissenschaftlich sein will.

Denn -- das Thema hatten wir schon -- auch eine wissenschaftlich vorgebrachte Verschwörungstheorie muss trotz ihres Verschwörungsinhalts wissenschaftlich begründet sein.

Wie werden eigentlich Gansers Theorien in den historischen Wissenschaften rezipiert? Oder zieht die "Ablehnung" einiger seiner Theorien, begründet auch durch Kritik an Gansers Methodik, schon die nächste Verschwörungstheorie nach sich?

Der Vorwurf „Du bist ein Verschwörungstheoretiker“, ist nichts anderes, als ein ideologisches Kontrollinstrument. Auf diese Weise werden alternative Denkansätze stigmatisiert und aus dem freien Diskurs ausgeschlossen, was die Gleichschaltung der Meinungen sicher stellen soll. Das funktioniert allerdings nur bei jenen Menschen, die sich davon beeindrucken lassen :) es gibt immer mehrere Versionen einer Geschichte, die auch betrachtet werden müssen, wenn man historische Ereignisse wahrheitsgemäß verstehen will. Die freiheitlich demokratische Grundordnung unterscheidet sich von einer Diktatur dadurch, dass sie diesen Wettstreit der Sichtweisen und Meinungen erlaubt und ermöglicht, während beispielsweise in der DDR Menschen mit abweichender Meinung als feindlich-negative Person und Dissidenten deklariert wurden (das ist die Wortwahl des Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gewesen) Menschen wie Alexander Solschenizyn wurden als Dissidenten bezeichnet.

Ich finde, dass wir auf solche Bezeichnungen sehr gut verzichten können.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 10. Jun 2017, 17:19, insgesamt 2-mal geändert.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#26 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Pluto » Sa 10. Jun 2017, 17:14

Novalis hat geschrieben:es gibt immer mehrere Versionen einer Geschichte, die auch betrachtet werden müssen, wenn man historische Ereignisse wahrheitsgemäß verstehen will.
Ja. Aber am Ende entspricht im besten Fall nur eine Version der Wahrheit.
Was ich an Verschörungstheoretikern kritisiere, ist das Festhalten an Meinungen die widerlegt wurden. Das ist Ideologie pur.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#27 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von piscator » Sa 10. Jun 2017, 17:14

Novalis hat geschrieben:Der Vorwurf „Du bist ein Verschwörungstheoretiker“, ist nichts anderes, als ein ideologisches Kontrollinstrument. Auf diese Weise werden alternative Denkansätze stigmatisiert und aus dem freien Diskurs ausgeschlossen, was die Gleichschaltung der Meinungen sicher stellen soll.
Damit kann man leben. :lol: Bis heute hat sich die weit überwiegende Zahl der Verschwörungstheorien, eigentlich so ziemlich alle, als nicht stichhaltig erwiesen.

Einen wahren Truther ficht das allerdings nicht an. Wenn die Gegenargumente zu seiner aktuellen Verschwörungstheorie übermächtig werden, wechselt er flugs zur nächsten Verschwörungstheorie, weiß er doch ganz genau, dass alles mit allem in Hintergrund miteinander verwoben ist, weil DIE DA OBEN (bitte je nach Gusto die NWO; Rothschild, Juden, Aliens oder Reptiloide, etc.) alles und jeden kontrollieren. :lol:

Und so ist sichergestellt, das die angebliche Mondlandung, die gesprengten Türme in New York, Neuschwabenland, die hohle Erde, die flache Erde, Chemtrails und ähnlicher Unfug regelmäßig in den (alternativen) Medien auftauchen.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#28 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Pluto » Sa 10. Jun 2017, 17:16

piscator hat geschrieben:Und so ist sichergestellt, das die angebliche Mondlandung, die gesprengten Türme in New York, Neuschwabenland, die hohle Erde, die flache Erde, Chemtrails und ähnlicher Unfug regelmäßig in den (alternativen) Medien auftauchen.
Nicht zu vergessen, die Stadt Bielefeld.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#29 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 17:36

piscator hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Der Vorwurf „Du bist ein Verschwörungstheoretiker“, ist nichts anderes, als ein ideologisches Kontrollinstrument. Auf diese Weise werden alternative Denkansätze stigmatisiert und aus dem freien Diskurs ausgeschlossen, was die Gleichschaltung der Meinungen sicher stellen soll.
Damit kann man leben. :lol: Bis heute hat sich die weit überwiegende Zahl der Verschwörungstheorien, eigentlich so ziemlich alle, als nicht stichhaltig erwiesen

Das mag ja sein, aber es ist auch eine Tatsache, dass Verschwörungen, Komplotte und Intrigen immer wieder im Laufe der Geschichte real stattgefunden haben (in der Politik des alten Rom waren Komplotte an der Tagesordnung :P ) Tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber die Politik ist manchmal wirklich so schmutzig. Ein Historiker muss damit rechnen, dass soetwas möglich ist. Das ist ein realistisches Szenario und wer das grundsätzlich ausschließt, leidet unter dem Pippi-Langstrumpf-Syndrom (PLS) einem Zustand massiver und dauerhafter Realitätsverweigerung. Was meinst Du, weshalb die Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika so weise waren, dass sie die Möglichkeit einer Verschwörung der Regierung gegen das eigene Volk in Betracht zogen (als Lehre aus der vergangenen Geschichte, in der das geschah) und darum das Recht in der Verfassung verankerten, in diesem Falle Widerstand leisten zu dürfen.

Das schon im Mittelalter und in der Reformationszeit (Calvin) bekannte Widerstandsrecht ging auf dem europäischen Kontinent im Zeitalter des absoluten Staates verloren, während es vom englischen Parlament in seiner Auseinandersetzung mit den Stuart-Königen im 17. Jahrhundert erfolgreich behauptet werden konnte. Auf dem Kontinent brachte Naturrechts- und Staatsvertragslehre eine Wiederbelebung des Widerstandsrechtes, das Eingang in die moderne Verfassungsentwicklung freiheitlicher Staaten fand, so schon in der Virginia Bill of Rights und der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung vom 4. 7. 1776 (wonach es das „selbstverständliche Recht des Volkes” ist, eine „schädliche Regierung” — d. h. eine solche die nicht auf dem Willen der Regierten beruht — „abzusetzen”) und, hierauf beruhend, in der amerikanischen Bundesverfassung von 1787. Auf dem europäischen Kontinent brachte die Französische Revolution von 1789 die ausdrückliche Statuierung des Widerstandsrechtes. 1Väcli Artikel 2 der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. B. 1789 ist „der Widerstand gegen Unterdrückung” ein natürliches und unverjährbares Menschenrecht. Hieraus basierte Art. 21 des (aus anderen Gründen durch Volksentscheid abgelehnten) französischen Verfassungsentwurfs von 1946, der — in der Übersetzung von Dennwitz, „Die Verfassungen der modernen Staaten” - lautet: „Wenn die Regierung die durch die Verfassung garantierten Freiheiten und Rechte verletzt, ist der Widerstand in allen seinen Formen das heiligste aller Rechte und die gebieterischste aller Pflichten.”
http://www.humanistische-union.de/nc/pu ... erfassung/

Es ist das „selbstverständliche Recht des Volkes”, weil es einfach die Lehre der Geschichte ist, dass das Volk immer wieder hintergangen, belogen und unterdrückt wurde, „der Widerstand gegen Unterdrückung”, sowie das Streben nach Glück, Freiheit und Wahrheit ist darum ein natürliches und unverjährbares Menschenrecht. Das Problem in dieser Welt sind nicht Menschen wie Dr. Daniele Ganser, der einfach ein harmloser Friedensforscher ist, ein paar Bücher schreibt und Vorträge hält und schlimmstenfalls ein paar Menschen zum selbstständigen Nachdenken bringt. Wenn etwas problematisch ist, dann sind es Menschen, die völkerrechtswidrige Kriege anfangen ohne Rücksicht auf Verluste.

Pluto hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Und so ist sichergestellt, das die angebliche Mondlandung, die gesprengten Türme in New York, Neuschwabenland, die hohle Erde, die flache Erde, Chemtrails und ähnlicher Unfug regelmäßig in den (alternativen) Medien auftauchen.
Nicht zu vergessen, die Stadt Bielefeld.

Es ist besser ein bisschen zu kritisch zu sein, als sich blind der offiziellen Sicht der Dinge zu unterwerfen. Wohin das führen kann, zeigte das 20. Jahrhundert. Ich habe die Hoffnung, dass das 21. Jahrhundert besser wird.

Anton B.
Beiträge: 2792
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 16:20

#30 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten

Beitrag von Anton B. » Sa 10. Jun 2017, 18:08

Novalis hat geschrieben:Der Vorwurf „Du bist ein Verschwörungstheoretiker“, ist nichts anderes, als ein ideologisches Kontrollinstrument.
Klar. „Du bist ein Verschwörungstheoretiker“ ist ja erst mal nur ein Vorwurf. Eine Behauptung. Als solche alleine geht der Wert einer solchen Aussaqge gegen Null.

Es gibt ja auch aufgedeckte, durch die historischen Wissenschaften als Verschwörungen bezeichnete "geschichtliche" Ereignisse. Es gibt also auch etablierte, im wissenschaftlichen Umfeld anerkannte Verschwörungstheoretiker.

Der hier zur Diskussion stehende, negativ konnotierte Verschwörungstheoretiker-Begriff bezeichnet aber jemanden, der seine Darlegungen nicht wissenschaftlich überzeugend begründen kann, dies aber genau mit der in seiner Theorie vertretenen Verschwörung begründet.

Natürlich wird deshalb die spezielle Verschwörungstheorie nicht wissenschaftlich vollkommen illegitim. Weitere Forschungen könnten durchaus wissenschaftlichen Kriterien genügende vernünftige Begründungen an das wissenschaftliche Tageslicht befördern.

Was lässt sich daraus schließen:

  • Verschwörungstheorien auch von der Art des Mondlandungshoax können legitim sein
  • der Mondlandungshoax kann möglicherweise in Zukunft als etablierte Theorie verteten werden
  • jetzt aber ist der Mondlandungshoax trotz des von den Vertretern angebrachten Begründungszusammenhanges wenig mehr als eine nette Geschichte
  • weil nämlich der Mondlandungshoax derzeit weder eine etablierte Teorie der Wissenschaften ist, noch in den Wissenschaften eine bedeutsame Diskussion darüber in Gange ist

eigentlich ganz einfach. Und daran ändert auch eine möglicherweise aus der ursprünglichen Theorie extrahierte Behauptung nichts, auch die "Wissenschaft" sei Teil der Verschwörung.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Antworten