Magdalena61 hat geschrieben:Aber ich glaube, ich weiß, was du meinst. Auch in den USA setzen viele der kleinen Bürger ihre Hoffnung auf den "Außenseiter". Sie fühlen sich von der amtierenden Regierung im Stich gelassen und benachteiligt. In Deutschland sind die Verhältnisse ähnlich. Viele Landsleute haben die Schn.... voll von einer selbstzufriedenen und ungerechten Politik, die an den Bedürfnissen und Ängsten des Bürgers irgendwo einfach vorbei geht.
Man darf gespannt sein auf den Ausgang der nächsten Bundestagswahlen. Oder auch nicht, wenn man die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen anschaut. *seufz*
LG
So ist es. Grundsätzlich denke ich, dass wir politische Leader haben sollten, die mehr „christlike“ sind (denn Christus ist mein Ideal für wahre Autorität, Güte und Wahrhaftigkeit), dem entsprechen bei weitem weder Trump noch Clinton. Doch wir müssen mit dem arbeiten, was angeboten wird. Zur Wahl stand den Amerikanern nur die Frage, wer von beiden das kleinere Übel ist. Trumps Vorteil war ganz klar die Außenseiterrolle, weil die Menschen mit der etablierten Politik sehr unzufrieden sind.
http://www.focus.de/politik/experten/ga ... 59556.htmlNach dem Brexit wäre eine Wahl Trumps der zweite Befreiungsschlag gegen jene polyglotte, selbstzufriedene, göttergleiche Polit-Elite, die sich demokratisch gibt, aber aristokratisch handelt. Würden ihn die Amerikaner tatsächlich ins Weiße Haus schicken: Es wäre ein Erdbeben, dessen Ausläufer auch die EU und ihre arroganten Beamten in Brüssel erreichte. Allmählich verdichtet sich der Eindruck, dass eine Wahl des Krawallpolitikers Trump das geringere Übel sein könnte als die Fortführung dessen, was die verblüffend große Zahl seiner Anhänger überwinden möchte.
Die Situation ist bei uns ganz ähnlich: es regt sich Widerstand gegen eine „göttergleiche Polit-Elite“, die manchmal viel zu selbstzufrieden und überheblich auftritt. Meine Hoffnung ist, dass die Wahl von Trump, die ich mit einem kreativen Chaos vergleichen würde, einen neuen Raum eröffnet für eine veränderte Politik, die mehr Rücksicht nimmt auf die Bedürfnisse der Menschen (in der griechischen Mythologie gibt es die Idee, dass die Welt aus dem Chaos geboren wurde)
http://www.sigmabooks.gr/txt_mth_ge_ge1.htmlIn jener fernen Vergangenheit existierte bereits seit undenklichen Zeiten ein Gott, der den Namen Chaos trug. Chaos lebte ganz allein, um ihn herum war nichts als völlige Leere. Es gab weder Sonne noch Licht, weder Erde noch Himmel, nichts als unendliche Leere und tiefe Dunkelheit. Jahrhunderte und Jahrtausende vergingen auf diese Weise, bis Chaos es endlich müde war, allein zu sein. So begann er, über die Erschaffung der Welt nachzudenken. Als Erstes gebar er die Erdgöttin, die die Griechen Gaia nannten. Sie war unbeschreiblich schön. Voller Kraft und Leben wuchs sie heran, wurde breit und fest und umschloss unermessliche Weiten in ihrer Umarmung. Auf sie gründete sich unsere Welt. Dann brachte Chaos den furchtbaren Tartaros und die schwarze Nacht hervor und gleich darauf den lieblichen, strahlenden Tag[...]Nachdem Chaos sein Werk vollendet hatte, war es an der Zeit, dass die Erdgöttin bei der Erschaffung der Welt half. Sie wollte mit etwas Schönem beginnen und gebar die Liebe, die Göttin, die die Schönheit des Lebens in die Welt brachte. Dann gebar sie den endlosen blauen Himmel, die Berge und das Meer, mächtige Götter, von denen Uranos, der Himmel, der stärkste war. So gestaltete Gaia, die Mutter aller Dinge, die Welt, und sie fand Gefallen an ihrer Schöpfung.
Das ist im Grunde eine urmenschliche Erfahrung, die immer wieder in Mythen thematisiert wird: dass bei jedem neuen Schöpfungsvorgang zunächst das Chaos, also ein großes Durcheinander herrscht. Das ist der notwendige Zwischenschritt, wenn sich eine alte Ordnung auflöst und eine neue Ordnung entsteht. Ein weiteres Beispiel:
http://frustabsorber.de/ariadne/uber-di ... -der-welt/“In den tiefsten Tiefen der Vergangenheit, lange bevor die Götter erschienen, herrschte das formlose Chaos. Aus diesem formlosen Nichts wurden zwei Kinder geboren. Die Nacht war das Kind des Chaos wie der Erebos, die unermessliche Tiefe. Im ganzen Universum gab es nichts außer diesen beiden. Alles war schwarz, still und leer. Da legte die Urnacht, vom Wind befruchtet, ein silbernes Ei in den Riesenschoß der Dunkelheit und aus dem Ei trat ein Gott hervor, Eros.†aus: Luciano De Crescenzo, Kinder des Olymp
Aristhophanes
Da gebar im weiten Schoß des Erebos,
Die schwarz geflügelte Nacht
Das windentsprungene Ei;
Und diesem entsprang in der Zeiten Lauf
Der ersehnte Eros,
Strahlend mit goldenen Flügeln.
Hesoid
Die schöne Erde stand auf,
Gaia mit ihrer schönen Brust,
Die allen Heimstatt gewährt,
Und gebar den gestirnten Himmel, ihr gleich an Macht,
Auf das er sie umfange von allen Seiten
Und den seligen Göttern Wohnung sei, für immer und ewig.
Die Liebe wurde also aus Dunkelheit und Tod geboren.
Sie brachte das Licht hervor und dessen Gefährten, den strahlenden Tag.
Meine Empfehlung: am Besten ignorieren wir die Angstmacherei der Medien und versuchen das Ganze positiv zu sehen, so wie es diese Mythen beschreiben: aus dem formlosen Chaos wird eine neue Welt geboren. Letztlich dient alles der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins.