Präsident Trump

Politik und Weltgeschehen
Novas
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#391 Re: Präsident Trump

Beitrag von Novas » Do 15. Dez 2016, 23:52

Magdalena61 hat geschrieben:Aber ich glaube, ich weiß, was du meinst. Auch in den USA setzen viele der kleinen Bürger ihre Hoffnung auf den "Außenseiter". Sie fühlen sich von der amtierenden Regierung im Stich gelassen und benachteiligt. In Deutschland sind die Verhältnisse ähnlich. Viele Landsleute haben die Schn.... voll von einer selbstzufriedenen und ungerechten Politik, die an den Bedürfnissen und Ängsten des Bürgers irgendwo einfach vorbei geht.

Man darf gespannt sein auf den Ausgang der nächsten Bundestagswahlen. Oder auch nicht, wenn man die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen anschaut. *seufz*
LG

So ist es. Grundsätzlich denke ich, dass wir politische Leader haben sollten, die mehr „christlike“ sind (denn Christus ist mein Ideal für wahre Autorität, Güte und Wahrhaftigkeit), dem entsprechen bei weitem weder Trump noch Clinton. Doch wir müssen mit dem arbeiten, was angeboten wird. Zur Wahl stand den Amerikanern nur die Frage, wer von beiden das kleinere Übel ist. Trumps Vorteil war ganz klar die Außenseiterrolle, weil die Menschen mit der etablierten Politik sehr unzufrieden sind.

Nach dem Brexit wäre eine Wahl Trumps der zweite Befreiungsschlag gegen jene polyglotte, selbstzufriedene, göttergleiche Polit-Elite, die sich demokratisch gibt, aber aristokratisch handelt. Würden ihn die Amerikaner tatsächlich ins Weiße Haus schicken: Es wäre ein Erdbeben, dessen Ausläufer auch die EU und ihre arroganten Beamten in Brüssel erreichte. Allmählich verdichtet sich der Eindruck, dass eine Wahl des Krawallpolitikers Trump das geringere Übel sein könnte als die Fortführung dessen, was die verblüffend große Zahl seiner Anhänger überwinden möchte.
http://www.focus.de/politik/experten/ga ... 59556.html

Die Situation ist bei uns ganz ähnlich: es regt sich Widerstand gegen eine „göttergleiche Polit-Elite“, die manchmal viel zu selbstzufrieden und überheblich auftritt. Meine Hoffnung ist, dass die Wahl von Trump, die ich mit einem kreativen Chaos vergleichen würde, einen neuen Raum eröffnet für eine veränderte Politik, die mehr Rücksicht nimmt auf die Bedürfnisse der Menschen (in der griechischen Mythologie gibt es die Idee, dass die Welt aus dem Chaos geboren wurde)

In jener fernen Vergangenheit existierte bereits seit undenklichen Zeiten ein Gott, der den Namen Chaos trug. Chaos lebte ganz allein, um ihn herum war nichts als völlige Leere. Es gab weder Sonne noch Licht, weder Erde noch Himmel, nichts als unendliche Leere und tiefe Dunkelheit. Jahrhunderte und Jahrtausende vergingen auf diese Weise, bis Chaos es endlich müde war, allein zu sein. So begann er, über die Erschaffung der Welt nachzudenken. Als Erstes gebar er die Erdgöttin, die die Griechen Gaia nannten. Sie war unbeschreiblich schön. Voller Kraft und Leben wuchs sie heran, wurde breit und fest und umschloss unermessliche Weiten in ihrer Umarmung. Auf sie gründete sich unsere Welt. Dann brachte Chaos den furchtbaren Tartaros und die schwarze Nacht hervor und gleich darauf den lieblichen, strahlenden Tag[...]Nachdem Chaos sein Werk vollendet hatte, war es an der Zeit, dass die Erdgöttin bei der Erschaffung der Welt half. Sie wollte mit etwas Schönem beginnen und gebar die Liebe, die Göttin, die die Schönheit des Lebens in die Welt brachte. Dann gebar sie den endlosen blauen Himmel, die Berge und das Meer, mächtige Götter, von denen Uranos, der Himmel, der stärkste war. So gestaltete Gaia, die Mutter aller Dinge, die Welt, und sie fand Gefallen an ihrer Schöpfung.
http://www.sigmabooks.gr/txt_mth_ge_ge1.html

Das ist im Grunde eine urmenschliche Erfahrung, die immer wieder in Mythen thematisiert wird: dass bei jedem neuen Schöpfungsvorgang zunächst das Chaos, also ein großes Durcheinander herrscht. Das ist der notwendige Zwischenschritt, wenn sich eine alte Ordnung auflöst und eine neue Ordnung entsteht. Ein weiteres Beispiel:

“In den tiefsten Tiefen der Vergangenheit, lange bevor die Götter erschienen, herrschte das formlose Chaos. Aus diesem formlosen Nichts wurden zwei Kinder geboren. Die Nacht war das Kind des Chaos wie der Erebos, die unermessliche Tiefe. Im ganzen Universum gab es nichts außer diesen beiden. Alles war schwarz, still und leer. Da legte die Urnacht, vom Wind befruchtet, ein silbernes Ei in den Riesenschoß der Dunkelheit und aus dem Ei trat ein Gott hervor, Eros.” aus: Luciano De Crescenzo, Kinder des Olymp

Aristhophanes
Da gebar im weiten Schoß des Erebos,
Die schwarz geflügelte Nacht
Das windentsprungene Ei;
Und diesem entsprang in der Zeiten Lauf
Der ersehnte Eros,
Strahlend mit goldenen Flügeln.

Hesoid
Die schöne Erde stand auf,
Gaia mit ihrer schönen Brust,
Die allen Heimstatt gewährt,
Und gebar den gestirnten Himmel, ihr gleich an Macht,
Auf das er sie umfange von allen Seiten
Und den seligen Göttern Wohnung sei, für immer und ewig.

Die Liebe wurde also aus Dunkelheit und Tod geboren.
Sie brachte das Licht hervor und dessen Gefährten, den strahlenden Tag.
http://frustabsorber.de/ariadne/uber-di ... -der-welt/

Meine Empfehlung: am Besten ignorieren wir die Angstmacherei der Medien und versuchen das Ganze positiv zu sehen, so wie es diese Mythen beschreiben: aus dem formlosen Chaos wird eine neue Welt geboren. Letztlich dient alles der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins.

Novas
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#392 Re: Präsident Trump

Beitrag von Novas » Fr 16. Dez 2016, 09:40

Magdalena61 hat geschrieben:
Christian41285 hat geschrieben:Ich bin jemand der in Trumps Fehlern etwas gutes sieht!
Er ist selbstbewußt und auch mächtig genug, um nicht vor der etablierten "political correctness" einzuknicken.
Ich glaube er wird einer der besten Presidenten sein den die U.S.A. je hatte!
Na ja, ob er gute oder schlechte Kritiken einfahren wird ist abhängig von der Zielsetzung seiner Kritiker.
LG

Es ist wohl unbezweifelbar so, dass ein bedürftiges Kind in der Psyche von Trump wohnt, welches lieber negative Aufmerksamkeit bekommt, als völlig ignoriert zu werden. Das scheint ihn nicht weiter zu stören, denn er ist offenbar gegen jede Form von Spott immun bzw. das motiviert ihn eher noch. Er hat in seinem Leben immer wieder Rückschläge und Probleme in noch größere Erfolge umgewandelt. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit mit provokativen Statements auf sich zu ziehen und zu fesseln, gehört zu seiner Strategie (das beschrieb er als ein Erfolgsrezept in „The Art of the Deal“ - besser negatives Marketing, als ignoriert zu werden). Er macht das nicht versehentlich, sondern absichtlich. Genau so funktionieren die Medien in dieser Welt: sie wollen Storys, Storys, Storys, denn die erhöhen die Einschaltquoten.
Er hat sie ihnen bisher immer gegeben.

R.F.
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#393 Re: Präsident Trump

Beitrag von R.F. » Fr 16. Dez 2016, 14:58

Novalis hat geschrieben: - - -
Grundsätzlich denke ich, dass wir politische Leader haben sollten, die mehr „christlike“ sind (denn Christus ist mein Ideal für wahre Autorität, Güte und Wahrhaftigkeit)...

Glaubst Du tatsächliche, solche Qualtäts-Politiker stünden den Völkern zur Wahl? Oder würden die Völker solche Politiker denn auch wünschen?
Ich hatte während den vergangenen Monaten mit einigen Gruppen diskutiert. Wenn diese die Mehrheit repräsentieren, kann ich einem Bauwilligen nur raten, mit seinen Bau-Wunsch zurückzuhalten, bis die kommende Runde vorbei ist...

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#394 Re: Präsident Trump

Beitrag von Novas » Sa 17. Dez 2016, 10:18

R.F. hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: - - -
Grundsätzlich denke ich, dass wir politische Leader haben sollten, die mehr „christlike“ sind (denn Christus ist mein Ideal für wahre Autorität, Güte und Wahrhaftigkeit)...

Glaubst Du tatsächliche, solche Qualtäts-Politiker stünden den Völkern zur Wahl? Oder würden die Völker solche Politiker denn auch wünschen?
Ich hatte während den vergangenen Monaten mit einigen Gruppen diskutiert. Wenn diese die Mehrheit repräsentieren, kann ich einem Bauwilligen nur raten, mit seinen Bau-Wunsch zurückzuhalten, bis die kommende Runde vorbei ist...

Nein, solche Politiker kommen vor, aber sind sehr selten. Marc Aurel würde ich in diese Kategorie einordnen ;)
Davon ist Trump charakterlich natürlich sehr weit entfernt. Die meisten weisen Menschen streben nicht nach Macht und für die meisten Machtmensche spielt Weisheit eine untergeordnete Rolle. Das erklärt viele der Übel, die es in der Weltgeschichte gegeben hat. Im Idealfall kommen jedoch Macht und Weisheit zusammen. Respekt hatte ich immer vor Helmut Schmidt. Ein Mensch mit Charakter und ein Denker unter den Politikern.

So werde ich ihn in Erinnerung behalten.

Zuletzt geändert von Novas am Sa 17. Dez 2016, 14:32, insgesamt 2-mal geändert.

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#395 Re: Präsident Trump

Beitrag von lovetrail » Sa 17. Dez 2016, 12:34

Warum mag "main stream media" Donald Trump nicht?



LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#396 Re: Präsident Trump

Beitrag von Novas » Sa 17. Dez 2016, 12:41

lovetrail hat geschrieben:Warum mag "main stream media" Donald Trump nicht?



LG


Er ist als Außenseiter schwerer zu kontrollieren. Er ist unberechenbar, niemand weiß genau, was Trump wirklich denkt und will. Es ist schon sehr verwunderlich, dass er es überhaupt geschafft hat. Daran erkenne ich, dass sich etwas gewaltig an der Machtordnung in dieser Welt verändert.

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#397 Re: Präsident Trump

Beitrag von lovetrail » Sa 17. Dez 2016, 13:14

Novalis hat geschrieben:
Er ist als Außenseiter schwerer zu kontrollieren. Er ist unberechenbar, niemand weiß genau, was Trump wirklich denkt und will. Es ist schon sehr verwunderlich, dass er es überhaupt geschafft hat. Daran erkenne ich, dass sich etwas gewaltig an der Machtordnung in dieser Welt verändert.
So wie es aussieht, haben aber die Demokraten noch nicht aufgegeben. Ich fürchte man wird diese Wahl noch umdrehen. Dieses "The Russian hacked the election"-Thema scheint ziemlich stark verbreitet zu werden.

Anscheinend will man eher den dritten Weltkrieg losbrechen, als Trump zu akzeptieren (und damit auch den eigenen Machtverlust.)

Dabei sollte man sich lieber um den Inhalt der geleakten emails kümmern, wo Hillary und ihre Helfershelfer nicht gut wegkommen.
Da sieht man was für ein Kaliber diese Hillary ist, welche aus der Not heraus angreift. Da werden kurzerhand alle alternativen Medienseiten als "fake news" diffamiert und mittlerweile auch schon zensiert. Es ist ein explosiver Zustand. Nur Jesus kann das wohl ändern.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#398 Re: Präsident Trump

Beitrag von R.F. » Sa 17. Dez 2016, 14:41

Novalis hat geschrieben: - - -
Er ist als Außenseiter schwerer zu kontrollieren. Er ist unberechenbar, niemand weiß genau, was Trump wirklich denkt und will. Es ist schon sehr verwunderlich, dass er es überhaupt geschafft hat.
Eigentlich ist kaum zu glauben, dass man über Trumps Absichten tatsächlich so wenig weiß, wie gemeinhin vorgegeben wird. Wie die Erfahrungen aber zeigen, besteht das diplomatische Corps aber nicht nur aus Hellsichtigen. Wäre es anders, hätte die deutsche Politik auf das Treffen zwischen Merkel und Putin vor einigen Jahren reagieren müssen, als sich die beiden in der Öffentlichkeit angifteten.

Auch reagierten die Medien nicht, als nach der Sitzung, die zum Minsk-Abkommen führte, der Hollande die Merkel recht wirsch von sich stieß. So gut wie nicht wurde über das für das französische Volk Unvorstellbare berichtet, nämlich, als Hollande den Tag seines Amtsantritts nicht mit den Franzosen feierte, sondern bei der Merkel antrat. Vermutlich wusste er um die Folgen, wenn er das nicht getan hätte. Denn mit welchen Worten machte Merkel Hollands Vorgänger Sarkozy gefügig? Ich bin die Bank!
Novalis hat geschrieben: Daran erkenne ich, dass sich etwas gewaltig an der Machtordnung in dieser Welt verändert.
Davon muss man ausgehen. Tun aber die meisten nicht.
Wie’s nun wahrscheinlich weiter läuft, steht geschrieben. Liest und glaubt halt kaum einer. Andererseits auch verständlich, denn das Flattern der Beinkleider wird als unangenehm empfunden. Also immer schön die Klappe vor die Augen und die Stöpsel in den Ohren behalten...

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#399 Re: Präsident Trump

Beitrag von Magdalena61 » Mo 19. Dez 2016, 00:37

God bless you all for what you all have done for me.

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#400 Re: Präsident Trump

Beitrag von Tyrion » Mo 19. Dez 2016, 01:24

lovetrail hat geschrieben:Ich fürchte man wird diese Wahl noch umdrehen. Dieses "The Russian hacked the election"-Thema scheint ziemlich stark verbreitet zu werden.

Warum fürchtest du das? Trump hat offenbar nichts dagegen, die Folter wieder einzuführen (gut, das ist ja christliche Tradition), er möchte nichts gegen den Klimawandel tun - im Gegenteil. Er hat ein verqueres Frauenbild (o.k., für einen Christen auch kein Hindernisgrund). Und er betrieb Wahlkampf auf Kosten von Minderheiten und Menschen, die keine gute Lobby haben (ist das auch typisch für Christen, da so viele Fundis pro Trump sind?).

Anscheinend will man eher den dritten Weltkrieg losbrechen, als Trump zu akzeptieren (und damit auch den eigenen Machtverlust.)

Wie kommst du darauf? Der dritte Weltkrieg wäre in der Cuba-Krise fast ausgebrochen. Davon sind wir sehr sehr weit entfernt. Und damals hat selbst die vollkommen diktatorische UdSSR den Atomkrieg vermieden.

Clinton mit dem Dritten WQeltkrieg zu assoziieren ist boshafte Propaganda.

Dabei sollte man sich lieber um den Inhalt der geleakten emails kümmern, wo Hillary und ihre Helfershelfer nicht gut wegkommen.

Ich kann Clinton auch vor Augen nicht sehen. Die Wahl war Pest oder Cholera, wie ich finde. Insofern gebe ich dir hier recht - allerdings traue ich da Trump auch nicht über den Weg.

Ich frage mich aber, warum so viele Christen starke, durchgeknallte und moralferne Führer mit Hang zum Rechtspopulismus so sehr mögen (man vergleiche entsprechende Postings im Fundiforum). Ist Christentum nicht sanft, friedfertig, gegen Folter - oder bezieht sich dasnur auf die Allernächsten? (rhetorische Frage)

Da sieht man was für ein Kaliber diese Hillary ist, welche aus der Not heraus angreift. Da werden kurzerhand alle alternativen Medienseiten als "fake news" diffamiert und mittlerweile auch schon zensiert. Es ist ein explosiver Zustand. Nur Jesus kann das wohl ändern.

Du willst doch jetzt nicht sagen, Jesus hätte Trump geschickt? Langsam wird das sogar mir zu blasphemisch. Das hat Jesus nicht verdient. Da Jesus aber ohnehin tot ist, wird er auch nichts an dem Zustand ändern können.

Und ich kann weiter darüber spekulieren, warum Trump für (viele) Christen so attraktiv ist und warum eher links eingestellte Sozialpolitiker (Obama, Krankenversicherung usw.) eher abgelehnt werden. Hat sich das Christentum doch noch nicht von seiner harten Vergangenheit gelöst?

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