Organspenden

Politik und Weltgeschehen
closs
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#41 Re: Organspenden

Beitrag von closs » Fr 3. Jun 2016, 11:03

Pluto hat geschrieben:Das weiß ich nicht, aber bis jemand mir zeigt, dass es falsch ist, reicht es aus.
Im Sinne Deiner Methodik hast Du recht - nur: Was soll daran in Bezug auf Wahrheit weiterführend sein?

Du verhedderst Dich regelmäßig in methodischem Regelwerk, statt zu fragen, was auch ohne kritisch-rationale Mechanik möglich oder gar naheliegend sein könnte.

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Janina
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#42 Re: Organspenden

Beitrag von Janina » Fr 3. Jun 2016, 11:53

Pluto hat geschrieben:Entweder der Geist kehrt zu Gott zurück oder er stirbt mit dem Körper.
Was gibt es denn noch für Möglichkeiten?
Z.B. dass der Geist Kontakt mit den Hinterbliebenen aufnimmt. Nur um es mal erwähnt zu haben.

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Magdalena61
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#43 Re: Organspenden

Beitrag von Magdalena61 » Fr 3. Jun 2016, 11:53

Mich wundert die Weigerung, den "aktuellen Stand der Forschung" zu hinterfragen und auch kritische Stimmen aus dem "studierten Lager" zur Kenntnis zu nehmen. Wenn die Mediziner das früher genau so gemacht hätten bzw. wenn sie bei ihren Fehlurteilen geblieben wären, dann würden heute noch unzählige Frauen sinnlos am "Kindbettfieber" sterben.

Die Beobachtungen des Arztes Ignaz Semmelweis wurden zunächst auch nicht ernst genommen. Ausgerechnet in den Spitälern infizierten sich die Mütter? Und die Frauen, die es nicht mehr rechtzeitig in die Geburtshäuser geschafft und ihr Baby in der Gosse geboren hatten, gingen in überwiegender Zahl gesund und mit ihrem Kind auf dem Arm wieder nach Hause?

Was nicht sein DARF, das KANN nicht sein und muß bekämpft werden!
Semmelweis führte unterschiedlich häufiges Auftreten von Kindbettfieber auf mangelnde Hygiene bei Ärzten und Krankenhauspersonal zurück und bemühte sich, Hygienevorschriften einzuführen.

Seine Studie von 1847/48 gilt heute als erster praktischer Fall von evidenzbasierter Medizin (auf empirische Belege gestützte Heilkunde) in Österreich und als Musterbeispiel für eine methodisch korrekte Überprüfung wissenschaftlicher Hypothesen.[2] Zu seinen Lebzeiten wurden seine Erkenntnisse nicht anerkannt und von Kollegen als „spekulativer Unfug“ abgelehnt. Nur wenige Ärzte unterstützten ihn, da Hygiene als Zeitverschwendung und unvereinbar mit den damals geltenden Theorien über Krankheitsursachen angesehen wurde.

Semmelweis praktizierte zeitweise in Pest im heutigen Ungarn. Er starb in Wien unter nicht näher geklärten Umständen während eines 2-wöchigen Aufenthalts mit 47 Jahren in der Psychiatrie („Landesirrenanstalt Döbling“ bei Wien). Zahlreiche Widersprüche und Ungereimtheiten deuten neben dem Exhumierungsbericht aus dem Jahr 1963 und Motiven für seine Beseitigung auf willkürliche Psychiatrisierung und ein darauf folgendes Tötungsdelikt.
Wikipedia
Die "Götter in Weiß" genießen halt immer noch politische Immunität.
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Janina
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#44 Re: Organspenden

Beitrag von Janina » Fr 3. Jun 2016, 12:00

Magdalena61 hat geschrieben:Mich wundert die Weigerung, den "aktuellen Stand der Forschung" zu hinterfragen und auch kritische Stimmen aus dem "studierten Lager" zur Kenntnis zu nehmen. Die "Götter in Weiß" genießen halt immer noch politische Immunität.
Das liegt daran, dass die "kritische Stimmen" auf lange veralteten Begriffen basieren. Die Hinterfragung hat längst stattgefunden und wurde zustimmend beschieden. Hättest du meine Beiträge gelesen, wäre dir aufgefallen, dass ich die kritischste Frage gestellt habe, die jemals zur Hirntoddiagnostik gestellt werden kann, und die in der Lage wäre, das komplette Organspendewesen zu sprengen. Die Frage lautete:
Gab es jemals eine falsche Hirntoddiagnostik?

JackSparrow
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#45 Re: Organspenden

Beitrag von JackSparrow » Fr 3. Jun 2016, 12:10

closs hat geschrieben:sondern ordnen naturalistische Beobachtungen, die uns selbstverständlich NICHT entgehen, kategorial anders ein.
Ja, Kategorie 1 ist das Beobachtbare und Kategorie 2 ist das Ausgedachte, von dem man sich so sehnlichst wünscht, dass es beobachtbar wäre, dass man manchmal sogar so tut, als sei es beobachtbar. In der Hoffnung, dass dann auch andere Leute drauf reinfallen.


Magdalena61 hat geschrieben:Wenn die Mediziner das früher genau so gemacht hätten bzw. wenn sie bei ihren Fehlurteilen geblieben wären, dann würden heute noch unzählige Frauen sinnlos am "Kindbettfieber" sterben.
Oder wir würden einem Parkinson-Patienten heute noch im Namen Jesu die bösen Geister austreiben.

Pluto
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#46 Re: Organspenden

Beitrag von Pluto » Fr 3. Jun 2016, 12:14

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das weiß ich nicht, aber bis jemand mir zeigt, dass es falsch ist, reicht es aus.
Im Sinne Deiner Methodik hast Du recht - nur: Was soll daran in Bezug auf Wahrheit weiterführend sein?
Das sind erst mal die Fakten. Das Weitere ist reine Spekulation.

closs hat geschrieben:Du verhedderst Dich regelmäßig in methodischem Regelwerk, statt zu fragen, was auch ohne kritisch-rationale Mechanik möglich oder gar naheliegend sein könnte.
Ich denke eher, DU verhedderst dich in sinnlosen Spekulationen, darüber was noch sein könnte, anstatt dort aufzuhören wo wir wissen was ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#47 Re: Organspenden

Beitrag von Pluto » Fr 3. Jun 2016, 12:15

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Entweder der Geist kehrt zu Gott zurück oder er stirbt mit dem Körper.
Was gibt es denn noch für Möglichkeiten?
Z.B. dass der Geist Kontakt mit den Hinterbliebenen aufnimmt. Nur um es mal erwähnt zu haben.
Das Paranormale? :lol:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#48 Re: Organspenden

Beitrag von Magdalena61 » Fr 3. Jun 2016, 12:22

Janina hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Das Problem ist nicht die "Weiterverwendung" einer noch funktionierenden Niere. Das Problem ist, dass Organe einem noch lebendigen Körper entnommen werden, wodurch dieser dann stirbt.
Nieren können als Lebendspende abgegeben werden.
Ja, aber sie müssen "passen", und es gibt nicht genügend davon.
Magdalena61 hat geschrieben:Warum müssen die "Toten" dann auf dem OP-Tisch angeschnallt werden?
WENN die Sterbenden tatsächlich noch Angst und Schmerzen empfinden können, warum betäubt man sie denn dann nicht?
Du meinst, warum man sie DOCH betäubt? Wegen dem Rückenmark, das für Reflexe (die kommen nicht aus dem Gehirn) sorgt. Das stört.
DAS glaube ich DANN, wenn man einen vermeintlich Toten enthauptet, von mir aus direkt vor der OP, und dann beim Aufsägen seines Körpers immer noch genau dieselben "Reflexe" auftreten.
Magdalena61 hat geschrieben:
Sterbenden werden aber auch keine Organe entnommen, sondern nur wirklich Toten.
So lange ein Herz schlägt und eine Lunge atmet, sind sie nicht TOT!
Die Definition ist über 200 Jahre veraltet. Der Mensch ist tot, sobald das Gehirn tot ist, auch wenn die Organe der Leiche an der Herz-Lungen-Maschine noch frisch gehalten werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hirntod#Geschichte
Das ist das gängige "Evangelium" der Transplantationsmedizin.
Für den Kardiologen Paolo Bavastro aus Stuttgart ist die Sache hingegen nicht so einfach und bereits der Begriff Hirntod eine "arglistige Täuschung".
Vielmehr handele es sich bei "Menschen im Hirnversagen um schwerstkranke, sterbende Menschen, aber noch keine Toten", wie er mehrmals dargelegt hat. Daraus folgt: "Sonst könnten wir auch keine lebensfähigen Organe aus einem toten Menschen entnehmen. Wir brauchen lebendige Organe aus einem noch lebenden Organismus."
Quelle
Das Evangelium vom Hirntod passt auch nicht so richtig zu "toten" Schwangeren, deren Körperfunktionen künstlich aufrecht erhalten werden, bis man das Baby holen kann.
Eine medizinische Meisterleistung oder schlicht Größenwahn? In Ungarn entbinden Ärzte per Kaiserschnitt ein Baby - drei Monate nach dem Hirntod der Mutter.
...
Als das zarte Kind geboren wurde, war seine Mutter bereits seit drei Monaten tot. Per Kaiserschnitt holten Ärzte im Klinikum der ungarischen Universität Debrecen das Baby aus dem Bauch seiner Mutter, die zu diesem Zeitpunkt nur noch die Hülle ihrer selbst war. Ihr Gehirn war längst abgestorben; die Körperfunktionen hielten die Ärzte nur deshalb aufrecht, damit das Kind in ihrem Leib eine Chance auf Leben hat.

Im Juli 2013 bereits ereignete sich diese Geburt aus dem Sterben heraus. Bekannt gegeben aber haben die ungarischen Mediziner um Bela Fülesdi sie erst jetzt. Sie wollten sichergehen, dass es das Kind schafft. Immerhin wog das Kleine nur 1420 Gramm, als es in der 27. Schwangerschaftswoche zur Welt kam.

Im Frühling war seine 31-jährige Mutter plötzlich nach einem Schlaganfall zusammengesackt. Als man sie entdeckte, war ihr Gehirn bereits abgestorben. Die Ärzte konnten nur noch den Hirntod feststellen.
Quelle
Wie kann der Körper einer "hirntoten" Mutter drei Monate lang ein Baby ernähren-- wenn da gar keine Hirnfunktionen mehr da sein sollen? Da muß ja noch irgendwo ein Stoffwechsel stattfinden, die Erneuerung des Fruchtwassers und so weiter. Von welcher Stelle aus wird dieses komplizierte Manöver gesteuert, wenn nicht vom Gehirn?

Es gab andere Fälle, da gelang es nicht, die Schwangerschaft so lange zu erhalten, bis das Kind lebensfähig war, unter denselben Voraussetzungen.

Also muß es einen Unterschied geben, der von den Befürwortern der gängigen medizinischen Definition des Todeszeitpunktes wohl lieber ignoriert wird.
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Magdalena61
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#49 Re: Organspenden

Beitrag von Magdalena61 » Fr 3. Jun 2016, 12:22

II
Janina hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Skandale inklusive. Auch in Deutschland.
Was mich mal interessieren würde: Gab es jemals eine falsche Hirntoddiagnose?
Es gibt jede Menge falscher Diagnosen, und die kosten die Krankenkassen eine Menge Geld.

Nach der Kopfverletzung meiner Tochter (März 2006) mit nachfolgender Lähmung bis hin zur völligen Unfähigkeit, zu stehen oder zu gehen, sind wir mehrere Jahre lang herumgeirrt, auch in renommierten Uni-Kliniken; Chemnitz war SEHR gut übrigens, aber mehr als 500 km entfernt von unserem damaligen Standort-- bis wir in der Uniklinik Tübingen (das war nur 70 km entfernt und von daher besser erreichbar) endlich einen Arzt fanden, der uns nicht als "Psychopathen" abstempelte, sondern eine sehr ausführliche Ursachenforschung betrieb, die richtige Diagnose stellte und eine wirksame Behandlung- inklusive OPs- einleitete.

Wenn dieser Mann uns genauso "abgefertigt" hätte wie viele der anderen Ärzte, die teilweise ignorant- arrogant agierten und teilweise die Erkrankung nicht kannten (!!!), säße meine Tochter heute noch im Rollstuhl und müsste ein sehr eingeschränktes Leben in Abhängigkeit führen.

Tübingen ist nicht allzu groß, hat aber hervorragende Ärzte und einen sehr guten Ruf. *weiterempfehle*

HEUTE wissen wir: Da lag gleich zu Anfang ein Behandlungsfehler vor, eine SEHR notwendige Maßnahme war unterlassen worden, und um diesen Fehler zu vertuschen, wurde die Diagnose schneller weitergereicht, als wir die Doktoren wechseln konnten. Opfer von Ärtzepfusch brauchen viel Geld, SEHR gute Anwälte und noch bessere Nerven, ansonsten haben sie von vornherein verloren.

Seit Herbst 2010 ist meine Tochter gesund. Sie kann wieder laufen und es blieb nichts zurück. *dankbar bin*

Mein Vertrauen in die Götter in Weiß ist nicht sehr groß, nachdem aufgrund falscher Diagnosen und ärtzlicher Selbstherrlichkeit zwei Mitglieder meiner Familie, die unter den richtigen Voraussetzungen hätten gerettet werden können, starben und wir eben ab 2006 über Jahre hinweg eine Odysee durch Arztpraxen, Kliniken und eine Rehaeinrichtung unternehmen mußten.

Sorry, aber... ich halte es für möglich, dass die Diagnose "Hirntod" auch aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen gefällt wird bzw. eventuell dann eben etwas schneller, wenn ein Bedarf besteht. Diese Patienten mit irreversibler Hirnschädigung würden ja eh sterben, es ist nur eine Frage des Zeitpunkts.
LG
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Pluto
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#50 Re: Organspenden

Beitrag von Pluto » Fr 3. Jun 2016, 12:31

Magdalena61 hat geschrieben:Sorry, aber... ich halte es für möglich, dass die Diagnose "Hirntod" auch aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen gefällt wird bzw. eventuell dann eben etwas schneller, wenn ein Bedarf besteht. Diese Patienten mit irreversibler Hirnschädigung würden ja eh sterben, es ist nur eine Frage des Zeitpunkts.
Nach einer korrekt durchgeführten Hirntod-Diagnose ist jedenfalls noch keiner wieder aufgewacht.

Zitat - Professor Walter F. Haupt, Neurologe und Intensivmediziner in der Uniklinik Köln:
[Dass] die genannten Richtlinien bei korrekter Anwendung das Eintreten des Hirntods zuverlässig feststellen, zeigen viele tausend wissenschaftlich dokumentierte Fälle. Umgekehrt ist noch nie ein Mensch nach korrekter durchgeführter Hirntod-Diagnose wieder aufgewacht.
[Quelle]
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