Unsere Welt. Unser Leben.

Politik und Weltgeschehen
Pluto
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#51 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von Pluto » Fr 11. Dez 2015, 09:29

sven23 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Es steht außer Zweifel, dass Menschen illegal zur Sklaverei gezwungen werden. Allerdings hat dieses punktuelle Auftreten und hat mit einer weltweit schon vor mehr als 100 Jahren verbotenen Praxis nichts mehr zu tun.
Wie im Film gezeigt wird, ist es noch schlimmer geworden. In den USA kostete ein Sklave bis zu 30000 Dollar, war also eine Investition, die sogar über eine Versicherung abegsichert werden konnte. Heute bei einem "Übergangebot" an Menschen ist der Wert auf 50 Dollar gefallen. Ist der Sklave "kaputt", ersetzt man ihn durch einen neuen. Das ist billiger, als den alten zu "reparieren". Das klingt brutal und ist es auch.
Ich glaube du verstehst nicht, wie brutal die Sklavenhändler im 16 u. 17 Jh. mit den Afrikanern umgingen. Sie wurden in Schiffe gepfercht. Ohne Versorgung und völlig auf sich gestellt, starben viele unterwegs in die Plantagen des "Südens". So wie heute bei verderblicher Ware, rechnete man damals mit einem gewissen "Transportverlust", und dieser war im Preis einkalkuliert.

sven23 hat geschrieben:Mitgefühl muß ja nichts verwerfliches sein.
Normalerweise würde ich dir Recht geben, aber hier wird das Mitgefühl der Menschen absichtlich manipuliert. Es ist die Manipulation die es verwerflich macht.

sven23 hat geschrieben:Bei 38 Mio (manche sprechen von bis zu 60 Mio) kann man nicht mehr von punktuellem Auftreten sprechen.
Wo hast du diese Zahlen her? Sie scheinen enorm hoch zu sein. Gibt es dazu überhaupt unabhängige Statistiken?
An der Zahl der Weltbevölkerung (7-8 Milliarden) sind selbst 50 Millionen eine verschwindend kleiner Anteil (0,7%). Der von dir zitierte Experte Kevin Bales schätzt die Zahl auf 27 Millionen ( < 0,4% der Weltbevölkerung). Diese Prozentzahlen sind nichts im Vergleich zum Sklavenhandel früherer Jahrhunderte.

Die Sklavenhändler früherer Zeiten zettelten dazu in Afrika extra Kriege an, um Gefangene zu machen, die dann als Sklaven verkauft wurden. Der Ursprung der Sklaverei ist heute ein anderer.
Sklavenhandel ist heute meist die Folge gescheiterter Existenzen. Angezogen durch den Erfolg der Menschen in anderen Teilen der Welt, machen sich junge Leute auf, um ihr Glück zu suchen und fallen dann durch widrige Umstände in die Hände von Schleuserbanden die sie ausbeuten.
(Ich möchte nicht wissen, wie viele Sklaven aus den syrischen Flüchtlichngströmen rekrutiert werden.)

sven23 hat geschrieben:...die notwendigen Finanzreformen lassen bis heute auf sich warten. Eine Wiederholung einer solchen Krise ist jederzeit möglich und die Staaten sind immer noch erpressbar.
Jo. Hier stimme ich dir ausdrücklich zu!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#52 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von ThomasM » Fr 11. Dez 2015, 11:58

sven23 hat geschrieben: Wie man eine Doku professionell macht, konnte man gestern sehen an einem Beitrag über moderen Sklaverei.
Die Doku spricht von "Wegwerfmenschen".
Der Begriff ist neu, der Umstand so alt wie die Menschheit. Sklaven galten seit jeher als Besitz. Das ist der Weg, mit dem Menschen sich selbst davon überzeugen, dass sie den anderen eben nicht als Menschen beachten.

Dass es Sklaverei noch gibt, wundert mich nicht. Was mich neugierig macht sind die Fragen
- Wie definiert der Bericht Sklaverei?
- Was schlagen sie vor, was zu tun ist.

Ich weiß nicht, ob ich Zeit habe, den Bericht selbst anzusehen.

sven23 hat geschrieben: Deutschland allein nahm 1000 Mrd. € in die Hand, um Banken und den Euro zu retten.
Dagegen sind die Mittel für die Flüchlingskrise geradezu Peanuts.
Die Kosten, wenn die Banken und der Euro nicht gerettet werden würden, sind ein tausendfaches dessen.
Und das Geld, das in die Banken und den Euro gezahlt wird, kommt sehr schnell mit Zinsen zurück (Beispiel kurzfristige Griechenlandanleihen).

Auch die Flüchtlingskrise kostet noch erheblich mehr als heute schon sichtbar ist. Und zwar nicht nur Geld (Geld ist in der Flüchtlingskrise das kleinste Problem).
Und ob das Ergebnis langfristig positiv oder negativ sein wird, ist noch offen.
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sven23
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#53 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von sven23 » Fr 11. Dez 2015, 12:34

Pluto hat geschrieben:Ich glaube du verstehst nicht, wie brutal die Sklavenhändler im 16 u. 17 Jh. mit den Afrikanern umgingen. Sie wurden in Schiffe gepfercht. Ohne Versorgung und völlig auf sich gestellt, starben viele unterwegs in die Plantagen des "Südens". So wie heute bei verderblicher Ware, rechnete man damals mit einem gewissen "Transportverlust", und dieser war im Preis einkalkuliert.
Doch, das weiß ich schon, weil es auch jede Menge Literatur darüber gibt.

Pluto hat geschrieben: Normalerweise würde ich dir Recht geben, aber hier wird das Mitgefühl der Menschen absichtlich manipuliert. Es ist die Manipulation die es verwerflich macht.
Wenn du dich auf das Ausgangsvideo beziehst, gebe ich dir Recht. Das ist lediglich eine Aneinanderreihung von plakativen Schlagzeilen, ohne jeglichen journalistischen Anspruch.

Pluto hat geschrieben: Wo hast du diese Zahlen her? Sie scheinen enorm hoch zu sein. Gibt es dazu überhaupt unabhängige Statistiken?
An der Zahl der Weltbevölkerung (7-8 Milliarden) sind selbst 50 Millionen eine verschwindend kleiner Anteil (0,7%). Der von dir zitierte Experte Kevin Bales schätzt die Zahl auf 27 Millionen ( < 0,4% der Weltbevölkerung). Diese Prozentzahlen sind nichts im Vergleich zum Sklavenhandel früherer Jahrhunderte.

Na ja, so weit weg sind sie auch nicht, z. B. vom transatlantischen Sklavenhandel, der sich über einen Zeitraum von 350-400 Jahren erstreckt.
"Schätzungen gehen von etwa 40 Millionen Afrikanern aus, die verschleppt und versklavt wurden. Doch nur jeder Vierte der versklavten Menschen überlebte die Gefangennahme in Afrika, die Torturen der Verschleppung vom Inneren Afrikas an die Küsten und schließlich die grausamen Strapazen der Überfahrt."
Quelle

Kevin Bales spricht im Video von 38 Mio. heutiger Sklaven. Und das ist eine Momentaufnahme. Wie hoch die Zahlen sind, hängt auch davon ab, welches Maß an Zwang und Unfreiheit man als Sklaverei definiert. Gehört die indische Schuldknechtschaft dazu, die ja auf "freiwilliger" Basis stattfindet? Ich meine schon.
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sven23
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#54 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von sven23 » Fr 11. Dez 2015, 12:46

ThomasM hat geschrieben: - Wie definiert der Bericht Sklaverei?

Bales definiert ihn als „die vollständige Beherrschung einer Person durch eine andere zum Zwecke wirtschaftlicher Ausbeutung; das entscheidende Merkmal ist Gewalt und das Festhalten der Person gegen ihren Willen"

ThomasM hat geschrieben: Die Kosten, wenn die Banken und der Euro nicht gerettet werden würden, sind ein tausendfaches dessen.
.
Das ist ja gerade das Problem, an dem sich bis heute nichts geändert hat. Große Banken betrachten sich immer noch als "systemrelevant" und gehen deshalb fast im alten Stil wieder hohe Risiken ein, wohlwissend, daß der Steuerzahler gerade stehen wird. Hohe Boni fließen wieder, obwohl sie als falsche Anreize als Teil des Problems identifiziert wurden. Daran hat die Politik bis heute nicht wirklich etwas verändert.
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#55 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von ThomasM » Fr 11. Dez 2015, 13:41

sven23 hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: - Wie definiert der Bericht Sklaverei?

Bales definiert ihn als „die vollständige Beherrschung einer Person durch eine andere zum Zwecke wirtschaftlicher Ausbeutung; das entscheidende Merkmal ist Gewalt und das Festhalten der Person gegen ihren Willen"
Der Definition kann ich zustimmen.
Jetzt bliebe noch die Frage, ob die Sklaverei herrscht, weil sie offiziell gedulkdet wird oder obwohl sie illegal ist.
Die offizielle Duldung ist etwas, was bekämpft werden kann.
Die illegale Sklaverei kann mit den Mitteln der Strafverfolgung bekämpft werden (wie in den westlichen Staaten), kommt aber immer wieder vor, wie Diebstahl oder Mord. Der einzige Weg ist hier Aufklärung der potenziell Betroffenen, die allerdings dann eventuell gar nichts aufklären wollen (Beispiel erzwungene Prostitution, die hier illegal ist. Die Frauen wollen aber trotzdem nicht zurück nach Hause).
sven23 hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Die Kosten, wenn die Banken und der Euro nicht gerettet werden würden, sind ein tausendfaches dessen.
.
Das ist ja gerade das Problem, an dem sich bis heute nichts geändert hat. Große Banken betrachten sich immer noch als "systemrelevant" und gehen deshalb fast im alten Stil wieder hohe Risiken ein, wohlwissend, daß der Steuerzahler gerade stehen wird. Hohe Boni fließen wieder, obwohl sie als falsche Anreize als Teil des Problems identifiziert wurden. Daran hat die Politik bis heute nicht wirklich etwas verändert.
Weil sie kaum etwas ändern kann.
Das Problem ist, dass wir das Bankensystem brauchen und wir brauchen es auch frei agierend.
Es gibt einzelne Stellschrauben, die denkbar sind (wie die Transaktionssteuer), aber die in der Regel von findigen Bankern immer umgangen werden können.
Eine Revolution würde die Probleme natürlich beseitigen, etwa in der Art, wie der Kommunimus das Problem der Ungleichverteilung des Eigentums gelöst hatte. Am Ende besaßen alle dasselbe - nämlich Nichts.

Die hohen Boni sind nicht die Ursache des Problems, sie sorgen nur dafür, dass kluge Köpfe kommen.
Das eigentliche Problem ist die Unfähigkeit und die Unwilligkeit der Menschen Risiken zu erkennen, wenn sie richtig verpackt sind. Das ist ein sehr menschliches Problem, an dem Politiker auch nichts ändern können. So wussten die Experten vor der Immobilienkrise sehr gut um den Sprengstoff, der da immer weiter verpackt und weiterverkauft wurde.
Nur hätte (oder hat) niemand auf die Warner gehört.
Da die Menschen Menschen bleiben, wiederholt sich die Problematik natürlich.
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#56 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von sven23 » Fr 11. Dez 2015, 15:31

ThomasM hat geschrieben: Der Definition kann ich zustimmen.
Jetzt bliebe noch die Frage, ob die Sklaverei herrscht, weil sie offiziell gedulkdet wird oder obwohl sie illegal ist.
Wie im Filmbeitrag gesagt, haben alle Staaten offiziell die Sklaverei abgeschafft. Das ist aber in der Praxis nicht viel wert, wenn der Verstoß dagegen ignoriert oder durch korrupte Bürokratie geduldet wird.


ThomasM hat geschrieben: Die illegale Sklaverei kann mit den Mitteln der Strafverfolgung bekämpft werden (wie in den westlichen Staaten),...
Leider haben nicht alle Staaten ein Rechtssystem wie Deutschland. Sind Regierungen korrupt, haben Sklaven gleich 2 mächtige Gegner: den Sklavenhalter und die lokale Polizei. Sie sind chancenlos. Wenn Befreiungen von Sklaven gelingen, dann meist durch NGOs und nicht durch Regierungen.




ThomasM hat geschrieben: Weil sie kaum etwas ändern kann.
Dann wäre sie überflüssig, weil es keine Alternativen gäbe. Es gibt aber immer Alternativen. Es ist eine Frage des politischen Willens.

ThomasM hat geschrieben: Das Problem ist, dass wir das Bankensystem brauchen und wir brauchen es auch frei agierend.
Unbestritten werden Banken benötigt. Wenn sie sich auf ihr Kerngeschäft, nämlich die Vergabe von Krediten, beschränken würden, wäre allen geholfen. Die Misere begann wohl mit der Deregulierung der Finanzmärkte duch Thatcher und Reagan in den 80-ern. Außerdem funktioniert die Bankenaufsicht nur ungenügend.

ThomasM hat geschrieben: Es gibt einzelne Stellschrauben, die denkbar sind (wie die Transaktionssteuer), aber die in der Regel von findigen Bankern immer umgangen werden können.
Ich glaube, die Transaktionssteuer ändert am Grundproblem nichts.


ThomasM hat geschrieben: Die hohen Boni sind nicht die Ursache des Problems, sie sorgen nur dafür, dass kluge Köpfe kommen.
Doch, die Politik selbst hat dies immer wieder als falsche Anreize bezeichnet. Wie man aber sieht, waren es nur Lippenbekenntnisse.


ThomasM hat geschrieben: Das eigentliche Problem ist die Unfähigkeit und die Unwilligkeit der Menschen Risiken zu erkennen, wenn sie richtig verpackt sind.
Sie werden ja gerade von pfiffigen Leuten so verpackt, daß selbst "Fachleute" die Risiken nicht erkennen sollen. Siehe Finanzkrise 2008.


ThomasM hat geschrieben: Das ist ein sehr menschliches Problem, an dem Politiker auch nichts ändern können.
Sie können aber Rahmenbedingungen verändern, was eigentlich die ureigendste Aufgabe von gestaltender Politik sein sollte.


ThomasM hat geschrieben: So wussten die Experten vor der Immobilienkrise sehr gut um den Sprengstoff, der da immer weiter verpackt und weiterverkauft wurde.
Die den Schrott verpackt, bzw. verbrieft haben, wußten natürlich Bescheid.

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sven23
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#57 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von sven23 » Fr 11. Dez 2015, 15:52

Die Auswüchse des Investmentbankings beschreibt der "Cityboy" Geraint Anderson in einem Buch über schnelles Geld und Gier.


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#58 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von Pluto » Fr 11. Dez 2015, 18:37

sven23 hat geschrieben:Die Auswüchse des Investmentbankings beschreibt der "Cityboy" Geraint Anderson in einem Buch über schnelles Geld und Gier.
Altbekanntes neu verpackt.

Invetsmentbanker habe ich in den 80-er Jahren kennengelernt. Manche waren Strohköpfe, andere geniale Strategen, aber die Meisten einfach normale Menschen wie du und ich, die ihrer Arbeit nachgingen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#59 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von sven23 » Fr 11. Dez 2015, 20:37

Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Auswüchse des Investmentbankings beschreibt der "Cityboy" Geraint Anderson in einem Buch über schnelles Geld und Gier.
Altbekanntes neu verpackt.
Echt? Mußtest du auch für Geschäftspartner Nutten besorgen? :o
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Magdalena61
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#60 Re: Unsere Welt. Unser Leben.

Beitrag von Magdalena61 » So 13. Dez 2015, 02:03

ThomasM hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: Mit dieser Darstellung können sich sicher viele Zuschauer identifizieren. Vor allem die "Kleinen", die einfachen und ungenügend oder gar nicht ausgebildeten Menschen, die langweilige, eintönige, schlecht bezahlte und vielleicht auch gesundheitsschädliche Arbeiten verrichten müssen, Tag für Tag, weil sie nicht ausreichend qualifiziert sind, um Kreativität; eigene Gedanken... Ideen... im Beruf ausleben zu können. Oder, weil sie zur falschen Zeit in einem falschen Land geboren wurden mit 40% Arbeitslosigkeit oder mehr und froh sein müssen, wenn sie überhaupt irgendwo Arbeit finden.
Jesus sagt: Die Armen habt ihr allezeit um euch.
Wieso wohl hat Jesus das gesagt?
Mt. 26?

Wenn die Sklavenhalter der Gegenwart, die sich an den "Kleinen" dumm und dämlich verdienen- Politiker inklusive- dem Beispiel der Sünderin folgen würden, erhielten sie Vergebung ihrer Sünden und würden für mehr Gerechtigkeit in der Verteilung der materiellen Güter eintreten. Also mehr persönliche Bescheidenheit üben zugunsten ihrer (bedürftigen) Untergebenen.

Matthäus: Botschaft an die Jünger "Denn Arme habt ihr allezeit bei euch"-- (Es steht euch frei, selbst etwas zu tun, engagiert euch doch bitteschön mit eurem eigenen Vermögen... anstatt die Entscheidung der Frau, die Gott ALLES gab, das sie hatte, zu kritisieren. Und stellt GOTT an die ERSTE Stelle in eurem Leben. )

Lk. 7 zeigt eine andere Perspektive dieser Begebenheit auf: Ein Aussätziger, bei dem Jesus zu Gast ist (!) sonnt sich in Selbstgerechtigkeit und kriegt vom Menschensohn eins auf die Kappe in Form eines Gleichnisses und der Analyse seines Verhaltens.
Mit der Darstellung können sich die Zuschauer identifizieren, weil sie es ermöglicht, sich selbst unschuldig zu fühlen. Denn ich bin ja klein und arm, ich kann nichts für meine Misere. "die da" (immer die anderen) sind Schuld.
Für mich lautet die Botschaft des Videos genau andersherum: "Lass dich nicht treiben, gib nicht auf, ändere dein Leben, ändere, was du ändern kannst!"
Magdalena61 hat geschrieben:Ihr Job ist es, Befehlsempfänger zu sein, eine gut funktionierende Maschine, die dazu beiträgt, das Vermögen der Arbeitgeber/ der Reichen zu vermehren. Wird der Befehlsempfänger zu alt oder etwa krank, dann wird er ausgemustert und durch eine jüngere, leistungsfähigere Maschine ersetzt.
Nein, ihr Job ist es, ihren Job zu machen. Sie bekommen Lohn dafür.
Und dieser ist so "gerecht", dass viele Niedriglohnarbeiter zusätzlich Hartz IV beziehen müssen und andere Arbeiter in Asien oder so... nur ein paar Cent am Tag bekommen für ihre Dienste in der Herstellung von Gebrauchs- und Luxusgütern, die in den reichen Ländern dann mit einer fast schon märchenhaften Gewinnspanne verkauft werden.
Das heißt: Der Staat, die Regierungen... (wir alle) kuschen vor den "Göttern", die Arbeitsplätze anbieten... egal, zu welchen Bedingungen.
Und was willst du mit den Alten und Kranken machen? Weiterarbeiten, bis sie umfallen?
Auch diese werden- bei uns- von der Allgemeinheit mitgetragen.
Auf der einen Seite beklagst du, dass sie ausgemustert werden, auf der anderen Seite beklagst du, wenn das Rentenalter hochgesetzt wird.
DAS ist das perfide an dieser Denkweise. Immer sind die anderen schuld und egal, was sie machen: es ist schlecht, weil es die anderen sind.
Was nützt das verlängerte Arbeitsleben, wenn ältere Arbeitnehmer, die von ihren Betrieben abserviert wurden, auf dem freien Arbeitsmarkt keinen vernünftigen Job mehr finden und der Staat sie auch nicht auffängt, um sie ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend sinnvoll einzusetzen? Die Würde des Menschen ist unantastbar. Folgende Ausnahmen sind zulässig....
Magdalena61 hat geschrieben:Die Erde ist für alle da! Aber sie "gehört" einem Bruchteil der Menschheit. Wer nicht selbst besitzt, ist zu 100% abhängig, ausgeliefert... weil er alles, das er zum Leben braucht, kaufen und bezahlen muss.
Ziemlich falsch.
Wer nichts besitzt, muss für seinen Lebensunterhalt arbeiten.
Gott hat die Erde für alle Menschen gemacht. Für die ersten Menschen hat Er den Garten Eden eingerichtet. Das heißt, jeder Erdenbürger müsste, wenn er auf die Welt kommt, so eine Art Kapital (Guthaben) erhalten, mit dem er wirtschaften kann, sobald er die nötigen Qualifikationen erworben hat.
Wie sagt die Bibel "Wer nicht arbeitet, soll auch nichts essen". Ist das falsch?
Aber nein. Adam sollte den Garten bewirtschaften. Er sollte mit dem Kapital, das Gott ihm zur Verfügung stellte, arbeiten. Ich gehe mal davon aus, dass Eva auch nicht auf der faulen Haut gelegen hat, denn "Adam" kann an vielen Stellen mit "Mensch" (Menschen, "Menschheit" allgemein) übersetzt werden.

Die meisten Leute, die ich kenne, wollen arbeiten. Sie wollen aktiv sein; tätig sein. In der BRD definiert man den Wert eines Menschen über das, was er leistet, und wie viel er damit verdient.

Es ist aber ein Unterschied, ob jemand seinen Fähigkeiten gemäß, also seinen Begabungen und individuellen Möglichkeiten entsprechend tätig ist, oder ob er gezwungenermaßen eine ungeliebte, gefährliche und deprimierende Arbeit verrichten muß, weil er sonst seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Viele unserer Zeitgenossen arbeiten sich im wahrsten Sinne des Wortes ZU TODE.

Leider habe ich vergessen, in welchem Land das war: Da sammeln Arme, die in Slumhütten leben, Tag für Tag Nägel aus entsorgten Hölzern, die sie verbrennen, damit die Nägel frei werden. Auch Kinder müssen da mitarbeiten. Der Ertrag reicht gerade mal zum Überleben.

Oder: Kinderarbeit in Afrika und anderswo, wobei immer wieder Kinder ums Leben kommen.
Wer verdient denn daran?

Oder: Schuldsklaven in den Steinbrüchen Indiens, die Schwerstarbeit verrichten, um Granit abzubauen, das dann hier zu Arbeitsplatten für die Küchen der Besserverdiendenden oder zu repräsentativen Plattenwegen für Protzhäuser verarbeitet wird.
Diese Familien leben in den Steinbrüchen, teilweise seit Generationen. Da sie praktisch nichts verdienen und immer wieder Geld leihen müssen, um Ärzte etc. zu bezahlen, kommen sie nicht aus den Schulden raus sondern immer weiter rein.

Es gibt Christen, die versuchen, einige Familien frei zu kaufen und ihnen eine Existenz als freie Menschen zu ermöglichen.
Wer genug besitzt, muss nicht immer arbeiten. Beneidest du diese?
Nein. :)
Es ist mir egal, wie viel Geld jemand hat, so lange er nicht mich oder andere Leute ausnützt und übervorteilt. :)

Mein Lebenskonzept ist ein Bescheideneres, und mehr brauche ich nicht.
diesen Menschen fehlt das Ziel, das die haben, die nicht genug besitzen.
Welches Ziel haben die Kleinen denn?
"Reich zu werden"? -- Vielleicht einige davon.
Die meisten nicht, denke ich. Die möchten nur nicht jeden Tag Sorgen haben müssen, wovon sie das nächste Auto bezahlen sollen oder die Ausbildung ihrer Kinder oder eine neue Waschmaschine, wenn die Alte kaputt ist.
Besitz zu haben ist Last und Verantwortung. Viele schaffen es nicht, die Last zu tragen.
Sie müssen ihren Besitz ja nicht behalten, wenn er eine Last ist und sie immer mehr Schuld anhäufen aufgrund der falscher Verwaltung ihrer Güter und der (sündhaften) Bindung an ihr Geld. Es gibt so viele Projekte, in die sie sinnvoll investieren könnten (ohne Gewinn zu machen). Was Bill Gates macht, finde ich gut.
Und dann gibt es die, die Besitz haben, weil sie gearbeitet haben. Sie haben ein Vermögen gemacht, weil sie brilliant genug waren, von Gott gesegnet waren, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle waren. Was sagst du zu den Gates und Zuckerbergs dieser Welt? Willst du ihnen wieder nehmen, was sie sich selbst erarbeitet haben? Bist du auf die neidisch?
Nein.

Das sind Ausnahmen, sie stehen nicht stellvertretend für die Partei der selbstbezogenen und ungerechten Verwalter gewisser Anteile der Bevölkerung, Einrichtungen und Konzerne. Allerdings weiß ich nicht, wie Gates und Zuckerberg ihre Angestellten bezahlen.

Beide hatten geniale Ideen. Die Ernte sei ihnen gegönnt.
Nach dem Motto: "Ihr sollt arbeiten, aber ihr sollt die Früchte eurer Arbeit nicht genießen"?
Bleiben wir bei dem Video.

Da teilt ein Mensch seine Gedanken mit. Dahinter steht (meiner Meinung nach) die Frage nach dem Sinn des Lebens... die Frage: "Wie lebe ich richtig; was kann ich besser machen?" aber auch ein Verantwortungsbewußtsein für den Planeten Erde, ein Protest gegen die mutwillige oder ignorante Zerstörung unseres Lebensraumes.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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