Der letzte Auschwitz-Prozess
#1 Der letzte Auschwitz-Prozess
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/a ... 43703.html
Oskar Gröning ist für Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Das heißt, für eine Beihilfe zum Mord bekommt er 7 Minuten.
Oskar Gröning ist für Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Das heißt, für eine Beihilfe zum Mord bekommt er 7 Minuten.
#2 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
Strafmaß ist in der Juristerei keine additive Größe.Janina hat geschrieben: Oskar Gröning ist für Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Das heißt, für eine Beihilfe zum Mord bekommt er 7 Minuten.
Und ob 4 Jahre oder lebenslänglich ist wohl kein besonderer Unterschied.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#3 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
In dem Alter könnten 4 Jahre gleichbedeutend mit lebenslänglich sein.ThomasM hat geschrieben: Und ob 4 Jahre oder lebenslänglich ist wohl kein besonderer Unterschied.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#5 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
Wahrscheinlich nicht - die ganze Sache hat eher hygienischen Charakter für die Geschichtsbücher.Janina hat geschrieben:Wenn er überhaupt rein muss...
Im übrigen: Wenn er argumentiert, dass er zum falschen Zeitpunkt am falschen Platz war, hat er wahrscheinlich recht - man nehme nur das (vergleichsweise harmlose) Beispiel mit dem Grenzschutz Ost und West vor der Maueröffnung. - Da standen sich zwei Grenzschützer gegenüber, die ihre Aufgabe zu erledigen hatten. - Hätte man die zwei über Nacht ausgetauscht, hätte sich nichts geändert.
#6 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
Ich denke nicht, dass man das vergleichen darf. Über die DDR und deren stellenweise verbrecherische Ideologie und menschenverachtende Mechanismen braucht man wahrscheinlich nicht groß zu diskutieren, aber das mit den KZs und Vernichtungslagern der Nazis zu vergleichen, ist m.E. doch gewagt.closs hat geschrieben:Im übrigen: Wenn er argumentiert, dass er zum falschen Zeitpunkt am falschen Platz war, hat er wahrscheinlich recht - man nehme nur das (vergleichsweise harmlose) Beispiel mit dem Grenzschutz Ost und West vor der Maueröffnung. - Da standen sich zwei Grenzschützer gegenüber, die ihre Aufgabe zu erledigen hatten. - Hätte man die zwei über Nacht ausgetauscht, hätte sich nichts geändert.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Ausschwitz arbeiten konnte, ohne mitzubekommen, was da genau vorging.
Die Verurteilung dieses Mannes war richtig, um ein Zeichen zu setzen, dass die NS Vergangenheit nicht vergessen und vergeben ist. Ins Gefängnis muss man den alten Mann m.E. allerdings nicht mehr stecken, das wäre wiederum ein Zeichen dafür, dass unsere Gesellschaft keine Rache anstrebt.
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#7 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
Auch die Bevölkerung der Umgebung hat das gerochen. Aber es geht ja nicht ums Wissen.piscator hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Ausschwitz arbeiten konnte, ohne mitzubekommen, was da genau vorging.
Eine freiwillige Meldung zu KZ-Dienst als Alternative zum Fronteinsatz... naja zumindest menschlich verständlich. Wir verlangen immer von jedem, ein humanitärer Held zu sein. Ha ha, eigentlich gibt es das gar nicht. Oder zumindest sehr selten. Ein Maximilian Kolbe ist Ausnahme, nicht Norm. Letztlich ist jeder ein Opportunist, besonders wer bequem lebt und sein Heldentum nicht beweisen muss.
#8 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
Menschlich wahrscheinlich verständlich, vor allem, wenn man zum Zeitpunkt der Verpflichtung nicht wusste, was in den Lagern vor sich ging.Janina hat geschrieben:Eine freiwillige Meldung zu KZ-Dienst als Alternative zum Fronteinsatz... naja zumindest menschlich verständlich.
Das ist sicher richtig, mir ging es letztendlich nur um den Vergleich der Tätigkeit im KZ zur Tätigkeit des Grenzschützers der DDR, was man m.E. nicht vergleichen kann.Wir verlangen immer von jedem, ein humanitärer Held zu sein. Ha ha, eigentlich gibt es das gar nicht. Oder zumindest sehr selten. Ein Maximilian Kolbe ist Ausnahme, nicht Norm. Letztlich ist jeder ein Opportunist, besonders wer bequem lebt und sein Heldentum nicht beweisen muss.
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#9 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
Richtig, die Aufarbeitung hätte früher stattfinden müssen. Mir ist immer etwas seltsam zu Mute, wenn ich sehe, wie man heute über 90jährige im Rollstuhl in den Verhandlungsaal reinschiebt. Trotzdem gibt es ja bei Überlebenden immer noch eine große Anteilnahme an solchen Prozessen. Vergessen kann man solche Erlebnisse wohl ein Leben lang nicht.piscator hat geschrieben: Die Verurteilung dieses Mannes war richtig, um ein Zeichen zu setzen, dass die NS Vergangenheit nicht vergessen und vergeben ist. Ins Gefängnis muss man den alten Mann m.E. allerdings nicht mehr stecken, das wäre wiederum ein Zeichen dafür, dass unsere Gesellschaft keine Rache anstrebt.
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#10 Re: Der letzte Auschwitz-Prozess
... und man signalisiert dem heutigen Nazigesindel, dass ihre Ideologie nicht toleriert wird...
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