Damit kämen wir wieder in den kritischen Bereich des Prinzipiellen.Salome23 hat geschrieben:Meiner Ansicht nach ist es sogar widernatürliches Verhalten, sich an einen Menschen durch Eheschliessung für immer zu binden.
Prinzipiell/fundamental-theologisch ist Sexualität wesensmäßig mit Wiederschöpfung verbunden. - Das heisst NICHT, das man nur wegen Vermehrung miteinander ins Bett geht, aber sehr wohl, dass man nur mit jemandem ins Bett geht, mit dem man einen prinzipiellen Kinderwunsch hat/hatte - das "Erkennen" ("jada") zweier Menschen ist somit die ebenbildliche Version göttlicher Schöpfung. - Weiterhin soll im "Erkennen" das "Alles in Einem" ebenbildlich nachempfunden werden - EIN Fleisch. - Und das ist nun mal schwierig mit verschiedenen Leuten.
Solche Fälle gibt es übrigens auch heute - unsere Nachbarn haben sich mit 15 kennengelernt und sind seitdem (jetzt schon 40 Jahre) zusammen. - Beide würden nie auf die Idee kommen, etwas versäumt zu haben. - Übrigens: Sie sind KEINE Christen, handeln also nicht aus Verpflichtung, sondern aus purem Instinkt.
Nun haben solche Fälle heute nicht mehr Vorbildfunktion - weil die christlichen Grundlagen nicht verstanden werden und weil weiterhin die unterschiedlichen Charismen von Mann und Frau ebenfalls nicht mehr verstanden werden sollen. - Aber dieser Instinkt in die Wurzeln männlichen und weiblichen Seins wird es immer geben - die wird kein gesellschaftlicher Oberflächensturm wegkriegen.
Insofern muss es NICHT ein widernatürliches Verhalten sein, wenn sich zwei Menschen für immer exklusiv binden - aber es hat halt mit den Maßstäben der jeweiligen Zeit zu tun.
Stimmt - aus einem einfachen Grund: Im Moment, in dem Mann und Frau sich vereinigen, SIND sie verehelicht.Salome23 hat geschrieben:Und es gibt auch kein Gebot "Gottes", welches Sex vor der Ehe verbietet oder dazu zwingt, eine Ehe eingehn zu müssen nur um dann Sex haben zu dürfen...
Wie dieser prinzipielle Ansatz mit der Übung des AT übereinstimmen soll, dass der Mann mehrere Frauen haben kann, weiss ich jetzt auch nicht - das hat wohl eher pragmatische Gründe. - Erstens sind Männer "flexibler", weil sie nach der Zeugung wieder frei für neue Taten sind, während die Frau für minimum 1 Jahr mit Schwangerschaft und Geburtszeit beschäftigt ist. - Zweitens gingen in den ständigen Kriegen des AT so viele Männer verloren, dass es möglicherweise einen Frauen-Überschuss gab. - Aber mit solchen Erwägungen haben wir bereits das Fundamental-Theologische verlassen.
Und wer es freiwillig NICHT tun will, soll es halt anders machen. - Das wäre die moderne Auffassung OHNE diese Wurzeln - dagegen ist nichts einzuwenden. - Aber beides geht halt nicht gleichzeitig - fundamental-christliche Ansprüche UND modernes Handeln sind nicht vereinbar. - So viele Menschen wird das nicht stören.Salome23 hat geschrieben:Wer dies auf freiwillige Basis tun will, soll es halt machen.