Der Streik - mit dem Zug durch's Land

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Pluto
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#11 Re: Der Streik - mit dem Zug durch's Land

Beitrag von Pluto » Do 23. Apr 2015, 20:12

2Lena hat geschrieben:Eigentlich habe ich das Management der Bahn (in früheren Zeiten) stets bewundert. Ich meine, die hatten doch eigentlich keine Erfahrung, als alle Gleise gelegt werden mussten. Landkauf war nötig, Trassenführung, Angestellte einstellen, Bauarbeiten erledigen, Technik bewältigen ...
Gleise legen ist zwar harte Arbeit, aber technologisch oder architektonisch nicht besonders anspruchsvoll. Zumindest nicht im Vergleich zum Bau der ersten Lokomotiven.

2Lena hat geschrieben:Wer heute im Schichtbetrieb und in langen Anfahrten und all der Hektik mit zahllosen Änderungen und Vorschriften arbeiten muss, der hat es wirklich nicht leicht - und liegt oft - gegenüber den vermeintlich großzügigeren anderen Gehältern im Hintertreffen.
"Vermeintlich" ist das richtige Wort.
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2Lena
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#12 Re: Der Streik - mit dem Zug durch's Land

Beitrag von 2Lena » Fr 24. Apr 2015, 08:20

@Pluto
Bist du ganz sicher, dass Lokomotivenbau anspruchsvoller ist?
Für mich war ein Anlegen eines kleinen Wasserkanals mit leichtem Gefälle und Dämmung "schwieriger" als das Zerlegen einer Kuckucksuhr. Da hatte ich schon zugeschaut gehabt.
Gelerntes geht viel "einfacher" zu handhaben, als Reformen und Neues.

Lokomotiven blicken auf eine lange Erfahrungsentwicklung zurück, von der Eisenverarbeitung der uralten Eisenzeit, bis hin zu dem verschiedensten Wissensschritten im Trippelschritt.

Pluto
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#13 Re: Der Streik - mit dem Zug durch's Land

Beitrag von Pluto » Fr 24. Apr 2015, 09:42

2Lena hat geschrieben:@Pluto
Bist du ganz sicher, dass Lokomotivenbau anspruchsvoller ist?
Ja.
2Lena hat geschrieben:Für mich war ein Anlegen eines kleinen Wasserkanals mit leichtem Gefälle und Dämmung "schwieriger" als das Zerlegen einer Kuckucksuhr. Da hatte ich schon zugeschaut gehabt.
Das ist Kanalbau, nich Gleisbau. Da muss man ja auch kleinste Unebenheiten ausgleichen.

2Lena hat geschrieben:Lokomotiven blicken auf eine lange Erfahrungsentwicklung zurück, von der Eisenverarbeitung der uralten Eisenzeit, bis hin zu dem verschiedensten Wissensschritten im Trippelschritt.
Die Lokomotive ist an der Kutsche abgeguckt, aber die Dampfmaschine, die für Bewegung sorgt, musste erst von James Watt erfunden werden. Selbst
Es war ein langer steiniger Weg von den ersten Watt'schen Dampfmaschinen bis zu Stephensons erster Lokomotive, welche viele Neuentwicklungen erforderte.

Bild
[ Quelle: Wikimedia commons ]
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sven23
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#14 Re: Der Streik - mit dem Zug durch's Land

Beitrag von sven23 » Fr 24. Apr 2015, 16:39

ThomasM hat geschrieben: Es ist eine Frage, allerdings kenne ich genau - äh - nun ja - null Institutionen, die nicht privatisiert sind und gut und effizient laufen.

Das ist zu pauschal. Die Finanzverwaltung arbeitet ziemlich effizient. (zum Leidwesen mancher Steuerzahler). Allerdings ist beim Steuereintreiben von Reichen und Superreichen auch noch Luft nach oben.

Bei der Bahn wird sich wohl niemand nach muffligen Beamten zurücksehnen, aber die Zahl der Verspätungen ist nun mal sprunghaft angestiegen.
In England vernachlässigten die privaten Betreiber das Streckennetz, weil das natürlich Kosten verursacht, mit der Folge, daß die Zahl der Unfälle anstieg.
Wo die Wasserwirtschaft privatisiert wurde, hatte das die Folge von Preissteigerungen und Verschlechterung der Wasserqualität. (Berlin will die privatisierten Betriebe zurückkaufen)
In USA lassen die Stromkonzerne die Netze vergammeln, weil sie nichts investieren wollen, usw.

Also Privatisierung ist nicht per se besser als eine öffentliche Grundversorgung. Es kommt auch ganz entscheidend auf die Ausgestaltung der Verträge und Pflichten für die neuen Eigentümer an.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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