Putin-Gegner erschossen

[Pluto]

er will Handel mit Europa, aber eben auch keine SS20 ein paar km vor Moskau.

Ähm... die Analogie hinkt.
SS20 sind meines Wissens Langstreckenraketen sowietischer Bauart.

Entweder wurde das heute hier auf dem Forum verlinkt oder ich habe es woanders gelesen. - Der Text war diplomatisch formuliert und lautete sinngemäß, dass China Verständnis habe für Russlands Interesse, nicht militärisch eingekreist zu sein. - Das ist eine sehr klare Ansage.

Ich konnte dazu bei Google nichts finden. Vielleicht hast du einen Link dazu?

Was ich aber fand, war ein Artikel aus meiner alten Heimat: Die Putin-Versteher. Dort steht in der Zusammenfassung:

Erschreckend ist, dass viele in den gesättigten Gesellschaften des Westens diesen Unterschied nicht sehen wollen. Getrieben von einem Misstrauen gegen die eigenen Eliten, einem Hass auf das westliche System – in gewissem Sinne also einem Selbsthass – und einer Faszination für den tatkräftigen Führer der russischen Grossmacht saugen sie jede noch so verquere Propaganda auf, die der Kreml ersonnen hat. Der Kiewer Volksaufstand wird zum «faschistischen Putsch» umgedeutet, die russische Aggression gegen die Ukraine zur «Selbstverteidigung» und überhaupt: Schuld an allem sind entweder die EU-Bürokraten oder die US-Imperialisten.

Wer so argumentiert, der verrät nicht nur zynisch und böswillig das Selbstbestimmungsrecht der Ukrainer. Er erhebt die Lüge zur Wahrheit; er zersetzt und relativiert die Werte, die uns in Europa und in weiten Teilen der Vereinigten Staaten ein menschenwürdiges, gerechtes und sicheres Leben in Freiheit garantieren. Das ist genau das, was Wladimir Putin will.

Der Tages-Anzeiger (aus dem dieser Artikel stammt) gilt als politisch mitte-links-orientierte Tageszeitung.

[Abischai]

Die sowjetische SS 20 ist Geschichte! Die stand einst der amerikanischen Pershing II gegenüber, und das ist 30 Jahre her.

Es ist aber auch ein Zerrbild, wenn man Putin als lupenreinen Demokraten und "Russia Today" als kritisch-investigativ verkaufen will...

WER sagt das denn? Der "lupenreine Demokrat" war eine Äußerung von Gerhard Schröder. Und dieser Mann war kein Russe, sondern einer von den "Guten", einer von uns.

Daß ein Präsident eines solch gigantischen Gefüges wie Rußland kein sanftes Büblein ist, sondern "Realpolitiker", verwundert keinen ernsthaften Zeitgenossen.

[R.F.]

Darauf hat die amerikanische Seite etwas von "Menschenrechte" gesagt, worauf Wagenknecht trocken gemeint hat: "Wenn die USA MEnschenrechte sagt, meint sie Schürfrechte" - in Anspielung auf langfristig vorbereitete Großverträge zwischen Ukraine und USA-Firmen. - In diesem Feld liegt so in etwa der Konflikt.

Allein schon wegen ihrer polemischen Sprüche, wird Oskars Freundin auch so gerne zu Talkshows eingeladen.

Sahra Wagenknecht trifft den Nagel oft auf den Kopf. Das tut manchen weh...

Merkel hat es diplomatischer gesagt: "Das Problem ist, dass ich mir keine Situation vorstellen kann, in der eine verbesserte Ausrüstung der ukrainischen Armee dazu führt, dass Präsident Putin so beeindruckt ist, dass er glaubt, militärisch zu verlieren. Ich muss das so hart sagen".

Womit Frau Merkel absolut Recht hat.

Dass sie sich das nicht vorstellen kann, glaub’ ich ihr auf der Stelle. Wie könnte sie das auch...
Ihr mangelnder Weitblick wird für Deutschland, für Europa zur Katastrophe...

Andererseits glaube ich nicht, dass Herr Putin einen Krieg gegen die NATO führen will. Dazu ist er zu sehr Realist.
Stärke zeigen, unter gleichzeitiger Betonung der Verhandlungsbereitschaft ist IMO der Königsweg.

Ja ist denn der wahrscheinliche Verlauf noch immer nicht klar?

Und China hat ja auch schon angedeutet, dass es im Ernstfall zu Russland steht.

Das wäre mir neu.
Wo und wann hat die chinesische Führung so etwas gesagt?

Aber Pluto, verfolgst Du denn keine Nachrichten? Die Groß-Allianz mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 3.500 Millionen hat sich doch längst formiert: die Schanghai-Organisation. Es heißt heute zwar, dass die Allianz keine militärischen Ziele verfolge. Doch vor der jetzigen enormen finanziellen Verflechtung mit den USA hieß es anders...

[ThomasM]

Stimmt - die rote NATO-Linie wird er nicht überschreiten (ist auch nicht sein Interesse - er will Handel mit Europa, aber eben auch keine SS20 ein paar km vor Moskau.

Klar wird er die überschreiten, wenn er denkt, die NATO sei nicht willens oder fähig, seine verbündeten Länder zu verteidigen. Hitler hat ja Frankreich und England auch nicht geglaubt, dass sie ihr Bündnis-Versprechen gegenüber Polen einhalten. Diese historische Lektion bringt ja Polen und die baltischen Staaten dazu, die aktuellen Aktionen Putins so besorgt zu betrachten.

Und der Handel ist für Putin zweitrangig, obwohl das für ihn zu einem Problem werden kann.

[Pluto]

Die sowjetische SS 20 ist Geschichte! Die stand einst der amerikanischen Pershing II gegenüber, und das ist 30 Jahre her.

So isses!

Daß ein Präsident eines solch gigantischen Gefüges wie Rußland kein sanftes Büblein ist, sondern "Realpolitiker"

Ja sicher. Das macht das "Training" als Chef der KGB aus einem Menschen.

[R.F.]

- - -

Wo und wann hat die chinesische Führung so etwas gesagt?

Entweder wurde das heute hier auf dem Forum verlinkt oder ich habe es woanders gelesen. - Der Text war diplomatisch formuliert und lautete sinngemäß, dass China Verständnis habe für Russlands Interesse, nicht militärisch eingekreist zu sein. - Das ist eine sehr klare Ansage.

Hier werden Sie geholfen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ine-krise/

[R.F.]

- - -
Klar wird er die überschreiten, wenn er denkt, die NATO sei nicht willens oder fähig, seine verbündeten Länder zu verteidigen. Hitler hat ja Frankreich und England auch nicht geglaubt, dass sie ihr Bündnis-Versprechen gegenüber Polen einhalten. Diese historische Lektion bringt ja Polen und die baltischen Staaten dazu, die aktuellen Aktionen Putins so besorgt zu betrachten.

Und der Handel ist für Putin zweitrangig, obwohl das für ihn zu einem Problem werden kann.

Wie wäre die heutige Situation, wenn die beiden genialen Politiker Merkel und Westerwelle den Sturz der Regierung in der Ukraine nicht ausgelöst hätten?

[Salome23]

Sahra Wagenknecht trifft den Nagel oft auf den Kopf. Das tut manchen weh...

Die holt ja nicht mal Luft beim reden...

Sie gehört zu der Sorte, die die Fehler anderer publizieren und wenn sie dann selber an der Macht wären , wahrscheinlich auch nicht anders agieren würden ..
Reden lässt sichs leicht...

[Pluto]

Die Groß-Allianz mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 3.500 Millionen hat sich doch längst formiert: die Schanghai-Organisation. Es heißt heute zwar, dass die Allianz keine militärischen Ziele verfolge...

Fahren also künftig die chinesischen Oligarchen nach Moskau um einzukaufen?

Hier werden Sie geholfen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ine-krise/

Sehr aufmerksam von dir. Dankeschön!

[closs]

Ähm... die Analogie hinkt.

Stimmt - ich habe die Pershings (und deren Nachfolger) gemeint - also das westliche Pendant *mich vor den Zug werfe*

Was ich aber fand, war ein Artikel aus meiner alten Heimat

Ja - so ein ähnlicher Artikel steht auch in der letzten ZEIT. - Das ist ja nicht falsch - andererseits kann man nicht auf das Wort "Selbstbestimmungsrecht" zurückziehen, das ja meistens eh manipuliert ist. - Hier ist ein Selbstbestimmungsrecht der EU gefragt, die die Ukraine überzeugt, was sie am besten selbst-zu-bestimmen haben.

Sich in die Brust werfen, weil Russland das Völkerrecht verletzt hat (natürlich hat es das), ist zu wenig - zumal es der Westen in den letzten paar Jahrzehnten mindestens dreimal gemacht hat (Bosnien, Irak, Libyen). - Hier ist Friedenssicherung unter Berücksichtigung aller Parteien gefragt - alles andere ist Sesselfurzer-Demokratismus.

Vielleicht hast du einen Link dazu?

"China hat sich in der Ukraine-Krise erstmals klar auf die Seite Russlands geschlagen: Der Westen müsse Moskaus legitime Sicherheits-Bedenken ernst nehmen. Die Auseinandersetzung um die Ukraine könne sonst in einen sinnlosen Stellvertreter-Krieg ausarten. Die Amerikaner müssten zur Kenntnis nehmen, dass ihr Einfluss in der internationalen Politik schwinde" (Deutsche Wirtschaftsnachrichten, 1.3.15).