Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Politik und Weltgeschehen
closs
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#21 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von closs » Fr 27. Feb 2015, 19:14

Martinus hat geschrieben:Unsere Medien haben die hoch ansteckende Wulfmanie.
Brandgefährlich für die Demokratie - ich sehe wirklich (nicht nur, aber besonders) in den Massen die faktisch größte Gefahr für die Demokratie. Da musste ich sogar der Pegida zustimmen.

Catholic hat geschrieben:Nun,das ist meines Wissens nach hierzulande immer noch nicht strafbar.
Und zeigt damit, wie schwierig es ist. - Deshalb finde ich den Aufruf von Schuster wirklich i.O. "Leute, latscht in den wenigen Moslem-Vierteln halt nicht mit der Kippa rum". - Daraus unter dem Etikett "Wehret den Anfängen" wieder einen medialen Hype zu machen, ist übel. - Schuster hat sich gestern im heute-Magazin(?) deshalb auch sehr, sehr differenziert verhalten - nur die Moderatorin hat wieder Frage gestellt, die typisch sind. - Man muss einfach mal folgendes gegenüberstellen:

Schuster: "Leute, lasst Eure Kippa in den wenigen Moslem-Vierteln einfach weg"
Moderatorin: "Rechnen Sie damit, dass Juden in Deutschland das Land verlassen sollten?" (also voll die Zeit des Nationalsozialismus bedienend). - Es hätte gerade noch gefehlt, dass sie gefragt hätte, ob er in den nächsten Tagen mit einer Reichspogrom-Nacht rechnet. - Ekelhaft - und das unter dem Verfassungsauftrag der öffentlichen Bildung. - Man könnte mit der flachen Hand reinhauen.

Novalis hat geschrieben:was würdest Du empfehlen: eine Familienaufstellung und Kuschelgruppe mit Migranten?
Genau - eine Männer-Selbstfindungs-Gruppe mit integriertem Häkelkurs. :lol: - Nee - ernsthaft: Dasselbe, was man tun würde, wenn ein Fussball-Hooligan rumgröhlt. - Allerdings wüsste ich nicht, was das ist. - Schaffner rufen?

closs
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#22 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von closs » Fr 27. Feb 2015, 19:15

Pluto hat geschrieben:Die Alternative
Dazu braucht man aber immer noch eine Rechtsgrundlage.

Novas
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#23 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von Novas » Fr 27. Feb 2015, 19:23

Martinus hat geschrieben:die könnten Fahnen verbrennen :thumbup: . Das tut keinem weh. Erst ganz große und dann immer kleinere, bis sie geheilt sind.

Wer hier nicht leben möchte, gilt als Tourist oder Gast. Wenn hier jemand dauerhaft leben möchte, ist das aber mit Pflichten verbunden. Wem das zu viel ist, der darf nach einer vereinbarten Zeit gerne in ein anderes Land ausreisen. Ich sehe aber nicht ein, weshalb wir "Bio-Deutschen" (einer der lächerlisten Begriffe, die ich je gehört habe) für alles Verständnis aufbringen sollten.

Pluto
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#24 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von Pluto » Fr 27. Feb 2015, 19:36

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Die Alternative
Dazu braucht man aber immer noch eine Rechtsgrundlage.
Selbstverständlich. :D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#25 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von Pluto » Fr 27. Feb 2015, 19:43

closs hat geschrieben:Deshalb finde ich den Aufruf von Schuster wirklich i.O. "Leute, latscht in den wenigen Moslem-Vierteln halt nicht mit der Kippa rum". - Daraus unter dem Etikett "Wehret den Anfängen" wieder einen medialen Hype zu machen, ist übel.
Ganz deiner Meinung! :D
Die Polizei kann nicht überall sein.

Wir würden ganz schön doof "aus der Wäsche gucken", wenn wir in Deutschland Verhämtnisse hätten, wo eine Religionspolizei jede Ecke der Großstädte überwachen würde, um Übergriffe von Moslems auf Juden zu ahnden. Es wären "orwellianische" Verhältnisse, die ich persönlich ablehne.

Das ist im Grunde eines der schwierigsten Dilemmata einer demokratischen Gesellschaft überhaupt.
Was ist die richtige Balance zwischen Überwachung und persönliche Freiheit?
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#26 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von Novas » Fr 27. Feb 2015, 19:52

closs hat geschrieben: Häkelkurs. :lol: - Nee - ernsthaft: Dasselbe, was man tun würde, wenn ein Fussball-Hooligan rumgröhlt. - Allerdings wüsste ich nicht, was das ist. - Schaffner rufen?

Nun... ich gehöre der jüngeren Generation an ... und für mich ist es kein Problem mehr, offen zu bekennen, dass ich das Land unsrer Väter und Mütter liebe, die es nicht nur mit harter Arbeit, Geist und Liebe aufgebaut und zu dem gemacht haben, was es ist, das Land von Goethe, Einstein und Bach, sondern sie ließen auch ihr Leben, um ihre Familie und Heimat zu beschützen.

Deswegen sind wir hier. Wir sind die Nachgeborenen derer, die siegreich wahren. Die Glück hatten. Wir sind deshalb nicht nur begnadete Glückskinder, sondern wir haben auch die verdammte Pflicht, dieses Land in Ehren zu halten. Nichts spricht gegen Einwanderung. Das hat es schon immer gegeben. Aber nicht wir müssen unser Land der Einwanderung anpassen - sie haben sich zu beweisen.

Ich habe es jedenfalls so kennengelernt - obwohl ich Menschen anderer Herkunft stets respektierte - dass ich bereits als ganz junger Grünschnabel in der Jugenddisko als "scheiß Deutscher" beschimpft wurde. Der Grund: ich striff den Ärmel eines Türken. Von sozialen Problemen konnte da keine Rede sein, es war simpler Hass auf unser Land.

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#27 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von Novas » Fr 27. Feb 2015, 20:09

Pluto hat geschrieben:Ganz deiner Meinung! :D
Die Polizei kann nicht überall sein[...]es ist im Grunde eines der schwierigsten Dilemmata einer demokratischen Gesellschaft überhaupt. Was ist die richtige Balance zwischen Überwachung und persönliche Freiheit?[/i]

Schlimm genug, wenn man sich darüber Gedanken machen muss. Ich finde es sehr problematisch, wenn die etablierten Parteien die zum Teil katastrophale Integrationspolitik verschweigen (Ehrenmorde und Ausländer Kriminalität) und in Kauf nehmen, dass der Karren tatsächlich irgendwann an die Wand fährt. Denn wie stabil ist eine Demokratie in Krisenzeiten, wenn sie voll ethnischer Bruchlinien ist?

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#28 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von Pluto » Fr 27. Feb 2015, 20:23

Novalis hat geschrieben:Nun... ich gehöre der jüngeren Generation an ... und für mich ist es kein Problem mehr, offen zu bekennen, dass ich das Land unsrer Väter und Mütter liebe, die es nicht nur mit harter Arbeit, Geist und Liebe aufgebaut und zu dem gemacht haben, was es ist, das Land von Goethe, Einstein und Bach, sondern sie ließen auch ihr Leben, um ihre Familie und Heimat zu beschützen.

Deswegen sind wir hier. Wir sind die Nachgeborenen derer, die siegreich wahren. Die Glück hatten. Wir sind deshalb nicht nur begnadete Glückskinder, sondern wir haben auch die verdammte Pflicht, dieses Land in Ehren zu halten. Nichts spricht gegen Einwanderung. Das hat es schon immer gegeben. Aber nicht wir müssen unser Land der Einwanderung anpassen - sie haben sich zu beweisen.

Ich habe es jedenfalls so kennengelernt - obwohl ich Menschen anderer Herkunft stets respektierte - dass ich bereits als ganz junger Grünschnabel in der Jugenddisko als "scheiß Deutscher" beschimpft wurde. Der Grund: ich striff den Ärmel eines Türken. Von sozialen Problemen konnte da keine Rede sein, es war simpler Hass auf unser Land.
Ein sehr schönes Plädoyer für den Patriotismus!
Danke :clap:
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#29 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von closs » Fr 27. Feb 2015, 20:40

Pluto hat geschrieben:Das ist im Grunde eines der schwierigsten Dilemmata einer demokratischen Gesellschaft überhaupt.
Richtig - und als solches sollte man es verstehen: ein objektives Dilemma.

Novalis hat geschrieben:Aber nicht wir müssen unser Land der Einwanderung anpassen - sie haben sich zu beweisen.
NAtürlich - hierin wäre die USA möglicherweise ein gutes Modell.

Novalis hat geschrieben: Der Grund: ich striff den Ärmel eines Türken. Von sozialen Problemen konnte da keine Rede sein, es war simpler Hass auf unser Land.
Das kann schon dasselbe sein.

Wenn es NICHT so ist, hat es etwas mit ethnischer Selbstbehauptung zu tun. Man lebt in einem Land, in dem man gutes Geld verdienen kann (und dafür auch kräftig Steuern zahlt), das einem aber kulturell fremd ist - sexueller Exhibitionismus der Gesellschaft/kein Familien-Stolz/kein Eigen-Stolz/gottlos/etc. (so sieht man es). - Raus kann man auch schwer, weil man in der Türkei als Deutscher angesehen wird (und unter Umständen überhaupt kein fließendes Türkisch spricht). - Schwierig.

Und jetzt kommt noch etwas hinzu, was wahrscheinlich tatsächlich islam-spezifisch ist: der eigene Ehrbegriff, der schnell verletzt sein kann. - Das ist mir schon früher auf Reisen aufgefallen (mal ganz grob umrissen):
* Ein Inder verneigt sich ständig und sagt "Yes, yes" - und macht dann was er will - aber er ist schwer zu beleidigen.
* Ein Chinese/Japaner lächelt bis zum Umfallen - und denkt sich: "Oh, Ihr Langnasen"
* Ein Russe ist großzügig und klärt alles bei einem Gelage (ein Klischee - bei uns hat's aber immer gestimmt)
* Ein Moslem bleibt höflich, beißt die Zähne zusammen und ist zutiefst beleidigt.

Das wäre ein Indiz für einen kollektiven Minderwertigkeits-Komplex. - Nun sind wir keine Therapeuten - aber es könnte einiges erklären - z.B. dass jemand das Land hasst, in dem er lebt. - Und trotzdem: Das ist nicht die Regel.

Umgekehrt fällt aber ebenfalls auf (haben wir erlebt): Auf dem Weg im Zug von Köln nach Düsseldorf sind innerhalb einer halben Stunde zufällig 2 deutsche und 2 türkische Familien eingestiegen. - Die türkischen Kinder waren nicht reich, aber sauber angezogen - die deutschen Kinder waren modisch, aber schlampig angezogen. - Die einen türkischen Eltern haben einen Landsmann im Abteil getroffen - man hat sich gepflegt begrüßt incl. der Kinder und sich in gedämpfter Stimme unterhalten. - Die einen deutschen Eltern haben ebenfalls einen Landsmann im Abteil getroffen - der Mann ist hingerannt, Schulterklopfen, lautes Getöse, Frau und Kind standen daneben.

Das ist KEINE repräsentative Studie :lol: , erscheint aber (mit Hinblick auf ähnliche Erlebnisse keinesfalls als Ausnahme. - Und das merkt auch die "Gegenseite" und fühlt sich dementsprechend gegenüber dem rüpeligen Deutschen überlegen, der auf keinerlei Selbstachtung zu achten scheint. - Das alles wäre ein längeres Thema - sicherlich gibt es dazu schon Arbeiten.

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#30 Re: Zentralratspräsident warnt vor Kippa-tragen

Beitrag von Pluto » Fr 27. Feb 2015, 21:17

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Aber nicht wir müssen unser Land der Einwanderung anpassen - sie haben sich zu beweisen.
NAtürlich - hierin wäre die USA möglicherweise ein gutes Modell.
Ja. Ein Schmelztiegel der Nationen.
Nur... mit dem aktuellen mexikanischen Problem haben sie noch zu kämpfen; errichten Mauern aus Stacheldraht entlag der Grenze um sie raus zu halten.

Wenn die Pegida meint, sie hätten ein Überfremdungsproblem, sollten sie sich mal die Nachbarläder anschauen.
Z. Bsp. der Umgang Englands mit den Indern und Pakistanis in ihrer Mitte. Oder die Niederlande mit ihren Molukken...
In beiden Ländern funktioniert Multi-Kulti weitaus besser als in Deutschland. Dabei haben diese Länder einen weitaus höheren Anteil an Fremden.

Deshalb sehe ich das Problem in Deutschland (nicht nur, aber auch) nicht zuletzt in den selbst auferlegten religiösen Barrieren die den Islam daran hindert demokratische Strukturen anzuerkennen.
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