Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

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Novas
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#1 Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

Beitrag von Novas » Di 24. Feb 2015, 01:36

Was toleriert unsere Gesellschaft nicht alles: prügelnde Jugendliche, religiöse Fundamentalisten, linke Terroristen. Doch das ist eine gefährliche Toleranz, die von der Gleichwertigkeit aller Lebensstile ausgeht und die Ursache und Wirkung verwechselt. Wie schon in seinem Bestseller »Hurra, wir kapitulieren« bietet Henryk M. Broder auch in seinem neuen Buch wieder eine scharfsinnige Gesellschaftsanalyse und warnt vor den seltsamen Blüten, die unsere falsch verstandene Toleranz gegenüber intoleranten Menschen und Meinungen treibt.

Toleranz ist eine Haltung, mit der sich viele gerne schmücken – die Reichen gegenüber den Armen, die Starken gegenüber den Schwachen, die Heteros gegenüber den Homos. Wer es sich leisten kann, ist tolerant. Wenn aber »Ehrenmorde« als ganz normale Verbrechen gelten, wenn Terroristen zu »Widerstandskämpfern« deklariert werden, wenn ein Regierender Bürgermeister die Teilnehmer einer Sado-Maso-Fete persönlich willkommen heißt, dann wird Toleranz zu einem gesellschaftlichen Selbstmord auf Raten. Unter solchen Bedingungen wird Intoleranz zur Pflicht und Tugend: Intoleranz gegenüber dem wohlfeilen Gutmenschentum, gegenüber totalitären Utopien – und gegenüber Menschen und Kulturen, die ihrerseits nichts von Toleranz halten.

In seinem neuen Buch erweist sich Henryk M. Broder wieder als scharfzüngiger Kritiker einer falsch verstandenen Haltung, mit der wir unsere demokratischen Werte Stück für Stück aufgeben. Um unsere freiheitliche und offene Gesellschaft zu verteidigen, müssen wir mehr Mut zur Intoleranz aufbringen.

Quelle: http://www.amazon.de/Kritik-reinen-Tole ... n+toleranz

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Martinus
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#2 Re: Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

Beitrag von Martinus » Di 24. Feb 2015, 07:24

Den letzten Gedanken aus der obigen Info habe ich hier nochmal zitiert. Wir hätten sicherlich ein paar Probleme weniger wenn so gehandelt würde.

Um unsere freiheitliche und offene Gesellschaft zu verteidigen, müssen wir mehr Mut zur Intoleranz aufbringen
Angelas Zeugen wissen was!

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Leokadia
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#3 Re: Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

Beitrag von Leokadia » Di 24. Feb 2015, 09:15

Super Buch-Tipp!
Danke!
Bissige und doch so wahre Worte eines mutigen Autors.
"Kann einem Menschen der Glaube so wichtig sein, dass er nicht die Wahrheit erfahren will?
Für mich ist das unvorstellbar." von Mia

„Der Mensch hält die Grenzen seiner Denkfähigkeit für die
Grenzen des Universums." Schopenhauer


closs
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#4 Re: Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

Beitrag von closs » Di 24. Feb 2015, 09:39

Martinus hat geschrieben:Wir hätten sicherlich ein paar Probleme weniger wenn so gehandelt würde.
Ausdrückliche Zustimmung - und trotzdem könnte der Schuss nach hinten losgehen. - Denn jetzt kann es passieren, dass wieder genau die Falschen einen Freibrief für Intoleranz wittern.

Novas
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#5 Re: Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

Beitrag von Novas » Do 26. Feb 2015, 06:07

closs hat geschrieben:Denn jetzt kann es passieren, dass wieder genau die Falschen einen Freibrief für Intoleranz wittern.

Das muss eine Gesellschaft verkraften. Ansonsten kann man den Laden dicht machen. Nur Mut!

Munro
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#6 Re: Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

Beitrag von Munro » Sa 21. Apr 2018, 15:34

Novalis hat geschrieben:Was toleriert unsere Gesellschaft nicht alles: prügelnde Jugendliche, religiöse Fundamentalisten, linke Terroristen. Doch das ist eine gefährliche Toleranz, die von der Gleichwertigkeit aller Lebensstile ausgeht und die Ursache und Wirkung verwechselt. Wie schon in seinem Bestseller »Hurra, wir kapitulieren« bietet Henryk M. Broder auch in seinem neuen Buch wieder eine scharfsinnige Gesellschaftsanalyse und warnt vor den seltsamen Blüten, die unsere falsch verstandene Toleranz gegenüber intoleranten Menschen und Meinungen treibt.

Toleranz ist eine Haltung, mit der sich viele gerne schmücken – die Reichen gegenüber den Armen, die Starken gegenüber den Schwachen, die Heteros gegenüber den Homos. Wer es sich leisten kann, ist tolerant. Wenn aber »Ehrenmorde« als ganz normale Verbrechen gelten, wenn Terroristen zu »Widerstandskämpfern« deklariert werden, wenn ein Regierender Bürgermeister die Teilnehmer einer Sado-Maso-Fete persönlich willkommen heißt, dann wird Toleranz zu einem gesellschaftlichen Selbstmord auf Raten. Unter solchen Bedingungen wird Intoleranz zur Pflicht und Tugend: Intoleranz gegenüber dem wohlfeilen Gutmenschentum, gegenüber totalitären Utopien – und gegenüber Menschen und Kulturen, die ihrerseits nichts von Toleranz halten.

In seinem neuen Buch erweist sich Henryk M. Broder wieder als scharfzüngiger Kritiker einer falsch verstandenen Haltung, mit der wir unsere demokratischen Werte Stück für Stück aufgeben. Um unsere freiheitliche und offene Gesellschaft zu verteidigen, müssen wir mehr Mut zur Intoleranz aufbringen.

Quelle: http://www.amazon.de/Kritik-reinen-Tole ... n+toleranz

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Ein guter Text!

Three cheers for Henryk! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

SilverBullet
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#7 Re: Henryk M. Broder: Kritik der reinen Toleranz

Beitrag von SilverBullet » Sa 21. Apr 2018, 19:50

Uff, ich wusste gar nicht, dass ich ein gigantisches Problem mit um mich herum stattfindenden Sado-Maso-Feten habe. :-)
Hoppla, eigentlich wusste ich noch nicht einmal, dass es da Feten gibt.

OK, wie kann ich eine intolerante Haltung gegenüber diesen „niederträchtig nervenden Feten, gegen die ich mich kaum wehren kann“ einnehmen und vor allem wozu?

Zitat aus dem Link:
In seinem neuen Buch erweist sich Henryk M. Broder wieder als scharfzüngiger Kritiker

Na sowas, ich wusste gar nicht, dass es mich derart beeindruckt hat - naja, man lernt halt nie aus… :-)

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