Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

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Pluto
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#71 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von Pluto » Mo 26. Jan 2015, 13:07

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und daß man nicht im Namen Gottes töten soll, wird ja durch die Schriften von AT und Koran eindeutig widerlegt.
Ich höre ständig in den Medien islamische Aussagen, die dies total verärgert abstreiten und darum bitten, den Koran gescheit zu lesen.
Vielleicht ist das tatsächlich eine Lösung.

Das Problem ist aber, dass die Djihadisten den Koran so auslegen, dass er ihre Mordlust rechtfertigt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#72 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 13:42

Pluto hat geschrieben:Das Problem ist aber, dass die Djihadisten den Koran so auslegen, dass er ihre Mordlust rechtfertigt.
Natürlich - um so bescheuerter ist es, den restlichen 95% der Muslime, die ganz anders denken, vor den Latz zu ballern: "Wir können Euch beweisen, dass die Djihadisten recht haben" :devil: - Das ist (nahe an) Volksverhetzung - was man natürlich weit von sich weist - schließlich ist man aufgeklärt. :devil: :devil:

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Zeus
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#73 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von Zeus » Mo 26. Jan 2015, 13:45

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und daß man nicht im Namen Gottes töten soll, wird ja durch die Schriften von AT und Koran eindeutig widerlegt.
Ich höre ständig in den Medien islamische Aussagen, die dies total verärgert abstreiten und darum bitten, den Koran gescheit zu lesen.
Gescheit zu lesen?
Offensichtlich ist es beim Koran wie bei der Bibel. Der oft nicht sehr klare oder auch widersprüchliche Text erlaubt offensichtlich unterschiedliche Exegese.
Ich würde vorschlagen, diese sogenannten heiligen Bücher einer Überarbeitung zu unterziehen, also "gescheit" umzuschreiben.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
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#74 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von Zeus » Mo 26. Jan 2015, 14:03

Pluto hat geschrieben:Das Problem ist aber, dass die Djihadisten den Koran so auslegen, dass er ihre Mordlust rechtfertigt.
Du verwechselst Ursache und Wirkung.
Verletzte Gefühle tiefgläubiger Muslime sind die Ursache ihres gerechten Zorns.
Wer Allah und dessen Propheten beleidgt, muss bestraft werden.
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#75 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 14:13

Zeus hat geschrieben: Der oft nicht sehr klare oder auch widersprüchliche Text erlaubt offensichtlich unterschiedliche Exegese.
Stimmt - durch reduktive Lesarten kommt man da nicht weiter. Man muss den geistigen Kontext verstehen können - das ist ein Prozess.

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sven23
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#76 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von sven23 » Mo 26. Jan 2015, 14:19

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und daß man nicht im Namen Gottes töten soll, wird ja durch die Schriften von AT und Koran eindeutig widerlegt.
Ich höre ständig in den Medien islamische Aussagen, die dies total verärgert abstreiten und darum bitten, den Koran gescheit zu lesen. - Das ist wieder mal bei uns diese reduktive Waffe, die Beschränkheit als Überlegenheit ausgibt.

Das verpufft aber, weil es nicht glaubwürdig ist. Reduktion bestünde darin, die Hälfte der Schriften zu überlesen, weil sie zu peinlich sind.
Wie Zeus sagt, wäre endlich mal eine Revision der sog. heiligen Schriften fällig. Immer nur zu behaupten, der Koran habe nichts mit dem Islam zu tun ist auf Dauer zu wenig.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#77 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 14:40

sven23 hat geschrieben: Reduktion bestünde darin, die Hälfte der Schriften zu überlesen
"Reduktion" bedeutet in der Praxis, dass man Einzel-Zitate auf ihre Einzel-Aussage überprüft und bei entsprechendem Ergebnis Rückschlüsse auf die ganze Religion zieht. - Das funktioniert nicht.

sven23 hat geschrieben:Immer nur zu behaupten, der Koran habe nichts mit dem Islam zu tun
Wer tut DAS? :lol:

Wenn wir hier auf dem Forum zwei ausgewachsene Koran-Kenner hätten - einen fundamentalistischen und einen "normal-frommen" -, würde uns das weiterbringen.

Ansonsten bringt es uns nur weiter, wenn wir den Islam in seinen verschiedenen Ausprägungen beobachten: Was macht ein Dschihadist? - Was macht ein Zentralrats-Gelehrter? - Was macht die Muslim-Familie um die Ecke? - etc. - Genauso wie wir, wenn wir das Christentum nicht verstehen, beobachten sollten: Was macht der Papst? Was macht der Amish? Was macht der KuKluxKlaner? Was macht(e) Mutter Teresa? Etc.

Wenn man den großen geistigen Entwurf nicht versteht, sollte man die Praxis beobachten - und zwar überall und nicht nur in den Vororten von Paris.

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#78 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von Zeus » Mo 26. Jan 2015, 15:12

Zeus hat geschrieben: Der oft nicht sehr klare oder auch widersprüchliche Text erlaubt offensichtlich unterschiedliche Exegese.
closs hat geschrieben:Stimmt - durch reduktive Lesarten kommt man da nicht weiter.
Die Bibelstellen, die mit Kurts Lesart nicht vereinbar sind, muss man halt unter den Teppich kehren.
Übrigens, willst du etwa behaupten, dass alle unterschiedlichen Interpretationen der Bibel auf reduktiven Lesarten beruhen?
closs hat geschrieben:Man muss den geistigen Kontext verstehen können - das ist ein Prozess.
Ein Prozess, der anscheinend sehr "erfolgreich" schon 2000 Jahre andauert. :mrgreen:
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#79 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 15:25

Zeus hat geschrieben:Übrigens, willst du etwa behaupten, dass alle unterschiedlichen Interpretationen der Bibel auf reduktiven Lesarten beruhen?
Nein - die evangelischen, katholischen, orthodoxen und sicher auch andere Lesarten sind NICHT reduktiver Natur - allerdings mit dem Risiko, dass jeweils eigene SChwerpunkte herausgelesen werden. - Also auch da gibt es Risiken.

Aber was will man machen? - Liest man rein reduktiv, kommt Blödsinn raus. - Liest man im Sinne der eigenen Glaubens-Richtung, kann Einseitiges rauskommen. - DIE gültige Exegese gibt es nicht.

Zeus hat geschrieben:Ein Prozess, der anscheinend sehr "erfolgreich" schon 2000 Jahre andauert.
Das ist "Heilsgeschichte" - immer wieder gibt es neue Annäherung und auch neue Kontaminierung. - Das wird auch nicht aufhören - geistiges Verständnis ist ein hermeneutischer Prozess, in dem es auch Rückschläge geben kann.

Wer WIRKLICH interessiert ist, liest entweder 1.Kor.13 und vergisst alles andere - oder er macht weiter, aber dann gescheit (verschiedene Übersetzungen, verschiedene Deutungen seit 2000 Jahren, etc.).

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#80 Re: Was sind eigentlich religiöse Gefühle?

Beitrag von Zeus » Mo 26. Jan 2015, 15:33

closs hat geschrieben:Wer WIRKLICH interessiert ist, liest entweder 1.Kor.13 und vergisst alles andere
Das hätte dann mit Reduktionismus überhaupt nichts mehr zu tun, gelle?
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