Mir scheint, du kennst diese Länder nicht, und solltest mal in Beiden Urlaub machen.closs hat geschrieben:Es tut mir leid - ich kann nach wie vor keinen entscheidenden Unterschied zwischen Saudi Arabien und den USA erkennen (außer in der formalen Ausgestaltung der Rechtsform). - Ob man Water Boarding macht oder Leute auspeitscht, sollte kein großer Unterschied sein. - Ob man Leute enthauptet oder auf den elektrischen Stuhl setzt, auch nicht. - Ob man (unter Narkose) Gliedmaßen abtrennt oder ein ordentliches Sozialsystem verweigert, ohne das Millionen Leuten die Zähne (ohne Betäubung) rausfallen, ist für mich kulturell kein Unterschied - beides ist barbarisch.
"Je suis Charlie"
#361 Re: "Je suis Charlie"
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#362 Re: "Je suis Charlie"
So ist das nicht gemeint - mir geht es um den Umgang mit Menschenrechten, der es der USA nicht erlaubt, sich über Enthauptungen in Saudi Arabien zu empören. - Natürlich würde ich mich ansonsten in den USA wohler fühlen. - Solange man nicht negativ auffällt, sind die USA ein freies Land.Pluto hat geschrieben:Mir scheint, du kennst diese Länder nicht, und solltest mal in Beiden Urlaub machen.
#363 Re: "Je suis Charlie"
closs hat geschrieben: Trotzdem kann ich mich diesem rituellen Sich-in-die Brust-Werfen-Empörungs-Gedöns nicht anschließen - dazu ist der mentale Unterschied zu gering. - Wer 13Jährige zu 150 Jahren Knast ohne Möglichkeit der Begnadigung verurteilt, hat kein Recht, sich über Enthauptungen zu empören.
Man sollte aber nicht den Fehler machen, das eine Unrecht mit einem anderen zu rechtfertigen.
Was aber auffällt ist doch, daß es hochproblematisch ist, wenn antiquierte Gesetze und Regeln nicht an die Zeit angepaßt werden, egal ob es ich um religiöse oder säkulare Gesetze und Regeln handelt.
Und es ist kein Zufall, daß gerade im amerikanischen Bible Belt die Zustimmung zur Todesstrafe auch heute noch am größten ist, von anderen Abartigkeiten wie Sklaverei, Rassismus und Ku Klux Klan ganz zu schweigen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#364 Re: "Je suis Charlie"
Natürlich nicht. - Unrecht an sich ist nie relativerbar durch Vergleiche.sven23 hat geschrieben:Man sollte aber nicht den Fehler machen, das eine Unrecht mit einem anderen zu rechtfertigen.
Andererseits ist es dann doch schon ein Unterschied für den Verurteilenden, ob er im Glashaus sitzt oder nicht. - Und das ist der Punkt, den ich kritisiere. - Man kann nicht WaterBoarding und Elektrischen Stuhl für rechtstaatlich und deshalb un-barbarisch finden und gleichzeitig Empörungs-Rituale abziehen, wenn in einem anderen Staat nach dessen Rechtssystem dasselbe con variazione gemacht wird. - Diese Verlogenheit nervt.
Stimmt - weshalb ich persönlich der Meinung bin, dass die USA es in einigen bedeutenden Denominationen geschafft haben, das Christentum zu satanisieren.sven23 hat geschrieben:Und es ist kein Zufall, daß gerade im amerikanischen Bible Belt die Zustimmung zur Todesstrafe auch heute noch am größten ist
#365 Re: "Je suis Charlie"
closs hat geschrieben: - Man kann nicht WaterBoarding und Elektrischen Stuhl für rechtstaatlich und deshalb un-barbarisch finden und gleichzeitig Empörungs-Rituale abziehen, wenn in einem anderen Staat nach dessen Rechtssystem dasselbe con variazione gemacht wird. - Diese Verlogenheit nervt.
Ich bezweifele, daß Waterboarding oder Folter generell rechtsstaatlich ist. Nicht umsonst haben die Amerikaner mit Guantanamo einen rechtsfreien Raum geschaffen, in dem Folter praktiziert wird. Wenn man so etwas macht, hat man das Recht verwirkt, den moralischen Zeigefinger zu heben.
Und nicht umsonst führt der IS die Geiseln stets in orangefarbenen Guantanomo-Overalls vor, bevor sie ermordet werden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#366 Re: "Je suis Charlie"
Ist mir noch gar nicht aufgefallen - tja, das ist der Fluch der bösen Tat.sven23 hat geschrieben:Und nicht umsonst führt der IS die Geiseln stets in orangefarbenen Guantanomo-Overalls vor, bevor sie ermordet werden.
#367 Re: "Je suis Charlie"
Die Verlogenheit fängt da viel früher an, in der Aburteilung (mit oder ohne Gericht) von Menschen und ihren Motiven.closs hat geschrieben:Man kann nicht WaterBoarding und Elektrischen Stuhl für rechtstaatlich und deshalb un-barbarisch finden und gleichzeitig Empörungs-Rituale abziehen, wenn in einem anderen Staat nach dessen Rechtssystem dasselbe con variazione gemacht wird. - Diese Verlogenheit nervt.
Schon mal überlegt, welche Rolle der christliche Grundgedanke von der Schuld des Menschen in solchen Handlungen spielt?
Anders gefragt: Wie kann es sein, dass ein Volk das sich zu 90% zum Christentum bekennt, solche Strafen dultet?
Die Amerikaner sehen sich als Volk von gläubigen Katholiken, Baptisten, Mormonen...closs hat geschrieben:weshalb ich persönlich der Meinung bin, dass die USA es in einigen bedeutenden Denominationen geschafft haben, das Christentum zu satanisieren.
Worauf basiert denn deine Meinung?
Du sagst selbst, unsere Medien seien manipulierend und deshalb ungeeignet, ein gerechtes Bild zu vermitteln. Wenn man ein Land nur aus den gefilterten Informationen der Medien kennt, dann ist es allzu leicht nach der "Verbrennung der Hexen" zu rufen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#368 Re: "Je suis Charlie"
Wenn man den Schuld-Begriff WIRKLICH christlich versteht, hat es damit so gut wie nichts zu tun. - Das Problem besteht wirklich darin, dass das Christentum um-säkularisiert wurde und dementsprechend entstellt ist. Wie möglicherweise beim Islam auch.Pluto hat geschrieben:Schon mal überlegt, welche Rolle der christliche Grundgedanke von der Schuld des Menschen in solchen Handlungen spielt?
Das frage ich mich auch - mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wo da die Katholiken stehen. Sie dürften EIGENTLICH nicht zu Todesstrafe, Folter, etc. stehen.Pluto hat geschrieben:Wie kann es sein, dass ein Volk das sich zu 90% zum Christentum bekennt, solche Strafen dultet?
Aus der leidlichen Kenntnis dessen, was EIGENTLICH Christentum ist. - Vielleicht erinnerst Du Dich an die kleine persönliche Geschichte aus meiner Jugend - hier nochmals:Pluto hat geschrieben:Worauf basiert denn deine Meinung?
Als ich als junger Mensch einen Dollar-Schein in der Hand hatte, auf dem steht "In God wie trust", habe ich naiverweise WIRKLICH gemeint, dass damit gemeint war: "Wir sind ein materialistisches Volk und bekennen uns dazu, indem wir auf die Geldnoten schreiben, was wir glauben: Unser Gott ist das Geld" - Das fand ich ehrlich. - Bis ich herausfand, dass das NICHT so gemeint war, sondern wirklich der christliche Gott gemeint war - mir kam es schon damals so vor, als würde man Nutten Nonnen nennen - also die absolute Entstellung ins Gegenteil - und genau ist ja die Definition des Satanischen.
Das ist schon richtig - und ein System sagt ja nichts über Menschen aus, die darin wohnen. - Natürlich ist der durchschnittliche Amerikaner genauso menschenfreundlich wie eine Europäer oder Russe - es geht um das System.Pluto hat geschrieben:Wenn man ein Land nur aus den gefilterten Informationen der Medien kennt, dann ist es allzu leicht nach der "Verbrennung der Hexen" zu rufen.
#369 Humor und seine Folgen
Ich habe den Zusammenhang nicht gesehen.
Aber in der aktuellen Zeit wird ein Zusammenhang zwischen Charlie Hebdo und dem kürzlichen Berufsverbot des Nobelpreisträgers Hunt gezogen.
Nur diesmal waren die, die keinen Spaß verstehen die radikalen Feministinnen.
Die offensichtlich nur unwesentlich weniger extrem sind, wie die Terroristen.
Bedenkenswert
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/29 ... erze-witze
Aber in der aktuellen Zeit wird ein Zusammenhang zwischen Charlie Hebdo und dem kürzlichen Berufsverbot des Nobelpreisträgers Hunt gezogen.
Nur diesmal waren die, die keinen Spaß verstehen die radikalen Feministinnen.
Die offensichtlich nur unwesentlich weniger extrem sind, wie die Terroristen.
Bedenkenswert
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2015/29 ... erze-witze
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.
#370 Re: Humor und seine Folgen
Die Radikalen, die Extremisten, das "Böse", ... erkennt man nicht an der Frisur.ThomasM hat geschrieben:Nur diesmal waren die, die keinen Spaß verstehen die radikalen Feministinnen.
Die offensichtlich nur unwesentlich weniger extrem sind, wie die Terroristen.