Islam-Talk bei G. Jauch

Politik und Weltgeschehen
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1 Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von Pluto » Mi 1. Okt 2014, 11:17

Hat Jemand die Sendung gesehen (ich habe sie verpasst)?
Dafür gibt es jetzt jede Menge Medienberichte: Jauch kapituliert; Der radikaler Imam Abdul Adhim Kamouss predigt vom Friedenswillen des Islam, doch die Behörden stufen ihn als Salafist ein.
Dennoch plädiert der als Allahs Dampfplauderer von der FAZ betitelte für Frieden und will selbst nichts von einer Radikalisierung wissen.

Der Spiegel Online Bericht spricht von einer unglaubwürdigen Predigt von Frieden und Toleranz.
Es ist in diesen Tagen schwer, über den Islam zu reden, ohne dabei die Bilder brutalen Mordens im Kopf zu haben...

Was denkt "Deutschland" über diesen Auftritt?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.


piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#3 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von piscator » Mi 1. Okt 2014, 14:31

Pluto hat geschrieben:Was denkt "Deutschland" über diesen Auftritt?

Ich habe nur die letzten zehn Minuten zufällig mitbekommen, da "Diskussionen" dieser Art nicht mein Fall sind.

Allerdings muss ich zugeben, das mein Unbehagen hinsichtlich des Islam und dessen Vertreter hier in Deutschland in letzter Zeit stark zugenommen hat und das mit dem IS nichts zu tun.
Darüber bin ich überhaupt nicht nicht froh, da ich feststellen muss, dass meine Toleranz und mein Verständnis für andere Denkweisen zurzeit aus verschiedenen Gründen komplett den Bach runtergeht.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#4 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von Pluto » Mi 1. Okt 2014, 15:56

piscator hat geschrieben:Allerdings muss ich zugeben, das mein Unbehagen hinsichtlich des Islam und dessen Vertreter hier in Deutschland in letzter Zeit stark zugenommen hat und das mit dem IS nichts zu tun.
Das sehe ich genauso. Allerdings sind es wie üblich in solchen Situatonen, einige wenige dafür sehr lautstarke Stimmen, die 1% die den restlichen 99% den schlechten Ruf verleihen.

Wollte die ARD vielleicht bewusst provozieren, in dem sie ausgerechnet diesen wortgewaltigen Mullah einlud?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#5 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von piscator » Mi 1. Okt 2014, 16:32

Aus meiner Sicht wäre so eine Diskussion wesentlich interessanter, wenn deutsche Moslems aus allen Bevölkerungsschichten mit diesem Salafisten diskutieren
würden.

Im Prinzip geht es doch darum, wie der deutsche Moslem, quasi mein Nachbar um die Ecke, zu den Salafisten oder dem IS steht. Ich will ja gerne glauben, dass er
hier integriert ist und zu diesem Land steht. Dass seine Frau ein Kopftuch trägt, stört mich, aber ich kann das akzeptieren. Was mich aber befremdet, ist, dass ich
ihn nicht auf dem Dorffest sehe, auch nicht in meiner Kneipe und dass er auf dem Fußballplatz ausschließlich in einer türkischen Mannschaft spielt.

Zu mir als Kunde kommt er nur dann, wenn er im Umkreis von 100 Kilometer keinen "Landsmann" findet, der das Gleiche anbietet wie ich und dann wird noch versucht,
den Preis zu drücken.

Was mich aber nicht begreifen kann, ist, dass er nach seinem Tod in der Türkei bestattet werden will, obwohl er, sein Vater und auch sein Großvater hier geboren
wurden.

Da hege ich den - widerlegbaren - Verdacht, dass eine Integration gar nicht angestrebt wird und sich zunehmend kleine Parallellgesellschaften entwickeln, die zwar stets
fordern, aber mit Ausnahme der obligatorischen Zahlung von Abgaben und Sozialbeiträgen, keine Beitrag zur Allgemeinheit leisten.

Ich bin ganz einfach misstrauisch, den ich möchte nicht, dass plötzlich jemand aus meiner Nachbarschaft meine Frau als Hure beschimpft, weil sie kein Kopftuch trägt
oder mich bedroht, nur weil er denkt, dass dies seinem Gott gefällt.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#6 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von Pluto » Mi 1. Okt 2014, 17:09

Wer die Sendung (wieder-)sehen will, hier noch die Wiederholung aus der ARD-Mediathek: http://www.ardmediathek.de/tv/G%C3%BCnt ... Id=8109878
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#7 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von closs » Mi 1. Okt 2014, 17:54

piscator hat geschrieben: die zwar stets fordern, aber mit Ausnahme der obligatorischen Zahlung von Abgaben und Sozialbeiträgen, keine Beitrag zur Allgemeinheit leisten.
Da sehe ich das geringere Problem - wer heute Abgaben und Sozialbeiträge zahlt UND ohnehin auf sein verdientes Geld MwSt. zahlt, wenn er es in Deutschland ausgibt, ist meines Erachtens ein guter Bürger.

piscator hat geschrieben:Da hege ich den - widerlegbaren - Verdacht, dass eine Integration gar nicht angestrebt wird und sich zunehmend kleine Parallellgesellschaften entwickeln
Das glaube ich auch - und wenn mein (in dieser Frage bescheidener) Überblick nicht täuscht, tut man das aus Furcht vor Dekadenz - was übrigens auch auf andere Art für Russen (-Deutsche) gilt.

Man muss sich vorstellen, dass es Kulturen gibt, die in Bezug auf Mann, Frau und Familie (und in Bezug auf Gott und Religion) noch so etwas wie "Ehre" und "Stolz" empfinden - diese Gefühle (die man ja libertinär ablehnen kann) scheinen wirklich bei diesen Volksgruppen verletzt zu sein. - Damit soll nicht gesagt sein, dass deren Mann-, Frau- und Familien-Bild ideal wäre (sicherlich NICHT) - aber das diesbezügliche westliche Bild wird ganz sicher nicht als Vorbild verstanden - ganz im Gegenteil. - Man möchte nicht infiziert werden und hält sich deshalb von Infektions-Möglichkeiten fern - so das eigene Gefühl.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#8 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von Pluto » Mi 1. Okt 2014, 19:02

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Da hege ich den - widerlegbaren - Verdacht, dass eine Integration gar nicht angestrebt wird und sich zunehmend kleine Parallellgesellschaften entwickeln
Das glaube ich auch
Wie sagte Wolfgang Bosbach am Ende der Diskussion: "Die Radikalisierung ist im Grunde ein inner-islamisches Problem."

Da stellt sich mir die Frage, wo bleibt eigentlich die schweigende Mehrheit der in Deutschland lebenden Muslime? Auf wessen Seite stehen sie?
Steht es nicht in ihrere Verantwortung die Fanatiker in ihren eigenen Reihen von ihrem falschen Kurs abzubringen?

closs hat geschrieben:und wenn mein (in dieser Frage bescheidener) Überblick nicht täuscht, tut man das aus Furcht vor Dekadenz
Wieso sollte man Angst vor der Dekadenz haben?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#9 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von piscator » Mi 1. Okt 2014, 19:20

closs hat geschrieben:Da sehe ich das geringere Problem - wer heute Abgaben und Sozialbeiträge zahlt UND ohnehin auf sein verdientes Geld MwSt. zahlt, wenn er es in Deutschland ausgibt, ist meines Erachtens ein guter Bürger.
Das ist nur bedingt richtig, da man sich als den zwangsweise anfallenden Abgaben und Steuern nicht entziehen kann.
... und wenn mein (in dieser Frage bescheidener) Überblick nicht täuscht, tut man das aus Furcht vor Dekadenz - was übrigens auch auf andere Art für Russen (-Deutsche) gilt.
Aus meiner Sicht ist es meist eine Mischung aus falsch verstandenem, übersteigertem Nationalgefühl, aus Rassismus, Arroganz und zum großen Teil auch aus Dummheit.
Man muss sich vorstellen, dass es Kulturen gibt, die in Bezug auf Mann, Frau und Familie (und in Bezug auf Gott und Religion) noch so etwas wie "Ehre" und "Stolz" empfinden - diese Gefühle (die man ja libertinär ablehnen kann) scheinen wirklich bei diesen Volksgruppen verletzt zu sein. - Damit soll nicht gesagt sein, dass deren Mann-, Frau- und Familien-Bild ideal wäre (sicherlich NICHT) - aber das diesbezügliche westliche Bild wird ganz sicher nicht als Vorbild verstanden - ganz im Gegenteil. - Man möchte nicht infiziert werden und hält sich deshalb von Infektions-Möglichkeiten fern - so das eigene Gefühl.
Das gilt aber nur solange man selbst unantastbar ist und das in nahezu jeglicher Beziehung.
Was für eine Ehre hat beispielsweise jemand, der mit über 50 Jahren nicht in der Lage ist, seiner Familie eine gewisse Grundsicherheit zu bieten, weil er jahrelang aus Stolz und Einbildung nicht in der Lage war, einer geregelten Arbeit nachzugehen, nur weil er sich als angeblicher Nachfahre seldschukischer Könige zu schade für ein Handwerk oder ein Angestelltenverhältnis war? Da hilft auch das Sakko und das (durchschaubare) Gehabe als Geschäftsmann nichts.
Oder nehmen wir den jungen Mann, der mit Mühe und Not eine Schulausbildung schafft und die Märchenuniform vom Beschneidungsfest noch im Schrank hat. Der tönt aus voller Inbrunst, dass deutsche Frauen alles Schlampen sind und er nur eine türkische Frau heiraten wird. Wohlgemerkt, er und sein Vater sind hier geboren und besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft!

Ich glaube nicht, dass man in 25 Jahren von Russen, Albanern, Serben oder Kosovaren so etwas hören wird. Aber ich lasse mich gerne etwas besseren belehren.

Vor dem Islam der Gläubigen, die hier als Deutsche integriert sind, habe ich keine Angst, denn da dominieren mit Sicherheit die Werte unserer Gesellschaft. Aber die Religion vom Menschen, die es nicht schaffen (wollen), sich nach drei Generationen hier zu integrieren, ist mir äußerst suspekt.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Benutzeravatar
Mia
Beiträge: 493
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:18

#10 Re: Islam-Talk bei G. Jauch

Beitrag von Mia » Mi 1. Okt 2014, 19:25

Pluto hat geschrieben: Da stellt mir die Frage, wo bleibt eigentlich die schweigende Mehrheit der in Deutschland lebenden Muslime? Auf wessen Seite stehen sie?
Steht es nicht in ihrere Verantwortung die Fanatiker in ihren eigenen Reihen von ihrem falschen Kurs abzubringen?
Das frage ich mich mittlerweile auch, mein Mann ist der einzige, wo ich mir sicher bin, er ist deutsch geworden nicht nur durch den Pass sondern auch mit seiner Einstellung, wie dass unsere Kinder Europäische Namen haben oder dass er in Deutschland beerdigt werden möchte usw, er hat keinen Bezug zur Türkei. Beim Rest der Verwandschaft und auch im Freundeskreis Zweifel ich, was ein kleiner Teil gerade aus dem Islam macht wird ignoriert oder verharmlost, es befassen sich auch einige wieder intensiver mit ihrem Glauben, also mich beängstigt das ganze.

Antworten