Todesstrafe Giftspritze

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closs
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#71 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von closs » Mi 22. Jan 2014, 10:30

Schmuel hat geschrieben: Jedes gesetz hat seinen Ursprung. Und der Sinn des ganzen kann nur Wahrheit sein.
Für säkulare Gesetze gilt das nun wirklich nur sehr beschränkt.

Natürlich gibt es gemeinsame Wurzeln - wie überall. - So zum Beispiel der Selbsterhaltungstrieb (zu dem auch soziales Ordnungs-Bestreben gehört). - Aber wo der Souveränitätsgedanke (als Basis des Staates und somit der Gesetzgebung) etwas mit "Wahrheit", also mit Gott, zu tun haben soll, müsstest Du erklären. - Am ehesten noch im Völkerrecht darf man diese Wurzel erkennen - es ist sicherlich kein Zufall, dass dieses die am wenigsten mächtige Einrichtung ist.

Brandgefährlich wird es - und dieser Ansatz blinkt bei Dir durch - wenn man säkulares Recht quasi als verlängerten Arm einer transzendenten Wahrheit versteht. Dann sind wir genau da, wo das, was des Kaisers ist, und das, was Gottes ist, auf unnatürliche Weise vermengt wird - also ein geistiger Fortschritt wieder revidiert wird.

Denn dann kann ein G.H. Bush oder ein Ajatollah zu Recht vorgeben, dass sein Rechts-System der Versuch sei, göttlichem Willen gerecht zu werden - dies entspricht mitnichten den real existierenden Umständen. Denn in der Praxis geht es um Menschen-Macht, Völker-Macht.

Wie interpretierst Du den Begriff "Fürst der Welt"?

piscator
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#72 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von piscator » Mi 22. Jan 2014, 12:21

Malika hat geschrieben:Ich verstehe trotzdem immer noch nicht, warum Christen die Todesstrafe rechtfertigen. Ich will gar nicht verleugnen, was in den Büchern Moses steht, aber im neuen Testament handelt Jesus anders und ich dachte, wir sollten heute so handeln wie er - was nicht heißt, dass ein Vebrechen ohne Konsequenzen bleibt, aber es muss nicht mit dem Tod bestraft werden - vor allem nicht von Menschen, die dabei des öfteren Fehler machen.

Eben diese Leute glauben ja auch ernsthaft daran, dass der weit überwiegende Teil der Menschheit später einmal im Feuersee landen wird, egal ob sie auf natürlichem Wege oder per Todesstrafe gestorben sind.
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Magdalena61
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#73 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von Magdalena61 » Do 23. Jan 2014, 02:07

Salome23 hat geschrieben:Aber wie war das "damals" als noch gesteinigt wurde und vor allem in folgendem Fall:

4.Mose 15
32 Als nun die Israeliten in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der Holz auflas am Sabbattag.
Und die ihn dabei gefunden hatten, wie er Holz auflas, brachten ihn zu Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde.
Und sie legten ihn gefangen, denn es war nicht klar bestimmt, was man mit ihm tun sollte.

"Der HERR"... aber sprach zu Mose:
Der Mann soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager.
Da führte die ganze Gemeinde ihn hinaus vor das Lager und steinigte ihn, sodass er starb, wie... "der HERR" dem Mose geboten hatte.


Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Israeliten und sprach zu ihnen: Dies ist's, was der HERR geboten hat, dass ihr es tun sollt:
Sechs Tage sollt ihr arbeiten, den siebenten Tag aber sollt ihr heilig halten als einen Sabbat völliger Ruhe, heilig dem HERRN.
Wer an diesem Tag arbeitet, soll sterben.
Ihr sollt kein Feuer anzünden am Sabbattag in allen euren Wohnungen.

Was für ein Irrsinn und was für ein Schwerverbrechen... :roll:
Ähm... das ist nicht unser Problem, das gehört zum BGB des Volkes Israel. Wir (Christen) bringen auch keine Opfer im Tempel und lassen unsere männlichen Nachkommen nicht am 8. Tag beschneiden, oder sieht jemand das anders?

Hierzulande wird niemand gesteinigt, wenn er am Sonntag seine Wäsche wäscht, sein Wohnzimmer umräumt oder an einem Handballturnier teilnimmt.

Wenn er allerdings am hellen Sonntagmorgen seinen Rasentraktor Gassi führt oder in den gesetzlich festgelegten Ruhezeiten mit der Bohrmaschine im Mehrfamilienhaus herumwerkelt, wird er Ärger bekommen, denn an Sonn- und Feiertagen sind Rasenmähen und sonstige Ruhestörungen verboten.

Vielleicht sollte man einen anderen Ausschnitt lesen, ich nehme mal die HFA, die drückt sich unmißverständlich aus:
4. Mose 15, 30-32 (HFA): "Wenn aber jemand aus eurem Volk oder ein Ausländer, der bei euch lebt, mit Absicht eins meiner Gebote übertritt, dann beleidigt er mich und muss sterben.
Er hat mein Wort verachtet und mein Gesetz gebrochen. Darum muss er die Folgen tragen und mit seinem Leben dafür bezahlen."
Während des Zuges durch die Wüste wurde einmal ein Israelit dabei gesehen, wie er am Sabbat Holz sammelte.
Er wollte es wohl wissen---
Was macht man denn mit Brennholz?
Sägen, spalten und als Vorrat aufschichten oder---ein Feuer. Wohl kaum, um sich ausschließlich daran zu wärmen...
Oder: Verkaufen.

Warum hatte der Mann sein Holz denn nicht am Tag vor dem Sabbat gesammelt? Und: WO hatte er es gesammelt? Etwa innerhalb des Lagers?
2. Mose 16, 29.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Schmuel

#74 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von Schmuel » So 26. Jan 2014, 22:21

Magdalena61 hat geschrieben: Warum hatte der Mann sein Holz denn nicht am Tag vor dem Sabbat gesammelt? Und: WO hatte er es gesammelt? Etwa innerhalb des Lagers?
2. Mose 16, 29.
LG
Ja gute Frage....nicht allen Menschen ist der Schabbat anvertraut worden wie Jisrael! Jisrael war Zeuge am Sinai. Und nicht nur Zeuge!!! Denn wer aufmerksam liesst weis auch das ganz Jisrael dem Bund mit G-tt zugestimmt hat. Und damit auch die heiligung des Schabbat. Vielleicht können sich im Angesicht der mangelden offenbarungen heutzutage es sich einige rausnehmen zu behaupten jene die Holz sammelten waren sich ihrer Verantwortung nicht bewusst, den berichteten Erreignissen aber zu folgen, bezweifle ich dies. Überhaupt das ich ich erleben musste von einigen Kritikern, die Mosche als Rachsüchtige Richter der Herrn interpretieren....ist einfach nur oberflächlich an den Haaren herbeigezogen. Denn er war bereit sein eigenes Leben gegen das des ganzen Volkes einzutauschen. Das zeigt mir das Mosche ein Mann war der nicht auf Strafe plädierte, vielmehr auf Gnade. Was sich aber zu jener Zeit im Lager Jisrael abspielte ist in der schriftlichen Thora unzureichend dokumentiert, um darüber zu urteilen wie einige es hier tun.

Schmuel

#75 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von Schmuel » So 26. Jan 2014, 22:48

Malika hat geschrieben:Ich verstehe trotzdem immer noch nicht, warum Christen die Todesstrafe rechtfertigen. Ich will gar nicht verleugnen, was in den Büchern Moses steht, aber im neuen Testament handelt Jesus anders und ich dachte, wir sollten heute so handeln wie er - was nicht heißt, dass ein Vebrechen ohne Konsequenzen bleibt, aber es muss nicht mit dem Tod bestraft werden - vor allem nicht von Menschen, die dabei des öfteren Fehler machen.

Wer die Todestrafe leugnet, leugnet auch das Verbrechen. Ich mahne dennoch jeden Menschen sich ihrer Vergehen bewusst zu machen. Das ändert vielleicht so manch einen Beführworter. Denn mit dem Mass wie jener richtet wird er schliesslich auch gerichtet werden. Was aber ein gerichtliches Urteil angeht, muss dieses auch objektiv sein. Und das ist auch das Ziel. Denn wer einen anderen Menschen ermordet, hat die Todesstrafe nun mal verdiehnt. Auch wenn sie nicht, wie hierzu Lande, ausgeführt wird. Ich empfinde es rücksichtslos gegenüber den Opfern, wenn man sich wie hier einige nur auf die Seite der Täter stellt. Damit wird keine Seite gerechtfertigt werden. Mir ist z.B. bewusst, wenn ich, G-tt behüte, einem Menschen ermorden würde, auch die Konsequenzen tragen müsste. Wie sollte ich sonst damit umgehen können? Vielleicht sollte sich jeder hier diese Frage stellen. Denn so eine Tat ist nicht rückgängig zu machen. Sie erfordert Sühne. Für beide Seiten. Opfer und Täter.

Malika
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#76 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von Malika » So 26. Jan 2014, 23:06

Schmuel hat geschrieben:Wer die Todestrafe leugnet, leugnet auch das Verbrechen.
Warum das denn? Jesus selbst sagte, es solle nicht mehr nach "Auge um Auge, Zahn um Zahn gehen". Ist das so unwichtig? Ist alles, was Jesus predigte von uns heute einfach über Bord zu werfen?
Ich behaupte ja auch nicht, dass Mörder einfach davon kommen sollen. Wenn jemand einen von mir geliebten Menschen ermordete, würde ich wollen, dass der Mörder Konsequenzen tragen muss und eine lange Freiheitsstrafe bekommt. Aber wenn er dafür mit dem Tode bestraft würde, brächte das doch den von ihm getöteten Menschen nicht zurück. Und wenn es am Ende die falsche Person ist, weil man halt unbedingt jemanden dafür sterben sehen will und sich auf unzureichende Beweise stüzt, dann ist noch ein ungerechtfertigter Mord passiert.

Schmuel hat geschrieben:Ich empfinde es rücksichtslos gegenüber den Opfern, wenn man sich wie hier einige nur auf die Seite der Täter stellt. Damit wird keine Seite gerechtfertigt werden. Mir ist z.B. bewusst, wenn ich, G-tt behüte, einem Menschen ermorden würde, auch die Konsequenzen tragen müsste. Wie sollte ich sonst damit umgehen können? Vielleicht sollte sich jeder hier diese Frage stellen. Denn so eine Tat ist nicht rückgängig zu machen. Sie erfordert Sühne. Für beide Seiten. Opfer und Täter.

Es geht nicht darum, sich auf die Seite der Täter zu stellen. Sie müssen bestraft werden. Aber sie bekommen durch die Todesstrafe ohnehin eine Menge Aufmerksamkeit. Wer redet denn von den Menschen, die der Mann ermordet hat, der mit dieser Giftspritze getötet wurde? Durch den Skandal, das bei ihm etwas falsch lief und er so lange leiden musste, bekommen er und die anderen Mörder, die zum Tode verurteilt weren, so viel Aufmerksamkeit, dass sie fast schon zu Märtyrern werden. Wenn sie gehen, dann "richtig", so dass es jeder mitbekommt. Die Aufmerksamkeit haben sie kaum, wenn sie nur für eine lange Zeit hinter Gittern landen.

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#77 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von Pluto » Mo 27. Jan 2014, 01:38

Schmuel hat geschrieben:Ich empfinde es rücksichtslos gegenüber den Opfern, wenn man sich wie hier einige nur auf die Seite der Täter stellt.
Sehe ich genauso. Mir scheint diese Beschäftigung mit dem Täter auch falsch. Es sollte sehr viel mehr in die Interessen der Opfer und ihre Angehörigen gesetzt werden. In der der Praxis wird der Täter oft viel zu gut behandelt. Allerdings ist mir die Todesstrafe zu endgültig -- wir können niemals sicher sein, dass wir den Richtigen bestrafen.... was ist wenn wir (die Gerichte) uns irren?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#78 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von closs » Mo 27. Jan 2014, 02:18

Pluto hat geschrieben: Mir scheint diese Beschäftigung mit dem Täter auch falsch.
Man könnte das ganz einfach lösen, indem man strikt zwischen objektiver und subjektiver Schuld trennt.

Misst man am Ergebnis (Opfer = tot), ist jeder Täter objektiv schuldig. - Will man die subjektive Schuld ermitteln, muss man sich damit beschäftigen. - Aber man kann es sich nicht ganz einfach machen, indem man das eine einfach mit dem anderen gleichsetzt.

Schmuel

#79 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von Schmuel » Mo 27. Jan 2014, 22:09

Malika hat geschrieben:
Schmuel hat geschrieben:Wer die Todestrafe leugnet, leugnet auch das Verbrechen.
Warum das denn? Jesus selbst sagte, es solle nicht mehr nach "Auge um Auge, Zahn um Zahn gehen". Ist das so unwichtig? Ist alles, was Jesus predigte von uns heute einfach über Bord zu werfen?
Nein das ist nicht unwichtig wass Jeschua sagte. Nur im Verstehen der Thora was Auge um Auge, und Zahn um Zahn eingentlich bedeutet...verkennst Du vielleicht. Jeschua hat dem nicht wiedersprochen sondern als Wahrheit bestätigt. Es geht nur darum dass das Maß der Folge(Strafe) einer Straftat nicht höher sein darf als die Straftat und nicht auch genau so hoch sein muss. Dies spricht eigentlich sogar für den Täter. Dies gilt für den Gerichtshof in Jisrael, und Weltweit. Auch ist die Gnade von G-tt. Wer dem nachjagt, tut gutes. Aber!!!!!-> ohne Strenge ...gibt es auch keine Gnade. Manche verwechseln Gnade mit Gleichgültigkeit. Das ist aber richtig falsch!!! Wenn einerm Mörder nicht bewusst ist das sein Mord auch ein Mord gegen sich selbts ist....dann werden jenem 30 Jahre Gefängnis auch nicht helfen. Es geht vor allem um das bewusstsein. mehr noch als die Ausführung eines Henkers. Wem das bewusst ist, weis auch was Gnade bedeutet.

Schmuel

#80 Re: Todesstrafe Giftspritze

Beitrag von Schmuel » Mo 27. Jan 2014, 22:35

Pluto hat geschrieben:Allerdings ist mir die Todesstrafe zu endgültig -- wir können niemals sicher sein, dass wir den Richtigen bestrafen.... was ist wenn wir (die Gerichte) uns irren?
Im Zweifelsfall...immer für den Angeklagten. Natürlich! Bei einem Todesurteil müssen ja gewissen Voraussetzungen da sein. Es müssen Beweise, mindestens 2 Zeugen und ein Geständnis da sein. Das dies nicht immer in dieser Welt mit rechten Dingen zugehet... Stimme ich zu. Allerdings ist dann auch eine Lebenslange Haft absolut ungerecht!!!! Ich bin mir sicher das auch ein ungerechtes Gericht einmal ins Gericht gehen wird.

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