Präsident Trump

Politik und Weltgeschehen
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Magdalena61
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#61 Re: Präsident Trump

Beitrag von Magdalena61 » Do 10. Nov 2016, 22:20

Meines Wissens waren es (mal wieder) die Evangelikalen, die das Zünglein an der Waage bewegten.

Wenn auch nicht jeder Evangelikale ein Christ ist, so gehe ich dennoch davon aus, dass in dieser Truppe mehr Christen anzutreffen sind als in der säkularen Mannschaft.

Man liest so viel; ein Wirrwar von Informationen. Überall prangt "Trump". Eine wahre Trumpomanie breitet sich aus.

Leider weiß ich nicht mehr, auf welcher Seite ich das gelesen hatte: Frau Clinton plante angeblich, den Obersten Gerichtshof mit Abtreibungsbefürwortern zu besetzen. Dies gefiel den Evangelikalen nicht, was wiederum deren Wahl beeinflusste.

?? Kann ein US- Präsident sich denn die Politik maßschneidern, indem er wichtige Stellen, sogar in der Rechtssprechung des Landes, mit Spielfiguren besetzt, die seine ureigenen Interessen vertreten? -- Die große Säuberung in der Türkei wird die politische Ausrichtung des Landes nachhaltig verändern. Was dabei herauskommt fängt auch mit "D...." an. Gemeint ist natürlich nicht "Demokratie".
LG
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lovetrail
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#62 Re: Präsident Trump

Beitrag von lovetrail » Do 10. Nov 2016, 22:37

Ich hoffe, dass Trump die Welt nicht gegen Christen aufbringt.

LG
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closs
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#63 Re: Präsident Trump

Beitrag von closs » Fr 11. Nov 2016, 00:12

lovetrail hat geschrieben:Ich hoffe, dass Trump die Welt nicht gegen Christen aufbringt.
Das ist ja das Schlimme: Er wurde weitgehend von Christen gewählt, wobei "Christen" in den USA weitgehend etwas ziemlich anderes bedeutet als bei uns.

Mir fällt immer öfter das Wort "Tohubahohu" ein, das M.Buber übersetzt mit "Irrniss und Wirrniss". - Man kann von Putin halten was man will - aber er hat wenigstens ein Volk unter sich, das eine eigene Kulturgeschichte hat. - Es gibt dort mehr Menschen, die Bach, Chopin, SChubert und Schumann kennen als in Deutschland - leider kein Witz.

Den USA fehlt das - die wesentlichen Kulturträger (in unserem Sinne) dort sind die Juden und die Südstaaten-Farbigen, deren Christentum übrigens ganz anders ist als das "Nordstaaten-Christentum" und dabei unserer neutestamentarischen Tradition recht ähnlich ist.

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Halman
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#64 Re: Präsident Trump

Beitrag von Halman » Fr 11. Nov 2016, 03:45

Eben habe ich mir mal die vollständige Rede von Donald Trump angehört.

So versöhnliche Worte hätte ich bei ihm gar nicht erwartet.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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lovetrail
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#65 Re: Präsident Trump

Beitrag von lovetrail » Fr 11. Nov 2016, 07:29

closs hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Ich hoffe, dass Trump die Welt nicht gegen Christen aufbringt.
Das ist ja das Schlimme: Er wurde weitgehend von Christen gewählt, wobei "Christen" in den USA weitgehend etwas ziemlich anderes bedeutet als bei uns.

Mir fällt immer öfter das Wort "Tohubahohu" ein, das M.Buber übersetzt mit "Irrniss und Wirrniss". - Man kann von Putin halten was man will - aber er hat wenigstens ein Volk unter sich, das eine eigene Kulturgeschichte hat. - Es gibt dort mehr Menschen, die Bach, Chopin, SChubert und Schumann kennen als in Deutschland - leider kein Witz.

Den USA fehlt das - die wesentlichen Kulturträger (in unserem Sinne) dort sind die Juden und die Südstaaten-Farbigen, deren Christentum übrigens ganz anders ist als das "Nordstaaten-Christentum" und dabei unserer neutestamentarischen Tradition recht ähnlich ist.

Ich denke viele Christen hätten auch Donald Duck gewählt, bevor eine Hillary Clinton ins Amt kommt. Hillary befürwortet Abtreibung bis kurz vor der Geburt, ist eine Kriegstreiberin und seit Kurzem auch als "witch" geoutet. Welcher Christ, der noch alle Tassen im Schrank hat, kann eine solche Person wählen?
Freilich ist die Frage, wieso es keinen besseren Gegenkanditaten gab.

LG
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#66 Re: Präsident Trump

Beitrag von Pluto » Fr 11. Nov 2016, 08:43

lovetrail hat geschrieben:Ich denke viele Christen hätten auch Donald Duck gewählt, bevor eine Hillary Clinton ins Amt kommt. Hillary befürwortet Abtreibung bis kurz vor der Geburt, ist eine Kriegstreiberin und seit Kurzem auch als "witch" geoutet.
Genau!
Die republikanische Devise lautete im Wahlkampf: A-B-C... Anything But Clinton!

lovetrail hat geschrieben:Welcher Christ, der noch alle Tassen im Schrank hat, kann eine solche Person wählen?
Trump hatte in der "Rust belt" und der "Bible belt" am meisten Anhänger.

Kommt dazu, dass die Amis nicht gerne "Clans" sehen... Kennedy's Bruder hatte damit schon seine Mühe. Dann das Debakel mit Bush & Sohn; Jep Bush (der Senator aus Florida) hat darunter gelitten . Nun nun der "Clinton Clan".
"Nein danke", sagte das Volk.

lovetrail hat geschrieben:Freilich ist die Frage, wieso es keinen besseren Gegenkanditaten gab.
Es gab sogar viele Alternativen, doch sie sind alle in den Vorwahlen auf der Strecke geblieben. Am Ende blieben Trump und Clinton. Doch offenbar sahen die Amerikaner in Trump den besseren Kandidaten als Clinton.

Finden wir uns damit ab.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#67 Re: Präsident Trump

Beitrag von Rembremerding » Fr 11. Nov 2016, 09:00

Pluto hat geschrieben: Finden wir uns damit ab.
Trump der rechte Populist und Flegel. Er brachte eine Niederlage für ein arrogantes Mainstream-Establishment, das angeblich linke Positionen oftmals zu einer Freiheitsberaubung pervertiert.
Aber auch in Europa werden nicht allein die Abgehängten oder Rechtsradikale diese Art von Politiker wählen.
Viele Menschen haben es satt mit einer entwahrheitenden "Political Correctness", in den USA-Unis führte das zu schrecklichen Stilblüten.
Problematisch ist es heute in der Gesellschaft, dass man Meinungen entgegen den Mainstream, dem Establishment, ob eher links oder rechts angesiedelt, nicht mal mehr formulieren darf. Dies führt dazu, dass man sich mit diesen Argumenten, mögen sie falsch oder richtig sein, gar nicht mehr auseinandersetzen will und mit Gegenargumenten entkräften.
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closs
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#68 Re: Präsident Trump

Beitrag von closs » Fr 11. Nov 2016, 11:13

Rembremerding hat geschrieben:Viele Menschen haben es satt mit einer entwahrheitenden "Political Correctness"
Pluto hat geschrieben:"Nein danke", sagte das Volk.
Darin sehe ich in der Tat das eigentliche Problem. - im Grunde zeigt uns die USA wieder mal 10 Jahre früher, was auch bei uns droht: Die Folgen der "Entwahrheitung" (guter Begriff). :thumbup:

Es gab einige recht gelungene Diskussionsrunden in den letzten Tagen. - Bei einer wurde gesagt: "Wir müssen uns daran gewöhnen, dass der westliche liberale De-facto-Atheismus (Bible Belt hin oder her - im Grunde ist er atheistisch) in der Welt nicht mehr als Bench Mark verstanden wird".

Im Grunde fing es mit Putin an. - Man hat den Westen bewundert, merkt aber, wie sehr er sich (NATO-Grenzen!!) immer weiter ausbreitet und plötzlich vor der Haustür steht. - Und merkt dann, dass der Westen meint, Moskau müsse genauso demokratisch mit allen Nebenerscheinungen sein - und merkt dann auch, dass man das nicht sein will. - Beim Islam und Erdogan ist es con variazione dasselbe. - Die Länder emanzipieren sich und überlegen sich wieder, was sie SELBER sein wollen.

Und da gehört bei den USA dazu, dass man kulturell im Grunde erzkonservativ ist und eigentlich nur ökonomisch liberal ist. - Im Grunde stellt sich jetzt heraus, dass die Globalisierung NICHT zu einer Einheitskultur führen kann - die Gegenkräfte sind zu stark. - Und man akzeptiert NICHT, dass man rückständig sei, wenn man sich dem westlich-liberalen Mainstream NICHT anschließe - es ist kein Ziel mehr.

Für Europa heisst dies: Mehr Eigenprofil = mehr historische Identität zeigen. - Das wird übrigens zu einer Annäherung an Russland führen.

Rembremerding
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#69 Re: Präsident Trump

Beitrag von Rembremerding » Fr 11. Nov 2016, 12:47

closs hat geschrieben:
"Wir müssen uns daran gewöhnen, dass der westliche liberale De-facto-Atheismus (Bible Belt hin oder her - im Grunde ist er atheistisch) in der Welt nicht mehr als Bench Mark verstanden wird".
Dies sei nur eine allgemeine Feststellung, die nicht eine Position ausdrückt:
Der liberale De-facto-Atheismus ist zu einer Ideologie geworden, die den Menschen als leeres Blatt Papier will, das dann nach den ideologischen Wünschen neu beschrieben werden kann. Was als Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen begann, endete in einer Meinungsdiktatur. Aus allgemein gültigen Tugenden wurden Werte, die verhandelbar sind. Die menschliche Natur darf keine Vorgabe mehr sein, der man sich zu unterwerfen hat. Aufgesetzter Individualismus und persönliche grenzenlose Freiheit führten zu Orientierungslosigkeit, Egoismus und Versklavung unter Wirtschaftszwängen sowie Gesellschaftsdruck. Selbst die Sprache wurde versklavt und der Definitionshoheit des Establishments unterworfen.
Der Mensch fühlt sich unter Fremdbestimmung, die Infragestellung existentieller Wahrheiten, seiner Person, seines Geschlechts, der Familie, verunsichert ihn zutiefst, weil er instinktiv spürt, dass sich dies alles gegen das Leben richtet. Hinzu kommt die Arroganz der Eliten, welche die Intelligenz auf ihrer Seite wissen wollen.

In dieser Verunsicherung bieten Populisten und radikale Religionsfundamentalisten scheinbare Werte an. Man konsolidiert sich endlich in einer Gruppe, die dem Mainstream Stand halten kann, in der man sich vertreten und orientiert fühlt. Überhaupt: das Gefühl ersetzt inzwischen in beiden Lagern die Vernunft. Fakten haben in einer Informationsinflation keine Bedeutung mehr, es zählt das Gefühl und die Peer-Group, zu der man sich zählt und die sich stets neu bestätigt.
In dieser postfaktischen Zeit braucht man sich nicht mehr mit den Argumenten außerhalb der Peer-Group beschäftigen, es genügt die höhere Lautstärke für das eigene Argument und die tiefere Herabwürdigung des Gegners. Denn überall ist Krieg, in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Diskussion, in dem man sich behaupten muss. Die Fronten werden in den nächsten Jahren immer härter werden, findet man nicht wieder zu einer gemeinsamen "Leitkultur" zurück wird die Gefahr einer demokratiebedrohenden Spaltung der Gesellschaft verstärkt. Inzwischen werden immer mehr Feinde der Demokratie demokratisch gewählt und jene, die diese Demokratie verteidigen wollen, ist das auch wieder nicht recht. Sie können völlig undemokratisch diese Tatsache nicht mehr annehmen und - demonstrieren, protestieren anstatt auch zu reflektieren, ihren Intellekt zu gebrauchen und ihre Arroganz und Verachtung zu mindern.

Im Grunde stellt sich jetzt heraus, dass die Globalisierung NICHT zu einer Einheitskultur führen kann - die Gegenkräfte sind zu stark. - Und man akzeptiert NICHT, dass man rückständig sei, wenn man sich dem westlich-liberalen Mainstream NICHT anschließe - es ist kein Ziel mehr.
Eine multikulturelle Gesellschaft wäre nur in einer Gesellschaft möglich, die durchgängig ist, in der jeder dieselbe Chance erhält. Der ungezügelte Kapitalismus verhindert dies ebenso, wie die Reduzierung des Menschen zum Konsumenten.

Servus :wave:
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Hemul
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#70 Re: Präsident Trump

Beitrag von Hemul » Fr 11. Nov 2016, 13:15

closs hat geschrieben: Es gab einige recht gelungene Diskussionsrunden in den letzten Tagen. - Bei einer wurde gesagt: "Wir müssen uns daran gewöhnen, dass der westliche liberale De-facto-Atheismus (Bible Belt hin oder her - im Grunde ist er atheistisch) in der Welt nicht mehr als Bench Mark verstanden wird".
Ich habe ebenfalls einige Diskussionsrunden in den l:etzten Tagen verfolgt. Aber die Selbsterkenntnis des Propheten Jeremia in Jeremia 10:23-25 u.die des weisen Königs Salomo in Prediger 8:9 habe ich dort nicht herausgehört:
23 Ich weiß, Herr, dass des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte. 24 Züchtige mich, Herr, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf dass du mich nicht ganz zunichtemachst. 25 Schütte aber deinen Zorn aus über die Völker, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen.
9 Das alles habe ich gesehen, als ich mich mit dem beschäftigte, was unter der Sonne getan wird: Die Zeit, in der Menschen über Menschen herrschen, ist schlecht für den Menschen.
Du etwa? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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