Janina hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Immer wieder hört man von der Politik, daß Griechenland Fortschritte gemacht hat und auf einem guten Weg ist. Dabei ist der Schuldenstand Griechenlands heute höher als vor der Krise.
Natürlich, es ist ja Ziel des Spiels, Griechenland weiter Kredite zu geben, also den Schuldenstand immer weiter zu erhöhen.
Natürlich ist der Schuldenstand Griechenlands zu hoch!
Aber es ist kein Spiel. Es ist eine Folge der Statistik.
Wenn man den Schuldenstand von Griechenland heute mit 175% des Brutto Inlandprodukts misst, dann ist das zum Teil darauf zurückzuführen, dass der BIP um 25% geschrumpft ist.
175% Schulden sind auch nicht das eigentliche Problem Griechenlands. Die Schulden der japanischen Staats liegen seit Jahren um die 200% oder darüber, und Keiner redet vom Zusammenbruch Japans. Oder?
Das Problem Griechenlands ist einerseits die Steuerflucht der reichen Griechen und andererseits der starre Wechselkurs des Euro, der heute keine Anpassung mehr zulässt. Früher ermöglichten die Abwertung der Drachmen, Lire oder Peseten, Wirtschaftsunterschiede auf einfachem Weg auszugleichen.
closs hat geschrieben:Die Griechen wären gut beraten, die Drachme als innere Währung wieder einzuführen, damit sie Dinge, die im Inland produziert und konsumiert werden, handeln können.
Das ist eine Möglichkeit; schließlich macht Griechenland nur gerade mal 2% des BIP der EU aus. Das Problem sehe ich aber im Nachahmungseffekt... Was ist wenn Italien, Portugal, Irland und Spanien folgen? Dann bricht der Euro auseinander.
Es klingt zwar verlockend, die Griechen mit einem A---tritt aus dem Euro zu "kicken", aber irgendwie kann ich mich (wegen den potentiellen Folgen der Nachahmung) nicht wirklich dafür begeistern.
Ich glaube Solidarität zahlt sich auf lange Sicht aus. Die Griechen müssen ihre Finanzen in Ordnung bringen, indem sie Steuerflüchtige verfolgen.