Paßt der Islam zu Deutschland?

Politik und Weltgeschehen
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#11 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Pluto » Fr 28. Nov 2014, 23:23

closs hat geschrieben:denn auch die gemäßigten Vertreter des Islam wollen ihre Seele nicht an den Westen verkaufen. - Man distanziert sich ausdrücklich vom islamischen Radikalismus, wundert sich aber nicht, dass es ihn gibt.
Wir sollten die Problematik nicht verniedlichen.
Es geht um die Tatsache, dass weltweit nicht wenige Muslime sehr starke Sympathie für einen Friedensgefährdenden Extremismus hegen, der soweit geht dass Mehrheiten zustande kommen, die menschenverachtenden Sharia-Gesetze wieder einzuführen. Das hat gar nichts mit "Seele verkaufen" oder Ähnlichem zu tun sondern mit Achtung der Menschenrechte.

closs hat geschrieben:Auch gemäßigte Moslems lehnen den Libertinismus des übermächtigen Westens ab - damit ähneln sie durchaus den russisch-orthodoxen Christen und auch konservativen Christen des Westens. - Man möchte einerseits die materiellen Errungenschaften des Westens teilen (und dafür auch hart arbeiten), aber andererseits nicht ihre eigene geistige Kultur aufgeben bzw. die westliche geistige Kultur übernehmen. - Und dann grenzt man sich halt ab (etwa) vom westlichen Leitbild der Zockergesellschaft (Du kennst sicherlich muslimische Bank-Prinzipien), der "Frau mit Bart", der Promiskuität als Selbstverwirklichungs-Ziel und der Familie als "unter ferner liefen".
Es geht viel mehr als irgendwelche ökonomischen oder gesellschaftlichen Unterschiede.

Die völlig inakzeptablen Aktionen einer Minderheit (öffentliche Kreuzigungen und Enthauptungen) werden mit deinen Argumenten nicht aus der Welt geschaffen. Diese Minderheit foltert abertausende Gefangene, vergewaltigen wehrlose Frauen, fordert Kinderarbeit. Sie tun das alles im Namen des Korans und werden von hunderte millionen Muslimen weltweit toleriert.

Wann hört dieser Mißstand endlich auf?

Es geht nicht um eine harmlose Frage wie, "Ist das Glas halbvoll oder halbleer". Das Glas ist auch nicht halb mit Luft gefüllt, wie ein Journalist es formulierte, sondern der Wein im Glas ist VERGIFTET. Vergiftet durch die Menschenrechtsverletzungen der Islamisten. Diesen Wein kann ein rechtschaffender Mensch nur noch vernichten.

Es gibt für mich keine Entschuldigung für den immensen Zulauf zu einer Gruppe wie die IS die ihre Handlungen mit dem Koran rechtfertigt, ganz egal ob sie die wenigen grausamen Stellen im Koran überbewerten oder nicht.

closs hat geschrieben:Und wenn Du dann kommst und Einsatz dieser Durchschnitts-Muslime gegen terroristische Gruppen innerhalb der muslimische Welt forderst, dann ist das so, als würde man von etwa einem christlichen Protestanten fordern, sich gegen den Kuklus-Klan abzugrenzen - beide werden sagen "Hä? - Was haben wir mit denen zu tun?".
Das islamistische Problem heute ist damit nicht vergleichbar. Christliche Protestanten unterstützen den Klu-Klux-Klan nicht.
Aber es gibt einen beachtlichen Prozentsatz (in manchen Staaten sogar eine Mehrheit) von Muslimen, die für die Wiedereinfuhr des Sharia-Rechts sind, und das gilt selbst für sog. gemäßigte Staaten.
- Enthauptung ist in vier Ländern der Welt Gesetz. Alle vier sind islamisch.
- Das Abtrennen einer Hand ist sogar in fünf Ländern der Welt Gesetz. Alle fünf sind islamisch.
- Der Unglaube (Apostasie) wird in sieben Staaten mit der Todestrafe geahndet (auch wenn sie inzwischen nicht umgesetzt wird). Alle sieben sind islamisch.

Hier noch die Statistik zur Einführung der Sharia...
Bild
[ Quelle: Wikimedia commons ]

Selbst in der Türkei (das liberalste aller islamischen Länder) gibt es über 30% Menschen die die Sharia einführen wollen.
Diese brandneuen Umfragestatistiken stammen aus dieser Woche.

Es ist also, wie man sieht, nicht eine Frage von Differenzen in den gesellschaftlichen Strukturen. Es hat auch nichts mit Angst vor "Verwestlichung" zu tun, sondern das Problem scheint eine Grundhaltung in der Bevölkerung vorwiegend islamischer Staaten wiederzuspiegeln. Die statischen Erhebungen sprechen für sich und stützen den Verdacht, dass man das nicht auf die Radikalisierung einer Minderheit abschieben darf.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#12 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Andreas » Fr 28. Nov 2014, 23:26

Passt das Christentum zu Deutschland? Passt Deutschland zum Christentum? Passt Religion zur Welt?

Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#13 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Abischai » Sa 29. Nov 2014, 00:12

Deutschland ist von seiner Geschichte her ein multiethnischer Staatenbund. Da paßt jeder und alles rein, außer dem Islam, der paßt außer nach Arabien nirgends hin, weil er die Staaten unterminiert und schließlich absolut beherrscht. Es gibt nur wenige Staaten, wo der Islam mal eingebrochen ist, die heute nicht islamisch sind. Ein böses Beispiel ist Iran.
Das liegt einfach daran, daß der Islam in seiner tatsächlichen Form gewaltsam und brachial ist, vergleichbar mit der Militanz der Kirche zur Zeit der Kreuzzüge.

Ich habe noch nirgends gehört, daß Sinti und Roma die Herrschaft in einem Land angestrebt hätten, die Bayern haben bisher auch nicht nicht versucht ihre Weißwurst und das was sie Bier nennen, in Preußen zur Pflicht zu machen.

Der Islam (also egal wer sich damit identifiziert) versucht aber beständig, seine Zwangseisen allen und jedem zu verpassen. Ich meine nicht den Türken oder Araber, ich meine den Moslem.

Und wenn ich in Deutschland von "Scharia" lese, wird es höchste Zeit, dagegen aufzustehen.
Deutschland muß eine Zuflucht für diejenigen blieben, die vor dem Islam fliehen wollen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#14 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Pluto » Sa 29. Nov 2014, 00:14

Andreas hat geschrieben:Passt das Christentum zu Deutschland? Passt Deutschland zum Christentum? Passt Religion zur Welt?
Das Thema ist: "Passt der Islam zu Deutschland?".

Zumindest oberflächlich gesehen, ist meine Antwort ja.

Denn ich glaube nicht, dass die überwiegende Zahl der in Deutschland lebenden Muslime, Deutschland die islamistische Minderheit ablehnt. Aber wenn es so ist, dann erwarte ich auch, dass sie entsprechend reagieren — an ihren Taten sollst du sie erkennen

Insofern fand ich die Fernsehdebatte ein "non-event", der sich damit zufrieden gab, den Islam als Religion zu verteidigen aber an dem eigentlichen Problem der weltweiten Toleranz und Unterstütung der extremistischen Bewegung völlig vorbei ging.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5147
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#15 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Andreas » Sa 29. Nov 2014, 00:29

Lieber Abischai,

bin nach Hause gegangen.

lg aus Israel
Jesus

Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#16 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Abischai » Sa 29. Nov 2014, 01:06

Sicher wolltest Du mir damit irgend etwas geheimnisvolles mitteilen, ich habe es aber nicht verstanden.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#17 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Sa 29. Nov 2014, 01:45

Pluto hat geschrieben:Es geht um die Tatsache, dass weltweit nicht wenige Muslime sehr starke Sympathie für einen Friedensgefährdenden Extremismus hegen
Ich verniedliche das Problem auch nicht - jedoch kann ich nicht erkennen, warum wir meinen sollten, wir seien besser.

Von den kirchengeschichtlichen Kriegen und Kreuzzügen des Mittelalters und der frühen Neuzeut haben wir oft genug gesprochen - danach gab es Völkermord zumeist von christlichen Völkern bzw. von Völkern, die sich zwar als säkular verstanden, aber auf christliche Werte vorgaben, begründet zu sein:
* 30jähriger Krieg
* Napoleonische Kriege
* Kolonial-Kriege
* 1. Weltkrieg
* 2. Weltkrieg
* Korea-Krieg
* Vietnam-Krieg
* Kosovo-Krieg
* Irak-Krieg

Einige davon werden damit verbunden, was man im juristischen Sinne "Völkerrechts-Verletzung" nennt.

Auch die "Börsen-Kriege" von 1929 und 2008 waren Kriege einer sich als christlich fundiert nennender Gesellschaft gegen Unschuldige - nur dass sie völkerrechtlich nicht als solcher bewertet werden.

Achtung der Menschenrechte hat in all den oben erwähnten Beispielen keine Rolle gespielt - wir sollten uns nicht in die Brust werfen, der islamistische Extremismus sei etwas Neues.

Pluto hat geschrieben:Die völlig inakzeptablen Aktionen einer Minderheit (öffentliche Kreuzigungen und Enthauptungen) werden mit deinen Argumenten nicht aus der Welt geschaffen.
Aber wie Du sagst: Es ist eine Minderheit - und übrigens: Ein tunesischer oder ägyptischer Moslem (von Europa ganz zu schweigen) hat mit der ISIS etwa genauso viel zu tun wie ein Luxemburger Christ mit einem Mormonen in Utah.

Warum Enthauptungen schlimmer sein sollten als der Tod auf dem elektrischen Stuhl, erschließt sich mir auch nicht.

Pluto hat geschrieben:sondern der Wein im Glas ist VERGIFTET
Ja - sehe ich genauso. Aber auch das ist kein speziell moslimisches Problem. - Ich kann mich noch erinnern, wie sowohl britische als auch argentinische Pfarrer vor dem Falklandkrieg die Waffen gesegnet haben - da war der Wein auch vergiftet. - Das ist fast immer so, wenn sich Religion für den Staat einspannen lässt bzw. selbst Staat sein will - siehe Christentum in der Renaissance (nein, die o,4qkm Vatikan-Staat meine ich nicht).

Pluto hat geschrieben:Es gibt für mich keine Entschuldigung für den immensen Zulauf zu einer Gruppe wie die IS die ihre Handlungen mit dem Koran rechtfertigt
Für mich auch nicht - aber es ist üblich, dass Menschen entgleisen. - Der eine will ein göttliches Reich auf Erden, der andere will die Welt wirtschaftlich verknechten, wieder ein anderer will sein Gesellschaftsmodell exportieren - alles ist eine "mission".

Der Zulauf zur IS ist Reaktion auf eine Welt, mit der man nicht einverstanden ist - jetzt macht man es selber (siehe RAF) - mit allem Terror, zu dem der Menschen geschaffen zu sein scheint. - In gesettleren Ländern gilt der Zulauf Gruppierungen wie der "Tea-Party" - NICHT terroristisch, aber ähnlich extrem ausgerichtet - im Grunde derselbe Geist, nur von der anderen Seite und zivilisatorisch geschult - aber eben desselben Geistes Kind.

Pluto hat geschrieben:Der Unglaube (Apostasie) wird in sieben Staaten mit der Todestrafe geahndet (auch wenn sie inzwischen nicht umgesetzt wird). Alle sieben sind islamisch.
Diesbezüglich ist der Westen in der Tat einige Jahrhunderte voraus.

Pluto hat geschrieben:die die Sharia einführen wollen.
Moment: Für einen Moslem ist die Sharia etwas anderes als es dargestellt wird - da hat sich neulich eine Arabist im Fernsehen sehr aufgeregt, dass das so verzerrt dargestellt wird. - Vergleiche es einfach mit den mosaischen Gesetzen, die inzwischen auch entwickelt wurden (da gibt es auch das Steinigen). - Der durchschnittliche Moslem, der ein religiöses Regelwerk für den Alltag will (= Scharia), denkt dabei nicht an Enthauptungen. - Der extremistische Moslem allerdings tut dies.

Pluto hat geschrieben: Es hat auch nichts mit Angst vor "Verwestlichung" zu tun
Aus meiner Sicht ist das der Hauptgrund - übrigens auch im orthodoxen Russland. - Dass bei der ISIS auch noch inner-islamische Aspekte dazukommen (vgl. Religions-Kriege/Bauern-Kriege nach Luther), verschärft die Sache noch.

Das alles ist schlimm (insofern keine Verharmlosung), wäre aber noch vor 30 Jahren fast unbemerkt über die Bühne gegangen. - Jetzt im Internet-Zeitalter wirkt eine Enthauptung, die man sehen kann, mehr als 40.000 Aids-Tote in Afrika.

Eingreifen (auch militärisch) seitens des Westens - völkerrechtlich kein Problem und gut begründbar. - Persönliche Entrüstung, als würde hier etwas anderes passieren als im Europa bis ins 20. Jh. - bitte nicht.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#18 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Nov 2014, 07:09

closs hat geschrieben:Blödsinn - weder noch. - "Konsequent" und "herausgerupft wörtlich" sind zwei Paar Stiefel.

Konkrete Handlungsanweisungen muß man wörtlich verstehen.

Sure 2, Vers 191: „Und erschlagt sie (die Ungläubigen), wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie, von wannen sie euch vertrieben; denn Verführung zum Unglauben ist schlimmer als Totschlag".


closs hat geschrieben: Wenn man nicht versteht, was drin steht, ist das in der Tat der bessere Weg.

Ich glaube, das Problem liegt eher darin, daß einige ihre Schriften nur zu gut kennen und sie in die Tat umsetzen wollen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#19 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von sven23 » Sa 29. Nov 2014, 07:20

closs hat geschrieben:- Und dann grenzt man sich halt ab (etwa) vom westlichen Leitbild der Zockergesellschaft (Du kennst sicherlich muslimische Bank-Prinzipien), der "Frau mit Bart", der Promiskuität als Selbstverwirklichungs-Ziel und der Familie als "unter ferner liefen".

Auch die muslimischen Banken wissen die Vorschriften trickreich zu unterlaufen. Allerdings die Zockerexzesse gibt es dort in der Form nicht.

Allerdings muß man ganz klar sagen, daß z. B. die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft den islamischen Vorstellungen diametral entgegensteht. Zu lange hat man z. B. die Zwangsheirat als kulturelle Eigenart durchgehen lassen und weggeschaut.
Neuestes Zugeständnis ist die weiterhin erlaubte Beschneidung/Verstümmelung von Jungen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#20 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Sa 29. Nov 2014, 07:35

sven23 hat geschrieben:Ich glaube, das Problem liegt eher darin, daß einige ihre Schriften nur zu gut kennen und sie in die Tat umsetzen wollen.
Das gibt es in den mosaischen Gesetzen auch: "Ex. 19,13 Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden." - Oder: Was soll man laut Gesetz tun, wenn ein Sohn den Eltern nicht gehorsam ist? Deut. 21,21 "Dann sollen alle Männer der Stadt ihn <den störrischen Sohn> steinigen".

Das sind Volks-Gesetze aus irgendwann 500 v. Chr. - Bei den Muslims halt 1.000 Jahre später, aber immer noch 1.500 Jahr vor uns. - Und es wird wirklich Menschen geben, die solche Sachen in die Tat umsetzen wollen. - Aber man soll Muslims unterm Strich nicht für bescheuerter halten als Christen.

IS ist Symptom einer politischen Krankheit - gäbe es den Islam nicht, würde sich diese Krankheit in Kommunismus oder sonst was äußern.

sven23 hat geschrieben:Allerdings muß man ganz klar sagen, daß z. B. die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft den islamischen Vorstellungen diametral entgegensteht.
Da wird die Wahrheit wohl etwa in der Mitte liegen: Sinnfreier Solipsismus im Westen contra Versklavung im Osten - beide Seiten werden der jeweils anderen Seite so kommen können.

sven23 hat geschrieben: Zu lange hat man z. B. die Zwangsheirat als kulturelle Eigenart durchgehen lassen
Natürlich inakzeptabel - aber: Es wäre mal eine Diskussion wert, ob unsere westlichen Status-Heiraten nicht genau dasselbe sind.

Antworten