Paßt der Islam zu Deutschland?

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Zeus
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#391 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zeus » Di 20. Jan 2015, 17:47

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Ich könnte so vieles sagen
Du dienst dem Geist, der stets verneint.
Du dienst dem Geist, der ALLES weiß.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
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#392 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Di 20. Jan 2015, 18:27

Chronos hat geschrieben:Darf ich dich jetzt einen ontologischen Fatalisten nennen
Kommt drauf an, was man darunter versteht. - Wenn Du damit meinst, dass der Gang des Daseins bis zum Ende gekannt ist, dann ja. - Das ändert aber nichts an der Wahlfreiheit der Menschen. - Wenn Du diesen Spagat zwischen Fügung und Wahlfreiheit mitgehst und es dann "ontologischen Fatalismus" nennen willst, stimme ich Dir zu.

Nur: Welcher Dritte versteht so etwas? - Da macht doch jeder SEIN jeweiliges weltanschauliches Süppchen draus, wenn er einen solchen Begriff liest - und schon ist es passe - oder wie Hofmannsthal sinngemäß einmal gesagt hat: "Sobald das Wort das Maul verlässt, verfault der Sinn" (er hat es etwas freundlicher gesagt).

Chronos hat geschrieben: um mit diesen Minimalkonsens das maximale Verbrechenspotential des Christentums zu kaschieren
Das wäre ein arges Missverständnis. - Dass das Christentum seit seinem Sündenfall mit Theodosius eine Blutspur hinter sich her gezogen hat, wird auch innerhalb der Kirchen nicht bestritten. - Das kommt halt davon, wenn man das, was des Kaisers ist, mit dem vermischt, was Gottes ist.

Aber diese Blutspur über das 17.Jh. hinauszuziehen, bedarf gewisser Kunstgriffe. - Denn seitdem gab es keinen mir bekannten wesentlichen Krieg in Europa, bei dem die Losung hieß: "Wir führen Krieg wegen unserer Religion" (das kann man bei Kreuzzügen und den Bauernkriegen sagen, bereits beim 30jährigen Krieg nur sehr bedingt). - Dass danach die Menschen, die säkular-begründete Kriege führten, immer noch dem christlichen Kulturraum angehörten, ist auch klar. - Aber seit wann hat säkulare Real-Politik etwas mit religiösen Bekenntnissen zu tun?

Natürlich führt man sie an, wenn man sie brauchen kann - aber sie sind Instrument und nicht innere Instanz, die Einfluss auf real-politische Entscheidungen hätten - sogar dann, wenn man es sich einredet. - Insofern würde ich nicht Gott als menschenverachtend verstehen (ist er ganz und gar nicht), sondern die Menschen, die sich auf ihn ad libidum (also in Selbstmaß) berufen. - Wenn man den Begriff des "Fürstentums der Welt" konsequent ernst nimmt, wird das alles verständlich.

Chronos hat geschrieben:Wenn du aus deinem Glauben heraus eine gewisse Schicksalsnotwendigkeit der Kriege (sie sind "dran") postulierst
Schon - aber nicht ÜBER der Wahlfreiheit des Menschen, sondern infolge derselben.

Chronos hat geschrieben:Der verneinende Geist ist in seinem Geltungsanspruch der Wahrheit oft näher
Ja - ein nicht falsch-sein-könnendes "Nichts" ist weniger falsch als ein falsches "Etwas". - Aber kann das der Weg der Selbst-Entwicklung sein? - Geht trial and error mit "Nichts"?

Zeus hat geschrieben:Du dienst dem Geist, der ALLES weiß.
Stimmt - aber ich bin nicht dieser Geist. :lol:

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Chronos
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#393 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Chronos » Di 20. Jan 2015, 18:57

closs hat geschrieben:
Aber diese Blutspur über das 17.Jh. hinauszuziehen, bedarf gewisser Kunstgriffe. - Denn seitdem gab es keinen mir bekannten wesentlichen Krieg in Europa, bei dem die Losung hieß: "Wir führen Krieg wegen unserer Religion" (das kann man bei Kreuzzügen und den Bauernkriegen sagen, bereits beim 30jährigen Krieg nur sehr bedingt). - Dass danach die Menschen, die säkular-begründete Kriege führten, immer noch dem christlichen Kulturraum angehörten, ist auch klar. - Aber seit wann hat säkulare Real-Politik etwas mit religiösen Bekenntnissen zu tun?

Hmmm, aber der missonarisch begründete Bestienblick, im Hinblick auf die Vorherschaft der menschlichen Gehirne (samt deren Geldkatzen), verlagerte sich doch nur auf andere Ebenen.
Aufklärung hin und her, der Söldner mit dem Schwert in der einen und der Bibel in der anderen Hand, hier wurde ein wenig das christliche Script umgeschrieben, an der brutalen Dramaturgie dieser Religion änderte sich im Grunde - nichts.
Oder anders gesagt, die unendlichen Möglichkeiten christlicher Geltungsansprüche kulminierten sich am ende immer hierin:

Bild

http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... CEMQrQMwCw

die Symbole, die Farben der Fahnen, die Parolen, das mag in den Zeiten wechseln, aber die Ur-Schuld dieses christlichen Blutkultes, der immer mehr Schuld als Sühne kannte, die ist in diesem Äon nicht mehr zu tilgen. Die grauenhaften Dämonen der Gewalt und des Krieges im Namen Gottes, die Dämonen die das Christentum selbst erschuf, diese Dämonen wurden doch nun dieser Religion selbst zum ewigen Verhängnis.

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#394 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Scrypt0n » Di 20. Jan 2015, 19:03

closs hat geschrieben:
Chronos hat geschrieben:Darf ich dich jetzt einen ontologischen Fatalisten nennen
Kommt drauf an, was man darunter versteht. - Wenn Du damit meinst, dass der Gang des Daseins bis zum Ende gekannt ist, dann ja.
Nicht möglich! :)

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#395 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Di 20. Jan 2015, 19:11

Chronos hat geschrieben:Oder anders gesagt, die unendlichen Möglichkeiten christlicher Geltungsansprüche kulminierten sich am ende immer hierin
Das ist das Satanische im Christentum - das Böse nährt sich an den Trögen des Guten.

Scrypt0n hat geschrieben:Nicht möglich!
Was möglich ist und was nicht, entscheiden wir beide nicht.

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#396 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Scrypt0n » Di 20. Jan 2015, 19:33

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Nicht möglich!
Was möglich ist und was nicht, entscheiden wir beide nicht.
Paradoxon wurde dargelegt; gegenteiliges deinerseits - auch nicht ontologisch - begründbar.
Hat hier aber nichts zu suchen. Du weißt ja, wo der betreffende Thread ist, aus dem du dich verkrümelt hast. :)

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#397 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Chronos » Di 20. Jan 2015, 19:40

closs hat geschrieben:
Chronos hat geschrieben:Oder anders gesagt, die unendlichen Möglichkeiten christlicher Geltungsansprüche kulminierten sich am ende immer hierin
Das ist das Satanische im Christentum - das Böse nährt sich an den Trögen des Guten.

Scrypt0n hat geschrieben:Nicht möglich!
Was möglich ist und was nicht, entscheiden wir beide nicht.

Das war jetzt aber nicht der wild heisere Schrei des majestätisch dahinsegelnden Albatros, oder? Wir sollten hier nicht im ich enden, vielleicht im du, oder besser im wir.

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#398 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von closs » Di 20. Jan 2015, 20:15

Scrypt0n hat geschrieben:Paradoxon wurde dargelegt
Aus Deiner Weltanschauung heraus war das auch überzeugend.

Chronos hat geschrieben:Das war jetzt aber nicht der wild heisere Schrei des majestätisch dahinsegelnden Albatros, oder?
Schreien selbige heiser? - Welch ein Anschlag auf das Majestätische.

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Zeus
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#399 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Zeus » Mi 21. Jan 2015, 04:38

zeus hat geschrieben:Du dienst dem Geist, der ALLES weiß.
closs hat geschrieben:Stimmt - aber ich bin nicht dieser Geist. :lol:
Richtig, aber die große Anzahl (12790) deiner Kommentare lassen den Verdacht aufkommen, dass du der Illusion verfallen bist, (fast) ALLES zu wissen. ;)
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Martinus
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#400 Re: Paßt der Islam zu Deutschland?

Beitrag von Martinus » Mi 21. Jan 2015, 07:44

Zeus hat geschrieben:...die große Anzahl (12790) deiner Kommentare lassen den Verdacht aufkommen, dass du der Illusion verfallen bist, (fast) ALLES zu wissen. ;)

Ah :idea: , und jemand der 19695 Kommentare geschrieben hat, der weiß alles :o . und die Frauen und die Nicht-Frauen, die weniger als 1000 Beiträgen geschrieben haben, wissen das sie nichts wissen :) ...Genau :thumbup: :lol:
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