Kampf gegen Rechts

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Halman
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#31 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Halman » Fr 9. Jun 2017, 13:41

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Hast Du dir mal die demographische Entwicklung bei den Kindern angesehen?
Bei den Deutschen kenne ich sie - oder meinst Du die Moslems? - Da wird es locker das Doppelte sein.
locker ...

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Sie wissen, dass der Quran als direktes ungeschaffenes Wort Allahs über allen menschlichen Gesetzen steht.
Das ist auch im Christentum so - es gibt kein weltliches Gesetz, das über göttlichem Gesetz steht. - Trotz "Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist" und "Jegliche Obrigkeit ist gottgegeben".
Lieber Kurt, wie oft hatte ich schon den Unterschied erklärt? HIER zum Beispiel.

Entscheidend für abrahamitische Offenbarungsreligionen sind die Gründungsgeschehen und diese sind beim Christentum und Islam grundverschieden. Die jesuanische Ströhmung, der Weg, deren Anhänger in Antiochia »Christen« genannt wurden, begann als nicht-politische Untergrundbewegung. Die Politisierung der Alten Kirche erfolgte erst im vierten Jahrhundert, durch die römische Vereinnahmung. Dies prägte dann das europäische Mittelalter (König in Gottes Gnaden ...).
Der Islam begann im mohammedanischen Gründungsgeschehen als religiös-soziopolitische Kraft. Mohammed trat nicht nur als Prophet auf, er war auch Feldheer und Staatsmann. Im sunnitischen Islam ist die Religion nicht vom Staat trennbar, deshalb ist die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam eine politische mit religiöser Dimension. Die Menschenrechte werden unter dem Vorbehalt der Scharia gewährt.

Deine Analogieschluss vom Christentum zum Islam ist eine falsche Äquivalenz. Um dies zu untermauern, verweise ich auf folgende koranischen Lehren:
Ungläubige töten auch gegen eigenes Gewissen
Märtyrer für Allah kommen ins Himmelreich
Töten von Ex-Moslems
Brutales Töten der Gegner von Allah
Christen und Juden sind Allahs Gegner
Töten und Getötet werden für Allah
Ehrenmord vor den Augen von Moses
Meinungen gegen Allah mit Fluch und Tod bestraft
Unterschied zwischen Moslems und den Anderen

Ergänzend möchte ich noch auf Sure 9:5 verweisen.
Wenn nun die Schutzmonate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, ergreift sie, belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf! Wenn sie aber bereuen, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann laßt sie ihres Weges ziehen! Gewiß, Allah ist Allvergebend und Barmherzig.
Dieser Schwertvers ist für die Abrogation – Aufhebung mancher Koranstellen durch andere sehr bedeutsam.
Allgemein anerkannt ist, dass Sure 5 die letzte und Sure 9 die zweitletzte Sure in der geschichtlichen Reihenfolge der Koranoffenbarung sind. Namhafte Koraninterpreten betonen daher, dass allein durch den so genannten Schwertvers in Sure 9,5, in dem die Gläubigen zum Kampf gegen die Ungläubigen aufgefordert werden, bis zu 124 Koranverse aus früher offenbarten Suren abrogiert worden seien. ...

Die Lehre der Abrogation stärkt daher nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart, den orthodoxen Islam und trägt wohl wesentlich mit dazu bei, sich nicht für einen kritischen Umgang mit der eigenen, zeitbedingten Geschichte zu öffnen.

Der Quran wird im sunnitischen Islam in Verbindung mit sechs anerkannten Hadith-Sammlungen ausgelegt. Die bedeutsamste ist meines Wissens die Hadith-Sammlung von Sahih Al-Bukhari. Gemäß dieser sagte Mohammed:
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Mir wurde der Befehl erteilt, dass ich gegen die Menschen solange kämpfen soll, bis sie sagen: "la ilaha illa-llah (= kein Gott ist da außer Allah)". Wer dann dies sagt, der rettet sein Leben und Vermögen vor mir, es sei denn, dass er gegen das Recht verstößt und die Abrechnung mit ihm ist (letzten Endes) Allah überlassen. ... "(Vgl. dazu Hadith Nr. 0025)
Diese Hadith harmoniert mit Sure 9:29 und wird meines Wissens als Eroberungsbefehl verstanden. Wie anders sollte man diese Worte auch sonst auslegen können?
Durch die Schwertverse (Sure 9:5; 29; 111) gilt Sure 2.256 gem. der TafsÄ«r von Al Tabari nur für die Menschen, welche sich dem Islam unterwerfen. Nach Al Qurtobi gilt der Vers sogar als abrogiert.

Die normativen islamischen Lehren im Koran und der Sunnah passen wie ein Schlüssel ins Schloss zu den Statistiken des Pew Research Centers.
Beliefs About Sharia
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Diagramm-Quelle

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Der Islam ist eine Religion, aber auch eine Gesellschaftsordnung, eine Rechtsordnung und eine politische Kraft und diese kolldiert mit unserer freiheitlichen demokratischen Grundordung.
Das tut das Christentum prinzipiell auch - Luther hat darüber einen mords Aufsatz geschrieben.
Nun, ich bin auf das Grundgesetz vereidigt und bin ein getaufter Christ. Da gibt es keinen Konflikt. Die Scharia kolligiert allerdings mit unserer freiheitlichen, demokratischen Rechtsordnung. Darum gibt es ja die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam als Gegenentwurf zu der allgemeinen Menschenrechtserklärung der UNO.
Der Orientexperte Peter R. Scholl-Latour erkärte bezüglich des sunnitischen Islam, dass "das Religion vom Staat nicht zu trennen ist" und dieser deshalb einen "Staat im Staat" bildet.

closs hat geschrieben:Es mag hier einen vielleicht entscheidenden Unterschied geben: Das Christentum weiß darum, dass der Mensch immer schuldig ist, es also gar nicht vermeiden kann - UND von seiner Schuld erlöst ist (die nichtsdestoweniger Schuld ist). - Mit anderen Worten: Ein Christ muss sich nicht über heroische Taten fürs Paradies qualifizieren - er ist bereits gerechtfertigt.
Ja, dies ist ein wichtiger religiöser Aspekt. Hierin stimme ich Dir zu, lieber Kurt. :)
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

closs
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#32 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Fr 9. Jun 2017, 16:58

Halman hat geschrieben:Lieber Kurt, wie oft hatte ich schon den Unterschied erklärt?
Ich versuche diese Unterschiede an der Praxis zu messen und sehe, dass das Christentum 1000 Jahre lang eine vorwiegend weltliche Macht war - und dass der Durchschnitts-Moslem im äußersten Fall nicht mehr Bindung zwischen Staat und Religion haben will wie die Juden im AT. - Wo siehst Du einen Unterschied zwischen Scharia-Moslems und orthodoxen Juden?

Halman hat geschrieben:Statistiken des Pew Research Centers
Bei streng-gläubigen Christen stehen göttliche Gesetze ebenfalls über weltlichen Gesetzen. - Dass eine Statistik über Christen nicht genauso aussieht, hängt einzig damit zusammen, dass es viel weniger streng-gläubige Christen als Moslems gibt. - Und vor allem, dass das Christentum ausdrücklich eine Trennung zwischen "Kaiser" und "Gott" zulässt - mit genauso ausdrücklichem Hinweis, dass Leben ohne Schuld nicht geht. - Diese Differenzierung hat der Islam meines Wissens nicht.

Halman hat geschrieben:Nun, ich bin auf das Grundgesetz vereidigt und bin ein getaufter Christ. Da gibt es keinen Konflikt.
Doch - nicht unbedingt alltäglich, aber prinzipiell. - Wenn Du zu Ende denkst, wirst Du merken, dass man da nicht rauskommt.

Novas
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#33 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Fr 9. Jun 2017, 17:53

Halman hat geschrieben:Der Quran wird im sunnitischen Islam in Verbindung mit sechs anerkannten Hadith-Sammlungen ausgelegt. Die bedeutsamste ist meines Wissens die Hadith-Sammlung von Sahih Al-Bukhari. Gemäß dieser sagte Mohammed:

Die heutige Islamwissenschaft weiß, dass die meisten Hadith-Sammlungen Fälschungen darstellen. Viele Muslime (wenn sie darüber bescheid wissen) folgen aus diesem Grund nur noch dem Koran. Muhammad war außerdem nichts anderes, als ein menschliches und darum fehlerhaftes Wesen. Die Verehrung Muhammads, die bei manchen Muslimen einer Vergötterung gleich kommt, widerspricht der koranischen Lehre:

„Sprich: „Ich bin nur ein Mensch wie ihr, doch mir ist offenbart worden, dass euer Gott ein EINZIGER GOTT ist. Möge denn derjenige, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, gute Werke tun und KEINEN ANDEREN EINBEZIEHEN in den Dienst an seinem Herrn.“ (18:109-110)

Als Mensch hat er mit Sicherheit typisch menschliche Fehler begangen, er besaß Stärken und Schwächen, weshalb er nicht einseitig glorifiziert werden sollte. Die Botschaft ist wichtiger als der Sendbote.

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fin
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#34 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von fin » Sa 10. Jun 2017, 10:17

Apropos: Nationale Idententität, Patriotismus ...

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Also, ich kann durchaus verstehen, wenn Leute die patriotische Protestbewegung kritisieren ...
Meiner Meinung nach ist Patriotismus ein gewichtiger Faktor der zu kriegerischen Auseiandersetzungen führt.
Ja, ich bin einer von denen, die Patriotismus ablehnen.
closs hat geschrieben:Eigene Identität gewinnt man nicht durch Diskriminierung anderer Identitäten.
Schon mal von Israel gehört oder der Siedlerbewegung?!

piscator hat geschrieben: ... ich verabscheue braune Ideologien und Weltanschauungen
Dann ist ja alles :? gut oder nicht ...


Siehe auch das Abrahamitische Erbe

closs
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#35 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Sa 10. Jun 2017, 10:54

fin hat geschrieben:Schon mal von Israel gehört oder der Siedlerbewegung?!
Ja - aber es ist der falsche Weg. - Eine eigene Identität wird krank, wenn sie auf Kosten anderer definiert wird.

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#36 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Sa 10. Jun 2017, 16:29

closs hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Schon mal von Israel gehört oder der Siedlerbewegung?!
Ja - aber es ist der falsche Weg. - Eine eigene Identität wird krank, wenn sie auf Kosten anderer definiert wird.
Es geht darum den Standort des Eigenen zu bestimmen und zu verteidigen. Wenn das nicht geschieht, wird es verloren gehen und etwas Anderes seinen Platz einnehmen. Die Identitätsfrage kann zu einer Frage auf Leben und Tod werden, das darf nicht unterschätzt werden.

closs
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#37 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Sa 10. Jun 2017, 19:50

Novalis hat geschrieben:Es geht darum den Standort des Eigenen zu bestimmen und zu verteidigen. Wenn das nicht geschieht, wird es verloren gehen und etwas Anderes seinen Platz einnehmen.
Wenn die Grundlage des eigenen Standpunkts stabil ist, geht es nicht verloren - egal ob außenrum Moslems rumschwirren oder nicht. - Mein Verdacht nach wie vor: Man versucht die Risse in der eigenen Grundlage über den Kitt eines "Feindes" zu schließen - das ist aus meiner Sicht der falsche Weg.

ceam
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#38 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von ceam » Fr 16. Jun 2017, 17:26

Warum immer Kampf gegen Rechts? Man kann doch auch mal einen Kampf für Rechts wagen. Ist doch unfair, dass die Rechten keine eigene Bundestagspartei haben. Sie dürfen ihre Partei nicht mal frei bennen, in NSDAP zum Beispiel. Sie dürfen nicht mal den Holocaust an den Juden leugnen, anbei den Hungerplan in der Sowjiet Union muss man auch gar nicht mal leugnen, weil das ist ja eh der Feind.
Wer sich wirklich gegen Rechts ausspricht sollte den Holocaust an den Tieren und das Ausgrenzen der Kriegsflüchtlinge schlecht finden. Damit kann man unser Regim in Deutschland leicht als Rechtes Pack entlarven.

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#39 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Pluto » Mo 19. Jun 2017, 09:41

ceam hat geschrieben:Warum immer Kampf gegen Rechts? Man kann doch auch mal einen Kampf für Rechts wagen. Ist doch unfair, dass die Rechten keine eigene Bundestagspartei haben.
Wieso? Sie heißt AfD und ist in diversen Parlamenten vertreten.
ceam hat geschrieben:Sie dürfen ihre Partei nicht mal frei benennen, in NSDAP zum Beispiel.
Natürlich nicht. Um Unsicherheit unter den Mitgliedern zu vermeiden, nennt man sie heute Alternative für Deutschland.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
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#40 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von piscator » Mo 19. Jun 2017, 11:02

closs hat geschrieben:Wenn die Grundlage des eigenen Standpunkts stabil ist, geht es nicht verloren - egal ob außenrum Moslems rumschwirren oder nicht. - Mein Verdacht nach wie vor: Man versucht die Risse in der eigenen Grundlage über den Kitt eines "Feindes" zu schließen - das ist aus meiner Sicht der falsche Weg.
Die eigene Grundlage kann noch so stabil und edel sein, letztendlich hast du keine Chance, wenn in deinem unmittelbaren Umfeld niemand mehr deine Grundlage respektiert.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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