Kampf gegen Rechts

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Novas
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#11 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Mi 7. Jun 2017, 23:30

Halman hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Faschistoide Gesinnungspolizei ist das richtige Wort. Offenbar sind ihnen die Grundprinzipien der Freiheitlichen Demokratischen Grundordnung vollkommen unbekannt.
Also, ich kann durchaus verstehen, wenn Leute die patriotische Protestbewegung kritisieren und ihnen die IB aufgrund der medialen Berichtserstattung "unheimlich" ist. Auch verstehe ich, wenn Leuten die patriotische "Heimatliebe" fremd ist und sie einfach nicht so empfinden.
Ich verfolge, was über die IB gesagt wird, höre mir aber auch an, was sie selber zu sagen haben. Mein Meinungsbildungsprozess ist nicht abgeschlossen

Ja, jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Von diesem Recht macht Alina Wychera Gebrauch. Sie ist ein Mädchen, welches gerne liest ...


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... das ist für ihre Denunzianten vermutlich ein Fremdwort.

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Pluto
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#12 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Pluto » Do 8. Jun 2017, 08:39

Halman hat geschrieben:Also, ich kann durchaus verstehen, wenn Leute die patriotische Protestbewegung kritisieren und ihnen die IB aufgrund der medialen Berichtserstattung "unheimlich" ist.
Meiner Meinung nach ist Patriotismus ein gewichtiger Faktor der zu kriegerischen Auseiandersetzungen führt.
Ja, ich bin einer von denen, die Patriotismus ablehnen. Was soll denn an Strichen auf Landkarten, die eine Grenze symbolisieren, so Besonderes sein, dass Manche sie derart verehren?
Ich verehre diese Grenzen nicht, denn ich fühle mich als Europäer, bzw als Weltbürger.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
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#13 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von piscator » Do 8. Jun 2017, 10:00

Pluto hat geschrieben:Ja, ich bin einer von denen, die Patriotismus ablehnen. Was soll denn an Strichen auf Landkarten, die eine Grenze symbolisieren, so Besonderes sein, dass Manche sie derart verehren?
Ich verehre diese Grenzen nicht, denn ich fühle mich als Europäer, bzw als Weltbürger.
Das kann ich unterstreichen. Ich sehe Europa, insbesondere Mitteleuropa als Kontinent der Regionen und nicht als Kontinent der Nationen. Unsere Stärke liegt in der Vielfalt der Regionen, der Sprachen und Gebräuche, die zwar unterschiedlich sind, aber aufgrund unserer gemeinsamen Geschichte und der gesellschaftlichen Entwicklung seit der französischen Revolution verbinden.
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Halman
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#14 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Halman » Do 8. Jun 2017, 14:22

piscator hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ja, ich bin einer von denen, die Patriotismus ablehnen. Was soll denn an Strichen auf Landkarten, die eine Grenze symbolisieren, so Besonderes sein, dass Manche sie derart verehren?
Ich verehre diese Grenzen nicht, denn ich fühle mich als Europäer, bzw als Weltbürger.
Das kann ich unterstreichen. Ich sehe Europa, insbesondere Mitteleuropa als Kontinent der Regionen und nicht als Kontinent der Nationen. Unsere Stärke liegt in der Vielfalt der Regionen, der Sprachen und Gebräuche, die zwar unterschiedlich sind, aber aufgrund unserer gemeinsamen Geschichte und der gesellschaftlichen Entwicklung seit der französischen Revolution verbinden.
Ja, dies erscheint mir vernünftig. Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfahlt. Sie nennen es "Indentität".
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#15 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Do 8. Jun 2017, 15:10

Halman hat geschrieben:Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfalt.
Eigene Identität gewinnt man nicht durch Diskriminierung anderer Identitäten. Wir haben hier eher das Problem, dass Eigen-Identität so schwach ist, dass man sich abgrenzen muss - so wie bei uns das Christentum so schwach ist, dass mancher geneigt ist, gegen andere Religionen zu sein.

Um es positiv zu sagen: Ich lebe in einem Landstrich, in dem die Eigen-Identität der Menschen sehr gepflegt wird. Man schickt seine Kinder zum Sportverein oder zur Feuerwehr, nimmt gegenseitig an Vereins-Festivitäten teil, die sehr zahlreich sind, WEIL man sie gegenseitig teilt. - Man fühlt sich extrem heimat-gebunden.

Aus dieser Stärke kann man locker erzählen, dass man die Hochzeit des Juniors in Thailand mit der gesamten Familie verbracht hat, wieder mal in Marokko auf Montage war und besonders gerne auf die Märkte geht, weil es da dieses oder jenes gibt, was die Frau daheim sehr schätzt. Auch bei den Kreuzfahrten möchte man jetzt statt Mittelmeer mal Norwegen machen, Ägypten hat man hinter sich, etc. - also sehr weltläufig auf gefestigter Identitäts-Grundlage.

Und so ist es auch kein Problem, Asylanten mit Helferkreisen zu integrieren - die Moslems mit ihrer kleinen Moschee um die Ecke sowieso. - Und gerade vorgestern war ich bei einem Geburtstags-Party eines Kleinunternehmers eingeladen, dessen Unternehmer-Gäste jeweils einen Asyl-Anerkannten als Azubi haben - einer im Lager, der andere als Elektriker, dann ein Karosseriebauer und schließlich ein Drucker. - Wieder ein anderer Klein-Unternehmer sagt jetzt, dass er sich einen zweiten Rumänen holt, weil der erste, den er hat, super entwickelt hat.

Was ich damit sagen will: Wer in seiner eigenen regionalen/deutschen/religiösen Identität gut verankert ist, ist in der PRaxis weltläufig und tolerant - es spricht einiges dafür, dass der Umkehrschluss ebenso stimmt. - Insofern vermutet ich, dass sogenannte "Rechte" eigene Identitäts-Probleme haben.

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#16 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Halman » Do 8. Jun 2017, 15:30

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfalt.
Eigene Identität gewinnt man nicht durch Diskriminierung anderer Identitäten.
Absolut richtig. :thumbup:

closs hat geschrieben:Wir haben hier eher das Problem, dass Eigen-Identität so schwach ist, dass man sich abgrenzen muss - so wie bei uns das Christentum so schwach ist, dass mancher geneigt ist, gegen andere Religionen zu sein.
Aus dieser "Schwäche" heraus die stärkeren Identitäten anderer zu bekämpfen ist eine "einfache" aber grundfalsche Reaktion, die das Problem nur noch verstärkt und ein Folgeproblem hinzufügt. Wer andere Indentitäten bekämpft, stimmt gem. der Logik der goldenen Regel im Grunde zu, dass die eigene schwach sein muss.

closs hat geschrieben:Um es positiv zu sagen: Ich lebe in einem Landstrich, in dem die Eigen-Identität der Menschen sehr gepflegt wird. Man schickt seine Kinder zum Sportverein oder zur Feuerwehr, nimmt gegenseitig an Vereins-Festivitäten teil, die sehr zahlreich sind, WEIL man sie gegenseitig teilt. - Man fühlt sich extrem heimat-gebunden.

Aus dieser Stärke kann man locker erzählen, dass man die Hochzeit des Juniors in Thailand mit der gesamten Familie verbracht hat, wieder mal in Marokko auf Montage war und besonders gerne auf die Märkte geht, weil es da dieses oder jenes gibt, was die Frau daheim sehr schätzt. Auch bei den Kreuzfahrten möchte man jetzt statt Mittelmeer mal Norwegen machen, Ägypten hat man hinter sich, etc. - also sehr weltläufig auf gefestigter Identitäts-Grundlage.
Ja, so stelle ich mir gesundes Identätsbewusstsein vor.

closs hat geschrieben:Und so ist es auch kein Problem, Asylanten mit Helferkreisen zu integrieren - die Moslems mit ihrer kleinen Moschee um die Ecke sowieso.
Das klingt ja schön tolerant. Das Problem dabei ist, dass der sunnitische Islam wahrscheinlich um so radikaler und intoleranter wird, je größer sein demographischer Anteil ist. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte des Libanon.

closs hat geschrieben: - Und gerade vorgestern war ich bei einem Geburtstags-Party eines Kleinunternehmers eingeladen, dessen Unternehmer-Gäste jeweils einen Asyl-Anerkannten als Azubi haben - einer im Lager, der andere als Elektriker, dann ein Karosseriebauer und schließlich ein Drucker. - Wieder ein anderer Klein-Unternehmer sagt jetzt, dass er sich einen zweiten Rumänen holt, weil der erste, den er hat, super entwickelt hat.
Super! :thumbup:

closs hat geschrieben:Was ich damit sagen will: Wer in seiner eigenen regionalen/deutschen/religiösen Identität gut verankert ist, ist in der PRaxis weltläufig und tolerant - es spricht einiges dafür, dass der Umkehrschluss ebenso stimmt. - Insofern vermutet ich, dass sogenannte "Rechte" eigene Identitäts-Probleme haben.
Dies gilt wohl für Rechtsextreme. Diesen Geist kann ich allerdings in keinem Video der IB ausmachen. Es handelt sich um eine europaweite Bewegung, welche meinem Eindruck nach die anderen Identitäten schätzt.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#17 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Pluto » Do 8. Jun 2017, 16:24

Halman hat geschrieben:Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfalt. Sie nennen es "Indentität".
Ich denke, wenn die Neo-Patrioten von Identität reden, meinen sie den Erhalt ihrer eigenen nationalen Identität.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#18 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Do 8. Jun 2017, 17:18

Halman hat geschrieben:Das klingt ja schön tolerant. Das Problem dabei ist, dass der sunnitische Islam wahrscheinlich um so radikaler und intoleranter wird, je größer sein demographischer Anteil ist.
Meine These dazu wäre: Solange Moslems, egal ob Schiiten oder Sunniten, in ihrem eigenen Umfeld wohlwollend integriert sind, gehen sie nicht gegen dieses Umfeld vor - auch sie wollen vor allem in Frieden leben.

Probleme sehe ich in der Tat in Ballungszentren, in denen sie eigene Stadtteile haben und sich nur dort anerkannt fühlen. - Ich kenne seit längerem eine Familie, deren Tochter sogar vor 15 Jahren Deutsche Schönheitskönigen war, und die als Kind immer gemault hat, dass sie den Ramadan einhalten muss und auch ihr Vater dann schlecht gelaunt wäre - wir haben bis zu dieser Bemerkung gar nicht mitgekriegt, dass sie Muslime waren.

Das sind natürlich Anekdoten, aber halt doch ganz und gar nicht unrepräsentativ in Landstrichen, in denen Moslems in ihrer Umgebung die Ausnahmen sind - im Gegensatz zu Moslem-Stadtteilen, in denen gerade mal 20% Deutsche wohnen, die zudem eher bildungs-prekär sind.

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#19 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Do 8. Jun 2017, 17:41

Halman hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ja, ich bin einer von denen, die Patriotismus ablehnen. Was soll denn an Strichen auf Landkarten, die eine Grenze symbolisieren, so Besonderes sein, dass Manche sie derart verehren?
Ich verehre diese Grenzen nicht, denn ich fühle mich als Europäer, bzw als Weltbürger.
Das kann ich unterstreichen. Ich sehe Europa, insbesondere Mitteleuropa als Kontinent der Regionen und nicht als Kontinent der Nationen. Unsere Stärke liegt in der Vielfalt der Regionen, der Sprachen und Gebräuche, die zwar unterschiedlich sind, aber aufgrund unserer gemeinsamen Geschichte und der gesellschaftlichen Entwicklung seit der französischen Revolution verbinden.
Ja, dies erscheint mir vernünftig. Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfahlt. Sie nennen es "Indentität".


Sie distanzieren sich von Rassismus (einer ihrer Slogans ist 100% identitär - 0% rassistisch) dennoch werden sie in den Medien als "Rassisten" bezeichnet. Das scheint entweder Unkenntnis oder bewusste Falschinformation zu sein.

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfalt. Sie nennen es "Indentität".
Ich denke, wenn die Neo-Patrioten von Identität reden, meinen sie den Erhalt ihrer eigenen nationalen Identität.

Sie vertreten eine ethno-pluralistische Denkweise. Das beinhaltet die Achtung jeder Ethnie und Kultur, aber es wird auch die Differenz zwischen dem Eigenen und Fremden gesehen. Die Bezugnahme auf die Ethnie ist etwas qualitativ anderes, als die Bezugnahme zur Rasse (wie das bei einem hohlen und geistlosen Rassismus der Fall ist). Rasse definiert sich über die Abstammung, während die Ethnie die Kultur meint.

Novas
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#20 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Do 8. Jun 2017, 18:14

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das klingt ja schön tolerant. Das Problem dabei ist, dass der sunnitische Islam wahrscheinlich um so radikaler und intoleranter wird, je größer sein demographischer Anteil ist.
Meine These dazu wäre: Solange Moslems, egal ob Schiiten oder Sunniten, in ihrem eigenen Umfeld wohlwollend integriert sind, gehen sie nicht gegen dieses Umfeld vor - auch sie wollen vor allem in Frieden leben

Ja, mag sein. Doch es sollte auch offen über die Probleme der Masseneinwanderung gesprochen, denn das gebietet die Wahrhaftigkeit (das sage ich als jemand, der zum Wählerklientel der Linken gehört ;) ) meines Erachtens machen es die Muslime vollkommen richtig: sie verteidigen ihre Identität, wie das jede vitale Gemeinschaft seit jeher getan hat. Wenn wir das Eigene nicht schützen, ist das primär unser eigenes Problem. Unsre Gesellschaft folgt primär rein materialistischen Werten, daran wollen sich viele Muslime nicht anpassen.

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