Halman hat geschrieben:Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfalt.
Eigene Identität gewinnt man nicht durch Diskriminierung anderer Identitäten. Wir haben hier eher das Problem, dass Eigen-Identität so schwach ist, dass man sich abgrenzen muss - so wie bei uns das Christentum so schwach ist, dass mancher geneigt ist, gegen andere Religionen zu sein.
Um es positiv zu sagen: Ich lebe in einem Landstrich, in dem die Eigen-Identität der Menschen sehr gepflegt wird. Man schickt seine Kinder zum Sportverein oder zur Feuerwehr, nimmt gegenseitig an Vereins-Festivitäten teil, die sehr zahlreich sind, WEIL man sie gegenseitig teilt. - Man fühlt sich extrem heimat-gebunden.
Aus dieser Stärke kann man locker erzählen, dass man die Hochzeit des Juniors in Thailand mit der gesamten Familie verbracht hat, wieder mal in Marokko auf Montage war und besonders gerne auf die Märkte geht, weil es da dieses oder jenes gibt, was die Frau daheim sehr schätzt. Auch bei den Kreuzfahrten möchte man jetzt statt Mittelmeer mal Norwegen machen, Ägypten hat man hinter sich, etc. - also sehr weltläufig auf gefestigter Identitäts-Grundlage.
Und so ist es auch kein Problem, Asylanten mit Helferkreisen zu integrieren - die Moslems mit ihrer kleinen Moschee um die Ecke sowieso. - Und gerade vorgestern war ich bei einem Geburtstags-Party eines Kleinunternehmers eingeladen, dessen Unternehmer-Gäste jeweils einen Asyl-Anerkannten als Azubi haben - einer im Lager, der andere als Elektriker, dann ein Karosseriebauer und schließlich ein Drucker. - Wieder ein anderer Klein-Unternehmer sagt jetzt, dass er sich einen zweiten Rumänen holt, weil der erste, den er hat, super entwickelt hat.
Was ich damit sagen will: Wer in seiner eigenen regionalen/deutschen/religiösen Identität gut verankert ist, ist in der PRaxis weltläufig und tolerant - es spricht einiges dafür, dass der Umkehrschluss ebenso stimmt. - Insofern vermutet ich, dass sogenannte "Rechte" eigene Identitäts-Probleme haben.