Kampf gegen Rechts

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closs
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#21 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Do 8. Jun 2017, 18:52

Novalis hat geschrieben: meines Erachtens machen es die Muslime vollkommen richtig: sie verteidigen ihre Identität, wie das jede vitale Gemeinschaft seit jeher getan hat.
So ist es!

Novalis hat geschrieben:Doch es sollte auch offen über die Probleme der Masseneinwanderung gesprochen
Schon - aber vor dem Hintergrund, dass wir im Vergleich zu F und GB weit weniger Leute bei uns mit Migrations-Hintergrund haben. - Und vor allem vor dem Hintergrund unserer demographischen Struktur. - Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es ein großer Fehler war, die Familien von Flüchtlingen NICHT nachziehen zu lassen - denn die Kinder in diesen Familien sind exakt diejenigen, die innerhalb weniger Jahre akzentfrei deutsch sprechen und leicht integrierbar sind, wenn man es richtig macht.

Es gibt hier verschiedene Aspekte:
1) humanitär
2) volkswirtschaftlich
Ich meine, dass beide Aspekte glänzend zueinander passen.

Novas
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#22 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Do 8. Jun 2017, 19:08

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: meines Erachtens machen es die Muslime vollkommen richtig: sie verteidigen ihre Identität, wie das jede vitale Gemeinschaft seit jeher getan hat.
So ist es!

Novalis hat geschrieben:Doch es sollte auch offen über die Probleme der Masseneinwanderung gesprochen
Schon - aber vor dem Hintergrund, dass wir im Vergleich zu F und GB weit weniger Leute bei uns mit Migrations-Hintergrund haben. - Und vor allem vor dem Hintergrund unserer demographischen Struktur. - Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es ein großer Fehler war, die Familien von Flüchtlingen NICHT nachziehen zu lassen - denn die Kinder in diesen Familien sind exakt diejenigen, die innerhalb weniger Jahre akzentfrei deutsch sprechen und leicht integrierbar sind, wenn man es richtig macht.

Es gibt hier verschiedene Aspekte:
1) humanitär
2) volkswirtschaftlich
Ich meine, dass beide Aspekte glänzend zueinander passen.


Der Islam ist selbst eine hyperidentitär auftretende Religion. Wenn wir dem nichts entgegensetzen, dann ist das unser eigenes Problem. Eine ungebremste Masseneinwanderung wird tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen, weshalb ich den Protest dagegen nachvollziehen kann.
Zuletzt geändert von Novas am Do 8. Jun 2017, 19:29, insgesamt 2-mal geändert.

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Halman
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#23 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Halman » Do 8. Jun 2017, 19:21

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Soweit ich die Patrioten verstanden habe, geht es ihnen genau um den Erhalt dieser Vielfalt. Sie nennen es "Indentität".
Ich denke, wenn die Neo-Patrioten von Identität reden, meinen sie den Erhalt ihrer eigenen nationalen Identität.
Ja, natürlich und unter den Patrioten mischen sich auch Nationalisten, welche ihre völkische Identität über die Identitäten der anderen Ethnien erheben. Allerdings verstehe ich die IB so, dass sie auch andere Kulturen/Identitäten als gleichwertig schätzen. Sie wollen allerdings nicht, dass alles angeglichen wird. Hier mal ein Video aus dem japanischen TV.


Und hier die Stellungsname von Martin Sellner zur Thematik.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#24 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Halman » Do 8. Jun 2017, 19:24

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das klingt ja schön tolerant. Das Problem dabei ist, dass der sunnitische Islam wahrscheinlich um so radikaler und intoleranter wird, je größer sein demographischer Anteil ist.
Meine These dazu wäre: Solange Moslems, egal ob Schiiten oder Sunniten, in ihrem eigenen Umfeld wohlwollend integriert sind, gehen sie nicht gegen dieses Umfeld vor - auch sie wollen vor allem in Frieden leben.

Probleme sehe ich in der Tat in Ballungszentren, in denen sie eigene Stadtteile haben und sich nur dort anerkannt fühlen. - Ich kenne seit längerem eine Familie, deren Tochter sogar vor 15 Jahren Deutsche Schönheitskönigen war, und die als Kind immer gemault hat, dass sie den Ramadan einhalten muss und auch ihr Vater dann schlecht gelaunt wäre - wir haben bis zu dieser Bemerkung gar nicht mitgekriegt, dass sie Muslime waren.

Das sind natürlich Anekdoten, aber halt doch ganz und gar nicht unrepräsentativ in Landstrichen, in denen Moslems in ihrer Umgebung die Ausnahmen sind - im Gegensatz zu Moslem-Stadtteilen, in denen gerade mal 20% Deutsche wohnen, die zudem eher bildungs-prekär sind.
Hier beschreibst Du ein Problem, was mit der Demographie zusammenhängt. Zudem hat der Islam ein strukturelles Problem mit der Sharia-Ideologie, die immer präsenter wird, je größer der islamische Bevölkerungsanteil ist.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#25 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Do 8. Jun 2017, 19:32

Halman hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Das klingt ja schön tolerant. Das Problem dabei ist, dass der sunnitische Islam wahrscheinlich um so radikaler und intoleranter wird, je größer sein demographischer Anteil ist.
Meine These dazu wäre: Solange Moslems, egal ob Schiiten oder Sunniten, in ihrem eigenen Umfeld wohlwollend integriert sind, gehen sie nicht gegen dieses Umfeld vor - auch sie wollen vor allem in Frieden leben.

Probleme sehe ich in der Tat in Ballungszentren, in denen sie eigene Stadtteile haben und sich nur dort anerkannt fühlen. - Ich kenne seit längerem eine Familie, deren Tochter sogar vor 15 Jahren Deutsche Schönheitskönigen war, und die als Kind immer gemault hat, dass sie den Ramadan einhalten muss und auch ihr Vater dann schlecht gelaunt wäre - wir haben bis zu dieser Bemerkung gar nicht mitgekriegt, dass sie Muslime waren.

Das sind natürlich Anekdoten, aber halt doch ganz und gar nicht unrepräsentativ in Landstrichen, in denen Moslems in ihrer Umgebung die Ausnahmen sind - im Gegensatz zu Moslem-Stadtteilen, in denen gerade mal 20% Deutsche wohnen, die zudem eher bildungs-prekär sind.
Hier beschreibst Du ein Problem, was mit der Demographie zusammenhängt. Zudem hat der Islam ein strukturelles Problem mit der Sharia-Ideologie, die immer präsenter wird, je größer der islamische Bevölkerungsanteil ist.

Die demographische Krise könnten wir auch durch eine familienfreundliche Politik lösen, unterstützt durch vernünftige Einwanderung mit Maß (nach dem kanadischen Vorbild) ungebremste Masseneinwanderung wird jedoch noch mehr zusätzliche Konflikte schaffen. Das wird zu dem Szenario führen, welches der französische Schriftsteller und Philosoph Renaud Camus den „Großen Austausch“ nannte, denn genau das wird sich im Zuge dessen objektiv ereignen.

Damit kann man einverstanden sein, sich damit arrangieren oder dagegen protestieren, aber es ist nur eine Frage der Zeit.

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#26 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Do 8. Jun 2017, 21:19

Novalis hat geschrieben: Eine ungebremste Masseneinwanderung wird tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen, weshalb ich den Protest dagegen nachvollziehen kann.
Sind wir überhaupt in Sichtweite einer echten Masseneinwanderung? - Vielleicht setze ich die Maßstäbe zu hoch an: Ich denke da immer an die Völkerwanderungen in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten.

Novalis hat geschrieben:Die demographische Krise könnten wir auch durch eine familienfreundliche Politik lösen, unterstützt durch vernünftige Einwanderung mit Maß (nach dem kanadischen Vorbild) ungebremste Masseneinwanderung wird jedoch noch mehr zusätzliche Konflikte schaffen.
Alles richtig - prinzipiell. - Aber was ist die Realität?

* Werden wir eine grundlegend familienfreundliche Politik (= eine Frau ist genauso happy Kinder zu kriegen wie einen Job zu haben + Kinderkriegen lohnt sich als volkswirtschaftlicher Beruf auch in Hinblick auf die Rentenabsicherung) bekommen?
* Können wir Einwanderung nachhaltig regulieren, außer durch das Bauen von Mauern wie zwischen USA und Mexiko?

Das sind keine Gesinnungsfragen, sondern knallharte Fragen der Wirklichkeit.

Halman hat geschrieben:Zudem hat der Islam ein strukturelles Problem mit der Sharia-Ideologie, die immer präsenter wird, je größer der islamische Bevölkerungsanteil ist.
"Sharia" ist ein medial hochgepushtes Wort - für die meisten Moslems ist "Sharia" nicht mehr als eine Gesetzeswerk für kulturelle Regeln - die meisten Moslems wissen, dass die Gesetze eines Gastlandes darüber stehen.

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#27 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Do 8. Jun 2017, 21:37

closs hat geschrieben:Das sind keine Gesinnungsfragen, sondern knallharte Fragen der Wirklichkeit

Absolut. Dann sollte man mit jungen Patrioten - wie sie zur Identitären Bewegung gehören - offen reden, anstatt sie zu dämonisieren. Das ist meine Generation und wir sind sehr belesen und bestens informiert. Das mag manche eingerostete 68er erstaunen, aber wir lieben unsre Heimat, unsre Traditionen und fühlen uns wirklich mit Europa verbunden. Unsre Zukunft die Zukunft unsrer Kinder ist uns nicht egal. Das ist ein Streitthema und wir werden da ein Wörtchen mitreden :wave:
Zuletzt geändert von Novas am Do 8. Jun 2017, 22:03, insgesamt 2-mal geändert.

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#28 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Halman » Do 8. Jun 2017, 21:39

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Eine ungebremste Masseneinwanderung wird tiefgreifende Veränderungen nach sich ziehen, weshalb ich den Protest dagegen nachvollziehen kann.
Sind wir überhaupt in Sichtweite einer echten Masseneinwanderung? - Vielleicht setze ich die Maßstäbe zu hoch an: Ich denke da immer an die Völkerwanderungen in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten.
Hast Du dir mal die demographische Entwicklung bei den Kindern angesehen?

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Zudem hat der Islam ein strukturelles Problem mit der Sharia-Ideologie, die immer präsenter wird, je größer der islamische Bevölkerungsanteil ist.
"Sharia" ist ein medial hochgepushtes Wort - für die meisten Moslems ist "Sharia" nicht mehr als eine Gesetzeswerk für kulturelle Regeln - die meisten Moslems wissen, dass die Gesetze eines Gastlandes darüber stehen.
Sie wissen, dass der Quran als direktes ungeschaffenes Wort Allahs über allen menschlichen Gesetzen steht. Der Islam ist eine Religion, aber auch eine Gesellschaftsordnung, eine Rechtsordnung und eine politische Kraft und diese kolldiert mit unserer freiheitlichen demokratischen Grundordung.

Ich erinnere an die Statistiken vom Pew Research Center, einem der größten Meinungsforschungsinstitute.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#29 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von closs » Do 8. Jun 2017, 22:09

Novalis hat geschrieben:Das ist meine Generation und wir sind sehr belesen und bestens informiert.
Meinst Du das WIRKLICH?

Nachdem ich selber 4 Kinder zwischen 27 und 33 habe, möchte ich nicht allzusehr bashen - aber ich habe gerade bei den nach 1970 Geborenen gemerkt, dass das Obrigkeits-Denken wieder zunimmt - nicht in Bezug auf Kaiser und Kirche, aber sehr wohl in Bezug auf mediale Verführbarkeit.

Nun sind unsere Kinder diesbezüglich relativ unbetroffen, weil bei uns immer sehr kritisch diskutiert wurde - aber es scheint mir eher die Ausnahme zu sein. - Bei den ab der Jahrtausendwende Geborenen meine ich aber feststellen zu können, dass sie resistenter geworden sind - und dass vielleicht auch wieder so etwas Ähnliches wie Idealismus aufkeimt.

Halman hat geschrieben:Hast Du dir mal die demographische Entwicklung bei den Kindern angesehen?
Bei den Deutschen kenne ich sie - oder meinst Du die Moslems? - Da wird es locker das Doppelte sein.

Halman hat geschrieben:Sie wissen, dass der Quran als direktes ungeschaffenes Wort Allahs über allen menschlichen Gesetzen steht.
Das ist auch im Christentum so - es gibt kein weltliches Gesetz, das über göttlichem Gesetz steht. - Trotz "Gib dem Kaiser, was des Kaisers ist" und "Jegliche Obrigkeit ist gottgegeben".

Halman hat geschrieben:Der Islam ist eine Religion, aber auch eine Gesellschaftsordnung, eine Rechtsordnung und eine politische Kraft und diese kolldiert mit unserer freiheitlichen demokratischen Grundordung.
Das tut das Christentum prinzipiell auch - Luther hat darüber einen mords Aufsatz geschrieben.

Es mag hier einen vielleicht entscheidenden Unterschied geben: Das Christentum weiß darum, dass der Mensch immer schuldig ist, es also gar nicht vermeiden kann - UND von seiner Schuld erlöst ist (die nichtsdestoweniger Schuld ist). - Mit anderen Worten: Ein Christ muss sich nicht über heroische Taten fürs Paradies qualifizieren - er ist bereits gerechtfertigt.

Novas
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#30 Re: Kampf gegen Rechts

Beitrag von Novas » Do 8. Jun 2017, 22:10

Halman hat geschrieben:Sie wissen, dass der Quran als direktes ungeschaffenes Wort Allahs über allen menschlichen Gesetzen steht. Der Islam ist eine Religion, aber auch eine Gesellschaftsordnung, eine Rechtsordnung und eine politische Kraft und diese kolldiert mit unserer freiheitlichen demokratischen Grundordung. Ich erinnere an die Statistiken vom Pew Research Center, einem der größten Meinungsforschungsinstitute.

Wenn sie dauerhaft Teil unsrer Gesellschaft sind, werden sie diese mitgestalten und haben auch das Recht dazu.Das ist für mich kein Grund panisch herum zu rennen. Gebildete Muslime wie Navid Kermani sind tatsächlich eine Bereicherung. Ich wünsche mir von mehr Muslimen ein klares Bekenntnis zu unsrem Land und Loyalität, wie dieses positive Beispiel.

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