Pflanzenfreak hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:Fazit: Jetzt haben wir einige Kübel voller Knollen. --
...und welches Fazit ziehst Du über Pflegeaufkommen, Ertrag, Verarbeitungsvielfalt?
Zum Verarbeiten bin ich noch nicht gekommen. Die letzte Woche arbeitete ich draußen gegen die Zeit
und nach Einbruch der Dunkelheit noch mit Licht; an der Rückseite des Hauses ist ein Fluter angebracht. Ganz fertig bin ich noch nicht, aber vielleicht geht morgen ja noch ein bißchen was.
Pflege brauchen die Tompinambur wahrhaftig nicht viel. Wenn sie zu trocken stehen, muß man sie gießen, sonst hängen sie die Flügel. Man könnte sie aber auch tiefer einpflanzen (ich hatte sie
auf einen Erdwall gesetzt gehabt, da kann man sie leichter ausgraben, aber die Erde trocknet halt auch schneller aus).
Tierische Schädlinge hatten sie keine. Zum Herbst hin, als die Sonne tiefer stand und eine riesige Tanne in einem Nachbargarten mehr Schatten machte, bekamen sie Mehltau an den Blättern.
Ertrag? Die Dinger vermehren sich wie blöd. Direkt am Stängel sind die größeren Knollen. Die Pflanze treibt, wie ich nun lernte, unterirdisch immer weiter und schickt ihre Kaulquappen in ihre Umgebung.
Ich überlege mir die Anpflanzung auch immer wieder. Da ich aber im neuen Jahr meinen Job noch weiter ausbauen werde und somit noch weniger Zeit habe, will der Gartenplan genau überlegt sein. Kannst Du sie mir empfehlen?
Als Sichtschutz sind sie super. Man muß sie anbinden, sonst fallen sie um, wenn sie mehr als zwei Meter Höhe erreicht haben. Und es macht auch Freude zu sehen, wie schnell sie wachsen.
Um genau zu sein: Da sie um den Stellplatz herum gepflanzt waren, habe ich sie zwei Mal auf Zaunhöhe (1,20 m) gekürzt, damit man noch etwas sieht, wenn man rausfahren will. Sie blühten trotzdem und wurden wieder hoch.
Offenbar war der Rückschnitt genau richtig, wie ich später las, denn dadurch würden die Knollen größer werden, weil nicht so viel Kraft in die (zahlenmäßig weniger) Blüten gesteckt werden müsse.
Wenn du sie pflanzen willst, dann wäre es gut, wenn zum Grundstück eines Nachbarn hin eine Mauer ist. Sonst gibt es vielleicht Ärger.
Irgendeine Wurzelsperre muß man einbauen, wenn man Grenzen beachten will oder muß.
Topinambur sollen absolut frosthart sein. Viele unserer Knollen sind noch in den Beeten. Wenn du magst, dann kann ich dir im Frühjahr gerne einen Karton voll schicken, dann kannst du es ausprobieren.
Das hier ist von der anderen Seite aufgenommen:
16. Oktober 2016.jpg
Dahinter steht mein Bus, ein T4. Man sieht ein wenig von der Frontscheibe und das Dach. Anhand des Fahrzeugs kannst du ungefähr abschätzen, wie hoch die Topinambur werden.
An derselben Stelle werde ich sie nicht belassen. Weil ich keine Lust habe, die Beete um den Stellplatz herum (auf der anderen Seite des Zauns)
nochmal neu anzulegen. Vielleicht steche ich in der Wiese ein kleineres Beet aus dafür (denn als Sichtschutz sind sie schon super und vielleicht schmecken sie ja auch, nur ROH nicht, das habe ich schon probiert.... eine Mischung aus Rettich und Kohlrabi... ), da grabe ich dann mindestens einen Spaten tief und kleide die Wände mit Kaninchendraht oder so aus. Das gibt dann einen Wurzel- Käfig. Vier Pfosten an die Ecken, Drähte spannen... Bei Bedarf kann man ja noch einige Drähte quer spannen, damit die Topinambur schön aufrecht bleiben- das müsste gehen.
LG