Richtig oder Falsch

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2Lena
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#21 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von 2Lena » Di 4. Mär 2014, 14:54

Wind hat geschrieben:Trennst aber dennoch - wahrscheinlich eher unbewusst. Weil du, ebenso wie die Wissenschaft, nur auf nachweisbare Dinge setzt. Religion spielt sich aber meistens in einer anderen Sphäre ab.

Hallo Wind,
es ist die "Religion" bereits die Folge einer falschen Kontruktion.
Es gab die Einheit von Gesetz, Glaube und Wissenschaft.

Versuch, den Glauben mit der Unfehlbarkeit (der eigenen Interpretation) der Bibel zu beweisen.

Warum den Umweg über den Glauben haben?
Die Septugainta (erste Bibelübersetzung und alle ihr folgenden) sind ungleich der Kirche. Die Kirche hat Moralvorstellungen, die Bibel einen mordenden Gott.

Mit anderen Worten:
Bibel mit Auslegung stellt die Unfehlbarkeit her,
von der im 1. Vatikanischen Konzil die Rede ist.
Der Fehler ist nur die falsche Leseweise.
Wird sie richtig gestellt, ist die Bibel richtig, die Kirche wird es und hat auch wieder Bezug zur Bibel und zur Wissenschaft, die dann ebenso (endlich) vorangeht.

Wind
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#22 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von Wind » Di 4. Mär 2014, 15:40

2Lena hat geschrieben:
Wind hat geschrieben:Versuch, den Glauben mit der Unfehlbarkeit (der eigenen Interpretation) der Bibel zu beweisen.
Warum den Umweg über den Glauben haben?
Die Septugainta (erste Bibelübersetzung und alle ihr folgenden) sind ungleich der Kirche. Die Kirche hat Moralvorstellungen, die Bibel einen mordenden Gott.

Hi 2Lena,
du hast nur einen Teil von dem was ich sagen wollte zitiert. Dabei bekommt der Text eine ganz anderen Sinn, als ich ihm bei dieser Aussage gegeben hatte.

Was auch immer .... wenn ich von meinem jetzigen Stand ausgehe, kommt in der Reihenfolge bei mir zuerst der Glaube. Die Bibel ist ein Werkzeug im Glauben, hat aber nicht mehr den Einfluss auf meinen Glauben. Weil mein Glaube mehr auf die Erfahrung gegründet ist. Die kann auch mit ganz anderen Werkzeugen entstehen als die Bibel. Deshalb ist es jetzt für mich eher zweitrangig, ob die Bibel fehlerlos ist oder nicht.

2Lena hat geschrieben:Bibel mit Auslegung stellt die Unfehlbarkeit her,
von der im 1. Vatikanischen Konzil die Rede ist.
Der Fehler ist nur die falsche Leseweise.
Wird sie richtig gestellt, ist die Bibel richtig, die Kirche wird es und hat auch wieder Bezug zur Bibel und zur Wissenschaft, die dann ebenso (endlich) vorangeht.

Das ist möglich und das spreche ich auch garnicht ab. Ich glaube aber nicht mehr daran, dass die Allgemeinheit (Kirche + Co) noch irgendetwas soweit zurückdreht, dass insgesamt Einigkeit darüber besteht.

Da aber die Kirche für mich und meinen Glauben nicht mehr den Sinn hat, dass ich ihre Lehre unfehlbar brauche, bin ich auch nicht unbedingt darauf aus, die Unfehlbarkeit zu finden. Den Dienst als Werkzeug tut sie mir auch ohne dass sie unfehlbar ist. Weil mein Glaube auf die Erfahrung im Glauben an Gott gegründet ist.

Wenn du es dir zur Aufgabe gemacht hast, die Bibel "richtig" auszulegen, dann wünsche ich dir viel Erfolg damit. Ich weiß nicht, was das dir bringt, aber vielleicht reicht ja auch einfach, dass es verstanden wird von einigen.

closs
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#23 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von closs » Di 4. Mär 2014, 17:10

Wind hat geschrieben:Richtig würde ich die Trennung dann verstehen, wenn jeder sich bewusst wird, dass die Welt des (vermeintlichen) Gegners auch eine Form der Realität ist. Nur eine Form, die nicht mit der eigenen zusammenpasst.
So macht das die RKK schon - sie nimmt die säkulare Realität wahr, distanziert sich aber von deren Maßstäben.

Es handelt sich um eine Koexistenz, weil beides nur sehr bedingt vermischbar ist. - Das Nicht-Anerkennen des anderen kommt (das sieht man sehr stark in der Gegenwart) von der säkularen Seite, weil das Säkulare meint, die Kirche habe sich in Richtung Säkularität zu entwickeln.

Der Unterschied im gegenseitigen Umgang ist aus meiner Sicht, dass die Kirche agiert nach dem Prinzip "Hasse die Sünde, liebe den Sünder" - also den säkularen Menschen ohne Groll aufnimmt. - Umgekehrt erscheint es NICHT so.

2Lena
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#24 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von 2Lena » Mi 5. Mär 2014, 06:43

closs hat geschrieben:Das Nicht-Anerkennen des anderen kommt (das sieht man sehr stark in der Gegenwart) von der säkularen Seite, weil das Säkulare meint, die Kirche habe sich in Richtung Säkularität zu entwickeln.

Lieber Kurt, das hast du gut definiert. Die Wissenschaft wird als "richtig" verehrt. Es wird dann von Kirchenleuten und Predigern eine Scheinlösung angestrebt, den Glauben (nicht wissen was es ist) als "höher" anzusetzen. Es wäre ja ziemlich viel Arbeit all die Misthaufen und Streitereien auszubaden, um den Krempel wieder in Gang zu bringen :cry:

Wiind hat geschrieben:Was auch immer .... wenn ich von meinem jetzigen Stand ausgehe, kommt in der Reihenfolge bei mir zuerst der Glaube. Die Bibel ist ein Werkzeug im Glauben, hat aber nicht mehr den Einfluss auf meinen Glauben. Weil mein Glaube mehr auf die Erfahrung gegründet ist. Die kann auch mit ganz anderen Werkzeugen entstehen als die Bibel. Deshalb ist es jetzt für mich eher zweitrangig, ob die Bibel fehlerlos ist oder nicht.

Welche Erfahrung? Das ist deine "persönliche" Einschätzung, entstanden auf Grund der Reformation Luthers mit seinem Grundsatz "sola scriptura" (allein die Schrift). Fest verdrahtet und verschraubt entwickelt sie einen "Glauben" fernab der Völkerkunde, Geschichte, Naturwissenschaft. Die muss dann neu erfunden werden, bis alles wieder passt. Solang das noch nicht so weit ist, belässt du es bei der "Toleranz":

Wind hat geschrieben:Da aber die Kirche für mich und meinen Glauben nicht mehr den Sinn hat, dass ich ihre Lehre unfehlbar brauche, bin ich auch nicht unbedingt darauf aus, die Unfehlbarkeit zu finden.

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Vitella
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#25 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von Vitella » Mi 5. Mär 2014, 07:13

Wind hat geschrieben:wenn ich von meinem jetzigen Stand ausgehe, kommt in der Reihenfolge bei mir zuerst der Glaube. Die Bibel ist ein Werkzeug im Glauben, hat aber nicht mehr den Einfluss auf meinen Glauben. Weil mein Glaube mehr auf die Erfahrung gegründet ist. Die kann auch mit ganz anderen Werkzeugen entstehen als die Bibel. Deshalb ist es jetzt für mich eher zweitrangig, ob die Bibel fehlerlos ist oder nicht.

gefällt mir gut 8-)
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#26 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von 2Lena » Mi 5. Mär 2014, 18:03

Vitella hat geschrieben:gefällt mir gut
Hm gefallen? Es ist die Frage, ob es funktioniert ...

"Bibel ist ein Werkzeug im Glauben", meinte Wind.
Eine Bibel, die einen grausamen Gott schildert. An den wird "heftig" glaubt?

"Glaube mehr auf die Erfahrung gegründet", meinte Wind.
Hört sich an wie -Rad selbst erfunden-

Ich habe stets ein ungutes Gefühl bei solchen Sätzen, denn in der Regel meint jemand mit "Glauben" irgend eine Gefühlshascherei, die dann klappt, weil immer wieder das gleiche Gefühl auftaucht. Das nennt man dann Glaubenserfahrung.

Neben den alltäglichen Erfahrungen, die jeder in der Gesellschaft mitbekommt, gibt es auch zahlreichen Fehler und Schwächen. Es ist einfacher, die Augen aufzumachen, als "Erfahrungen" zu machen, auf die man nicht immer stolz sein kann.

Im hebräischen Umfeld hat Glauben mit Ausbildung zu tun, mit Treue.
Wie ich die Bibel kenne, bot sie VÖLLIG NEUES, sodass herkömmliche Erfahrungen nichtig waren.

Wind
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#27 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von Wind » Mi 5. Mär 2014, 18:16

2Lena hat geschrieben:Ich habe stets ein ungutes Gefühl bei solchen Sätzen, denn in der Regel meint jemand mit "Glauben" irgend eine Gefühlshascherei, die dann klappt, weil immer wieder das gleiche Gefühl auftaucht. Das nennt man dann Glaubenserfahrung.

In dem Moment ist DEIN Gefühl das Problem, 2Lena - nicht die Erfahrung für den Glauben wie ich es meine!

Die Erfahrungen, welche ich meinte, haben nichts mit Gefühlen zu tun. Zumindest ist das Gefühl nicht ausschlaggebend für das Ergebnis der Erfahrung. Und darum passen auch deine Folgerungen daraus nicht auf das, was ich meinte!

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Vitella
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#28 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von Vitella » Mi 5. Mär 2014, 19:15

2Lena hat geschrieben:
Vitella hat geschrieben:gefällt mir gut
Hm gefallen? Es ist die Frage, ob es funktioniert ...

es gefällt mir weil ich es ähnlich erlebt habe. Mein glaube war in Ordnung bevor ich die Bibel las, danach war nichts mehr wie es war, naja, bis zum Zeitpunkt wo ich glaube heraus gefunden zu haben, dass unglaublich viel am Bibeltext manipuliert wurde und dass das worauf es ankommt nicht Worte sind, Worte, Schriften können eine Hilfe sein, müssen es aber nicht, Menschen sind verschieden, sie gehen unterschiedlich an Dinge ran, manchen hilft etwas, anderen gar nicht, es kommt immer auf das Innere hören an, so seh ich es zur Zeit....
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#29 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von 2Lena » Mi 5. Mär 2014, 23:05

Vitella hat geschrieben:bis zum Zeitpunkt wo ich glaube heraus gefunden zu haben, dass unglaublich viel am Bibeltext manipuliert wurde
"?"
Die Texte sind über den großen Zeitraum von Jahrtausenden wirklich noch in Schuß, wie die Funde von Qumran zeigen konnten. Das Gröbste an "Fehlern" richteten "Meinungen" an, die aus Übersetzungen entstanden sind. Das brachte die Bibel in die heutige Schieflage.

Wind hat geschrieben:In dem Moment ist DEIN Gefühl das Problem, 2Lena - nicht die Erfahrung für den Glauben wie ich es meine!

Ich arbeite mit einem Text, nicht mit eigenen Vorstellungen.
Sag einfach, wie du es meinst, dann steht es da.
Entschuldige das Raten wegen dieser Sache. Die Vorstellungen über Religion bewegen sich meist in den gleichen Schemen.

Wind
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#30 Re: Richtig oder Falsch

Beitrag von Wind » Do 6. Mär 2014, 10:50

2Lena hat geschrieben:Ich arbeite mit einem Text, nicht mit eigenen Vorstellungen.
Sag einfach, wie du es meinst, dann steht es da.
Entschuldige das Raten wegen dieser Sache. Die Vorstellungen über Religion bewegen sich meist in den gleichen Schemen.

Das ist mir schon klar, das wir von ganz unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen.

Nur bist DU diejenige, welche die Perspektiven der Anderen meistens negiert, um die eigene darzustellen. Ich lasse dir deine Sicht und dein Verständnis. Bitte dich aber, dass du es auch stehen lässt, wenn jemand aus ganz anderen Perspektiven heraus argumentiert.
Wenn du dein Verständnis neutral zu einem anderen Verständnis posten würdest, wäre ich die Letzte, die dir widersprechen würde.
Wenn du dir so sicher bist, dass du es begriffen hast, wie man die Bibel lesen muss - wozu brauchst du dann die Zustimmung anderer, indem du deren Sicht grundsätzlich als falsch darstellst ?
Zuletzt geändert von Wind am Do 6. Mär 2014, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.

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