Da hab ich richtig gelebt

[Lena]

Demian, danke für den Link.

Alleine

[2Lena]

Richtig gelebt?
Wie es kommts bloß, dass ich aus solchen Szenen wieder heraussprang, den Babys frische Windeln gab, die überkochende Milch vom Herd rettete oder anderes. Ich will nicht sagen, dass es mich befriedigte, Scherben auf dem Boden aufzukehren, aber ich finde es richtiger einfach zu reagieren, als in "Meditation" ohne blutenden Finger eine Fantasiewelt zu erschaffen.

Leider kann ich kein Video von meiner Vorstellung von "richtig gelebt" bieten. Denn die Nachbarin sah nur, wie die Grabegabel mir auf den Kopf fiel, als ich daneben die Erdbeerstauden pflanzte. Das hätte den inneren Sinn nicht herausgebracht. Dass ein paar der köstlichen Pflanzen schöner wären als ein unkrautfreier Rasen, auf den sie stolz ist, kam ihr nicht in den Sinn. Über den knattern nur lästige Rasenmäher.

Von wegen Meditation! Ich weiß nicht, ob die etwas verändert hätte an dem Lärm. Dazu sagen mir welche heute einen Muskelkater auf den Kopf zu. Zugegeben, mir tun alle Knochen weh, aber innerlich bin ich satt zufrieden, denn ich habe ein Erdbeerbeet geschaffen und dazu, nach langen Monaten "Nichtstun", kommt mit dem Frühling und dem Geruch der frischen Erde wieder von innen her ein unbeschreibliches Kraftgefühl und Tatendrang.

[Pflanzenfreak]

Stimmt, da kann ich auch nicht mit.
Für mich war das Leben da, wo es drunter und drüber ging. Da wo ich Energie, Liebe, Freude spürte. Gerne auch robust oder stürmisch.

[Lena]

Begegnest du der Einsamkeit -
hab keine Angst! Sie ist
eine kostbare Hilfe, mit sich
selbst Freundschaft zu schliessen.
Weisheit aus Tibet

Aus dieser Erfahrung heraus bekommt das sprudelnde Leben eine Tiefe.

[Ruth]

Ich würde mal wieder mit dem Prediger (Kohelet) in der Bibel sagen: "Alles hat seine Zeit".

Es ist gut, wenn man Beides zur Verfügung hat, so wie man es gerade braucht. "Leben" kann auch bei zu viel Action zur Belastung werden, wenn man nicht auch immer mal eine "Insel" findet, wo die Einsamkeit und/oder Stille vorherrscht.

Gut ist, wenn man es lernt, Beides für sich zu nutzen, ohne dass man Mangel empfindet.