Ziska hat geschrieben:Ist es für einen Anbeter Gottes aber richtig Kraftausdrücke in der Fäkalsprache zu benutzen, um seinem Ärger Luft zu machen?
Ehrt er den Namen Gottes, wenn er seinen Worten durch obszöne Kraftausdrücke "Nachdruck" verleihen will?
Zumindest ist es menschlich.
Die Wertung bestimmter Worte in unserer Gesellschaft ist kulturell bedingt und nicht zwingend durch die Bibel vorgegeben. Sie unterliegt dem Wandel der Zeit.
"Geil" war früher einmal ein verächtlicher Begriff für einen undisziplinierten, triebhaften Umgang mit Sexualität. Heute wird "geil" oftmals in der Bedeutung von "super!", "toll!" ""cool" verwendet. Und nicht nur von Jugendlichen.
Ob man Gott ehrt, wenn man es vermeidet, "geil" zu sagen?
- Es kommt auf die Bedeutung an, die ich meinen Worten verleihe. -
"Geil" ist ein Modewort und wird von den meisten Leuten auch so verstanden.
Die Interpretation bestimmter Wörter ist regional verschieden. Was beispielsweise in Schwaben zum allgemeinen Wortschatz der Eingeborenen gehört, kann in Hamburg als eine üble Beleidigung verstanden werden.
Ganz und gar nicht! Das wird sogar von Gott verurteilt!
(Epheser 4:31 NWÜ) 31 Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei
und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden.
Eph. 4 fängt mit Bitterkeit an.
Bitterkeit entsteht aus Verletzungen. Man kann sie ungefähr beschreiben als: " tiefe Enttäuschung", als "Frust", als "defensiven Zorn".
Diese "Bitterkeit" dominiert viele Menschen und deren Beziehungen, sie wird aber oftmals nicht als solche erkannt. Sie ist ein Gift, das
nur destruktive Auswirkungen hat.
Aus der Verbitterung resultieren eine versteckte oder offen ausgelebte Wut, Zorn und... Streit; Uneinigkeit, Spaltungen. Um den inneren Druck abzubauen, lässt man verbal "Dampf ab" und projiziert möglicherweise bzw. gewöhnlich die Aggressionen auf irgendeine Person oder eine Personengruppe, die aufgrund der momentanen gesellschaftlichen Wertung angreifbar ist. Stichwort "Muslime". Oder "Herr Trump". Oder "Frau Merkel". Oder "die Juden". Oder "die Zeugen Jehovas". Und dann wird gelästert, was das Zeug hält.
Irgendwelche Gesinnungsgenossen, die Beifall klatschen, finden sich immer. Aber wie fühlen sich die Opfer dabei?
Im ungünstigen Fall laufen manche Amok und andere binden sich einen Sprengstoffgürtel um den Bauch.
Es bringt nichts, Bitterkeit "wegstecken", ignorieren oder übertünchen zu wollen, weil man sich als Christ eben gut zu benehmen hat. Denn es gibt ja Gründe für die Verbitterung. Mit all diesen Wunden und Narben muß man zu Gott kommen und sich durchchecken, vergeben und heilen lassen. Nur
so kann man frei werden von der Last der eigenen Schuld und der Schuld anderer. Dann wird man auch fähig, zu ver- geben; sich innerlich abzunabeln von fremder Bosheit, damit man nicht länger an die Sünde eines anderen gebunden ist.
Wer seelisch heil wird, der wird immer weniger das Bedürfnis verspüren, seinen inneren Druck mittels Kraftausdrücken zu mildern.
LG