piscator hat geschrieben:Könntest du das mal in ein oder zwei Sätzen grob skizzieren, was du darunter verstehst?
Darunter zu verstehen wäre, dass eine Gesellschaft tatsächlich erbrachte, gesellschafts-nützliche Leistungen adäquat honoriert.
Anton B. hat geschrieben:Vielleicht auch mit einem Beispiel aus dem großen Fundus der Menschengeschichte, wo so was schon mal ansatzweise funktioniert hatte.
Es ist eine Utopie, die aus meiner Sicht einlösbar wäre, aber vermutlich Utopie bleibt.
Ansatzweise funktioniert es in Gesellschaften, in denen gesellschaftliche Hochachtung als Honorierung verstanden wird - bspw: "Wir ordnen eine Mutter höher ein als einen Sachbearbeiter". - In Bezug auf finanzielle Honorierung hat es meines Wissens noch nie funktioniert.
Aber das ist nicht entscheidend - entscheidend ist, dass man es SAGT. - Eine arbeitgeber-freundliche Partei wie die FDP hielte ich bspw. DANN für wählbar, wenn sie sagen würde: "Leute, wir sind nicht im Schlaraffenland, sondern müssen gucken, wie die Mechanismen, aus denen Geld kommt, intakt bleiben. - Begriffe wie Leistungsgerechtigkeit interessieren uns überhaupt nicht - das ist Sozialromantik. - Selbstverständlich wissen wir, dass viele Menschen am finanziellen Existenzminimum am Ende eines Monats länger gearbeitet und mehr geleistet haben als viele Menschen mit 5.000 Euro netto im Monat. - Aber sowas interessiert uns nicht".
Das fände ich sympathisch, da ehrlich - und vor allem realistisch.