Hitler-Deutschland

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sven23
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#71 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von sven23 » Di 3. Okt 2017, 14:17

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es hat immer genügend Freiwillige gegeben.
Das ist möglich - aber das ändert doch nichts daran, dass Befehlsverweigerung (auch in solchen Dingen) eine Sache fürs Feldgericht war.
Nein, solche Dinge eben nicht, kapier das doch endlich. :roll:


closs hat geschrieben: - Und noch ein Aspekt: Wer wochenlange Kameraden verliert, weil Partisanen zuschlagen, kann sich auch freiwillig bei solchen Abschreckungs-Aktionen melden: SChau Dir mal Vietnam an. - Ganz schrecklich, natürlich - aber im Krieg leider normal. - Auf dieser Ebene kannst Du keine Unterschiede zwischen Wehrmachts-Verhalten und Verhalten anderer Armeen ("Es werden keine Gefangenen gemacht") machen - naiv.
Aus dem 2. Weltkrieg sind mir in Europa zumindest keine systematischen Erschießungen von Zivilisten durch die Amerikaner bekannt. Dir?

closs hat geschrieben: Closs denkt nach und geilt sich nicht nur in empört-dekadenter Mainstream-Attitüde auf.
Offenbar doch, sonst würde er nicht ständig jede Gendertoilette empört besetzen. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Jetzt, wo es darum geht, die Barmherzigkeit in die Tat umzusetzen, wenden sich die AFD-Christen mit Grausen ab und werfen denen, die Barmhezigkeit geübt haben, Verrat am Vaterland vor. Gehts noch schizophrener?
Leider ist das nicht unüblich - das ist auch mein Vorwurf. - Die Antwort darauf besteht wahrscheinlich darin, dass in weiten, auch konservativen, Teilen der Bevölkerung "Christentum" eher mit "historischer Volks-Identität" (also eigentlich volkskundlich) assoziiert wird als mit "NT". - Vergiß nicht: Wir leben seit Generationen in Zeiten dominierender materialistischer Grundeinstellungen - der Kern des Christentums ist in der PRaxis in Europa längst angegriffen.
Aha, Christentum ist als historische Volksidentität. Feht nur noch, dass die zur völkischen Identität wird. Oh, je, armes Deutschland.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Christentum hat nie Probleme mit Kriegen gehabt, im Gegenteil.
Eben - die weltliche Bindung begann doch bereits mit Konstantin. -
Und mit ihm seine zahlenmäßige Verbreitung.

closs hat geschrieben: Eigentlich ist das Christentum seit 1806 freier, als sie es je zuvor war.
Leider nicht durch eigene Einsicht.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und warum soll man auf ein no go stolz sein?
Das ist eine Frage an Gauland -
Es ist auch eine Frage an DICH, nachdem du dich zu Gaulands Anwalt gemacht hast.

closs hat geschrieben: - Bzw.: Ob man hier Unterschiede zwischen Nationen machen darf.
Ja, darf man und muss man. Es ist ein Unterschied, ob eine militärische Intervention der Befreiung von einer verbrecherischen Diktatur dient, oder ob ein Eroberungskrieg zur Versklavung und Ermordung ganzer Völker geführt wird.
Es ist mir schleierhaft, warum man da nicht differenzieren will.

closs hat geschrieben: "Hat dieser Krieg im Rückblick guten oder schlechten Zielen gedient?".
Ähm, der Nazikrieg hat damals schlechten Zielen gedient und tut es rückblickend immer noch. Wie kann man daran zweifeln, besonders, wenn man sich die christliche Nächstenliebe auf die Fahnen geschrieben hat?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#72 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 14:31

sven23 hat geschrieben:Aus dem 2. Weltkrieg sind mir in Europa zumindest keine systematischen Erschießungen von Zivilisten durch die Amerikaner bekannt. Dir?
Da weiß ich nur, dass man damals in dem erbitterten Endgefecht (Hürtgenwald?) "keine Gefangene gemacht hat". - Ich verstehe das - in der Not flippt man irgendwann aus - jeder und auf allen Seiten.

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Closs denkt nach und geilt sich nicht nur in empört-dekadenter Mainstream-Attitüde auf.


Offenbar doch, sonst würde er nicht ständig jede Gendertoilette empört besetzen.
Empört bin ich persönlich nicht - allenfalls finde ich es lustig. - Aber ich erkenne den Sprengstoff, weil hier etwas auf die Spitze getrieben wird, was in weiten Teilen des Volks gärt.

sven23 hat geschrieben:Christentum ist als historische Volksidentität.
:lol: Es ist an sich etwas ganz Anderes, aber es wird zunehmend so rezipiert - und deshalb gibt es die Verbindung "gefühltes Christentum" und "rechts-konservativ" (aber so habe ich eigentlich schon mal geschrieben - warum machst Du was anderes draus?)

sven23 hat geschrieben:Es ist auch eine Frage an DICH, nachdem du dich zu Gaulands Anwalt gemacht hast.
:?: - Halten wir fest: Anwälte sind Menschen, die sich mit der Tat ihrer Mandanten identifizieren. - Man muss also als Serienmörder nur einen Anwalt finden, der Serienmorde gut findet. :lol:

sven23 hat geschrieben:Ja, darf man und muss man. Es ist ein Unterschied, ob eine militärische Intervention der Befreiung von einer verbrecherischen Diktatur dient, oder ob ein Eroberungskrieg zur Versklavung und Ermordung ganzer Völker geführt wird.
Es ist mir schleierhaft, warum man da nicht differenzieren will.
DU sollst differenzieren zwischen historischer Bewertung und menschlicher Bewertung. - Soldaten, die für ihr Volk im Schlamm gelegen haben, und vorher nicht wissen können, wer den Krieg gewinnt, sollten unabhängig davon Gegenstand von Gedenken sein.

sven23 hat geschrieben:der Nazikrieg hat damals schlechten Zielen gedient und tut es rückblickend immer noch. Wie kann man daran zweifeln, besonders, wenn man sich die christliche Nächstenliebe auf die Fahnen geschrieben hat?
Wer zweifelt denn DARAN? - Die Häufung Deiner Non-Sequiturs macht besorgt.

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sven23
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#73 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von sven23 » Di 3. Okt 2017, 14:50

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aus dem 2. Weltkrieg sind mir in Europa zumindest keine systematischen Erschießungen von Zivilisten durch die Amerikaner bekannt. Dir?
Da weiß ich nur, dass man damals in dem erbitterten Endgefecht (Hürtgenwald?) "keine Gefangene gemacht hat". - Ich verstehe das - in der Not flippt man irgendwann aus - jeder und auf allen Seiten.
Aber doch keine Zivilisten zu Hunderttausenden oder Millionen. Lass doch mal die Kirche im Dorf und die Ideologie beiseite. :roll:

closs hat geschrieben: Empört bin ich persönlich nicht - allenfalls finde ich es lustig. - Aber ich erkenne den Sprengstoff, weil hier etwas auf die Spitze getrieben wird, was in weiten Teilen des Volks gärt.
Eben, es ist amüsant. Wenn nichts Schlimmeres im Volk gärt, dann muss es uns doch noch sehr gut gehen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Christentum ist als historische Volksidentität.
:lol: Es ist an sich etwas ganz Anderes, aber es wird zunehmend so rezipiert - und deshalb gibt es die Verbindung "gefühltes Christentum" und "rechts-konservativ" (aber so habe ich eigentlich schon mal geschrieben - warum machst Du was anderes draus?)
Wieso was anderes? "Historische Volksidentität" ist dein Terminus.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es ist auch eine Frage an DICH, nachdem du dich zu Gaulands Anwalt gemacht hast.
:?: - Halten wir fest: Anwälte sind Menschen, die sich mit der Tat ihrer Mandanten identifizieren. - Man muss also als Serienmörder nur einen Anwalt finden, der Serienmorde gut findet. :lol:
Nettes Ablenkungsmanöver, aber wir wissen nun immer noch nicht, warum du Gaulands Aussage verteidigst, bzw. auf welche "Leistung deutscher Soldaten man stolz sein kann"?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ja, darf man und muss man. Es ist ein Unterschied, ob eine militärische Intervention der Befreiung von einer verbrecherischen Diktatur dient, oder ob ein Eroberungskrieg zur Versklavung und Ermordung ganzer Völker geführt wird.
Es ist mir schleierhaft, warum man da nicht differenzieren will.
DU sollst differenzieren zwischen historischer Bewertung und menschlicher Bewertung. - Soldaten, die für ihr Volk im Schlamm gelegen haben, und vorher nicht wissen können, wer den Krieg gewinnt, sollten unabhängig davon Gegenstand von Gedenken sein.
Es geht nicht darum, wer den Krieg gewinnt, sonden um die Ziele dieses Krieges. Glaubst du etwa, die verbrecherischen Ziele wären ethisch vertretbar, wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:der Nazikrieg hat damals schlechten Zielen gedient und tut es rückblickend immer noch. Wie kann man daran zweifeln, besonders, wenn man sich die christliche Nächstenliebe auf die Fahnen geschrieben hat?
Wer zweifelt denn DARAN? -.
Du selbst scheinst daran zu zweifeln, denn du hast die Frage gestellt, schon wieder vergessen?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#74 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von closs » Di 3. Okt 2017, 19:27

sven23 hat geschrieben:Aber doch keine Zivilisten zu Hunderttausenden oder Millionen.
Wirklich? - Zähle mal die Opfer von alliierten Luftangriffen auf Städte zusammen - da bist Du schnell im 7-stelligen Bereich. - Achtung: Wir sprechen NICHT vom Holocaust, sondern von zivilen Opfern seitens der Wehrmacht auf beiden Seiten.

sven23 hat geschrieben:"Historische Volksidentität" ist dein Terminus.
Als Erscheinungsform bei vielen Konservativen - richtig. - Aber doch nicht als Selbstverständnis des Christentums.

sven23 hat geschrieben: aber wir wissen nun immer noch nicht, warum du Gaulands Aussage verteidigst, bzw. auf welche "Leistung deutscher Soldaten man stolz sein kann"?
Das wirst Du nie wissen, weil Deine Unterstellung falsch ist. - Ich versuche hier, zwischen historischer Bewertung der politischen Umstände ("Nazi = Faschismus" und "Alliierte = Befreiung Deutschlands) und dem, was ein Militär in jedem Krieg tut, wofür Millionen an jungen Menschen schlicht verrecken, zu unterscheiden. - Und die Frage lautet nach wie vor NICHT, ob die Wehrmacht im Sinne des politischen Systems stolz sein kann ("Nein, kann sie nicht"), sondern ob man den Soldaten für ihren Einsatz für ihr Volk, für das sie sterben müssen, ehrend gedenken kann.

Wenn Du das nicht differenzieren kannst, ist das Deine Sache - lade es bitte nicht bei mir ab.

sven23 hat geschrieben:Glaubst du etwa, die verbrecherischen Ziele wären ethisch vertretbar, wenn Deutschland den Krieg gewonnen hätte?
Übergeordnet wären sie aus entsprechender weltanschaulichen Sicht NICHT vertretbar - trotzdem würden die Soldaten als Helden verehrt werden. - Und genau diese Abhängigkeit von "gewonnen - verloren"/"akzeptable Kriegsgründe - inakzeptable Kriegsgründe" sehe ich als Folge einer falschen Denke an - will heißen: Wer für sein Land mit großen Opfern und ohne eigene verbrecherische Absicht gestorben ist, verdient "ehrendes Gedenken". - Es sei denn, man findet Militär generell so abartig, dass man ein solches "ehrendes Gedenken" den Soldaten ALLER Länder verweigert.

sven23 hat geschrieben:Du selbst scheinst daran zu zweifeln, denn du hast die Frage gestellt, schon wieder vergessen?
Nein - Du hast gewohnheitsmäßig wieder einmal etwas entstellt. - Selbstverständlich zweifele ich NICHT daran, dass der Nazikrieg schlechten Zielen gedient hat - darum ging es hier nie.

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sven23
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#75 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von sven23 » Fr 6. Okt 2017, 17:21

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber doch keine Zivilisten zu Hunderttausenden oder Millionen.
Wirklich? - Zähle mal die Opfer von alliierten Luftangriffen auf Städte zusammen - da bist Du schnell im 7-stelligen Bereich. - Achtung: Wir sprechen NICHT vom Holocaust, sondern von zivilen Opfern seitens der Wehrmacht auf beiden Seiten.
Du vermischst Kolateralschäden in unzulässigerweise mit der systematischen Ermordung von Millionen als Kriegsziel.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Historische Volksidentität" ist dein Terminus.
Als Erscheinungsform bei vielen Konservativen - richtig. - Aber doch nicht als Selbstverständnis des Christentums.
Aber der AFD und ihrer Sympathisanten, darum ging es.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: aber wir wissen nun immer noch nicht, warum du Gaulands Aussage verteidigst, bzw. auf welche "Leistung deutscher Soldaten man stolz sein kann"?
Das wirst Du nie wissen, weil Deine Unterstellung falsch ist. - Ich versuche hier, zwischen historischer Bewertung der politischen Umstände ("Nazi = Faschismus" und "Alliierte = Befreiung Deutschlands) und dem, was ein Militär in jedem Krieg tut, wofür Millionen an jungen Menschen schlicht verrecken, zu unterscheiden.
Das eine läßt sich nicht vom anderen trennen. Lange wurde das Image der sauberen Wehrmacht aufrecht erhalten, inzwischen weiß man, dass auch die Wehrmacht in Kriegverbrechen verstrickt war, also - wie könnte es auch anders sein - Teil der Vernichtungsmaschinerie war.
Im Wissen um die verbrecherischen Ziele der Nazidiktatur kann niemand rückblickend "stolz auf die Leistungen" deutscher Soldaten im WKII sein. Zumindest war das bis zur AFD gesellschaftlicher Konsens.
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Christian41285
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#76 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von Christian41285 » Sa 7. Okt 2017, 20:51

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber doch keine Zivilisten zu Hunderttausenden oder Millionen.
Wirklich? - Zähle mal die Opfer von alliierten Luftangriffen auf Städte zusammen - da bist Du schnell im 7-stelligen Bereich. - Achtung: Wir sprechen NICHT vom Holocaust, sondern von zivilen Opfern seitens der Wehrmacht auf beiden Seiten.
Du vermischst Kolateralschäden in unzulässigerweise mit der systematischen Ermordung von Millionen als Kriegsziel.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Historische Volksidentität" ist dein Terminus.
Als Erscheinungsform bei vielen Konservativen - richtig. - Aber doch nicht als Selbstverständnis des Christentums.
Aber der AFD und ihrer Sympathisanten, darum ging es.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: aber wir wissen nun immer noch nicht, warum du Gaulands Aussage verteidigst, bzw. auf welche "Leistung deutscher Soldaten man stolz sein kann"?
Das wirst Du nie wissen, weil Deine Unterstellung falsch ist. - Ich versuche hier, zwischen historischer Bewertung der politischen Umstände ("Nazi = Faschismus" und "Alliierte = Befreiung Deutschlands) und dem, was ein Militär in jedem Krieg tut, wofür Millionen an jungen Menschen schlicht verrecken, zu unterscheiden.
Das eine läßt sich nicht vom anderen trennen. Lange wurde das Image der sauberen Wehrmacht aufrecht erhalten, inzwischen weiß man, dass auch die Wehrmacht in Kriegverbrechen verstrickt war, also - wie könnte es auch anders sein - Teil der Vernichtungsmaschinerie war.
Im Wissen um die verbrecherischen Ziele der Nazidiktatur kann niemand rückblickend "stolz auf die Leistungen" deutscher Soldaten im WKII sein. Zumindest war das bis zur AFD gesellschaftlicher Konsens.

Warum werden ,, rechtsradikale,, immer klein gemacht.Freie Meinungsäußerung nennt

sich das!

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#77 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von closs » So 8. Okt 2017, 19:01

sven23 hat geschrieben:Du vermischst Kolateralschäden in unzulässigerweise mit der systematischen Ermordung von Millionen als Kriegsziel.
Warum schiebst Du das Thema schon wieder in historische/politische Fragestellungen? Hier geht es NICHT darum, sondern darum, ob man des Militärs und dessen Mitarbeiter, die immer dasselbe machen, ob das Ziel gut oder schlecht ist, grundsätzlich ehrend gedenken kann.

Gemeinsam ist ihnen, dass sie GLEICHERMASSEN den Kopf hinhalten müssen - und der Jahrgang 1921 zu 50% für den säkularen Staat ausradiert wurde. - Bei den Russen waren es über 10 Mio, und auch die amerikanische Armee hat in Vietnam größte Verluste erlitten. - Also: Darf man deutschen, russischen, amerikanischen militärischen Opfern "ehrendes Gedenken" erweisen - UNABHÄNGIG davon, zu welchem Zweck sie kämpfen mussten - oder nicht?

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:
"Historische Volksidentität" ist dein Terminus.

Als Erscheinungsform bei vielen Konservativen - richtig. - Aber doch nicht als Selbstverständnis des Christentums.


Aber der AFD und ihrer Sympathisanten, darum ging es.
Ja, klar. - Die AfD meint, es gäbe so etwas wie eine deutsche Identität in der Geschichte. - Schwierige Frage, zu der man nicht einfach "nein" sagen kann.

sven23 hat geschrieben: Ich versuche hier, zwischen historischer Bewertung der politischen Umstände ("Nazi = Faschismus" und "Alliierte = Befreiung Deutschlands) und dem, was ein Militär in jedem Krieg tut, wofür Millionen an jungen Menschen schlicht verrecken, zu unterscheiden.


Das eine läßt sich nicht vom anderen trennen.
Wenn man differenziert denkt, geht das schon weitgehend. - Man muss sich nur fragen, was "der Soldat" in allen Militärs tut - nämlich dasselbe. - Der eine erschießt diesen Gegner, der anderen jenen Gegner. Der eine räuchert dieses Dorf aus, der andere jenes. - Ganz schlimm, aber universal dasselbe.

Und dann fragt man sich: Welchen Zielen hat ein Krieg gehabt? - Da kommt dann raus:
* Weltherrschaft durch den Kommunismus
* Raum im Osten für die deutsche Rasse
* Demokratisierung Indochinas

"Der Soldat" tut in allen drei Fällen dasselbe: Er kämpft für sein Land. - Darf man seiner ehrend gedenken?

sven23 hat geschrieben:Lange wurde das Image der sauberen Wehrmacht aufrecht erhalten, inzwischen weiß man, dass auch die Wehrmacht in Kriegverbrechen verstrickt war
Natürlich gab es das.

sven23 hat geschrieben:Im Wissen um die verbrecherischen Ziele der Nazidiktatur kann niemand rückblickend "stolz auf die Leistungen" deutscher Soldaten im WKII sein.
Das sehe ich genauso: "Stolz" ist ein übles Wort in diesem Kontext - richtig wäre, dass man schweigend der Opfer gedenkt, die die Soldaten bringen mussten. Dafür kann es auch Denkmäler geben.

Aber siehst Du: Deine Argumentation ist genau einer dieser Ansätze, mit denen sich die AfD groß macht: Sie sagt zu recht, dass man den deutschen Landser nicht verachten kann, während der französische oder amerikanische Landser ein Held sein soll - UND: Gauland nutzt diese Steilvorlage derer, die Du vertrittst, indem er etwas Inakzeptables obendrauf setzt. - Das ist die Taktik der AfD: "Lass uns modernistische Geschichts-Klitterung im Denken aufnehmen und nach unserer Facon ausnutzen".

Richtig wäre, wenn man scharf zwischen "Arbeit eines Landsers" und "Ziele eines Krieges" unterscheiden würde - der AfD wäre allein damit schon der Wind aus den Segeln genommen.

Christian41285 hat geschrieben:Warum werden ,, rechtsradikale,, immer klein gemacht.Freie Meinungsäußerung nennt sich das!
Rechtsradikale werden GROSS gemacht - und zwar durch modisch-empörte Denkweisen. - Nach diesen Denkweisen war ein deutscher Soldat damals "Nazi-Soldat" - so als wären die Nazi Extraterrestrials gewesen, die Deutschland überfallen hätten. - Nein, das waren DEUTSCHE - das waren Mainstream-Deutsche. - Es war die brillante Mobilisierung der Dummheit im Mainstream - so wie heute in der Werbung.

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1Johannes4
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#78 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von 1Johannes4 » Mo 9. Okt 2017, 11:06

Hallo closs,

closs hat geschrieben:Warum schiebst Du das Thema schon wieder in historische/politische Fragestellungen? Hier geht es NICHT darum, sondern darum, ob man des Militärs und dessen Mitarbeiter, die immer dasselbe machen, ob das Ziel gut oder schlecht ist, grundsätzlich ehrend gedenken kann.

nun gut, auch Hitler, Göbbels und Himmler waren MENSCHEN und als MENSCHEN haben sie wie alle anderen auch geatmet, gegessen usw. Trotzdem würde ich bestimmt nicht auf die Idee kommen, dass diejenigen daher gleichermaßen irgendwie geehrt werden könnten wie es manche anderen MENSCHEN ja durchaus werden (z.B. die Attentäter vom 20. Juli 1944). Und warum lehnt man dergleichen ab? Weil diejenigen verantwortlich waren für ein menschenverachtendes System, das Millionen andere Menschen ermordete.

Gleichermaßen lehne ich ein Ehren der damaligen deutschen Soldaten ab, die durchaus auch eine Verantwortung dafür tragen, was sie taten und was aus ihrem Handeln entstand. Ob das in jedem Einzelfall so gewesen sein mag, ist eigentlich egal, denn gerade auch weil jeder Angst vor diesem System hatte, war jedem auch klar, dass dieses System willkürlich und grausam gegenüber allen Menschen war, die nicht mitmachten, sich widersetzen bzw. von diesem System aus sonstigen Gründen verfolgt wurden.

Da die meisten Menschen nur aus Angst vor diesem grausamen System mitmachten, frage ich mich schon, warum es Dir so wichtig ist, dass in Deutschland lauter Feiglinge und Arschkriecher geehrt werden sollen. Gerne könnte man aber in Berlin ein besonders großes Denkmal für den "anonymen deutschen Feigling und Arschkriecher" (stellvertretend für das ganze deutsche Volk samt den Soldaten) aufstellen - jeder soll ja die "Ehre" bekommen, die er verdient hat.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

closs
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#79 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von closs » Mo 9. Okt 2017, 13:35

1Johannes4 hat geschrieben:lehne ich ein Ehren der damaligen deutschen Soldaten ab, die durchaus auch eine Verantwortung dafür tragen, was sie taten und was aus ihrem Handeln entstand. Ob das in jedem Einzelfall so gewesen sein mag, ist eigentlich egal, denn gerade auch weil jeder Angst vor diesem System hatte, war jedem auch klar, dass dieses System willkürlich und grausam gegenüber allen Menschen war, die nicht mitmachten, sich widersetzen bzw. von diesem System aus sonstigen Gründen verfolgt wurden.
Das kann man so sehen - aber dann darf man KEINEN Soldaten ehren, da es gerade die Struktur des Militärs verbietet zu fragen, WARUM man in den Krieg zieht.

Du unterstellst, dass Soldaten dazu da sind zu hinterfragen, wofür sie kämpfen. Kann man machen. - Aber dann wäre jede Wehrpflicht ein Eingriff in die Würde des Menschen. - Auch das kann man so sehen.

Meinst Du, dass russische Soldaten Kommunisten waren? - Oder amerikanische Soldaten Demokraten? - Oder deutsche Soldaten Nazis? - Vielleicht waren sie AUCH Kommunisten, Demokraten oder Nazis - aber in erster Linie waren es Soldaten.

1Johannes4 hat geschrieben:weil jeder Angst vor diesem System hatte, war jedem auch klar, dass dieses System willkürlich und grausam gegenüber allen Menschen war, die nicht mitmachten, sich widersetzen bzw. von diesem System aus sonstigen Gründen verfolgt wurden.
Ja - nur was heißt das? - Anders gefragt: Was würdest Du sagen, wenn Du in 100 Jahren zu "den Bösen" gezählt werden würdest, weil Du keinen Widerstand gegen Abtreibungen geleistet hast? - Jeder habe doch gewusst, dass sie stattfänden - niemand könne sich herausreden - etc.

1Johannes4 hat geschrieben: Gerne könnte man aber in Berlin ein besonders großes Denkmal für den "anonymen deutschen Feigling und Arschkriecher" (stellvertretend für das ganze deutsche Volk samt den Soldaten) aufstellen
Und damit würdest Du - wenn von prominenter Seite kolportiert - der AfD wieder mal 5% extra zuschieben.

Damit ist die AfD natürlich nicht entlastet. - Denn sie nimmt gerade Mainstream-Vereinfachungen zum Anlass, dann noch eins obendrauf zu setzen. - Aber warum gibt man der AfD überhaupt den Sockel dafür?

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#80 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von 1Johannes4 » Di 10. Okt 2017, 10:52

Hallo closs,

closs hat geschrieben:Das kann man so sehen - aber dann darf man KEINEN Soldaten ehren, da es gerade die Struktur des Militärs verbietet zu fragen, WARUM man in den Krieg zieht.
Sowohl bei den Nürnberger Prozessen wie auch bei den Mauerschützen der DDR waren die Ausführenden auch Befehlsempfänger, wurden aber dennoch bestraft, da es unzweifelhaft zu erkennen war, dass es Unrecht war, was diejenigen da taten.

closs hat geschrieben:Aber dann wäre jede Wehrpflicht ein Eingriff in die Würde des Menschen.
Die Schlussfolgerung von Dir kann ich nicht nachvollziehen, speziell was das mit der Würde des Menschen zu tun haben soll. Allerdings würde ich auch unterscheiden, ob jemand etwas aus freien Stücken tut oder weil er dazu unter Androhung einer empfindlichen Strafe genötigt wird: amerikanische Soldaten meldeten sich eben freiwillig, aber in Deutschland gab es ab 1935 die Wehrpflicht. Heutzutage werden z.B. auch diejenigen geehrt, die beispielsweise in besonderem Maße Zivilcourage zeigen - sich also freiwillig in eine potentiell gefährliche Situation begeben um einem anderen Menschen zu helfen.

Meines Erachtens sind „Ehrungen“ ohnehin nichts weiter als ein Ausdruck des Systems welches Verhalten von seinen Bürgern erwartet wird. Wenn es blinder Befehlsgehorsam ist (speziell in Diktaturen und totalitäten Systemen steht das sehr hoch im Kurs), dann ehrt man natürlich jeden gehorsamen Soldaten.

closs hat geschrieben:Anders gefragt: Was würdest Du sagen, wenn Du in 100 Jahren zu "den Bösen" gezählt werden würdest, weil Du keinen Widerstand gegen Abtreibungen geleistet hast? - Jeder habe doch gewusst, dass sie stattfänden - niemand könne sich herausreden - etc.
Wenn Du über Abtreibungen reden möchtest, öffnest Du am Besten ein neues Thema. Ansonsten ist für Christen nicht das ein Maßstab, was Zeitgenossen oder die potentiellen nächsten Generationen über einen denken könnten. Wenn das so wichtig wäre, dann wären diejenigen einem der eigentliche „Herr“ im Leben, weil man sich ja danach ausrichten würde (nur um auf Dein mutmaßliches Anliegen auch einzugehen).

closs hat geschrieben:Und damit würdest Du - wenn von prominenter Seite kolportiert - der AfD wieder mal 5% extra zuschieben.

Damit ist die AfD natürlich nicht entlastet. - Denn sie nimmt gerade Mainstream-Vereinfachungen zum Anlass, dann noch eins obendrauf zu setzen. - Aber warum gibt man der AfD überhaupt den Sockel dafür?
Mich erinnert Deine Argumentation an die Apeacement-Politik Chamberlains in den 30er Jahren, der meinte, dass er etwas Gutes täte indem er durch Nachgeben gegenüber den Nazis denjenigen quasi den „Wind aus den Segeln nehmen könnte“. Dergleichen erachte ich für Blödsinn. Jede Reaktion, sei es Gegenwind oder Nachgeben wird immer von denjenigen selbst als „Sieg“ umgedeutet. Wer reagiert, lässt sich schon vom Akteur in seinem Handeln bestimmen, weswegen man besser nicht reagiert sondern das tut, was an und für sich richtig ist.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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