Hitler-Deutschland

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closs
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#621 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von closs » So 17. Dez 2017, 09:38

sven23 hat geschrieben:closs unterstellt mir also das genaue Gegenteil.
Nein:
1) Sven: Alternative zu freier Presse = Göbbels/Prawda.
2) Closs: Dieser Vergleich bürstet damit Medien-Kritik weg.
Die Unterstellung an Dich ist, dass Du mit dem Drohpotential "GÖbbels-/PRawda-Presse unseren Medien Narrenfreiheit zusicherst - im Sinne von: Kritik an Medien = Zuarbeiten zu PRawda/Göbbels-Medien.

sven23 hat geschrieben:Die Frage ist, ob diese auf einer objektiven Auswertung der Sendezeiten beruhen oder ob es "gefühlte Wahrnehmung" ist.
1) Gefühlte Wahrnehmung ist in der Regel schon ziemlich gut. - Du holst ja auch nicht gleich einen Physiker, wenn Du Dir in der Küche die Finger verbrennst.

2) "Objektiv" hieße wieder mal, dass es mindestens ZWEI Studien gäbe:
a) Sendungen, in denen AfD per Titel thematisiert war
b) Sendungen, in denen ständig über die AfD gesprochen wurde, obwohl das Thema ein anders war.

Dann hätte man am Ende zwei "wissenschaftliche Studien", von denen eine sagt "25%" und die ander "70%". - So - was ist jetzt besser? Wahrnehmung oder wissenschaftliche Studie?

sven23 hat geschrieben:Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass du die von mir angebotene Erklärung als eine der möglichen Ursachen für den Aufstieg der Rechtspopulisten abgelehnt hast.
Möglich. - Es gibt einige Erklärungen dazu - möglicherweise fand ich Deine nicht gut. - Welche war das denn?

sven23 hat geschrieben:Mit der historischen Zuverlässigkeit ist das so eine Sache, da übertreibt der gute Mann und findet sich auch nicht in Übereinstimmung mit der Forschung, höchstens mit Ratzinger und Berger.
Nicht schon wieder Politik machen. - Der damalige Autor (Thiel?) hat lediglich gesagt, dass die NT-TExte für damalige Verhältnisse erstaunlich historisch sind. - Du machst - nach guter Tradition - wieder was anderes draus.

sven23 hat geschrieben:lies mal den von Andreas eingestellten Link der Uni München.
Ja - die von Andreas eingestellten Texte sind allesamt gut und zeigen mir, dass sich in den letzten 30 Jahren doch nicht so viel verändert hat.

Der nächste Punkt wäre dann:
Welche Rolle spielen die historischen Rahmenbedingungen eigentlich für die EIGENTLICHEN Aussagen der Texte?

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sven23
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#622 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von sven23 » So 17. Dez 2017, 13:24

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:closs unterstellt mir also das genaue Gegenteil.
Nein:
1) Sven: Alternative zu freier Presse = Göbbels/Prawda.
Warum wiederholst du deine Lüge.?
Ich schrieb nachweislich, dass dies keine Alternative darstellt.

Ich schrieb:
Wenn es keine freie Presse gibt, benötigt man auch keine Kontrollorgane. Eine gleichgeschaltete Bereichterstattung a la Gobbels-Propgaganda oder "Prawda" kann nicht die Alternative sein.

closs schrieb darauf:
DU bist derjenige, der Kritik an Medien damit wegbürsten willst, dass die Alternative dazu eine stalinistische oder eine Göbbels-Presse sei - so kann man sich Kritik "elegant" vom Leib halten.

Bist du nicht in der Lage, einen simplen Text zu verstehen? :shock:
Es ist mir schleierhaft, wie du jemals Texte angeblich historisch-kritisch untersucht haben willst.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Frage ist, ob diese auf einer objektiven Auswertung der Sendezeiten beruhen oder ob es "gefühlte Wahrnehmung" ist.
1) Gefühlte Wahrnehmung ist in der Regel schon ziemlich gut. - Du holst ja auch nicht gleich einen Physiker, wenn Du Dir in der Küche die Finger verbrennst.
2) "Objektiv" hieße wieder mal, dass es mindestens ZWEI Studien gäbe:
a) Sendungen, in denen AfD per Titel thematisiert war
b) Sendungen, in denen ständig über die AfD gesprochen wurde, obwohl das Thema ein anders war.
Dann hätte man am Ende zwei "wissenschaftliche Studien", von denen eine sagt "25%" und die ander "70%". - So - was ist jetzt besser? Wahrnehmung oder wissenschaftliche Studie?
Unsinn, man benötigt dafür keine Studie. Eine simple Auflistung der Sendezeiten würde genügen. 2/3 sind nun mal 75%, das halte ich nach wie vor für maßlos übertrieben. Und du konntest bisher keine Quelle benennen, die deine Angaben stützen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass du die von mir angebotene Erklärung als eine der möglichen Ursachen für den Aufstieg der Rechtspopulisten abgelehnt hast.
Möglich. - Es gibt einige Erklärungen dazu - möglicherweise fand ich Deine nicht gut. - Welche war das denn?
Meine Güte, kannst du deine Gedanken nicht mal über 2-3 Beiträge zusammenhalten? :shock:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Mit der historischen Zuverlässigkeit ist das so eine Sache, da übertreibt der gute Mann und findet sich auch nicht in Übereinstimmung mit der Forschung, höchstens mit Ratzinger und Berger.
Nicht schon wieder Politik machen. - Der damalige Autor (Thiel?) hat lediglich gesagt, dass die NT-TExte für damalige Verhältnisse erstaunlich historisch sind. - Du machst - nach guter Tradition - wieder was anderes draus.
Wieso mache ich was anderes daraus. Im Link von Andreas der Uni München wird das genau so gesagt, wie ich es schon immer dargestellt habe.

Zur Frage nach dem »historischen Jesus« gehört grundlegend die Wahrnehmung einer Differenz. Es geht um Jesus, wie er aufgrund historischer Rekonstruktion erscheint – ein solches Bild unterscheidet sich vom Jesus der Evangelien wie auch von dem, was die christliche Dogmatik über Jesus sagt.

Die Wahrnehmung dieser Differenz ist nicht selbstverständlich. So lange man davon ausging, dass das Neue Testament und der Glaube der Kirche zuverlässig Auskunft geben über Leben und Lehre des Jesus von Nazaret, gab es auch keine historische Rückfrage nach Jesus. Jahrhundertelang sah man in den Evangelien Geschichtsberichte und ging auch von der völligen Übereinstimmung zwischen geschichtlichem Jesus und dem Christus des Glaubens aus. Erst als das Vertrauen in die kirchliche Tradition und die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien zerbrochen war, konnte das Problem der Rückfrage nach dem historischen Jesus entstehen. Dies geschah erstmals im Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:lies mal den von Andreas eingestellten Link der Uni München.
Ja - die von Andreas eingestellten Texte sind allesamt gut und zeigen mir, dass sich in den letzten 30 Jahren doch nicht so viel verändert hat.
Dann scheinst du aber das meiste wieder vergessen zu haben. Zudem hat dich Andreas als "lausigen Apologeten" bezeichnet. Würdest du dem zustimmen? :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#623 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von R.F. » So 17. Dez 2017, 14:44

https://de.sputniknews.com/politik/2017 ... lz-hitler/
Vereintes Europa": Ungarische Regierung vergleicht Schulz mit Hitler
Ungarn ist schockiert von dem neuen Vorschlag des SPD-Chefs Martin Schulz, bis 2025 die Vereinigten Staaten von Europa zu schaffen, sagte am Donnerstag der ungarische Kanzleramtschef János Lázar.
- - - „So ein Ultimatum, wie es Martin Schulz vor einigen Tagen geäußert hat, wurde Ungarn das letzte Mal von Adolf Hitler gestellt. So ein Ultimatum hat Ungarn in den letzten siebzig bis achtzig Jahren nicht mehr bekommen", kommentierte Lázar, einer der engsten Vertrauten des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbáns, auf einer Pressekonferenz. Es sei schockierend, dass Martin Schulz diese Idee geäußert habe, betonte er.

Den Eindruck eines Hitler macht Schulz nicht, auch wenn ihn Berlusconi mal “Kapo” nannte...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 55508.html

Zitat:
Auslöser dieser Ausfälligkeiten waren Äußerungen von Martin Schulz, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament. Der 47-jährige SPD-Abgeordnete hatte sich über Berlusconis Politik ereifert und von einem "Virus der Interessenkonflikte" gesprochen.

Auch die Äußerungen des an der Regierung beteiligten Liga-Nord-Chefs Umberto Bossi, man sollte mit Kanonen auf Flüchtlingsschiffe schießen, seien mit den Grundwerten der EU nicht vereinbar.

Da platzte dem Italiener der Kragen: "In Italien wird gerade ein Film über die Nazi-Konzentrationslager gedreht, ich schlage Sie für die Rolle des Lagerchefs vor", sagte er zu Schulz.

Übrigens lachen die meisten Politiker und politischen Beobachter über die von einigen vertretene Aussicht auf ein nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärische vereintes Europa. Der FDP- Politiker Werner Hoyer meinte mal, dass der Politiker, dem die Einigung gelänge, über übermenschliche Fähigkeiten verfügen müsse. Genau. Zum Auftritt dieses Politikers auf die Weltbühne kommt es nicht etwa erst in fünfzig oder hundert Jahren, wie von einigen erhofft...

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Andreas
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#624 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von Andreas » So 17. Dez 2017, 14:46

sven23 hat geschrieben:Wieso mache ich was anderes daraus. Im Link von Andreas der Uni München wird das genau so gesagt, wie ich es schon immer dargestellt habe.
Wenn du schon auf dieser Site der LMU unterwegs bist, kannst du auch gleich dieses hier zur Kenntnis nehmen:
Zeitliche Dimensionen

I. Eine nicht aufhebbare Spannung

In der Reich-Gottes-Verkündigung der Evangelien kommen zwei aufeinander zugeordnete zeitliche Dimensionen zum Tragen. Einerseits steht die Gegenwärtigkeit im Mittelpunkt:
• Das Reich Gottes ist bereits Realität und nicht erst für eine ferne Zukunft zu erwarten.
• Dennoch bleibt der Vorbehalt einer erst künftigen Vollendung des Reiches Gottes.

Diese Spannung von »schon und noch nicht« prägt die Aussagen zur Basileia in der Jesustradition. Sie lässt sich nicht dadurch auflösen, dass nur eine der beiden zeitlichen Dimensionen für jesuanisch gehalten wird.

II. Die Gegenwärtigkeit der Basileia

In verschiedenen Zusammenhängen begegnet der Gedanke, dass die Basileia als schon gegenwärtige Größe im Blick ist. Am häufigsten wird auf Lk 11,20par verwiesen.

»Wenn ich mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen«.

Das für »kommen« verwendete griechische Wort (φθάνειν/phthanein) meint nicht nur »nahe herbeikommen«, sondern »hingelangen, heranreichen, einholen«. Die Gegenwart ist also schon durch Gottes Reich bestimmt. Es ist aus der Welt Gottes zu den Hörern gelangt. Zeichen dafür sind die Dämonenaustreibungen, die Jesus wirkt. In ihnen wirkt sich die Entmachtung Satans aus, er muss seine Beute, die von bösen Geistern besetzten Menschen, herausrücken.

Weitere Belege für diese zeitliche Dimension:
• Das Bildwort von der Bindung des Starken: Der Sieg über Satan gehört in die Vorstellugn der vollendeten Basileia Gottes (Mk 3,27).
• Die Seligpreisung der Augenzeugen des Wirkens Jesu in Mt 13,16f/Lk 10,23 bezeugt den Gedanken, dass die erwartete Heilszeit gekommen ist.
• Der »Stürmerspruch« (Mt 11,12fpar), im Detail äußerst schwierig zu deuten, spricht in jedem Fall davon, dass die Basileia gegenwärtig ist.
• Lk 17,21 (das Gottesreich ist »mitten eunter euch«) zielt wohl darauf, dass die Basileia im Erfahrungsbereich der Hörer liegt (B. Heininger).

III. Künftige Vollendung

Beispiele
In der Jesusüberlieferung begegnen auch Aussagen, in denen von der Basileia im Blick auf die Zukunft gesprochen wird.
• Im Gebet, das Jesus seinen Jüngern gegeben hat, richtet sich eine Bitte auf das Kommen des Reiches (Lk 11,2/Mt 6,10)
• Die Seligpreisungen können neben der präsentischen Dimension (»ihnen gehört das Reich Gottes«) im Nachsatz auch auf die Zukunft blicken (»werden getröstet werden«/»werden gesättigt werden«). Hier stoßen also beide zeitliche Dimensionen unmittelbar aufeinander.
• In Lk 13,28f/Mt 8,11f ist ein Wort überliefert, in dem Jesus die Erwartung der endzeitlichen Völkerwallfahrt zum Zion aufgreift und auf die Basileia-Verkündigung anwendet.
• Einen Ausblick in die eigene Zukunft angesichts des drohenden Todes unternimmt Jesus im endzeitlichen Abendmahlswort (Mk 14,25), dem so genannten eschatologischen Ausblick.
Mehr in die Tiefe gehend noch dies:
Jesus als Bote der Gottesherrschaft 1
und das
Jesus als Bote der Gottesherrschaft 2
Von einer gesicherten, irrigen Naherwartung Jesu, so wie du bzw. ihr sie hier immer als Resultat der wissenschaftlichen HKM darstellt, ist da nicht viel zu finden - aber nicht weil das unredlicherweise unter den Tisch gekehrt würde, sondern weil die HKM eben diese Spannung von schon und noch nicht nach allen Regeln ihrer wissenschaftlichen Methodik sauber herausgearbeitet hat.
Den Passus aus dem ersten PDF auf den du dich gleich mit Begeisterung stürzen wirst, such ich dir gerne gleich raus:
Nicht ins Wirken Jesu zurückzuführen sind die so genannten Terminworte (Mk 13,30; Mt 10,23; Mk 9,1). Zwar muss man für Jesus von Naherwartung ausgehen. Die Nähe ist aber so drängend, dass selbst eine Berechnung des Termins nicht in Frage kommt. Die Terminworte sind zwar auch auf eine baldige Zukunft ausgerichtet, sie rechnen aber »ausdrücklich mit einem begrenzten Zeitraum bis zum Kommen der Gottesherrschaft« (H. MERKLEIN) und scheinen schon Probleme mit der Naherwartung zu spiegeln.
Aus dem Kontext gerissen, scheint das Wasser auf eure Mühlen zu sein, aber der Kontext zählt trotzdem.
Zuletzt geändert von Andreas am So 17. Dez 2017, 16:12, insgesamt 2-mal geändert.

piscator
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#625 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von piscator » So 17. Dez 2017, 15:00

R.F. hat geschrieben:Übrigens lachen die meisten Politiker und politischen Beobachter über die von einigen vertretene Aussicht auf ein nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärische vereintes Europa. Der FDP- Politiker Werner Hoyer meinte mal, dass der Politiker, dem die Einigung gelänge, über übermenschliche Fähigkeiten verfügen müsse. Genau. Zum Auftritt dieses Politikers auf die Weltbühne kommt es nicht etwa erst in fünfzig oder hundert Jahren, wie von einigen erhofft...
Schön, schön. Wäre nur die Frage offen, welchen Stellenwert die Meldung eines russischen Propagandamediums und die Ansicht eines einzelnen Politikers hat. :lol:

Aber wenn wir schon bei unorthodoxen Voraussagen sind: Hier: http://www.hartgeld.com wird ständig davon gefaselt, dass der Großangriff der hier lebenden Moslems unmittelbar bevorsteht und das Kaiserreich mit der Wiedereinführung des Adels samt Ständestaat unmittelbar nach der Niederschlagung des Angriffs folgt.

Und ehrlich gesagt, das hat doch weit mehr Sexappeal als Oskar Lafontaine. :lol:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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#626 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von R.F. » So 17. Dez 2017, 15:24

piscator hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Übrigens lachen die meisten Politiker und politischen Beobachter über die von einigen vertretene Aussicht auf ein nicht nur wirtschaftlich, sondern auch militärische vereintes Europa. Der FDP- Politiker Werner Hoyer meinte mal, dass der Politiker, dem die Einigung gelänge, über übermenschliche Fähigkeiten verfügen müsse. Genau. Zum Auftritt dieses Politikers auf die Weltbühne kommt es nicht etwa erst in fünfzig oder hundert Jahren, wie von einigen erhofft...
Schön, schön. Wäre nur die Frage offen, welchen Stellenwert die Meldung eines russischen Propagandamediums und die Ansicht eines einzelnen Politikers hat. :lol:
- - -
Ich bestreite nicht, dass Sputnik oder Ria Novosti Russlands Positionen vertreten. Das verhält sich bei den Medien andere Großmächte selbstverständlich völlig anders, nicht wahr? :P Und wenn Du etwas mehr belesen wärst, wüsstest Du, dass Hoyer sagte, was fast täglich andere maßgebende Politiker sagen. Nur Merkel duckt sich auch bei diesem Thema wieder mal weg...

Anton B.
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#627 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von Anton B. » So 17. Dez 2017, 16:19

R.F. hat geschrieben:Ich bestreite nicht, dass Sputnik oder Ria Novosti Russlands Positionen vertreten. Das verhält sich bei den Medien andere Großmächte selbstverständlich völlig anders, nicht wahr? :P
Also die Agitation und die Propaganda auch hinschtlich der damit erzeugten Emotionalität (Leserbriefe) sind schon relativ einzigartig. Zumal diese Leserbriefe mit ihrem offensiv-aggressivem Inhalt wohl Teil des medialen Konzeptes sind.

Wenn Du Beispiele für westliche, zudem noch staatlich gestützte oder betriebene Medien in dieser Qualität hast, immer her damit. Können wir gerne diskutieren.
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sven23
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#628 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von sven23 » So 17. Dez 2017, 16:42

Andreas hat geschrieben:
Nicht ins Wirken Jesu zurückzuführen sind die so genannten Terminworte (Mk 13,30; Mt 10,23; Mk 9,1). Zwar muss man für Jesus von Naherwartung ausgehen. Die Nähe ist aber so drängend, dass selbst eine Berechnung des Termins nicht in Frage kommt. Die Terminworte sind zwar auch auf eine baldige Zukunft ausgerichtet, sie rechnen aber »ausdrücklich mit einem begrenzten Zeitraum bis zum Kommen der Gottesherrschaft« (H. MERKLEIN) und scheinen schon Probleme mit der Naherwartung zu spiegeln.
Aus dem Kontext gerissen, scheint das Wasser auf eure Mühlen zu sein, aber der Kontext zählt trotzdem.

Genau so sieht es die Forschung mehrheitlich. Die Naherwartung stand im Zentrum von Jesu Verkündigung.

Die Naherwartung Jesu: Durch die Zeichen, die Jesus wirkt, ist die Wahrheit seiner Ankündigung, ist die Nähe des Reichs verbürgt. Aus den Gegenwartsaussagen geht die Nähe als potenzierte Naherwartung hervor. Das 'Schon' des ankommenden Gottesreichs ist nur dann als eschatologischer Vollzug zu verstehen, wenn die Basileia alsbald als endgültiger Heilszustand immerwährendes Präsenz sein wird. Durch das in Jesus anhebende Kommen der Gottesherrschaft ist Jesu Zukunftserwartung Naherwartung (XVIf).
Nimmt man den proklamativen Charakter der Basileia-Ansage hinzu, der sich aus der Nähe der Ereignisse ergibt, sowie das keine Zwischenräume mehr zulassende Motiv der Plötzlichkeit der Gerichtspredigt Jesu (Lk 17,24.27.29;  21,35), so ist der Schluss unvermeidlich, dass Jesus sich die Nähe massiv zeitlich vorgestellt hat. Jesus erhofft nicht die Nähe der Gottesherrschaft, sondern er ist sich ihrer Nähe so absolut gewiss, dass er sie proklamiert. Nur weil das Gastmahl (Lk 14,15ff) schon bereit ist, ergeht die Einladung so dringlich und wirkt sie sich so fatal aus für diejenigen, die sie ausschlagen. Angespannte eschatologische Wachsamkeit über mehrere Generationen hin zu fordern, ist in sich widersinnig. Bei Jesus, wo das Motiv der Plötzlichkeit seinen ursprünglichen Sitz hatte, stand eine Naherwartung im Hintergrund, die das Ende noch innerhalb der jetzt lebenden Generation erwartete (XVIII).
Die Urchristenheit lebte nicht erst seit Ostern, sondern vorher schon in einem Judentum, das bis zur Zerstörung des Tempels im Jahr 70 von einer ständig sich intensivierenden Naherwartung bestimmt war. Nichts spricht dafür, dass sie diese allgemeine Erwartung erst ab 'Ostern' geteilt haben sollte (XXI).

Erich Grässer

Zu Grässer hatte ich vor einiger Zeit auch schon was geschrieben:

Der evangelische Theologe Erich Gräßer fragt in seinem Buch "Die Parusieverzögerung in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte"

"Wie kann man Naherwartung gelten lassen und Jesus dennoch von einem katastrophalen Irrtum freisprechen?"

Man ahnt schon, daß ein Freispruch schwierig wird.

"Die Dämonenaustreibungen sind Zeichen des unmittelbar bevorstehenden Hereinbruchs der Gottesherrschaft. Die Wundertaten ......hat alles keinen Sinn, und hängt in der Luft, wenn Jesus das Reich erst nach vielen Generationen erwartet.
Kurz: der Tenor seiner Predigt wie auch seine Verhaltungsweise sind auf die Situation abgestimmt: es ist die letzte Stunde!"


Stufen der Naherwartung:
"Man hat nun gemeint, die eschatologische Erwartung Jesu aufteilen zu müssen in eine erfüllte Erwartung, eine Nächsterwartung, eine Naherwartung und eine Fernerwartung."
Erich Gräßer

Und nun kommts:
Laut Gräßer gehören erfüllte Erwartung und Fernerwartung nicht zur ältesten Tradition. Das ist der entscheidende Hinweis, weshalb man diese nicht Jesus zuschreiben kann. Es bleiben also noch Nah- und Nächsterwartung, die man Jesus zuschreiben kann.
Gräßer hält aber die weitere Stufung in nah und nächst für überflüssig.

"Der Unterschied ist im Blick auf die Sache bedeutungslos und in der Überlieferung auch nicht sicher zu greifen. Wer möchte sagen, ob Jesus mit Stunden oder Tagen gerechnet habe? Die geringere oder größere Nähe der Krisis ist auch nicht das Wesentliche, sondern allein der Gedanke, daß es die letzte Stunde ist und "daß das Reich Gottes jetzt ganz gewiss kommt.""
Erich Gräßer
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#629 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von closs » So 17. Dez 2017, 16:56

sven23 hat geschrieben:Warum wiederholst du deine Lüge.?
:?: - Wie deutlich eigentlich noch? - Dann nochmal in noch anderer Formulierung desselben:

Für Dich ist ein kritischer Umgang mit den freien Medien ein Tabu, weil Du darin bereits den Weg hin zu Göbbels/PRawda siehts. - also lieber jede Verantwortungslosigkeit der freien Medien NICHT kritisieren. - Ist es JETZT verstanden? - So wirkst Du - Du kannst es ja dementieren und sagen, was Du anders meinst.

sven23 hat geschrieben: 2/3 sind nun mal 75%
Nee - das sind ca. 66%.

sven23 hat geschrieben: Eine simple Auflistung der Sendezeiten würde genügen.
Nein - weil die meisten AfD-Diskussionen in politischen Sendungen geführt wurden, die per Titel gar nicht AfD-lastig waren. - Verstehst Du? - Da hieß bspw. das Thema "Was wollen wir mit Europa tun?" und nach 3 Minuten wurde für 35 Minuten über die AfD gesprochen - das muss man mitzählen.

sven23 hat geschrieben:kannst du deine Gedanken nicht mal über 2-3 Beiträge zusammenhalten?
Doch - aber nicht Anlässe, bei denen sie geäußert wurden. - Wenn Du so schlampig auf etwas hinweist, dass man mordsmäßig scrollen muss, dann überlasse ich das lieber DIr.

sven23 hat geschrieben:Wieso mache ich was anderes daraus. Im Link von Andreas der Uni München wird das genau so gesagt, wie ich es schon immer dargestellt habe.
In Deiner Interpretation so dargestellt hast. - Du überliest wahrscheinlich Wendungen wie "Jesus, wie er aufgrund historischer Rekonstruktion erscheint" (alias: "Wie er historisch-kritisch, also unter dieser Hermeneutik erscheint" - ob er dann auch so historisch "ist", wissen wir ja nicht).

Und sowieso ignorierst Du, dass das geistige Erkennen mit der Zeit zu einem Jesus-Bild führen kann, dass MEHR versteht als damals die Textverfasser - gerade wenn es um das DENKEN Jesus geht, also das, was er vor 2000 Jahren wirklich gemeint hat. - Und da kann der kerygmatische Jesus historisch authentischer sein als der historisch-kritische.

"Kann" und "kann auch nicht" - das wissen wir nicht. - Aber es wäre ein absoluter Fehlgriff, wenn die HKM aus ihrer Wortexegese meinen würde, dies entscheiden zu können. - Es ist richtig, dass historisch-kritischer und kerygmatischer Jesus NICHT identisch sind - aber das sagt nichts darüber aus, wann (in Bezug auf das, was wirklich war) die Unterschiede zu Gunsten oder zu Lasten der HKM gehen.

Insofern ist Andreas` Zitat, das Du hier wiederholst, vollkommen auf der Ebene dessen, wie es "damals bei uns" gelehrt wurde - nur interpretierst Du es ganz anders, weil Du es ideologisch interpretierst.

sven23 hat geschrieben:Dann scheinst du aber das meiste wieder vergessen zu haben. Zudem hat dich Andreas als "lausigen Apologeten" bezeichnet. Würdest du dem zustimmen?
Aus seiner Sicht kann das gut sein. - So, wie ich ihn verstehe, sollte man erst gar nicht in Eure Niederungen gehen und dort den eigenen Standpunkt verteidigen (Andreas: Bitte widerspreche, wenn Du es anders gemeint hast), sondern die ureigene Dimension des Glaubens entgegensetzen.

Mein Ansatz ist eher, die Leute mit den Mitteln ihrer eigenen Welt anzugehen. - Allerdings mit dem Risiko, dass es zu aggressiven Reaktionen kommt. - Denn wenn man mit reinen Glaubensargumenten kommt, schwallt einem noch am ehesten Wohlwollen entgegen ("Wir sind eine freie Gesellschaft, in der jeder frei ist zu glauben. - Aber aufgeklärt sind WIR"). - Weist man dagegen nach, dass die materialistische Welt eben NICHT aufgeklärt und zudem dogmatisch fundiert ist, fühlt man sich eher auf die Zehen getreten - insofern ziehe ich diesen etwas konfrontativeren Weg vor.

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#630 Re: Hitler-Deutschland

Beitrag von sven23 » So 17. Dez 2017, 17:34

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum wiederholst du deine Lüge.?
:?: - Wie deutlich eigentlich noch? - Dann nochmal in noch anderer Formulierung desselben:
Für Dich ist ein kritischer Umgang mit den freien Medien ein Tabu, weil Du darin bereits den Weg hin zu Göbbels/PRawda siehts. - also lieber jede Verantwortungslosigkeit der freien Medien NICHT kritisieren. - Ist es JETZT verstanden? - So wirkst Du - Du kannst es ja dementieren und sagen, was Du anders meinst.
Weil du immer deine persönliche Eisegese betreibst und nicht in der Lage bist, dich an das Gechriebene zu halten. Was du da wieder zusammenphantasierst, habe ich nie geschrieben.

Ich schrieb:
Wenn es keine freie Presse gibt, benötigt man auch keine Kontrollorgane. Eine gleichgeschaltete Bereichterstattung a la Gobbels-Propgaganda oder "Prawda" kann nicht die Alternative sein.

closs schrieb darauf:
DU bist derjenige, der Kritik an Medien damit wegbürsten willst, dass die Alternative dazu eine stalinistische oder eine Göbbels-Presse sei - so kann man sich Kritik "elegant" vom Leib halten.

Also unterlass bitte deine Lügerei. :silent:


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: 2/3 sind nun mal 75%
Nee - das sind ca. 66%.
Stimmt, mea culpa.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Eine simple Auflistung der Sendezeiten würde genügen.
Nein - weil die meisten AfD-Diskussionen in politischen Sendungen geführt wurden, die per Titel gar nicht AfD-lastig waren. - Verstehst Du? - Da hieß bspw. das Thema "Was wollen wir mit Europa tun?" und nach 3 Minuten wurde für 35 Minuten über die AfD gesprochen - das muss man mitzählen.
Natürlich müßte man das mitzählen. Ich wage aber die Prognose, dass das niemand gemacht hat.



closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wieso mache ich was anderes daraus. Im Link von Andreas der Uni München wird das genau so gesagt, wie ich es schon immer dargestellt habe.
In Deiner Interpretation so dargestellt hast. - Du überliest wahrscheinlich Wendungen wie "Jesus, wie er aufgrund historischer Rekonstruktion erscheint" (alias: "Wie er historisch-kritisch, also unter dieser Hermeneutik erscheint" - ob er dann auch so historisch "ist", wissen wir ja nicht).

Nein, ich überlese im Gegensatz zu dir überhaupt nichts, denn ich habe es gerade deshalb ausdrücklich zitiert. :roll:

Zur Frage nach dem »historischen Jesus« gehört grundlegend die Wahrnehmung einer Differenz. Es geht um Jesus, wie er aufgrund historischer Rekonstruktion erscheint – ein solches Bild unterscheidet sich vom Jesus der Evangelien wie auch von dem, was die christliche Dogmatik über Jesus sagt.

Die Wahrnehmung dieser Differenz ist nicht selbstverständlich. So lange man davon ausging, dass das Neue Testament und der Glaube der Kirche zuverlässig Auskunft geben über Leben und Lehre des Jesus von Nazaret, gab es auch keine historische Rückfrage nach Jesus. Jahrhundertelang sah man in den Evangelien Geschichtsberichte und ging auch von der völligen Übereinstimmung zwischen geschichtlichem Jesus und dem Christus des Glaubens aus. Erst als das Vertrauen in die kirchliche Tradition und die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien zerbrochen war, konnte das Problem der Rückfrage nach dem historischen Jesus entstehen. Dies geschah erstmals im Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert.



closs hat geschrieben: Und sowieso ignorierst Du, dass das geistige Erkennen mit der Zeit zu einem Jesus-Bild führen kann, dass MEHR versteht als damals die Textverfasser - gerade wenn es um das DENKEN Jesus geht, also das, was er vor 2000 Jahren wirklich gemeint hat. - Und da kann der kerygmatische Jesus historisch authentischer sein als der historisch-kritische.
Zu deiner Information. Unhistorisch bedeutet nicht historisch. Der kerygmatische Christus ist unhistorisch, weil mythen- und legendenhaft verklärt.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Dann scheinst du aber das meiste wieder vergessen zu haben. Zudem hat dich Andreas als "lausigen Apologeten" bezeichnet. Würdest du dem zustimmen?
Aus seiner Sicht kann das gut sein.
Wohl nicht nur aus seiner Sicht. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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