Wir leben immer länger

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Pluto
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#21 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Pluto » Do 9. Feb 2017, 17:00

Magdalena61 hat geschrieben:Der Staat sagt halt: Wenn sie nicht selbst pflegen wollen, müssen sie zahlen.
Und dieser Staat hatte 40, 50 Jahre lang ordentlich Steuern kassiert, deshalb müsste eigentlich der STAAT den Lebensabend seiner abgehalfterten und pflegebedürftig gewordenen Melkkühe bezuschussen.
Diese Logik verstehe ich nicht.
Hat man nicht Steuern eingeführt um die Last gerechter zu verteilen?
Mit anderen Worten: Sind aus deiner Sicht, Steuern eine Art Altersversicherung?
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Pluto
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#22 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Pluto » Do 9. Feb 2017, 17:04

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:deshalb müsste eigentlich der STAAT den Lebensabend seiner abgehalfterten und pflegebedürftig gewordenen Melkkühe bezuschussen.
Sehe ich genauso. - Aber hier gibt es ein Konstruktions-Problem, weil die Gesellschaft Leistung nach Geld bemisst und nicht Geld nach Leistung - konkret: Man guckt nicht, was einer leistet, sondern guckt nach seinem Geld und meint dann, er habe dementsprechend viel oder wenig geleistet.
Ich glaube, das deutsche System krankt daran, dass nicht alle in die Rentenkasse einzahlen.
Experten raten deshalb schon lange, das schweizer System einzuführen, dass man immer einen festen Prozentsatz seines Gehalts einzahlt, also auch Selbstständige, Direktoren und Vorstandsmitglieder. Und das ohne "Deckelung" wie es zurzeit üblich ist.

Warum machen sie das nicht?
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#23 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von closs » Do 9. Feb 2017, 17:36

Pluto hat geschrieben:Ich glaube, das deutsche System krankt daran, dass nicht alle in die Rentenkasse einzahlen.
So ist es. - Darüber hinaus haben wir noch das Sonderproblem "Folgekosten der Deutschen Einheit". - Die 80 Milliarden "Zuschuss" in die Rentenkassen, haben nichts mit der Rentenkasse zu tun, sondern sind Folge davon, dass die DDR-Rentner aufgrund ihrer nicht mehr vorhandenen Währung/Ersparnisse/etc. ihre Rente aus Steuermitteln (= "Zuschuss") bekommen müssen.

Pluto hat geschrieben:Experten raten deshalb schon lange, das schweizer System einzuführen, dass man immer einen festen Prozentsatz seines Gehalts einzahlt, also auch Selbstständige, Direktoren und Vorstandsmitglieder.
Genau - das ist ein Vorbild.

Pluto hat geschrieben:Warum machen sie das nicht?
Lobbys. - "Ich gebe Dir 1 Mio Wahlkampfhilfe, wenn Du eine solche Regelung für die nächsten 4 Jahre verhinderst".

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Magdalena61
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#24 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Magdalena61 » Fr 10. Feb 2017, 02:12

closs hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Haus verkaufen... alles verkaufen... auf dass den Kindern nichts mehr bleibt. Nicht einmal das Elternhaus.
Das geht auch anders. - Würdest Du bspw. morgen Dein Haus an die Kinder vererben (und Dir Nießbrauch ins Grundbuch eintragen lassen) könnte diese Vererbung nach 10 Jahren NICHT mehr rückgängig bzw. verwertbar gemacht werden.
Diesen Aufwand können wir uns sparen-- es ist nicht mein Haus. :)
Denn durch Deinen Nießbrauch wäre das Haus so gut wie nicht vermietbar oder an Dritte verkaufbar - und Du hättest trotzdem ein sicheres Dach überm Kopf. -
Meine Großeltern haben das so gemacht.
Mit "Nießbrauch" ist ein Haus so gut wie unverkäuflich.
Es war klar, dass ihr Sohn es bekommt; dafür "durfte" er noch den Rest der auf dem Haus lastenden Schulden (Anbau--> Doppelhaus) bezahlen, und das war nicht gerade wenig.
Die Großeltern wohnten in ihrem Hausteil bis zu ihrem Tod. Pflegedienst: Ja. Pflegeheim: Nein.
Im übrigen sind auch die Freibeträge relativ hoch. - Hat eines Deiner Kinder selber 3 Kinder, ist der Freibetrag ca. 2.500 Euro pm netto.
Das ist aber nicht viel für eine Familie mit drei Kindern.
Das Blöde: Die wirklich Gut-Verdienenden können vorsorgen,
Wer über die erforderlichen Mittel verfügt, sollte sie richtig einteilen. Er kann nicht völlern und dann im Alter die Allgemeinheit bemühen.
die Armen (siehe "Freibeträge") kommen ebenfalls durch -
Mit diesen Freibeträgen können sie nicht viel sündigen.
aber dazwischen zahlt man.
Versicherungen sind eigentlich sinnvoll oder alternativ: Das Ersparte irgendwie anlegen, sodass man als Rentner davon zehren kann. Leider gehen immer wieder Geldanlagen den Bach runter und dann ist die Altersvorsorge weg.
LG
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Magdalena61
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#25 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Magdalena61 » Fr 10. Feb 2017, 02:21

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:So setzte ich auf das Vertrauen, dass Gott mich nicht vergessen wird.
Was soll er tun, außer dich vorzeitig zu sich holen?(was ich dir nicht wünsche?)
Ihr Nichtchristen hängt alle so an dem bißchen Leben. Egal, wie eingeschränkt oder bescheiden es ist.

Was Er für mich tun soll? - Er sorgte ja für mich, all die Jahre, und Er wird es auch weiterhin tun. Er hat mich nicht vergessen.
Magdalena61 hat geschrieben:Na gut, aufgrund meiner körperlichen Fitneß durch die anfallenden und nicht abwählbaren Arbeiten werde ich hier wohl auch in 10 Jahren noch herumwursteln. :) Vielleicht auch noch länger.
Das kann ich mir gut vorstellen.
86,7 Jahre... :mrgreen:
Nee. Darauf bin ich nicht scharf. Lieber weniger Jahre und selbständig sein können, voll beweglich, ohne Treppenlift / Rollator und so... und niemandem zur Last fallen und keinesfalls in so eine Massenaufbewahrung "Lebensabend"--- und
besser aussehen natürlich als mit fast 90. :!:
LG
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#26 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Pluto » Fr 10. Feb 2017, 09:21

Magdalena61 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:So setzte ich auf das Vertrauen, dass Gott mich nicht vergessen wird.
Was soll er tun, außer dich vorzeitig zu sich holen?(was ich dir nicht wünsche?)
Ihr Nichtchristen hängt alle so an dem bißchen Leben. Egal, wie eingeschränkt oder bescheiden es ist.
Wer nicht am Leben hängt, ist ein Heuchler oder (seltener) ein Selbstmörder.
Ich glaube, wir hängen alle am Leben, Christen und Nicht-Christen gleichermaßen. Oder kennst du einen Christen der am Sterbebett eines Angehörigen oder Freunds sagt, "Ich wünsche mir, dass ich mit dir kommen könnte", und dies auch wirklich ehrlich meint.

Magdalena61 hat geschrieben:Was Er für mich tun soll? - Er sorgte ja für mich, all die Jahre, und Er wird es auch weiterhin tun. Er hat mich nicht vergessen.
Das glaube ich nicht. Ich vermute, du stellst jetzt "dein Licht unter den Scheffel", weil du eine Power-Frau bist, die ihr Leben meistert (das meine ich als Lob), und Gott, selbst wenn es ihn gibt, hat damit rein gar nichts zu tun.


Magdalena61 hat geschrieben:
Das kann ich mir gut vorstellen.
86,7 Jahre... :mrgreen:
Nee. Darauf bin ich nicht scharf. Lieber weniger Jahre und selbständig sein können, voll beweglich, ohne Treppenlift / Rollator und so... und niemandem zur Last fallen und keinesfalls in so eine Massenaufbewahrung "Lebensabend"--- und besser aussehen natürlich als mit fast 90. :!:
Das sagen sie alle bis es so weit ist. Dann wünschen sie sich doch noch ein paar Jährchen. :mrgreen:
Ich habe einen Bekannten, der ist jetzt 90. Er hat Krebs und ist fast blind, aber er denkt, "Warum soll es jetzt schon zu Ende gehen?"
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#27 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Janina » Fr 10. Feb 2017, 12:45

Magdalena61 hat geschrieben:Wer 7000 Euro Sparguthaben und keine Schulden hat, braucht in diesem Sinne keine Absicherung. Mit dem Ansparen ist das so eine Sache bei kleinen Leuten, denen ihr monatliches Budget gerade mal so zum Leben reicht und die sich verrenken müssen, um ihr Auto über den nächsten TÜV zu bringen.
Und das ist der Grund, warum die "kleinen Leute" auf keinen grünen Zweig kommen: Weil sie nicht rechnen können.
Man kann die 7000,-€ selber ansparen, oder man kann die Versicherung die 7000,-€ für einen ansparen lassen. Letzteres kostet aber mindestens 10.000,-€. Nur weil das Geld in vielen vielen aber kleinen Häppchen weggeht, merkt man's nicht so. Weg ist es trotzdem.

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#28 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Magdalena61 » Fr 10. Feb 2017, 14:26

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was soll er tun, außer dich vorzeitig zu sich holen?(was ich dir nicht wünsche?)
Ihr Nichtchristen hängt alle so an dem bißchen Leben. Egal, wie eingeschränkt oder bescheiden es ist.
Wer nicht am Leben hängt, ist ein Heuchler oder (seltener) ein Selbstmörder.
Der natürliche, nicht durch den kindlichen Glauben disziplinierte Selbsterhaltungstrieb will besitzen, bestimmen, regieren--- kontrollieren.

Bei seinen Kindern arbeitet Gott daran, sie von fleischlichen Bindungen zu lösen; "frei zu setzen" sagen die Charismatiker dazu.

Man lernt sozusagen, den Blick nicht nur auf die mit den biologischen Sinnen wahrnehmbare Welt zu richten, sondern immer mehr auf die ewige Welt. Dadurch verändern sich auch die Prioritäten.
Sodass ein Gläubiger, wenn er sein Leben gelebt und seine Aufgaben erfüllt hat sich nicht daran klammern muß, noch einige Tage älter zu werden, sondern loslassen und sein Leben in die Hand Gottes legen kann.

Es gibt nicht wenige Menschen, die, wenn die Gesundheit rapide abbaut und der Alltag immer mühseliger für sie wird, sagen: "Jetzt ist es genug. Ich mag nicht mehr". Und sie meinen das ernst. Sie sind "lebenssatt" und wünschen nicht unbedingt eine Verlängerung.
Man muß sich nicht vorsätzlich umbringen. Mehrere Mitglieder meiner Familie entschieden sich dafür, die vom Arzt verordneten Medikamente weg zu lassen.

Es ist ratsam, eine Patientenverfügung zu verfassen, in welcher man unmißverständlich formuliert, welche medizinischen Maßnahmen man als Sterbender wünscht und welche nicht.
Leider halten sich nicht alle Ärzte daran. Es gibt Angehörige, die vor Gericht die Durchsetzung der Patientenverfügung erstreiten mussten.
Ich glaube, wir hängen alle am Leben, Christen und Nicht-Christen gleichermaßen.
Menschen mit NTE nicht mehr. Jedenfalls diejenigen nicht, die während der Dauer ihres "Todes" angenehme Erfahrungen gemacht hatten.
Nichtchristen hängen an ihrem Leben, ja, sie haben ja nichts anderes. :)
Bei Christen ist die Haltung unterschiedlich.
Oder kennst du einen Christen der am Sterbebett eines Angehörigen oder Freunds sagt, "Ich wünsche mir, dass ich mit dir kommen könnte", und dies auch wirklich ehrlich meint.
Die Frage ist ja wohl nicht ernst gemeint.

Wenn Kinder sterben... oder der geliebte Ehepartner...
LG
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#29 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Magdalena61 » Fr 10. Feb 2017, 14:39

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Was Er für mich tun soll? - Er sorgte ja für mich, all die Jahre, und Er wird es auch weiterhin tun. Er hat mich nicht vergessen.
Das glaube ich nicht. Ich vermute, du stellst jetzt "dein Licht unter den Scheffel", weil du eine Power-Frau bist, die ihr Leben meistert (das meine ich als Lob), und Gott, selbst wenn es ihn gibt, hat damit rein gar nichts zu tun.
Du meinst, Er schaut nur zu, wie seine Kinder "powern" und rührt keinen Finger?

Das sehe ich anders. Wer nicht bittet, und zwar im Namen Jesu, wofür einige Voraussetzungen erfüllt sein sollten, wer also nicht bittet, weil er Gott ignoriert bzw. dessen Existenz verneint und somit konträr zu Ihm steht, der kann eigentlich nicht urteilen.

Gott ist allerdings nicht der Weihnachtsmann. Sondern eher so eine Art Regierungschef. Man kann ein Gesuch oder eine Petition einreichen. Und die wird auch zur Kenntnis genommen.
Die Entscheidung, ob Er das Anliegen für sinnvoll hält und dem Bittsteller gewährt, worum dieser bat, trifft der liebende Vater.
LG
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#30 Re: Wir leben immer länger

Beitrag von Pluto » Fr 10. Feb 2017, 17:35

Magdalena61 hat geschrieben:Du meinst, Er schaut nur zu, wie seine Kinder "powern" und rührt keinen Finger?
Falls es einen Gott gibt, dann ja.
Schließlich gibt es seit rund 200'000 Jahren Menschen auf der Welt. Die ersten 98% dieser Zeit hat er auch bloß zugeschaut wie sie sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben.

Magdalena61 hat geschrieben:Das sehe ich anders.
Weiß ich doch! ;)

Magdalena61 hat geschrieben:Die Entscheidung, ob Er das Anliegen für sinnvoll hält und dem Bittsteller gewährt, worum dieser bat, trifft der liebende Vater.
Ist das nicht eher die innere Stimme, die jeder Mensch hat? Man glaubt das Richtige zu tun, und macht es manchmal dann doch falsch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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