Eine satirische Vision

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Andreas
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#1 Eine satirische Vision

Beitrag von Andreas » Mo 3. Jun 2013, 15:11

Ein Leben ohne Mops ist möglich - aber sinnlos.
Loriot

Ein versöhntes Leben von Gläubigen und Atheisten ist sinnlos - aber möglich

Als Gottes Geist am ersten Tag über dem Wasser schwebte, kam er auf die Idee die Welt zu erschaffen. Er sprach: Es werde Schall. Und es ward der Urknall. Am sechsten Tag schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde aus einem Erdenkloß. (Das mit dem Sündenfall und der Erbsünde war nicht mehr haltbar und wurde deshalb ersatzlos gestrichen. Dazu später mehr.)

Als der Zeitpunkt günstig erschien sich der Wissenschaft zu offenbaren, hat Gott einen Ungläubigen inspiriert, folgendes niederzuschreiben. E = mc² Der erstmals über das Internet von allen Menschen demokratisch gewählte Papst wurde Eugen Drewermann. Habemus Papam! Seine erste Amtshandlung bestand in einer tiefenpsychologisch und ontologisch korrekten Interpretation von Einsteins Formel. Urbi et Orbi, über die Stadt Rom und den gesamten Erdkreis, vom berühmten Balkon des Peterdoms säuselte er mit seiner unverwechselbaren, ergriffenen Stimme die erlösenden Worte: E steht für Gott, m für die Menschheit und c für die Lichtgeschwindigkeit mit der Jesus heilsgeschichtlich unterwegs ist. Das war der Durchbruch, der so lang ersehnte und von allen unter Tränen spontan akzeptierte, unwiderlegbare Gottesbeweis. Menschen aller Nationen umarmten sich in aufrichtiger Liebe.

Das Problem mit dem Leben nach dem Tod wurde elegant und mit vereinten Kräften ausgehebelt: die Gläubigen finanzierten den Atheisten die Forschung am menschlichen Genom. Als sie das Todesgen gerade noch rechtzeitig gefunden hatten, wurde es so schnell wie möglich beim mittlerweile weißbärtigen, 95-jährigen Papst abgeschaltet. Es war keine große Sache, an kaum noch verständlich lallende Vaterfiguren waren alle seit langer Zeit gewöhnt.

Einem weder bestätigten noch dementierten Gerücht zu folge, fand der Papst im Geheimarchiv des Vatikan ein Dokument, in dem geschrieben steht, dass Darwin vom heiligen Geist die Evolutionstheorie eingegeben wurde, um den Glauben der Christen stetig auf die Probe zu stellen. Sicher ist jedoch, dass der heilige Vater eine leicht modifizierte, zeitgemäße Bibelübersetzung erarbeitet hat, die jegliche Fehlinterpretation unmöglich macht. Wer wenn nicht er, wäre dafür besser geeignet gewesen?

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Aber wie es immer so ist: es gab eine Glaubensgemeinschaft die für sich Sonderregelungen herausschlagen konnte. Nach zähen Verhandlungen präsentierte die deutsche Bundeskanzlerin im 25. Jahr ihrer Regierungszeit, Frau Dr. Merkel die alternativlose Lösung für dieses Problem. Nachhaltig d.h. bis in alle Ewigkeit werden die Zeugen Jehovas, wenn sie an gut frequentierten Ecken mit ihren Heften stehen, von jedermann durch ein angedeutetes Kopfnicken im Vorübergehen geachtet und respektiert - so viel Zeit muss sein! Im Gegenzug haben sie zugesichert, von Hausbesuchen bei schönem Wetter abzusehen.

Friede sei mit euch!

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