Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

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closs
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#31 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von closs » Mo 3. Nov 2014, 22:31

Hemul hat geschrieben: Sogar hiesige Foristen bezeichnen farbige Mitmenschen leider als N....r.
"Niger" ist ein lateinisches Wort und heisst "schwarz" - also ein komplett neutrales Wort, das erst dadurch diskreditiert wurde, dass "Nigger" als Schimpfwort gebraucht wurde. - Jetzt sagt man Farbige - obwohl es eigentlich keine farbige Menschen gibt (da denkt man eigentlich eher an Regenbogen). - Das zeigt einmal mehr, dass Sprache ein seltsam Ding ist.

Abischai
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#32 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von Abischai » Mo 3. Nov 2014, 22:31

Genau !

Ich finde "Farbige" noch beleidigender, als Neger, denn an "Neger" haben die "Farbigen" sich wertneutral gewöhnt. "Farbiger" zeigt doch nur, daß man keine emanzipierte und aufrichtige Einstellung zur Sache hat.
Man sollte man fragen was die "Farbigen" selbst davon halten. Meine afrikanischen Freunde würde ich niemals als "Farbige" bezeichnen. Die wundern sich zwar, daß wir keine Haut haben, aber das ist ja unser Problem.

Am besten man lebt mal eine Weile mit stärker pigmentieren Brüdern zusammen, dann gewöhnt man sich daran, daß auch wir bei anderen angesehen sind.

Mich würde mal interessieren, wo die Arroganz der Herrenmenschen eigentlich herkommt. Damals meinte man, daß es eine wissenschaftliche Erklärung dafür gäbe. Und mich würde nicht wundern, wenn unsere Freunde der Evolution da eine Aktie dran hätten...

Und seit wann kommt die Bezeichnung Neger von "Niger"?

Meiner Kenntnis nach kommt das doch schlicht vom lat. negro oder so ähnlich und bedeutet "schwarz" oder "dunkel" was eine wertneutrale Charktierisierung ist.

Wenn uns jemand als Bleichgesicht bezeichnet ist das auch als Schimpf gemeint, aber pfff ! juckt das jemanden? Mich nicht.

Auch ist der moderne Gebrauch oder Mißbrauch von "Neger" oder "Nigger" den USA zuzuschreiben. Das haben dann vielleicht andere übernommen. Aber man titulierte die afroamerikanischen Sklaven in den USA bekanntlich als Nigger und später als Neger (die salonfähige mildere Form). Und die stammten nicht aus Niger, sondern von der Elfenbeinküste, aus Ghana oder so, zumindest Westafrika. (Ich hoffe daß ich mich jetzt nicht gänzlich in der Topographie geirrt habe!)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Hemul
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#33 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von Hemul » Mo 3. Nov 2014, 23:01

http://de.wiktionary.org/wiki/Neger

Anmerkung:
zu [1]: Die Bezeichnung wird heute des Öfteren als diskriminierend empfunden und vermieden; als Alternativen ständen Schwarzer/Schwarze zur Verfügung. Eine Bezeichnung für Deutsche mit afrikanischer Abstammung wäre Afrodeutscher beziehungsweise Afrodeutsche;[1] auf andere Länder beziehungsweise Regionen bezogen entsprechend beispielsweise Afroamerikaner beziehungsweise Afroamerikanerin.1] „Im Laufe der Zeit habe das Wort Neger jedoch eine Bedeutungsverschlechterung erfahren, so dass es heutzutage als Schimpfwort gilt.“[3][1] „Bis vor dreißig Jahren gehörte im Deutschen das Wort »Neger« - abgeleitet von niger, dem lateinischen Wort für schwarz - zum allgemeinen Sprachschatz.“[4]
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Janina
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#34 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von Janina » Di 4. Nov 2014, 09:05

closs hat geschrieben:Jetzt sagt man Farbige
Das ist auch schon laaaaange her. Und wie eben beschrieben sowieso falsch.

closs hat geschrieben:obwohl es eigentlich keine farbige Menschen gibt (da denkt man eigentlich eher an Regenbogen). - Das zeigt einmal mehr, dass Sprache ein seltsam Ding ist.

When I'm born I'm black
When I grow up I'm even more black
When I'm in the sun I'm still black
When I'm cold, guess what: I'm black
And when I die I'm fucking black too
But you:
When you are born you're pink
When you grow up you are white
When you're sick, man look at yourself, you're green
When you go in the sun you turn red
When you are cold you turn blue
And when you die you look purple

CHORUS
And you got the fucking nerv to call me colored
And you got the fucking nerv to call me colored
And you got the motherfucking nerv to call me colored
So who's colored asshole?


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#35 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von closs » Di 4. Nov 2014, 09:27

Janina hat geschrieben:Das ist auch schon laaaaange her. Und wie eben beschrieben sowieso falsch.
Jösses - hat sich da die Sprache schon wieder verändert? - Aber "black" geht eigentlich auch nicht:
1) "Black" ist die identische Übersetzung von "niger" (nur halt, dass das eine engl. und das andere lat. ist). - Somit wäre "black" rassistisch.
2) Ich habe noch nie einen Afrikaner gesehen, der schwarz war - meistens hat deren Hautfarbe hellere bis dunkle Brauntöne - so in Richtung schwärzlichlilabraun.

Um es kurz zu machen: Hier geht es ausschließlich um Konnotationen, die irgendjemand mal gemacht hat - mit der Folge, dass man "10 kleine Negerlein" nicht mehr im Kindergarten singen darf.

Reine Info-Frage: Gilt das mit dem "Black" immer noch? Möchte ein überdurchschnittlich Pigmentierter so angesprochen werden? - Oder ist da eine neue Bezeichnung in Sicht, die als "in" gilt?

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#36 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von Janina » Di 4. Nov 2014, 10:17

closs hat geschrieben:Somit wäre "black" rassistisch.
Irgendein Ismus (Rassismus, Sexismus, Feminismus...ect) ist ein Faschismus, der Glaube, aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit mehr wert zu sein als Andere. (Seltsamerweise glaubt niemand, beim Wert der Gruppenzugehörigkeit auf der benachteiligten Seite zu stehen. Komisch, oder?)
Hautfarben wahrzunehmen ist noch lange kein Rassismus. Erst eine diskriminierende Wertung macht es dazu.

closs hat geschrieben:Reine Info-Frage: Gilt das mit dem "Black" immer noch? Möchte ein überdurchschnittlich Pigmentierter so angesprochen werden? - Oder ist da eine neue Bezeichnung in Sicht, die als "in" gilt?
Wie gesagt ist der "Afroamerikaner" aktuell, obwohl gerade das die bekloppteste Bezeichnung für einen gebürtigen maximalpigmentierten Düsseldorfer ist, der weder jemals in Amerika, noch in Afrika war. Meiner Erfahrung nach ist die bevorzugte Form, angesprochen zu werden, der Name. Für Neger genauso wie für Weißbrote. Oder fändest du die Anrede "Hey, Blondine!" angemessen?

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#37 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von closs » Di 4. Nov 2014, 12:10

Janina hat geschrieben: Oder fändest du die Anrede "Hey, Blondine!" angemessen?
Kommt auf die Haarfarbe an.

Ansonsten habe ich nichts dagegen, von Asiaten als "Langnase" bezeichnet werden - weil es eine Aussage ist: Das ist kein Chinese/Japaner/etc. - Ähnlich ist es bei Dunkelhäutigen (wäre DAS nicht eine geeignete Bezeichnung?) - sie sind nicht hellheutig wie der durchschnittliche Europäer.

Janina hat geschrieben:Hautfarben wahrzunehmen ist noch lange kein Rassismus. Erst eine diskriminierende Wertung macht es dazu.
Eben - und da sollte man dagegen halten, indem man solche Begriffe benutzt (inhaltlich sind sie ja richtig). - Tut man es nicht, lässt man sich vorschreiben, was man zu sagen hat - also ein Sieg für die Diskriminierer.

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#38 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von Janina » Di 4. Nov 2014, 13:36

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Oder fändest du die Anrede "Hey, Blondine!" angemessen?
Kommt auf die Haarfarbe an.
Eben nicht. Eine solche Anrede entwürdigt den Angesprochenen zu einer austauschbaren Massenware. Wer mit "Hey Nigger" gerufen wird, ist einer von hunderten Sklaven, wer genau ist dir scheißegal. Fällt der um, wird er in den Straßengraben getreten und durch den nächsten ersetzt. Wer "Hey Blondie" zur Begrüßung sagt, will nur ficken. Ohne Frühstück. Damit wird einem die Persönlichkeit abgesprochen. Und weil wir alle lieber unverwechselbar sind, bevorzugen wir doch unseren Namen zur Kommunikationsadressierung.

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#39 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von Anton B. » Di 4. Nov 2014, 14:17

Abischai hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, wo die Arroganz der Herrenmenschen eigentlich herkommt. Damals meinte man, daß es eine wissenschaftliche Erklärung dafür gäbe. Und mich würde nicht wundern, wenn unsere Freunde der Evolution da eine Aktie dran hätten...
Hören wir uns doch mal an was Arthur de Gobineau, der Vater des modernen Herrenmenschen-Gedankens dazu zu sagen hatte:

Könnten wir uns vielleicht auf die Aussage einigen, pseudoreligiöse, pseudowissenschaftliche, pseudoaufklärerische, pseudoevangelikale ("white supremacy" des Südstaaten), imperialistische, nationalistische und sonstwelche Freunde haben da ihre Aktien drin gehabt?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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#40 Re: Klischees über Juden --warum halten sie sich sooo lange?

Beitrag von closs » Di 4. Nov 2014, 14:21

Janina hat geschrieben: Eine solche Anrede entwürdigt den Angesprochenen zu einer austauschbaren Massenware.
Moment: Es ist ein Unterschied, ob man jemanden so adressiert oder so bezeichnet. - Adressieren darf man jemanden natürlich so NICHT "Hey, Blondine, Nigger, Hartz4ler, Katholik, Wissenschaftler, etc". - Aber wenn mich jemand fragen würde, wer von den 3 Damen da vorne Janina ist, könnte ich sagen "die Braunhaarige" (falls Du braune Haare haben solltest) - und würde dies nicht als diskrimierend empfinden.

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