War das europäische Mittelalter finster?

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Catholic
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#51 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Catholic » Mo 6. Okt 2014, 20:03

Pluto hat geschrieben:Aristoteles und Platon gehören zu den ... "Grundpfeilern" des Christentums.
und warum?

Catholic
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#52 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Catholic » Mo 6. Okt 2014, 20:09

Pluto hat geschrieben: Zufall, oder Heresie?

Was soll in Bezug worauf Häresie sein?
Ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nicht ganz.

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Mia
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#53 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Mia » Mo 6. Okt 2014, 20:10

Catholic hat geschrieben:@ Mia
Also auch die Schriften von Aristoteles?

Es geht ja nicht nur um Bücher, viel Wissen wurde ja von Generation zu Generation weiter gegeben auch das wurde versucht auszulöschen.
Man muss sich nur mal vorstellen wenn unsere Geselschaft von einer anderen Religion unterwandert würde zB vom Islam, mache würden sich bestimmt überzeugen lassen und freiwillig wechseln aber Menschen die von ihrem Glauben überzeugt sind würden ihn doch nicht so einfach aufgeben, oder?

Und wie erreicht man, dass in 1-2 Generationen der alte Glauben in Vergessenheit gerät?
Was würde mit den Kirchen und den Christlichen Bücher passieren?
Wenn man darüber nachdenkt, kann man sich ein bisschen besser vorstellen wie sich damals alles so extrem verändert hat.

Pluto
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#54 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Pluto » Mo 6. Okt 2014, 20:10

Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aristoteles und Platon gehören zu den ... "Grundpfeilern" des Christentums.
und warum?
Weils "passt"

Sowohl Aristoteles als auch Platon glaubten die Seele sei immateriell und unsterblich, und existiere unabhängig vom Körper, vor und nach dem Leben des Menschen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
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#55 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Catholic » Mo 6. Okt 2014, 20:13

Pluto hat geschrieben: Sowohl Aristoteles als auch Platon glaubten die Seele sei immateriell und unsterblich, und existiere unabhängig vom Körper, vor und nach dem Leben des Menschen.

Und?
Meines Wissens war Platon überzeugt,dass die Seele nach dem Tod eines Menschen von dem "Kerker" des Leibes befreit wird,was keine christlich-tradierte Lehre war,also war Platon in dem Punkt kein "Grundpfeiler" des Christentums?
oder wie oder was?

Pluto
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#56 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Pluto » Mo 6. Okt 2014, 20:17

Catholic hat geschrieben:Was soll in Bezug worauf Häresie sein?
Ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nicht ganz.
Warum ist von den vorsokratischen Naturphilosophen so wenig erhalten geblieben?
War dies purer Zufall, weil ihre Schriften verloren gingen, oder wurden sie durch die mittelalterliche Obrigkeit wegen heretischer Inhalte vernichtet?
So unberechtigt ist die Frage nicht wenn man bedenkt, dass der Index Librorum Prohibitorum erst 1966 abgeschafft wurde.

Ich weiß die Antwort selbst nicht; daher die Frage.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#57 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von closs » Mo 6. Okt 2014, 20:29

Catholic hat geschrieben:Meines Wissens war Platon überzeugt,dass die Seele nach dem Tod eines Menschen von dem "Kerker" des Leibes befreit wird,was keine christlich-tradierte Lehre war,also war Platon in dem Punkt kein "Grundpfeiler" des Christentums?
Die Frage von Pluto ist sehr berechtigt.

Denn der Unterschied zwischen Plato und Christentum besteht eigentlich (meines WIssens) nur aus einem - wichtigen - Detail: Während der Dualismus Platons ein Abstreifen des Körpers postuliert - was übrigens lange Zeit (in hellenistischer Beeinflussung des Christentums) beim Christentum ähnlich gesehen wurde, gibt es im Christliches streng genommen KEINEN Dualismus, weil es dort den sogenannten "Geistleib" gibt - will heißen: Nach dem Tod sind wir nach wie vor unverwechselbar Catholic, Pluto und Closs - was wiederum NICHT heisst, dass ich dann noch meine Plattfüße habe - sondern unverwechselbar als Identität, wie wir es aus dem Dasein nicht vorstellen können/sollen. - Ganz nebenbei: "Geistleib" könnte man als NT-Variante der Scheol-Identität verstehen - nur eben unter ganz anderen, nämlich erlösten, Bedingungen.

Richtig ist, dass Platon das Christentum insofern antizipiert, dass er den Geist als Ausgangspunkt der Materie versteht - das tut das Christentum (logischerweise) ebenso. - Insofern war Platon natürlich für Christen kompatibel, währenddessen es reine Naturbeobachter NICHT waren - zwar auch interessant, aber ohne geistige Bedeutung - halt Handwerk. - Und das hat sicherlich dazu geführt, dass solche griechischen Persönlichkeiten durchs Raster gefallen sind.

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#58 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Rembremerding » Mo 6. Okt 2014, 20:48

Die Griechen sahen nach der Lehre des Aristoteles den menschlichen Geist als göttlich an. Der Leib ist nur zu befriedigen und ein Kerker des Geistes. Diese Lehre war im Grunde leibfeindlich.
Aus dem 1. Korintherbrief erfahren wir, dass die dort lebenden griechischen Christen kein Problem mit der Auferstehung hatten, denn sie glaubten ja bereits an die Auferstehung, Befreiung des Geistes nach dem Tod. Diese Lehre war jedoch falsch und unchristlich. Da der Herr im Leib auferstanden ist und nicht nur im Geist und da er auch den Leib als wahrer Mensch am Kreuz erlöst hat, mahnt Paulus im 15. Kapitel die Korinther, dass die Auferstehung des Herrn im Leib der Sieg über den Tod ist und eigentlich das Ungeheuerliche am Evangelium. Somit ehrt das Christentum den Leib auch wie kein anderer Glaube, Religion oder Ideologie.

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Hemul
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#59 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Hemul » Mo 6. Okt 2014, 21:23

Rembremerding hat geschrieben: Da der Herr im Leib auferstanden ist und nicht nur im Geist und da er auch den Leib als wahrer Mensch am Kreuz erlöst hat, mahnt Paulus im 15. Kapitel die Korinther, dass die Auferstehung des Herrn im Leib der Sieg über den Tod ist und eigentlich das Ungeheuerliche am Evangelium. Somit ehrt das Christentum den Leib auch wie kein anderer Glaube, Religion oder Ideologie.
Servus :wave:
Wo haste das denn her? :roll:
Jesus hat sein Blut u. seinen "Leib" oder sein "Fleisch" für uns geopfert. Das Ablegen seines "Leibes" ermöglichte es Jesus gem. Hebräer 10:19+20 überhaupt erst hinter den Vorhang ins Allerheiligste zu gelangen um Gott dort sein kostbares Blut für uns darzubringen:
19 Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum, 20 den er uns eröffnet hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang - das ist durch sein Fleisch
-,
Jesus kann demgemäß seinen "LEIB" oder sein "FLEISCH" nicht erst opfern und dann hinterher wieder zurückbekommen. Was wäre das denn für ein Opfer? :roll: Fleisch und Blut können gem. 1.Korinther 15:50 auch gar nicht in das himmlische Reich hineinkommen:
50 Brüder und Schwestern, das ist ganz sicher: Menschen aus Fleisch und Blut können nicht in Gottes neue Welt gelangen. Ein vergänglicher Körper kann nicht unsterblich werden.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Catholic
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#60 Re: War das europäische Mittelalter finster?

Beitrag von Catholic » Mo 6. Okt 2014, 21:57

Rembremerding hat geschrieben:Die Griechen sahen nach der Lehre des Aristoteles den menschlichen Geist als göttlich an. Der Leib ist nur zu befriedigen und ein Kerker des Geistes. Diese Lehre war im Grunde leibfeindlich.
Servus :wave:

Ich greife mal Deinen Beitrag und den von closs auf,denn ihr habt beide einen wichtigen Aspekt gebracht,den ich noch nicht erwähnen konnte,weil ich bis gerade 1 1/2 Stunden nicht am PC war.
Es stimmt,dass Platon an ein Weiterleben der Seele glaubte,aber eben wie bereits geschildert in dem Sinne,dass die Seele von dem "Kerker" des Körpers befreit wird,wenn der Mensch stirbt.
Der Körper selber wurde also als Gefängnis der Seele betrachtet.
Das ist aber eine durchweg dualistische Sicht,wie sie zeitweise von den Katharern und anderen dualistisch-gnostischen Gruppierungen vertreten wurde,aber nicht dem überlieferten christlichen Glauben entspricht.

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