Savonlinna ist hier eingetrudelt

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Savonlinna
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#41 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von Savonlinna » Do 6. Nov 2014, 17:50

Ja, ich hab da was vergessen zu löschen, hab das wohl übersehen.
Ich kann es aber nicht mehr editieren, insofern müssen wir damit leben. ;)

Lena
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#42 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von Lena » Do 6. Nov 2014, 19:04

Dann leben wir damit ;).
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Novas
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#43 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von Novas » So 2. Aug 2015, 13:29

Savonlinna hat geschrieben:Vielleicht noch etwas zu meinem Grundanliegen.

Ich sehe in vielen Religionsforen oder Religionsthreads ein ständiges Aufeinanderhacken. Die einen wollen die anderen in ihrem Denken nicht tolerieren, wollen zumindest ständig nachweisen, dass die jeweils anderen 'nen Riss in der Birne haben oder so etwas und sie selber einfach die intelligenteren oder wertvolleren Menschen seien.

Ich persönlich leide unter diesem "Krieg"; vor allem die sogenannten Atheisten wirken auf mich oft sehr herablassend und demütigend und bilden sich ein, sie seien geistig den anderen überlegen.

Für mich sind das ideologische Schlachtkämpfe, die dazu dienen, sich selber auf die Schulter zu klopfen.
Ich finde das darum bedenklich, weil Wörter wie "Materialist", "Atheist" und "Gläubiger" einfach erst mal nur Worte sind, die extrem vereinfachen und nicht den Menschen dahinter sehen, der vielleicht gar nicht das meint, was das Wort suggeriert.

Ich bin also immer auf der Suche nach dem Gemeinsamen hinter den verschiedenen Weltanschauungen - wo äußere Formulierungen eben überhaupt erst mal das nicht abbilden müssen, was innerlich vorgeht.

Wenn jemand sagt: "Jesus ist für uns gestorben, und wenn man das nicht glaubt, ist man verloren" und wenn jemand sagt: "Es gibt nur Materie, und wer das nicht sieht, verfehlt die Wahrheit" - dann steht beides für mich auf der selben Linie: Es ist Ideologie.
Eine Weltanschauung impliziert immerhin noch, dass sie angibt, wie man persönlich die Welt anschaut.
Eine Ideologie aber beansprucht die alleinige Wahrheit - und darum ist mein Weg die Ideologiekritik.

Ideologiekritik ist für mich das Gebot der Stunde: also zu untersuchen, welche unhinterfragten Prämissen die Ideologen haben. Das pule ich gerne heraus. Und zwar auf beiden erwähnten Seiten.

Für mich ist Ideologie das Gegenteil von Wissenschaft. Wer sagt: "Es gibt nur Materie, keinen Geist", ist Ideologe. Wer sagt: "Es gibt nur den christlichen Gott", ist ebenfalls Ideologe.
Die Wissenschaft hingegen ist ergebnisoffen. Sie macht keine ideologischen Aussagen, sie kümmert sich um ihre Prämissen und weiß, dass wissenschaftliche Aussagen stets nur innerhalb eines wohldefinierten Bereiches möglich sind, die auf andere Bereiche gar nicht angewendet werden können.

Diesen Punkt wollte ich noch loswerden, weil das meinen Einsatz bezüglich Diskussionen bestimmt.
Manche religiöse Foren sind völlig davon geprägt, jedem Gläubigen, der um die Ecke kommt, zu "beweisen", was sie doch für fehlgeleitete Geschöpfe seien, und sie werden sofort in die Zange genommen, und man versucht stehenden Fußes, sie umzupolen.
Aus solchen Foren habe ich mich dann immer wieder löschen lassen, weil da ein einseitiger Dogmatismus vorherrscht, der auch mir, der ich kein Gläubiger bin, die Luft zum Atmen nahm.

Religiöse Menschen sind für mich interessant, weil sie möglicherweise eine Dimension des menschlichen Daseins verstehen, die andere auch verstehen, ohne dass sie sich als "religiös" bezeichnen.
Meine Hauptfrage ist also: "Was ist der Mensch?" Und das ist eine anthropologische Frage.
Also auch das, was viele als "religiöse Schicht" bezeichnen, ist für mich eine anthropologische Schicht.

Das wollte ich auch darum so detailliert beschreiben, damit die Admins die Chance haben, mir zu sagen, dass ich in diesem Forum dann falsch bin.


Mir gefällt dein Ansatz und ich sehe die Liebe darin; denn es ist wirklich nicht leicht so zwischen den Fronten zu stehen. Das macht nur ein echter Wahrheitssucher, darum kann ich Dir nur meine Sympathie aussprechen... ;)

Ich stimme dem Satz von J.R.R. Tolkien zu:
Not all those who wander are lost.

Es ist sehr wichtig, dass man die Wahrheit des anderen anhört.

closs
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#44 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von closs » So 2. Aug 2015, 15:05

Novalis hat geschrieben:Not all those who wander are lost.
Wer Umwege macht, lernt die Gegend kennen. ;)

Novas
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#45 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von Novas » So 2. Aug 2015, 15:38

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Not all those who wander are lost.
Wer Umwege macht, lernt die Gegend kennen. ;)

und es kann ein großartiges Abenteuer sein!

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Savonlinna
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#46 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von Savonlinna » So 2. Aug 2015, 17:09

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Tolkien hat geschrieben:Not all those who wander are lost.
Weiter unten in dem Gedicht steht dann noch:
From the ashes a fire shall be woken,
A light from the shadows shall spring

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#47 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von closs » So 2. Aug 2015, 17:15

Savonlinna hat geschrieben:From the ashes a fire shall be woken,
A light from the shadows shall spring
Würde Tolkien dazu Goethes "Stirb und Werde" akzeptieren?

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Savonlinna
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#48 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von Savonlinna » So 2. Aug 2015, 17:27

closs hat geschrieben:Würde Tolkien dazu Goethes "Stirb und Werde" akzeptieren?
Wahrscheinlich ja. Ich denke, beide sind Brüder im Geiste.

Pluto
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#49 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von Pluto » So 2. Aug 2015, 19:31

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Würde Tolkien dazu Goethes "Stirb und Werde" akzeptieren?
Wahrscheinlich ja. Ich denke, beide sind Brüder im Geiste.
Ich vermute, beide spielen auf den alten ägyptischen Mythos an.
Stichwort: Phönix aus der Asche.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#50 Re: Savonlinna ist hier eingetrudelt

Beitrag von closs » So 2. Aug 2015, 19:50

Pluto hat geschrieben:Ich vermute, beide spielen auf den alten ägyptischen Mythos an.
Kann sein, muss aber nicht, da Urmotive in jeder Kultur drin stecken - ein Beispiel:

Die "Achilles-Ferse" und "Siegfrieds Lindenblatt auf dem Rücken" bringen dasselbe Urbild zum Ausdruck - obwohl die Verfasser der Ursaga (Völkerwanderungszeit) das antike Vorbild vermutlich nicht gekannt haben.

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