Geistige Existenz

[Demian]

Nennen wir es statt ener Vortellung, ein Gedankenkostrukt. Und was ist ein Gedankenkostrukt anderes als ein Schwingungszustand eines neuronalen Netzwerks in einem denkenden Gehirn?

Ist das Gehirn aus dem Nichts heraus - per creatio ex nihilo - zu einem solchen Gedankenkonstrukt und Schwingungszustand imstande, oder etwa der Kompositionen eines Gustav Mahlers und den Jam-Sessions eines Miles Davies und Chet Baker - oder ist das Gehirn dazu imstande, weil es aus einer harmonikal strukturierten Wirklichkeit entsprungen ist, die man - abendländisch gesprochen - Gott nennen kann?

[Pluto]

Thema abgetrennt aus: Computerprogramm bestätigt Gödels Gottesbeweis

Ist das Gehirn aus dem Nichts heraus - per creatio ex nihilo - zu einem solchen Gedankenkonstrukt und Schwingungszustand imstande,

Eindeutig, ja.
Mit jedem neuen Forschungsergebnis der Hirnforschung wird das mehr und mehr zur gesicherten Erkenntnis.

[closs]

Eindeutig, ja.

Das ist exakt der immer wieder auftauchende Basisunterschied zwischen physischer und meta(!)-physischer Welterfassung.

Mit jedem neuen Forschungsergebnis der Hirnforschung wird das mehr und mehr zur gesicherten Erkenntnis.

Für Frage sind Forschungsergebnis nicht zuständig, weil sie "innerbetriebliche" Vorgänge des Physischen beschreiben. - Anders gesagt: Die von Dir erwähnten Forschungsergebnisse sind (aus meiner Sicht) unanfechtbar - aber eben nicht zuständig, weil sie das Wie, aber nicht das Warum zum Gegenstand haben.

[Demian]

Ist das Gehirn aus dem Nichts heraus - per creatio ex nihilo - zu einem solchen Gedankenkonstrukt und Schwingungszustand imstande,

Eindeutig, ja.
Mit jedem neuen Forschungsergebnis der Hirnforschung wird das mehr und mehr zur gesicherten Erkenntnis.

Wie kann, sagen wir es mal so, aus einem sinnentleerten, nicht in seiner Ganzheit harmonikalen Universum ein plötzlich intelligentes, schöpferisches Gehirn entstehen? Das ist, in meinen Augen, nur der im wissenschaftlichen Gewand wiederkehrende Anthropozentrismus. Die Wirklichkeit erwächst nicht aus dem Gehirn, sondern das Gehirn erwächst aus der Wirklichkeit, die demgemäß geistig strukturiert ist.

[sven23]

Das ist, in meinen Augen, nur der im wissenschaftlichen Gewand wiederkehrende Anthropozentrismus.

Wieso das? Die Wissenschaft hat dem Menschen seinen Platz in der Tierwelt zugewiesen, wie es sich gehört. Auch Tiere haben ein Gehirn, wenn auch nicht so hoch entwickelt wie das menschliche. Das räumt dem Menschen eine gewisse Sonderstellung ein.

[closs]

Die Wissenschaft hat dem Menschen seinen Platz in der Tierwelt zugewiesen, wie es sich gehört.

Grandios falsch - das gilt sicherlich auf dem Feld biologischer Vorgänge, nicht aber in Bezug auf die geistige Existenz.

Aber das ist halt das 19./20. Jh., das einen kompletten geistigen Kulturbruch zustande gebracht hat - und jetzt kommt's: auch noch meint, das sei ein Fortschritt. - Und in 100 Jahren hocken dann Kulturhistoriker da und sind fassungslos, was man da in weiten Teilen der Bevölkerung unter dem Dominat der Wissenschaften im 19./20. und 21. Jh. gedacht hat.

[Demian]

Das ist, in meinen Augen, nur der im wissenschaftlichen Gewand wiederkehrende Anthropozentrismus.

Wieso das? Die Wissenschaft hat dem Menschen seinen Platz in der Tierwelt zugewiesen, wie es sich gehört. Auch Tiere haben ein Gehirn, wenn auch nicht so hoch entwickelt wie das menschliche. Das räumt dem Menschen eine gewisse Sonderstellung ein.

Nicht das Gehirn erschafft die Wirklichkeit, sondern die Wirklichkeit hat das Gehirn hervorgebracht. Anders gesagt: die geistigen Keime zur Hervorbringung höherer geistiger Strukturen, wie das Gehirn eine ist - als Medium - sind im Kosmos angelegt. Manche Neurobiologen neigen aber teilweise leider unter einem Gehirnfetisch: sie tun gewissermaßen so, als entstünden die Wirklichkeit und der Sinn erst wirklich aus dem Gehirn. Ein sinnvolles Gehirn braucht aber eine sinnvolle Wirklichkeit als Nährboden.

[sven23]

Grandios falsch - das gilt sicherlich auf dem Feld biologischer Vorgänge, nicht aber in Bezug auf die geistige Existenz.

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Ja, ja die geistige Existenz. Sie ist aber auch nur ein Produkt biologischer Vorgänge.

[sven23]

Nicht das Gehirn erschafft die Wirklichkeit, sondern die Wirklichkeit hat das Gehirn hervorgebracht.

Die Evolution hat ein leistungsfähiges Gehirn hervorgebracht, das sich aber auch dank seiner enormen Leistungsfähigkeit eine eigene Wirklichkeit schaffen kann. Religionen und Götter sind eine der Folgen des abstrakten Denkens.

Anders gesagt: die geistigen Keime zur Hervorbringung höherer geistiger Strukturen, wie das Gehirn eine ist - als Medium - sind im Kosmos angelegt.

Kannnst du dafür Belege oder Indizien anführen?

[Demian]

Die Evolution hat ein leistungsfähiges Gehirn hervorgebracht, das sich aber auch dank seiner enormen Leistungsfähigkeit eine eigene Wirklichkeit schaffen kann. Religionen und Götter sind eine der Folgen des abstrakten Denkens.

Religionen und Gottesbilder sind ein Produkt des jeweiligen Bewusstseinsstandes der Menschen, richtig. Darum verlieren sich bestimmte Gottesbilder und Religionen auch wieder, wenn sie sich überlebt haben. Da der Mensch der Evolution entsprungen ist und die Evolution dem Schoß dieses Kosmos, ist der Kosmos, ist die Evolution ein geistiges Geschehen und der Mensch ein Ausdruck dessen.

Anders gesagt: die geistigen Keime zur Hervorbringung höherer geistiger Strukturen, wie das Gehirn eine ist - als Medium - sind im Kosmos angelegt.

Kannnst du dafür Belege oder Indizien anführen?

Das ergibt sich aus der schieren Logik und meiner eigenen persönlichen Wahrnehmung. Aus einem geistlosen Universum entsteht kein geistiges Gehirn. Allerdings würde ich beifügen: der Geist des Menschen ist nicht nur im Kopf verortet, sondern im gesamten Leib.