Der Geist

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Rembremerding
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#141 Re: Der Geist

Beitrag von Rembremerding » Di 12. Dez 2017, 13:16

Andreas hat geschrieben:
Carl Friedrich von Weizsäcker, Der Garten des Menschlichen, S.120 hat geschrieben:Im Nützlichen überwindet das Ich nur die Triebhaftigkeit des Augenblicks zugunsten der Vorausplanung seiner selbsterhaltenden Zukunft. Nutzen und Macht sind akkumulierte Möglichkeiten zuhanden des Ich; sie sind Information. Und doch stirbt etwas vom Ich mit der Entdeckung des Nutzens, eine Kindlichkeit, die mehr liebenswert als glücklich war.

Im Sittlich-Gerechten findet das Ich eine Möglichkeit, und, ist sie entdeckt, eine Forderung, sich selbst radikal zu überschreiten.

Im Wahren zeigt sich dem Menschen ein von allem menschlichen Willen, Wohl und Wehe Unabhängiges, gleichwohl dem Menschen Zugängliches; eine erlösende Ernüchterung.

Das Schöne ist eine Wirklichkeit jenseits der Selbstverteidigung, eine Seligkeit.

Im Herantreten an das Heilige stößt das Ich an seine unüberwindbare Grenze; ein Schritt durch das Tor, und nie ist eine Grenze gewesen.

Man erkennt, dass Weizsäcker hier auf Max Scheler aufsetzt:
Der Mensch als erkennendes Wir wird seine Person in positiven Werten erkennen (Ich bin... und nicht: Ich bin nicht)). Max Scheler hat in „Die Stellung des Menschen im Kosmos“ jene 6 Werte-Stufen definiert, welches das "Hinauf" (zu Gott) verwirklichen und das Sein des Menschen fassen. Scheler bringt die Person mit Freiheit in Verbindung, weil eben der Mensch ein Wir ist und damit nur positiv mit einer Liebesfähigkeit gedacht und sein kann. In dieser Freiheit kann er sich diese Werte aneignen. Jede der Stufen ist in einer positiven, christlichen Sicht gut, wenn sie die Liebe Gottes in sich trägt oder anders ausgedrückt: positiv zum Wir hinstrebt. In Stufe 1 sind etwa jene einzuordnen, die sich mit: Ich fühle, also bin ich, definieren. Die 6 Stufen sind:

1. Sinnliche Werte

Wer sich diesen Wert aneignet, isst und trinkt gern gut, genießt das Leben in Lust. Diese Person ist ein Lebenskünstler und Genussmensch.
2. Vitale Werte
Diese Person achtet auf seine Fitness, auf seine Gesundheit, seine gesunde Ernährung. Sie ist der vitale Mensch.
3. Nützlichkeitswerte
Diese Werte machen eine Person zum Wissenschaftler, Techniker, Unternehmer. Man will entdecken, forschen, erkennen, verändern.
4. Menschliche Werte
Sie bilden in einer Person Charakter, Liebe in erhöhter Form, Gerechtigkeit und Treue. Sie verleihen einer Person Tugenden und man wird zum charaktervollen, liebevollen und sozialen Menschen.
5. Geistige Werte
Durch sie veredelt man die Person um das Schöne, Rechte und Wahre. Man wird zum gebildeten, künstlerischen, philosophischen Menschen und erlangt Weisheit.
6. Heilige, „religiöse“ Werte
Dieser Wert strebt nach dem Heiligen. Durch ihn wird die Person durch Spiritualität, dem Gebet und der Bußfertigkeit angereichert. Die Person wird durch Gott zum geheilten, heiligen Menschen und erlangt die Vollendung seiner selbst.
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closs
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#142 Re: Der Geist

Beitrag von closs » Di 12. Dez 2017, 13:47

Andreas hat geschrieben:Warum ignorierst du das, was ich dir aus Duden und Wikipedia liebenswürdigerweise herauskopiert habe? Offensichtlich hast du immer noch nicht verstanden, was "anthropogen" bedeutet.
Ich habe immer "anthropozentrisch" gesagt, bist nach meiner Erinnerung DUUUU vor einiger Zeit "anthropogen" vorgeschlagen hast. - Meine Definition hält sich sehr wohl am Duden:
"Das Adjektiv anthropogen (altgriechisch ánthropos „Mensch“, mit dem Verbalstamm gen- „entstehen“) ist ein Fachbegriff für das durch den Menschen Entstandene, Verursachte, Hergestellte"

Somit sind alle Äußerungen/Wahrnehmungen des Menschen "anthropogen", das heißt "nicht ohne Mensch denkbar, da in durch ihn entstanden":
* Sprache
* Weltanschauungen
* Gottesbilder
* Gleichnisse, etc.

Im weiteren Sinn gibt es Weltanschauungen, deren Botschaft anthropogen orientiert ist: Alles, was nicht durch menschlich "gemachte" Vorstellung erklärbar sei, sei ontisch irrelevant - meinen bspw. gerne Konstruktivisten oder auch Naturalisten. Insofern handelt es in meinen Erklärungsversuchen um "anthropogene/anthropogen-orientierte Weltanschauungen". - Das Christentum macht exakt das Gegenteil, indem es den Maßstab des Sein NICHT im anthropogenen Vermögen des Menschen sieht. - Um diesen Unterschied geht es bei meinem Gebrauch dieses Worten. - Was gibt es daran nicht zu verstehen?

Andreas hat geschrieben:Du hast recht, dass die Aussage, dass etwas, das keine menschliche Ursache habe, selbst eine menschliche Ursache ist.
Nein - eine Aussage ist auch dann anthropogen, wenn deren Inhalt Nicht-Anthropogenität postuliert. - Das ist etwas ganz anderes.

Andreas hat geschrieben:Das ist völliger Nonsens, und wird nicht dadurch besser, wenn man es mit Fremdwörtern sagt, die man trotz Hilfestellung nicht verstanden hat.
Deine Großzügigkeit in allen Ehren - aber was anderes tue ich ständig?

Andreas hat geschrieben: closs hat geschrieben:
War das jetzt besser?

Leider nein. Lass uns erstmal nur das klären.
Schwierig. - Entweder man drückt sich unvorsichtig normal aus, dann braucht man nicht lange zu warten, bis irgendjemand irgendeine Lücke gefunden hat, wo man noch ganz genau nachformulieren soll. - Oder man macht es gleich etwas wasserdichter, dann wird man gebeten, normal zu reden. :lol:

War das Obige vielleicht ausreichend?

Hemul
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#143 Re: Der Geist

Beitrag von Hemul » Di 12. Dez 2017, 14:02

Pluto hat geschrieben: Was ist Wahrheit? — Diese Frage beschäftigt die Menschen so lange wie sie denken können.
Wahrheit ist vielleicht der schwierigste Begriff den wir kennen. Es wäre vermessen von mir, zu behaupten ich hätte eine Definition parat. Die meisten Philosophen der Geschichte haben irgendwann im Laufe ihres Lebens versucht sie zu ergründen und sind gescheitert.
Meine Güte Pluto? :roll:
Jetzt kennen wir uns schon so lange, und Du weißt immer noch nicht was Wahrheit ist? :shock: Mir aber verständlich weil Du hier immer an der falschen Stelle-sprich bei den Philosophen die es selbst nicht wissen buddelst-gelle? 8-) Schau welchen Rat der größte Mensch der je gelebt hat in Johannes 17:17 diesbezgl. hier gegeben hat:
17 Heilige sie in der Wahrheit - dein Wort ist Wahrheit.
Weißt Du auch warum? :roll:
Darum:
Hebräer 6:17+18,
17 So hat auch Gott sich mit einem Eid für seine Zusage verbürgt, denn er wollte den Erben dieses Versprechens die feste Gewissheit geben, dass er seine Zusage wirklich einlöst. ............"18 Zwar ist es sowieso unmöglich, dass Gott lügen kann",.............
und :
Titus 1:2,
2 So wird auch ihre Hoffnung auf das ewige Leben gestärkt, auf dieses Leben, das Gott schon vor dem Anfang der Zeit versprochen hat -......." und er lügt nie"..........
Wenn Du also wirklich an der Wahrheit interessiert sein solltest wird es langsam Zeit folgenden Rat des Apostel Paulus in Epheser 6:17 zu befolgen:
17 Setzt auch den Helm des Heils auf und nehmt das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, in die Hand!
Und lass endlich die Philosophen (Novalis-Rem &) bitte miteinander mit sich schwofen. (Tänzchen machen)
:wave:
Zuletzt geändert von Hemul am Di 12. Dez 2017, 14:26, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Novas
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#144 Re: Der Geist

Beitrag von Novas » Di 12. Dez 2017, 14:23

Rembremerding hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Carl Friedrich von Weizsäcker, Der Garten des Menschlichen, S.120 hat geschrieben:Im Nützlichen überwindet das Ich nur die Triebhaftigkeit des Augenblicks zugunsten der Vorausplanung seiner selbsterhaltenden Zukunft. Nutzen und Macht sind akkumulierte Möglichkeiten zuhanden des Ich; sie sind Information. Und doch stirbt etwas vom Ich mit der Entdeckung des Nutzens, eine Kindlichkeit, die mehr liebenswert als glücklich war.

Im Sittlich-Gerechten findet das Ich eine Möglichkeit, und, ist sie entdeckt, eine Forderung, sich selbst radikal zu überschreiten.

Im Wahren zeigt sich dem Menschen ein von allem menschlichen Willen, Wohl und Wehe Unabhängiges, gleichwohl dem Menschen Zugängliches; eine erlösende Ernüchterung.

Das Schöne ist eine Wirklichkeit jenseits der Selbstverteidigung, eine Seligkeit.

Im Herantreten an das Heilige stößt das Ich an seine unüberwindbare Grenze; ein Schritt durch das Tor, und nie ist eine Grenze gewesen.

Man erkennt, dass Weizsäcker hier auf Max Scheler aufsetzt:
Der Mensch als erkennendes Wir wird seine Person in positiven Werten erkennen (Ich bin... und nicht: Ich bin nicht)). Max Scheler hat in „Die Stellung des Menschen im Kosmos“ jene 6 Werte-Stufen definiert, welches das "Hinauf" (zu Gott) verwirklichen und das Sein des Menschen fassen. Scheler bringt die Person mit Freiheit in Verbindung, weil eben der Mensch ein Wir ist und damit nur positiv mit einer Liebesfähigkeit gedacht und sein kann. In dieser Freiheit kann er sich diese Werte aneignen. Jede der Stufen ist in einer positiven, christlichen Sicht gut, wenn sie die Liebe Gottes in sich trägt oder anders ausgedrückt: positiv zum Wir hinstrebt. In Stufe 1 sind etwa jene einzuordnen, die sich mit: Ich fühle, also bin ich, definieren. Die 6 Stufen sind:

1. Sinnliche Werte

Wer sich diesen Wert aneignet, isst und trinkt gern gut, genießt das Leben in Lust. Diese Person ist ein Lebenskünstler und Genussmensch.
2. Vitale Werte
Diese Person achtet auf seine Fitness, auf seine Gesundheit, seine gesunde Ernährung. Sie ist der vitale Mensch.
3. Nützlichkeitswerte
Diese Werte machen eine Person zum Wissenschaftler, Techniker, Unternehmer. Man will entdecken, forschen, erkennen, verändern.
4. Menschliche Werte
Sie bilden in einer Person Charakter, Liebe in erhöhter Form, Gerechtigkeit und Treue. Sie verleihen einer Person Tugenden und man wird zum charaktervollen, liebevollen und sozialen Menschen.
5. Geistige Werte
Durch sie veredelt man die Person um das Schöne, Rechte und Wahre. Man wird zum gebildeten, künstlerischen, philosophischen Menschen und erlangt Weisheit.
6. Heilige, „religiöse“ Werte
Dieser Wert strebt nach dem Heiligen. Durch ihn wird die Person durch Spiritualität, dem Gebet und der Bußfertigkeit angereichert. Die Person wird durch Gott zum geheilten, heiligen Menschen und erlangt die Vollendung seiner selbst.


Es gibt nur ein Ereignis in der Schöpfung, welches sich bis in alle Ewigkeit immer wieder neu wiederholt: ein Aspekt des Einen Bewusstseins begegnet, interagiert und kommuniziert mit einem anderen Aspekt des Einen Bewusstseins, sodass sich das Eine in unendlich vielen Variationen genießen, entdecken und erforschen kann :thumbup: es ist mir immer wieder eine Freude mir selbst zu begegnen, egal wohin ich auch gehe ...

Es gibt kein Ziel zu erreichen, nichts, was erlangt werden muß. Sie sind das Selbst. Sie existieren immer. Über das Selbst kann nicht mehr ausgesagt werden als: es existiert. Gott oder das Selbst zu sehen ist nur, Sie selbst zu sein.
Ramana Maharshi, Sei, was du bist!


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Andreas
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#145 Re: Der Geist

Beitrag von Andreas » Di 12. Dez 2017, 15:56

closs hat geschrieben:Ich habe immer "anthropozentrisch" gesagt, bist nach meiner Erinnerung DUUUU vor einiger Zeit "anthropogen" vorgeschlagen hast.
Das ist wieder eine deiner Schlampigkeit geschuldete Unterstellung. Ich habe das Wort anthropogen einzig gestern und heute und nur in diesem Thread benutzt. Du könntest dich ja mittels Suchfunktion vergewissern, bevor du solche Unterstellungen in die Welt setzt. Was du in deiner "Erinnerung" zu haben glaubtst, war vermutlich das hier.
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=256907#p256907
Andreas hat geschrieben:Es könnte möglicherweise hilfreich sein, sich die unterschiedlichen Bedeutungen all der Worte, welche mit Anthropo- beginnen noch einmal zu vergegenwärtigen.

Anthropologie
Anth|ro|po|lo|gie die; -: Wissenschaft vom Menschen, bes. unter biologischem, philosophischem, pädagogischem u. theologischem Aspekt.
(c) Dudenverlag.

anthropologisch
anth|ro|po|lo|gisch: die Anthropologie betreffend.
(c) Dudenverlag.

Anthropomorphismus
Anth|ro|po|mor|phis|mus der; -, ...men: Übertragung menschlicher Eigenschaften u. Verhaltensweisen auf nichtmenschliche Dinge od. Wesen.
(c) Dudenverlag.

anthropozentrisch
anth|ro|po|zent|risch: den Menschen in den Mittelpunkt stellend.
(c) Dudenverlag.
Darauffolgend dann das:
closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Theozentrisch wäre angebracht, wenn man zum Ausdruck bringen wollte, dass Gott im Mittelpunkt steht. Deswegen spricht man auch von Theologie. Was ist denn los mit euch?
Ich will aber erst mal gar nicht von "Gott" sprechen, sondern unabhängig von Glaubensfragen objektiv darstellen - und da gibt es eine Gegenüberstellung von "das, was ist" (was man später als "theozentrisch" besetzen kann) und von von menschlichen Wahrnehmung resp. Vorstellung ("das, was der Mensch für 'real' hält" - das wäre dann anthropo- (wahrscheinlich) morph - wobei hier wieder das Problem auftaucht, dass die allgemeine Wahrnehmung "morph" als "physisch gestaltähnlich" versteht ("Gott = Menschenopa mit weißem Bart" - so ist es hier natürlich nicht gemeint). - Deshalb habe ich anthropo-zentrisch gewählt, was aber auch nicht so richtig passt, weil man eine menschliche Auffassung, dass der Mensch NICHT das Maß ist, kaum "anthropozentrisch" nennen kann.
--------------------------------------------------

Warum sagst du, was du zu sagen hast, nicht auf Deutsch? Auf die paar Zeilen mehr käme es bei deinen mittlerweile über 30.000 Beiträgen auch nicht mehr an.

closs hat geschrieben:Nein - eine Aussage ist auch dann anthropogen, wenn deren Inhalt Nicht-Anthropogenität postuliert. - Das ist etwas ganz anderes.
Das ist nichts als eine Binsenwahrheit und das wolltest du in dem von mir rot angemalten Satz vermutlich nicht ausdrücken:
Andreas hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Meine Denkvoraussetzung ist das, was Descartes sagt (und Augustinus 1000 Jahre vorher gesagt hat) - aber diese Denkvoraussetzung wird nicht akzeoptiert, weil das Ergebnis nicht anthropogen ist.
Keine Ahnung, was du damit meinst.
Und wieder hast du diese Frage einfach ignoriert. NICHT ANTHROPOGEN also nicht vom Menschen verursacht ist? Redest du von einer nicht menschlichen Denkvoraussetzung deren denkerisches Ergebnis nicht vom Menschen verursacht ist? Nach wie vor: Keine Ahnung, was du meinst und wie du das herleiten oder begründen willst. Mit dem Zirkelschluss "Ich denke, also bin ich" in Kombination mit dem Paradoxon "Ich weiß, dass ich nichts weiß" kaufe ich dir gar nichts ab.
closs hat geschrieben:Das Christentum macht exakt das Gegenteil, indem es den Maßstab des Sein NICHT im anthropogenen Vermögen des Menschen sieht. - Um diesen Unterschied geht es bei meinem Gebrauch dieses Worten. - Was gibt es daran nicht zu verstehen?
Das von dir gezeichnete Christentum verstehe ich nicht und den "Maßstab des Seins" sehe ich nicht - du etwa?

closs hat geschrieben:Schwierig. - Entweder man drückt sich unvorsichtig normal aus, dann braucht man nicht lange zu warten, bis irgendjemand irgendeine Lücke gefunden hat, wo man noch ganz genau nachformulieren soll. - Oder man macht es gleich etwas wasserdichter, dann wird man gebeten, normal zu reden.
Das ist ein gekünsteltes Dilemma. Sich vorsichtig normal auszudrücken, wäre einen Versuch wert.

SilverBullet
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#146 Re: Der Geist

Beitrag von SilverBullet » Di 12. Dez 2017, 16:46

closs hat geschrieben:Ontisch ist es natürlich NICHT nichts
Das ist wieder ein schönes Beispiel für dein Unvermögen dich von der naturalistischen Welt zu trennen, wobei es dir wieder einmal nicht aufgefallen ist.

Du „behauptest“ doch gerade das Nicht-Natürliche – dann kann es aber gar nicht „natürlich NICHT nichts“ sein.

Es könnte maximal „nicht-natürlich nicht nichts“, also deine Erfindung sein, nur kannst du gar nichts Nicht-Natürliches erfinden. Du versagst bereits bei einfachen Sätzen, dich auch nur einen Millimeter vom Natürlichen zu trennen.

Du kannst lediglich Zusammenhänge aus der Welt neu kombinieren, so dass „das Resultat“ nicht vorliegt.
Genau das machen Philosophen/Religiöse bei „Geist/Seele“ weil sie den Reaktionen, die sie sich nicht erklären können ein Eigenleben andichten wollen – herauskommt „das Wesen“, also ein neuer Akteur. Das ist immer noch das gleiche Weltverständnis, nur dass hierbei alles „unsichtbar“ sein soll :-)
All das ist eine Kombination von Zusammenhängen aus der Welt – mehr nicht.

Ohne die Zusammenhänge der Welt liegt nichts für dich vor, was du eindrucksvoll beweist, indem du in jeder deiner Aussagen die Welt einsetzen musst und es noch nicht einmal merkst.

closs hat geschrieben:Eben - diese Frage ist in Deinem Denken und Deiner Weltanschauung nicht beantwortbar.
Nö, das hat mit mir nichts zu tun.
Du kannst keine einzige Aussage bringen, bei der man eine Trennung feststellen könnte.

Für deinen neuesten Versuch „Weltanschauung“, also „das Anschauen einer Welt“, benötigt man noch nicht einmal einen Finger, um sich auszurechnen, woher denn dieses Bildchen stammt.

Es ist ein kläglicher Unfug, mir irgendwas anzudichten, wenn du exakt bei dem Versuch, entlang deiner „Kritik“ versagst :-)

Was für eine Art von Publikum soll auf so etwas hereinfallen?

---
---

Novalis hat geschrieben:Durch das eigene Selbst, welches durch Selbsterforschung (Atma Vichara) die Frage „Wer bin ich?“ ergründet. Jesus sagte: „ICH BIN ... die Wahrheit.“ die Wahrheit, die sich selbst erkennt, selbst genießt, selbst erforscht und durch sich selbst verifiziert. Die Wahrheit ist wahr durch sich selbst; ebenso existiert die Existenz durch sich selbst.
Sorry, es ist Blödsinn, Zusammenhänge einer Reaktion als „handelnde Instanz“ anzusehen.

Machst du das auch mit deiner Haarfarbe oder deinem Körpergewicht?
Wolltest du schon mal deine Haarfarbe oder dein Haarwachstum sein?
(bestimmt hat das auch schon ein Philosoph versucht :-) )

closs
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#147 Re: Der Geist

Beitrag von closs » Di 12. Dez 2017, 17:09

Andreas hat geschrieben:Warum sagst du, was du zu sagen hast, nicht auf Deutsch?
Diese Frage habe ich bereits beantwortet: Wenn man "normal" spricht, sind manche Gegenüber versessen, irgendwelche Lücken zu finden, statt zu überlegen, um was es geht. - Wenn man dann etwas komplizierter spricht, ist es auch nicht recht.

Modus "normal": Letztlich geht es darum, ob der Mensch sich und seine Wahrnehmung als maßstäblich für "das, was Gott und die Welt ist" versteht oder nicht. Darin unterscheiden sich christliche Auffassung (= theozentrisch) und kritisch-rationale/materialistische Auffassung (= anthropozentrisch).

Andreas hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Nein - eine Aussage ist auch dann anthropogen, wenn deren Inhalt Nicht-Anthropogenität postuliert. - Das ist etwas ganz anderes.

Das ist nichts als eine Binsenwahrheit
Stimmt - aber man wird immer wieder gezwungen, sie zu wiederholen.

Andreas hat geschrieben:Und wieder hast du diese Frage einfach ignoriert.
Da habe ich sogar ausführlich darauf geantwortet.

Andreas hat geschrieben:Redest du von einer nicht menschlichen Denkvoraussetzung deren denkerisches Ergebnis nicht vom Menschen verursacht ist?
Was meinst Du mit "verursachen"? - Ontisch ist sie natürlich NICHT vom Menschen verursacht - auf Wahrnehmungs-Ebene ist das Finden dieser Voraussetzung sehr wohl vom Menschen verursacht.

Andreas hat geschrieben:Mit dem Zirkelschluss "Ich denke, also bin ich" in Kombination mit dem Paradoxon "Ich weiß, dass ich nichts weiß" kaufe ich dir gar nichts ab.
Ersteres ist KEIN Zirkelschluss: Die Frage lautet "Bin ich Entität?" - Die Antwort lautet: "Wenn ich diese Frage stellen kann, muss ich Entität sein".

Die Kombi "Cogito" und "Ich weiß, dass ich nichts weiß" habe ich Dir ausführlichst erklärt. - Was war daran nicht verständlich?

Andreas hat geschrieben:Das von dir gezeichnete Christentum verstehe ich nicht und den "Maßstab des Seins" sehe ich nicht - du etwa?
Ja - aber möglicherweise vestehen wir wieder mal Unterschiedliches.

Andreas hat geschrieben:Das ist ein gekünsteltes Dilemma.
Sehe ich anders. - Im Grunde würde die Erkenntnis reichen, dass Sprache nie der Inhalt dessen ist, was man damit tut - es ist nur Hilfsmittel. - Die Frage müsste also lauten "Welche Inhalte sollen damit ausgedrückt werden?" und nicht "Wie kann ich sprachlich Haare in der Suppe finden".

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#148 Re: Der Geist

Beitrag von closs » Di 12. Dez 2017, 17:14

SilverBullet hat geschrieben:Du „behauptest“ doch gerade das Nicht-Natürliche – dann kann es aber gar nicht „natürlich NICHT nichts“ sein.
Ersetze „natürlich NICHT nichts“ durch "selbstverständlich NICHT nichts".

SilverBullet hat geschrieben:Ohne die Zusammenhänge der Welt liegt nichts für dich vor, was du eindrucksvoll beweist, indem du in jeder deiner Aussagen die Welt einsetzen musst und es noch nicht einmal merkst.
Du Witzbold - selbstverständlich kann der Mensch nur auf seiner Ebene wahrnehmen und formulieren. - Insofern setzt man IMMER als Mensch "die Welt" ein, in der man ist (egal ob diese vorgestellt oder natürlich ist). - Aber die Aussagen gehen darüber hinaus.

SilverBullet hat geschrieben:Was für eine Art von Publikum soll auf so etwas hereinfallen?
Alte Masche: Triumph aus niederer Ebene, weil man philosophisch die höhere nicht erkennt. - Geistig aktivierte Menschen verstehen mich sofort, selbst wenn sie mir inhaltlich nicht zustimmen.

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#149 Re: Der Geist

Beitrag von Andreas » Di 12. Dez 2017, 18:49

closs hat geschrieben:Modus "normal": Letztlich geht es darum, ob der Mensch sich und seine Wahrnehmung als maßstäblich für "das, was Gott und die Welt ist" versteht oder nicht.
Du hast dich, wie es scheint, unrettbar in deinen Vokabeln verheddert, selbst in den Deutschen. Jetzt ist wieder Gott die vorausgesetzte Grundlage und nicht mehr das "Cogito". Ja klar, wenn Gott und die Welt "wäre", könnte man so differenzieren. Aber was, wenn die Welt ist, aber Gott nicht? Immer setzt du gerade das als Gegebenes voraus, was du begründen oder herleiten willst. Das bringt doch nichts, nur weil du etwas lediglich sprachlich in die Welt zu setzt, ist es doch deswegen nicht das Maß. Das sind Taschenspielertricks. Du sagst: "Es ist Gott. Wenn du aktiviert bist, verstehst du das." Außer den Wörtern "Wenn" "dann" und "du" stehen da nur leere Begrifflichkeiten in der Gegend rum.

Ich glaube, nur mit philosophischen Mitteln ist der Mensch nicht zu verstehen, ebenso wenig wie nur mit naturwissenschaftlichen Mitteln. Da waren die Bibelschreiber cleverer. Sie würden auch heute nicht in Fremdworte und Fachbegriffe flüchten, weil ihr exotischer Flair nicht hinreichend ist. Sie würden auch heute poetische Bilder nutzen, weil nur so Kopf und Herz gemeinsam hin reichen zu dem, von dem sie sprechen wollen. Du vernachlässigst sträflich die Gefühlswelt des Menschen, die ein wesentlicher Teil seiner Wahrnehmung ist - und auch hier: Das Gefühl ist schon lange bei der Sache, wenn im Nachgang der Intellekt dazu kommt - immer wieder aufs Neue. Deine Trennung von philosophisch, naturwissenschaftlich und pastoral spaltet den Menschen und trennt, was zusammengehört. Man kann sich auf der Gefühlsebene irren, wie man sich auch mit der Logik irren kann, aber auf beiden Ebenen und vor allem zusammengenommen gibt es Möglichkeiten der Korrektur - erst recht, wenn man noch das Du in die Gleichung Mensch integriert.

Emotionen sind meiner Meinung nach das ausschlaggebende Sprungbrett in den Glauben. Ich kann ohne Scham sagen, dass ich nicht verstehe, woran ich glaube. Gefühlsduselei? Aber ja! Na und? Wunschdenken? Na klar! Na und? Ängste? Selbstverständlich! Na und? Phantasie? Aber sicher! Na und? Rosarote Brille? Pink rockt, Yeah! Na und? Beliebigkeit? Jawoll! Zum Glück ist Unbeliebtheit nicht alternativlos. Das alles ist in meinen Augen weder feige, noch unredlich, ist nicht Schimpf und Schande, ist nicht unaufgeklärt sondern klärt zutiefst was menschlich ist. Es wäre schade, auch nur etwas davon los zu werden. Ich finde das ganz gut so, wie es ist. Ich bin auf dem Weg, komme was da wolle.

closs hat geschrieben:Geistig aktivierte Menschen verstehen mich sofort, selbst wenn sie mir inhaltlich nicht zustimmen.
Als möglicherweise geistig aktivierter Mensch (was immer das sein mag) verstehe ich dich nicht sofort, stimme dir erst recht nicht inhaltlich zu - aber ich vergebe dir dann und wann (wenn es mir grad möglich ist), dass du so ein stures Nerverl bist.

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#150 Re: Der Geist

Beitrag von SilverBullet » Di 12. Dez 2017, 20:21

closs hat geschrieben:Ersetze „natürlich NICHT nichts“ durch "selbstverständlich NICHT nichts".
„selbstverständlich“ ist auch nicht schlecht.
„verstehen“ -> „stehen“ – naja, woher das wohl kommt? :-)

„Ersetze“ -> „setzen“ ist auch lustig.

Tolle Bildsprache und so eindeutig weltlich.

closs hat geschrieben:selbstverständlich kann der Mensch nur auf seiner Ebene wahrnehmen und formulieren.
„wahrnehmen“ -> „nehmen“
„begreifen“ -> „greifen“
„erfassen“ -> „fassen“
„formulieren“ -> „Form“
„Ebene“ -> 2D-Verlauf

Ach ja und da wäre auch noch „Vorstellung“, ein Wörtchen, das du gerne gebrauchst, um die „Existenz der naturalistischen Welt“ mit einer „anderen Möglichkeit“ zu versehen.
Um welchen körperlichen Aspekt könnte es bei „vor-stellen“ wohl gehen?

Was für ein Wunder muss eigentlich geschehen, dass dir klar wird, dass es sich hier um körperliche Handlungen und körperliche Zusammenhänge handelt, die einfach auf die menschlichen Fähigkeiten (mit Zusammenhängen umzugehen - „um-gehen“ ist auch schon wieder lustig) übertragen wurden?

Wozu diese „Übertragungsstrategie aus dem Körperlichen“, wenn doch etwas „ganz Anderes“ die Grundlage sein soll?
Wo sind die Vokabeln, die „das Andere“ betreffen? (oje, „be-treffen“ ist auch lustig)
„Geist“ vielleicht?
Nö, denn wenn man nachfragt, kommt so was dabei heraus:
„nicht-materiell“,
„über-natürlich“,
„mata-physisch“,
„fein-stofflich“
„jen-seitig“
Also in der Gesamtheit „einfach nicht das, wovon wir wissen, was es sein soll“ :-)

Am Ende stellst du sogar die Behauptung auf (beachte: „auf-stellen“ :-)):
Zitat-closs:
Aber die Aussagen gehen darüber hinaus.

Das ist mehrdimensional lächerlich, denn über das „darüber hinaus“ haben wir ja schon mal gesprochen -> total weltlich.
(ist dir auch das „gehen“ aufgefallen? :-))

Du magst hier zwar ein wenig deinen Wunsch demonstrieren (den du evtl. mit anderen gleichgeschalteten Wünschern – du nennst sie „geistig Aktive“ :-) - teilen magst), aber von irgendwelchen Inhalten, die deinen Wunsch untermauern würden, kann keine Rede sein.

Solltest du mir jetzt die geballte Ladung „Inhalt“ entgegen werfen wollen, pass auf die Wörter auf, die du verwendest („werfen“ geht schon mal gar nicht) :-)

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