sven23 hat geschrieben:
Wahrscheinlich nur die konsequente Weiterentwicklung der Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Wenn der Mensch sogar in Situationen, in denen er keine Leistung mehr bringen kann, also Krankheit und Alter, Gewinn abwerfen soll, warum soll die Bildung da eine Ausnahme machen? Die Privatisierung aller Bereiche ist doch das große Mantra der neoliberalen Politik.
Nach dem Staat wird nur gerufen, wenn es gilt, Verluste der Kapitalseigner zu sozialisieren. (siehe Bankenrettungen)
Nein, das ist ausnahmsweise kein Grund, dem Kommunismus die Fahne zu schwenken.
Ich habe noch in einer Zeit studiert, in der der Lehrauftrag der Professoren genau nichts, gar nichts, überhaupt nichts gegolten hat. Professoren wollten Forschung machen und Studenten behindern da bloß, es sei denn, man konnte sie als billige Arbeitskräfte mißbrauchen. Ein Professor, der gute und interessante Vorlesungen gab, war deswegen eher negativ angesehen.
Wir haben neidisch auf die USA geschaut, wo die Lehre einen sehr hohen Stellenwert genoß und Professoren die Ausbildung der Studenten wirklich ernst nahmen.
Mit der Bologna Reform kam auch das Bewusstsein, dass die Universität ja auch eine Ausbildungsstätte ist und die Ausbildung der Studenten einen hohen Wert hat.
Die erste Idee waren Studiengebühren (in den USA vollkommen normal). In Deutschland ging das vollständig in die Hose, weil die Unis die Gebühr nicht zur Verbesserung der Lehre einsetzten und ein Stipendiensystem (USA) oder Kreditsystem (England) zur Unterstützung der ärmeren Studenten nicht umgesetzt wurde.
Also haben die Bürokraten übernommen.
Prinzipiell ist es richtig, die Leistung eines Professors auch daran zu messen, dass er ein guter Lehrer ist.
Aber wieder einmal vermasseln das die Deutschen vollkommen, indem sie die falschen Fragen stellen und die Befragung einen falschen Stellenwert bekommt.