Zunächst ist es umgekehrt. Nicht der Wert der Feinstrukturkonstanten ist umgekehrt proportional zur Bahngeschwindigkeit des Elektrons auf der untersten Bahn, sondern die (mittlere) Bahngeschwindigkeit des Elektrons auf der untersten Bahn ist umgekehrt proportional zum Wert der Feinstrukturkonstanten.seeadler hat geschrieben: So frage ich zunächst einmal, warum der Wert der Feinstrukturkonstante exakt mit dem einfachen Verhältnis von Lichtgeschwindigkeit zur Bahngeschwindigkeit des Elektrons auf der untersten Bahn entspricht, also c/ve.
Die Reihenfolge ist wichtig, denn sie besagt, was die Grundgröße ist und welches die abhängige Größe.
Die Feinstrukturkonstante ist eben eine Konstante, festgelegt für dieses Universum. Aus ihr folgen die verschiedenen Größen, die sich im Rahmen der elektromagnetischen Wechselwirkung ermitteln lassen, eben auch die mittlere Bahngeschwindigkeit des Elektrons auf der untersten Bahn.
Ich bin der erste, der betont, dass jeder Mensch ein intuitives Verständnis von seiner Umwelt gewinnen kann.seeadler hat geschrieben: Es ist ohnehin zumindest für mich auffallend, dass sehr viele zunächst kompliziert erscheinende Erklärungen sehr oft auch wesentlich einfacher erklärt werden können, so dass ich manchmal den Eindruck gewinne, hier möchte man gerne, dass es eben doch nicht jeder versteht, damit hier nicht der "Bauer" mit dem "Wissenschaftler" zu diskutieren anfängt, und es sich herausstellt, dass jener gewöhnliche Bauer durch seine Verbindung zur Natur zum Beispiel wesentlich bessere Aussagen über Naturphänomene machen kann, als der Wissenschaftler, der sich hier einen abstrampelt, um eine möglichst komplexe für den Laien unverständliche Aussage parat zu halten : Nach dem Motto, wenn du mehr wissen möchtest, dann studiere erst einmal, wie ich es getan habe.
Gerade ein Bauer, dessen wirtschaftlicher Erfolg davon abhängt, dass er die natürlichen Zusammenhänge beachtet, um eine möglichst gute Ernte zu haben. Daher war sehr viel Wissen um die Natur in den alten Kulturen Ägypten oder Griechenland weit verbreitet.
Allerdings - und hier muss ich den Wissenschaftler hervorholen - trägt dieses Wissen nur eine bestimmte Strecke. So haben alle Menschen ein intuitives Gefühl für lineare Beziehungen (also Dreisatz, den du ja auch praktisch ausschließlich verwendest).
Wenn aber Beziehungen nichtlinear werden, dann setzt diese Intuition aus (z.B. frag Fahrschüler mal nach Dingen wie Bremsweg). Wenn man natürliche Zusammenhänge genauer untersucht, dann werden die Zusammenhänge automatisch und immer nicht linear, manchmal sogar chaotisch.
Hier genau setzt das natürliche Verständnis aus, hier benötigt man den Wissenschaftler, das schafft ein Bauer auch nicht mehr.
Und fast alle modernen technischen Entwicklungen erfordern ein solches tieferes Verständnis. So etwas wie die Feinstrukturkonstante konnte man mit den Begriffen eines Bauern nicht sehen und nicht finden. Erst NACHDEM Wissenschaftler diese gesehen und beschrieben haben, kann man die Erläuterungen wieder zurückführen zu einfacheren Zusammenhängen, die dann auch ein normaler Mensch versteht.
Aber er wird wegen der notwendigen Tiefe nicht in der Lage sein, daraus tiefere Schlussfolgerungen zu ziehen, denn dazu benötigt es den Zugang eines Wissenschaftlers.