Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

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ThomasM
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#21 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von ThomasM » Di 17. Mär 2015, 10:37

Pluto hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Wie führt man das auf Chemie zurück?
Die Antwort lautet: Homöostasis.
Der Begriff ist zwar relativ modern, aber die Idee geht mindestens auf Spinoza im 17. Jahrhundert zurück.
Homöostasis bedeutet, jedes Lebewesen trachtet danach Leid und Schmerz abzuwehren und ein inneres Gleichgewicht (=Wohlbefinden) zu erreichen.
Das macht sich selbst bei Regenwürmern die mit nur 232 Neuronen bestückt sind, bemerkbar: Wenn Gefahr droht suchen sie die Gemeinschaft; ansonst sind sie eher Eigenbrödler.
Nochmals: Wie führt man das auf Chemie zurück?

Du argumentierst nicht anders als closs, der alles auf Geist zurückfüht. Ihr werft ihm immer wieder vor zu spinnen, Halluzinationen zu haben, zu lügen und sonstwas. Diese Vorwürfe sind extrem aggressiv.

Du selbst behauptest "alles ist Chemie". Ohne Beweis, als Behauptung. Und du springst ständig in den Ebenen.
Was ist Leid? Was ist Schmerz? Was ist inneres Gleichgewicht? Was ist Wohlbefinden? Was ist Gemeinschaft? Was ist ein Eigenbrötler?
Definiere das doch mal auf der chemischen Basis.

Das ist genau der Punkt, warum ich diesen thread gestartet habe. Der Mensch ist mehr als Chemie, mehr als ein Sack Atome, weswegen man in bestimmten Ebenen eigene Begrifflichkeiten verwenden muss. Man kann diese nicht mehr auf die darunter liegenden Ebenen zurückführen.
Du behauptest, dass das geht.
Und bleibst uns beständig den Beweis schuldig, genauso wie Jack oder wie Scrypt.

Wo zum Teufel ist da noch der Unterschied zu den clossschen Aussagen, auf die ihr so aggressiv reagiert?

Gruß
Thomas

P.S.
Ein Menschenbild, dass sich allein auf chemische Reaktionsketten bezieht ist meines Erachtens arm.
Kein Mensch zieht das ernsthaft in seinem Leben und in der Interaktion mit seinen Nächsten durch. Wenn er das täte, würde er als krank eingestuft werden.
Warum ist es dann intellektuell redlich, sich darauf zurückzuziehen?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

JackSparrow
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#22 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von JackSparrow » Di 17. Mär 2015, 14:25

ThomasM hat geschrieben:Nochmals: Wie führt man das auf Chemie zurück?
Indem man sich die biochemischen Abläufe verinnerlicht, die zu solchen Sachen führen.

Wo zum Teufel ist da noch der Unterschied zu den clossschen Aussagen
Sie lassen sich nachprüfen.

Warum ist es dann intellektuell redlich, sich darauf zurückzuziehen?
Es wäre nicht redlich, Dinge zu behaupten, die sich nicht nachprüfen lassen.

ThomasM
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#23 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von ThomasM » Di 17. Mär 2015, 15:10

JackSparrow hat geschrieben:
Wo zum Teufel ist da noch der Unterschied zu den clossschen Aussagen
Sie lassen sich nachprüfen.
Dann bitte schön, zeig mal. Nehmen wir den Begriff des Kommunismus oder meinetwegen die Fortpflanzungsfaulheit der Deutschen.
Bitte eine biochemische Prüfung entwickeln
JackSparrow hat geschrieben:
Warum ist es dann intellektuell redlich, sich darauf zurückzuziehen?
Es wäre nicht redlich, Dinge zu behaupten, die sich nicht nachprüfen lassen.
Bist du denn im Sinne deiner Definition intellektuell redlich?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Scrypt0n
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#24 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von Scrypt0n » Di 17. Mär 2015, 15:39

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Auch Kunst und Poesie haben ihren Ursprung in den elektrochemischen Signalen des menschlichen Gehirns.
Oder werden über elektrochemische Signale des menschlichen Gehirns vermittelt.
Natürlich; aber eben diese elektrochemischen Signale haben ihren Ursprung im Gehirn! :)

closs
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#25 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von closs » Di 17. Mär 2015, 18:09

Scrypt0n hat geschrieben: aber eben diese elektrochemischen Signale haben ihren Ursprung im Gehirn!
Ganz unbestritten. - Elektrochemische Signale sind Teil des Körpers ("Res externa").


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#27 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von Pluto » Di 17. Mär 2015, 23:21

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: aber eben diese elektrochemischen Signale haben ihren Ursprung im Gehirn!
Ganz unbestritten. - Elektrochemische Signale sind Teil des Körpers ("Res externa").
Ein Nobelpreis winkt...
Weise nach, dass geistige Tätigkeit auch ohne Gehirn möglich ist, und das Mittagessen mit dem schwedischen König ist dir gesichert.

Übrigens... eine res cogitans die mit der res externa kommuniziert ist physikalisch unmöglich, weil es (a) ein Perpetuum Mobile wäre und (b) in der res externa keine entsprechenden Sende-und Empfangsvorrichtungen gibt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#28 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von ThomasM » Mi 18. Mär 2015, 08:49

Pluto hat geschrieben: Übrigens... eine res cogitans die mit der res externa kommuniziert ist physikalisch unmöglich, weil es (a) ein Perpetuum Mobile wäre und (b) in der res externa keine entsprechenden Sende-und Empfangsvorrichtungen gibt.
a) ist falsch, weil das Gehirn seine eigene Energieversorgung hat. Es wird also nirgendwo Energie aus dem Nichts erzeugt.
b.) kannst du erst behaupten, wenn du beschreibst, um was für eine Sende- Empfangsvorrichtung es sich handelt. Welche stellst du dir denn vor?

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#29 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von closs » Mi 18. Mär 2015, 09:12

Pluto hat geschrieben:Weise nach, dass geistige Tätigkeit auch ohne Gehirn möglich ist
Im Menschen im Dasein ist geistige Tätigkeit nur MIT Gehirn möglich - das ist doch der Gag der materiellen Existenz.

Pluto hat geschrieben: eine res cogitans die mit der res externa kommuniziert ist physikalisch unmöglich
a) Entweder die Annahme ist richtig, dass wir eine materielle Welt haben - dann ist die Res Cogitans im Dasein im Gehirn und kann auch mit den Res Extensa kommunizieren.
b) Oder die Res extensa bezeichnen eine geistige Vorstellung - dann gibt es KEINE materielle Welt und somit auch keine Kommunikation zu ihr.

barbara
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#30 Re: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Beitrag von barbara » Mi 18. Mär 2015, 10:44

Pluto hat geschrieben:Die Threadfrage ist: Was ist der Mensch aus wissenschaftlicher Sicht?

Das hängt davon ab, welche Wissenschaft grad dran ist.

So ist der Mensch gesplittert in ein chemisches Ding, ein physikalisches Ding, einen Schöpfer von Poesie, ein religiös empfindendes Wesen, ein sozial sich verhaltendes Wesen, etc etc... doch wo ist das verbindende Band? Wenn man die einzelnen Menschenbilder der einzelnen Wissenschaften nebeneinander legt, käme man nie im Leben auf die Idee, all dies in einem einzigen Wesen zu suchen.


Und das setzt ein gutes Verständnis des Lebens voraus. Wers begreift... :D

Die Wissenschaft auf alle Fälle nicht, mit ihrer mechanistischen Ausrichtung und dem Suchen nach Details kommt man schlicht nicht auf die Spur eines umfassenden Phänomens wie "Leben".




Auch Kunst und Poesie haben ihren Ursprung in den elektrochemischen Signalen des menschlichen Gehirns.

Korrelation ist nicht Kausalität

gruss, barbara

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