Pluto hat geschrieben:Kaum ein anderes Thema in der Wissenschaft hat soviel Kritik auf sich gezogen, wie der Reduktionismus in der modernen Wissenschaft.
Ist er wirklich so schlecht?
Woher kommt die Kritik, und wie kann man sie begründen?
Zunächst einmal ist der Reduktionismus notwendig, wichtig und absolut entscheidend, um die moderne Wissenschaft zu dem zu machen, was sie heute ist - der Motor für technische Entwicklung.
Nur durch den Reduktionismus war es möglich, den Schritt zur objektiven (oder zumindest intersubjektiv vereinbaren) Entscheidung zu gehen.
Ohne den Reduktionismus wäre der Durchbruch in so vielen Gebieten nicht möglich gewesen.
Aber wie so oft hat der Erfolg blind gemacht, blind und hochmütig. So wesentlich der Reduktionismus auch ist, er lässt einen übersehen, dass
- nicht alles in der Welt reduktiv betrachtbar ist.
- nicht alle Realität reduktiv erfassbar ist.
- der Mensch auch Dinge braucht, die mit der reduktiven Methodik nicht erreichbar sind.
Die Reduktion war so erfolgreich, dass viele Menschen angefangen haben, sie als allein seligmachende Methodik zu betrachten. Dabei kann sie in so vielen Bereichen gar nicht das erreichen, was die Menschen sich dort wünschen. Sie kann nicht alle Fragen beantworten. Doch über den Erfolg der reduktiven Herangehensweise sind andere Methoden unter Druck geraten, insbesondere unter Rechtfertigungsdruck. Dem sie nicht standhalten können, weil andere (z.B. holistische) Methoden keine Werkzeuge zur Abwehr von Betrügern und Scharlatanen haben.
Das hat (bisher?) nur die reduktive Wissenschaft (nicht mit vollkommenen erfolg, aber immerhin, besser als nichts), aber sie kann die Ziele nicht mehr erreichen, die die Menschen von ihr erwarten. Daher wenden sich die Menschen auch zunehmend davon ab, daher haben politische Manöver, die so vollkommen gegen Sinn und Verstand ausgerichtet sind, trotzdem Erfolg (Beispiel Impfgegener).
Gruß
Thomas