Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

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closs
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#11 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von closs » Sa 25. Jan 2014, 21:37

Pluto hat geschrieben:Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt.
Hat das nicht auch mal Popper gesagt - im Sinne von: Wenn etwas möglich ist, ist nicht die Frage, ob es eintritt, sondern wann es eintritt?

Pluto
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#12 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von Pluto » Sa 25. Jan 2014, 21:42

closs hat geschrieben:Hat das nicht auch mal Popper gesagt - im Sinne von: Wenn etwas möglich ist, ist nicht die Frage, ob es eintritt, sondern wann es eintritt?
Weiss nicht. Aber wenn, dann hat er den Gedanken von Aristoteles übernommen.
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JackSparrow
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#13 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von JackSparrow » So 26. Jan 2014, 01:44

R.F. hat geschrieben:Absolut unwahrscheinlich ist die autonome Entstehung von Leben. Wer das Gegenteil beweist, hat für alle Zeiten ausgesorgt...
Noch unwahrscheinlicher ist die autonome Entstehung eines unsichtbaren allmächtigen Gottes. Doch glücklicherweise haben wir die Physik erfunden, so dass man die Existenz von Leben sogar auf rein materielle Weise erklären kann: https://www.youtube.com/watch?v=-zHlfUU1WY0

R.F.
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#14 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von R.F. » So 26. Jan 2014, 11:37

JackSparrow hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Absolut unwahrscheinlich ist die autonome Entstehung von Leben. Wer das Gegenteil beweist, hat für alle Zeiten ausgesorgt...
Noch unwahrscheinlicher ist die autonome Entstehung eines unsichtbaren allmächtigen Gottes. Doch glücklicherweise haben wir die Physik erfunden, so dass man die Existenz von Leben sogar auf rein materielle Weise erklären kann: https://www.youtube.com/watch?v=-zHlfUU1WY0
In greifbarer Nähe habe ich zwei von Dawkins’ Büchern, nämlich “Der Gotteswahn” und “Die Schöpfungslüge”. Die darin vorgebrachten Argumente gleichen denen in dem Video. Damit kann man vielleicht PISA-genormte Zeitgenossen beeindrucken, denen man rechtzeitig Willen und Fähigkeit zu kritischen Denken aus den Köpfen getrieben hat...

Welche Experimente überzeugen, bestimmen übrigens nicht die Anhänger der Naturalisten-Sekte...

Auch an Dich die Frage: Was hätte die Menschheit zu erwarten, wenn sie hinter das Geheimnis des Lebens käme? Dass das Leben sich zwar in biochemischen Prozessen äußert, diese aber nicht selbst das Leben sind, geht nun langsam auch dem letzten Biochemiker auf...

ThomasM
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#15 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von ThomasM » So 26. Jan 2014, 12:05

R.F. hat geschrieben: Absolut unwahrscheinlich ist die autonome Entstehung von Leben. Wer das Gegenteil beweist, hat für alle Zeiten ausgesorgt...
Da NIEMAND weiß, WIE Leben entstanden ist, ist auch NIEMAND in der Lage, eine Wahrscheinlichkeit anzugeben. Da, wie betont, Einzelereignisse keinen Zusammenhang mit Wahrscheinlichkeiten haben, kann man aus der Tatsache, DASS Leben entstanden ist auch keine Rückschlüsse auf die Wahrscheinlichkeit machen.

Übrigens RF: Auch du hast keinerlei Ahnung, WIE das Leben entstanden ist. Du machst zwar eine klare Aussage, wer es erschaffen hat, aber welche physikalischen Mechanismen Gott verwendet hat, welche biochemischen Reaktionen und welche naturwissenschaftlichen Prozesse, also wie er das gemacht hat, weißt du nicht und wirst du in diesem Leben nie wissen. Das steht nämlich nicht in der Bibel.

Folgende Aussagen kann man machen:

- Falls das Entstehen von Leben extrem, extrem unwahrscheinlich ist, dann werden wir auf fremden Planeten kein Leben finden. Denn die Menge der Planeten, macht einen Massentest, der die Wahrscheinlichkeit wiederspiegelt. Dass das Leben auf der Erde entstanden ist, ist eben so.

- Die Berechnung der Kreationisten zur Wahrscheinlichkeit ist vor allem eines - falsch. Kreationisten machen immer die Annahme, dass die biochemischen Ereignisse zur Entstehung des Lebens durch unabhängige statistische Zufallsereignisse geschehen und das ist bereits Schulkindern aus dem Biounterricht als falsch bekannt. Auf einer falschen Annahme kann man nur eine falsche Wahrscheinlichkeit berechnen.

- Man hat ca. 15 verschiedene Modelle zur Entstehung des Lebens, aber alle sind sie nicht durchgängig, d.h. sie betrachten einzelne Schlüsselereignisse als möglichen Weg. Aber um eine Wahrscheinlichkeit berechnen zu können benötigt man ein halbwegs durchgängiges Modell. Daher sind alle Wahrscheinlichkeitsberechnungen, auch die von normalen Wissenschaftlern, nicht glaubwürdig.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#16 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von Pluto » So 26. Jan 2014, 12:14

R.F. hat geschrieben:In greifbarer Nähe habe ich zwei von Dawkins’ Büchern, nämlich “Der Gotteswahn” und “Die Schöpfungslüge”. Die darin vorgebrachten Argumente gleichen denen in dem Video. Damit kann man vielleicht PISA-genormte Zeitgenossen beeindrucken, denen man rechtzeitig Willen und Fähigkeit zu kritischen Denken aus den Köpfen getrieben hat...
Darin stimme ich dir zu 100 % zu, lieber Erwin.

Schade ist nur, dass du die falschen Bücher liest.

Die zwei Genannten sind (IMO) Dawkins' schlechteste Bücher, weil er sich ausserhalb seines Kompetenzbereichs bewegt.
Er sollte lieber bei seinem Fach, der Evolutionsbiologie bleiben denn da ist er unübertroffen.
Empfehlenswert sind z. Bsp. Das egoistische Gen, ein nunmehr fast 40 Jahre alter Klassiker, oder Der Gipfel des Unwahrscheinlichen (um wieder zum Thema zu kommen).

Dass das Leben sich zwar in biochemischen Prozessen äußert, diese aber nicht selbst das Leben sind, geht nun langsam auch dem letzten Biochemiker auf...
Du Witzbold, meinst das aber hoffentlich nicht im Ernst, oder?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Lamarck
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#17 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von Lamarck » So 26. Jan 2014, 12:24

Hi R.F.!

R.F. hat geschrieben: In greifbarer Nähe habe ich zwei von Dawkins’ Büchern, nämlich “Der Gotteswahn” und “Die Schöpfungslüge”. Die darin vorgebrachten Argumente gleichen denen in dem Video. Damit kann man vielleicht PISA-genormte Zeitgenossen beeindrucken, denen man rechtzeitig Willen und Fähigkeit zu kritischen Denken aus den Köpfen getrieben hat...

Möchtest Du auf die von Dir genannten 'Argumente' nicht noch ein wenig näher eingehen?




R.F. hat geschrieben: Welche Experimente überzeugen, bestimmen übrigens nicht die Anhänger der Naturalisten-Sekte...

Ein Experiment ist ein Experiment ist ein Experiment: (lat.) experimentum - "Versuch, Beweis, Prüfung, Probe"




R.F. hat geschrieben: Auch an Dich die Frage: Was hätte die Menschheit zu erwarten, wenn sie hinter das Geheimnis des Lebens käme? Dass das Leben sich zwar in biochemischen Prozessen äußert, diese aber nicht selbst das Leben sind, geht nun langsam auch dem letzten Biochemiker auf...

Nein, biochemische Prozesse sind nicht das Leben, aber Leben beruht - und beruht nur - auf biochemischen Prozessen, findest Du nicht?




Cheers,

Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)

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Janina
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#18 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von Janina » So 26. Jan 2014, 13:29

R.F. hat geschrieben:Welche Experimente überzeugen, bestimmen übrigens nicht die Anhänger der Naturalisten-Sekte...
Ach, hättest du gern, dass DU danach gefragt wirst? :lol:

R.F.
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#19 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von R.F. » So 26. Jan 2014, 13:31

Pluto hat geschrieben: - - -
Dass das Leben sich zwar in biochemischen Prozessen äußert, diese aber nicht selbst das Leben sind, geht nun langsam auch dem letzten Biochemiker auf...
Du Witzbold, meinst das aber hoffentlich nicht im Ernst, oder?
Überleg’ mal, lieber Pluto, was passieren würde, wenn wir in der Lage wären, künstliches Leben zu schaffen...Tatsächlich wäre dann der Schlüssel zum ewigen Leben gefunden. Denn jedes auch noch so geschädigte Organ, jedes Teil eines Organismus, könnte stets durch frische Organe und andere Teile ersetzt werden...Krankheiten wie Krebs könnten bereits in der Anfangsphase kuriert werden...

Ich weiß zwar nicht, was dem Menschen noch alles möglich sein wird - immerhin stehen in der Schrift, von der Du nun ja nicht gerade viel hältst, einige merkwürdige Dinge. Zum Beispiel:

2. Mose 7,11-12 (Luther):
Da ließ der Pharao die Weisen und Zauberer rufen und die ägyptischen Zauberer taten ebenso mit ihren Künsten:
Ein jeder warf seinen Stab hin, da wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe.

Oder:

Offenbarung 13,15 (Luther):
Und es wurde ihm Macht gegeben, Geist zu verleihen dem Bild des Tieres, damit das Bild des Tieres reden und machen könne, dass alle, die das Bild des Tieres nicht anbeteten, getötet würden.
Aber die Erzeugung von künstlichem Leben durch biochemische Eingriffe wird jedenfalls nie gelingen.

Mir ist übrigens längst aufgefallen, dass Du und Deine Gleichgesinnten recht selten die in Wissenschaftsmagazinen veröffentlichten Arbeiten lesen. Man nehme nur mal als Beispiel das 2010 erschienen Dossier 3/10 aus “Spektrum der Wissenschaft” mit dem Titel “Von der Urzeugung zum künstlichen Leben”. Von den Autoren das Eingeständnis zu erwarten, dass die Erwartung auf Erzeugung künstlichen Lebens aussichtslos sei, hieße, diese für dumm zu halten. Immerhin leben einige von dieser Hoffnung. Doch um das unterschiedlich formulierte Eingeständnis, dass sie vor einer offenbar unüberbrückbaren Barriere stehen, kommen sie nicht herum...

R.F.
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#20 Re: Wie wahrscheinlich ist das Unwahrscheinliche?

Beitrag von R.F. » So 26. Jan 2014, 13:42

Janina hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Welche Experimente überzeugen, bestimmen übrigens nicht die Anhänger der Naturalisten-Sekte...
Ach, hättest du gern, dass DU danach gefragt wirst? :lol:
Mit dieser legitimen Forderung stehe ich nicht allein, MäuschenBild...Vom Beistand der so genannten Kreationisten halte ich übrigens nicht viel. Mit ihren Wahrscheinlichkeitsrechnungen liefern diese sich selbst ans Messer...

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