#51 Re: Ein Bakterium auf dem Weg zum Virus
Verfasst: Do 23. Aug 2018, 17:00
Das zeigt, dass ihr immer noch nicht reingeschaut habt, ins "verbotene Buch".Janina hat geschrieben:Es geht nicht um IRGENDEINE Liste und IRGENDWELCHE beliebigen Kriterien, die sich IRGENDJEMAND aus den Fingern gesaugt hat, sondern um etwas, das nachvollziehbar ermittelt wurde. (UND Überprüfungen standhält, aber so anspruchsvoll wollen wir am Anfang ja gar nicht werden.)Roland hat geschrieben:Ein Blick ins "verbotene Buch" (evolutionskritisches Lehrbuch) hätte genügt sowohl eine Liste, alsauch die Kirterien zu finden.ID: Liste fehlt. Kriterien erst recht.
Was aber Kreationisten noch nicht wissen: Aus den Fingern saugen ist keine nachvollziehbare Ermittlung.
Nochmal eine Kurzdefinition:
Biospezies: Lebewesen, die unter natürlichen Bedingungen kreuzbar sind. (Genetische Ebene)
Gattung: Biospezies, die einander deutlich ähnlich sind. (Morphologische Ebene)
Grundtyp: Alle Gattungen, die grundsätzlich kreuzbar sind. (Morphogenetische Ebene)
Nichts ist aus den Fingern gesaugt, nichts beliebig - sondern es ist empirisch anwendbar.
Wenn man kein Argument hat, nennt man das des Gegenübers eben einfach "Dummheit", das ist schwach.Janina hat geschrieben:Durch ständige Wiederholungen werden Dummheiten nicht besser.Roland hat geschrieben: das Erweitern des Speisezettels bei Bakterien ist sicher kein Beispiel für Makroevolution. Das sind mirkoevolutive Änderungen...
Antibiotikaresistenzen, Zitronensäureverdauung beim e-coli-Bakterium oder Pseudomonas aeruginosa, das Buttersäure zu verwerten lernte, sind Beispiele für kleine positive mutativer Veränderungen. Aber es entsteht keine neue Struktur sondern es handelt sich um Anpassungs- und Optimierungsvorgänge bereits vorhandener Strukturen. Makroevolution dagegen ist die Konstruktion neuer Strukturen.
Ernst Mayr: "Makroevolution umfasst Vorgänge, die oberhalb der Artebene stattfinden, insbesondere die Entstehung neuer höherer Taxa, die Besiedlung neuer Anpassungszonen und im Zusammenhang damit auch häufig den Erwerb evolutionärer Neuerungen wie der Flügel bei Vögeln, die Anpassung an das Landleben bei Vierbeinern oder die Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren."
(Ernst Mayr; Das ist Evolution S.231)
Der Erwerb evolutionärer Neuerungen ist nicht erklärbar mit kleinen Anpassungs- und Optimierungsvorgänge bei Bakterien. Das weiß inzwischen auch jeder, deshalb sucht man längst nach neuen Mechanismen.
Der zitierte Satz von Ernst Mayr hat überhaupt nichts mit Essenzialismus zu tun.Janina hat geschrieben:Zur Orientierung - das wurde schon unter dem Kapitel Essenzialismus verdaut.Roland hat geschrieben: "Heute können noch Buntbarsche mit veränderten Fressgewohnheiten entstehen aber alle bleiben dennoch Buntbarsche."
Natürlich haben Lebewesen das Potential sich an veränderte Lebensbedingungen anzupassen.Janina hat geschrieben:Danke, mehr Bestätigung wollte ich gar nicht.Roland hat geschrieben: Nein. Wenn Bakterien ihren Speisezettel erweitern können, ist das sicher eine positive Entwicklung.
Die Reichweite ist jedoch begrenzt. Das ist empirisch nachweisbar.
Keine Ahnung, habe das nicht alles gelesen. Aber es ist glasklare biblische Aussage, dass es einen Bruch in der Natur gibt, zwischen vor und nach dem Sündenfall.Janina hat geschrieben:Warum hat die Kreationistenfraktion dort diesen Einwand nicht gebracht?Roland hat geschrieben:Sie waren es am Beginn der Schöpfung. Durch das Ereignis des Sündenfalls und den Einfluss destruktiver Kräfte in der Natur, sind sie es nicht mehr.Alle Konstruktionen sind intelligent. Das heißt absolut optimal.
Dass dir die Bibel als Christin zu blöd ist, ist dein Problem.Janina hat geschrieben: Vermutlich weil der sogar denen zu blöd war.
Blödsinn ist es vielmehr, Bildchen von verschiedenen rezenten Augentypen nebeneinander zu legen und zu behaupten, das belege die Evolution des Auges. Der koordinierte Umbau von einem rezenten Augentyp zu einem anderen, ist mit den bekannten Evolutionsmechanismen nicht erklärbar. Lönnig hat es nur mal an einem Beispiel gezeigt.Janina hat geschrieben:Lönnig macht den Blödsinn auch nicht besser.Roland hat geschrieben:Weiter erhebt sich die Frage nach dem Selektionswert solcher Zwischenstufen." (W.E.Lönnig)
Doch.Janina hat geschrieben:Nein.Roland hat geschrieben:Im Präkambrium finden sich Einzeller => im Kambrium dagegen, geologisch gesehen plötzlich, eine große Vielfalt von Lebewesen mit komplexen Organen, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken in fertiger Form.
Es gibt einige Mosaikformen mit Merkmalskombinationen z.B. von Fischen und Tetrapode, die man mit viel gutem Willen als "Übergänge" interpretieren könnte. Die Spezialisten für Tetrapoden Ahlberg & Clack haben im Jahr 2006 z.B. Tiktaalik als ein lang gesuchtes Bindeglied zwischen wasser- und landlebenden Wirbeltieren gefeiert. Die morphologische Lücke sei bisher "frustrierend weit" gewesen schreiben sie. (Ahlberg & Clack "A firm step from water to land." 2006 Nature 440, 747-749.)Janina hat geschrieben:Es gibt überhaupt kein "systematische Fehlen von Übergangsformen im Fossilbericht". Nur weil Schwachköpfe die Übergangsformen, die inzwischen gefunden wurden, und die Darwin noch nicht kannte, in Darwins Buch nicht erwähnt finden, heißt das nicht, dass das der aktuelle Stand wäre.Roland hat geschrieben:Ich verwende nur dasselbe Argument, das Evolutionisten für das systematische Fehlen von Übergangsformen im Fossilbericht verwenden.
Und nun hat man wieder so ein kleines Feigenblatt, eine Mosaikform, die man in die "frustrierend großen Lücken" stopfen kann. Man kann Tiktaalik aber auch einfach als im Uferbereich lebenden Räuber interpretieren, der speziell für diesen Lebensraum konstruiert war.
Und so ist es bei allen Mosaikformen. Sie sind als Übergänge allesamt umstritten.
Ich behaupte nicht Schöpfung sei bewiesen, nur dass die ET es auch nicht ist. Es ist eine reine Interpretationsfrage. Für mich keine Frage, dass ich als Christ eine theistische Interpretation der Daten bevorzuge, und nicht eine atheistische. Zumal die theistische in Vielem besser zur Beobachtung passt, als die atheistische.