Anton B. hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Kommt drauf an, ob sich besagter Wissenschaftler dem Methodenzwang beugt.
Welchem Methodenzwang denn? Dem, der von Leuten vertreten wird, die ihre Position als "Wissen" geadelt sehen wollen oder dem, der sich vernünftig begründet aus der Definition von "Wissen" ergibt?
Immer wieder lustig, wie selbst Christen tatsächlich meinen, Schöpfung ließe sich nicht "vernünftig begründen". Doch Anton, das geht!
Anton B. hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Es gibt auf jeden Fall welche, die in der Ursprungsfrage versuchsweise die Weltanschauung des Naturalismus durch die des Theismus ersetzen. Mit interessanten Ergebnissen.
Interessant. Auch mit Ergebnissen, die über die "Verobjektivierung" Deiner Vorstellungen "irgendwas" bringen? Was haben sie denn bisher an zweifellos Fruchtbarem im Bereich der Naturwissenschaften und der "technischen" Anwendung beigetragen?
In der Ursprungsfrage über die wir diskutieren, geht es garnicht um technische Anwendungen sondern um das, was Smith/Szathmáry in einem Nature-Artikel zu diesem Thema so schön und simpel formulierten: "We want to know, where we came from". Wir sprachen ja Anfang des Jahres schonmal drüber.
Und das macht mE nur Sinn, wenn man versucht, der
tatsächlichen Antwort näher zu kommen, nicht irgendeiner naturalistischen, weil es eine bestimmte Methode so will.
Anton B. hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Mögen die anderen bei dem Versuch sich der Wahrheit anzunähern, einfach eine mögliche Antwort ausschließen, weil sie sie nicht mögen oder irgendeine "Majorität" unter den Wissenschaftstheoretikern (die Philosophen sind) sie daran hindert.
"Deiner" Wahrheit anzunähern müsste es heißen. Die Naturwissenschaft nähert sich nur einer größeren Äquivalenz zwischen Modellen und Beobachtungen. Das ist ganz genau betrachtet nicht gleichbedeutend mit einer Annäherung an "die" Wahrheit. So sehen die Wissenschaftstheoretiker das heute. Selbst wenn der Popper damals was anderes sagte.
"Die Wissenschaftstheoretiker" haben sich von Popper abgewendet? Selbst wenn's so wäre: Dann werden eben Modelle von vornherein ausgeschlossen und nicht zugelassen für den Versuch der "Annäherung an größere Äquivalenz zur Beobachtung".
Entscheidend ist, es gibt Wissenschaftler, die sich einfach nicht dran halten! Find ich super!
Anton B. hat geschrieben: Mir kommst Du immer geknickt vor, weil "Deine" Wahrheit nicht die "Wahrheit" der Naturwissenschaften ist.
Mit zunehmender Diskussionsdauer sorgst du dich i.d.R. irgendwann um meine Befindlichkeiten. Das ist sehr einfühlsam, lieber Anton, aber nicht nötig.
Anton B. hat geschrieben:Hast Du aber nun ein paar Beispiele zur Hand, was Feyerabend's methodischer Pluralismus an fruchtbarem Wissen beigetragen hat…
Schwer abzuschätzen. Er hat ja keine eigene Methode oder Schule begründet sondern gerade dazu aufgerufen
sich nicht von solchen einengen zu lassen. Er war ein Kritiker des starren Denkens. Und das hat durchaus Wirkung hinterlassen.
Z.B. ermutigt es dazu einfach mal abseits der ausgetretenen Pfade und all der wissenschaftstheoretischen Verbotsschilder, die auch du so gerne hochhältst, nach Antworten auf die Frage zu suchen, "where we came from".