Der Evolutionsirrtum - III

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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closs
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#451 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von closs » Mi 21. Jun 2017, 00:25

Anton B. hat geschrieben:Innerhalb ihrer Definition "vernünftig begründet" hat die Wissenschaft natürlch sehr wohl den Anspruch, "universal ergebnisoffen zu sein".
Das kommt sehr ironisch rüber, stimmt aber haargenau: "Universal innerhalb eines Rahmens". :D

Anton B. hat geschrieben:Ja. Anthropozentrisch zum einen, weil der Mensch denkerisch, zum anderen, weil er wahrnehmungsmäßig agiert. Er, und niemand anderes.
Hinzuzufügen wäre: Es geht ja gar nicht anders.

Und jetzt käme der nächste Schritt: Wenn es gar nicht anders als anthropozentrisch geht - was ist dann theozentrisch? - Und da wäre aus meiner Sicht die einfache Antwort: "Zu erkennen, dass unser Erkennen nur anthropozentrisch sein kann und dies eben NICHT der Maßstab sein kann".

Diesbezüglich zur Erinnerung:
Das lateinische Wort für "Bewusstsein" lautet "conscientia", also "con - scientia" im Sinne von "Mit-Wissen". - Um es mit Descartes auszulegen: Der Mensch ist mit seiner Res cogitans in der Lage, einen Teil (des Maßstäblichen/des Seins/Gottes) bewusst zu erkennen, und bezeichnet dieses "Mit-Wissen" als "Bewusstsein". - Abgeleitet davon ist übrigens "Ge-Wissen" (über gotisch "mit-wizzei", das geglättet wird in althochdeutsch "ge-wizzeni" und jetzt halt - incl. semantischem Shift - "Gewissen" heißt).

Novas
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#452 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von Novas » Mi 21. Jun 2017, 00:34

Roland hat geschrieben:Mohammed war ein Massenmörder, er ist nur deshalb nicht vergessen, weil er exakt das tat, was der IS heute tut, er hat seine Religion mit Feuer und Schwert, mit Gewalt und Zwang verbreitet.

Achja, warst Du vor 1400 Jahren ein Zeitzeuge? Die Wahrheit ist: Du hast keine Ahnung, was für ein Mensch Muhammad war. „Alle enzyklopädischen Artikel und akademischen, erbaulichen oder populären Beschreibungen von Mohammeds Leben gehen, im Westen wie im Osten, ohne Ausnahme auf Ibn Ishaq zurück“, sagt dazu Hans Jansen. Die SÄ«ra (Prophetenbiographie) von Ibn Ishāq wurde lange Zeit nach seinem Tod verfasst. Anders gesagt, es handelt sich dabei um Dichtung.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 21. Jun 2017, 00:49, insgesamt 2-mal geändert.

Hemul
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#453 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von Hemul » Mi 21. Jun 2017, 00:36

Novalis hat geschrieben: Wie wäre es, wenn Du lieber vor deiner eigenen Tür kehrst?
Was möchtest Du damit unterschwellig andeuten? Die Angehörigen meiner Religionsgemeinschaft saßen zusammen mit den Juden ebenfalls im KZ-weil sie nicht wie andere "CHRISTEN" dazu bereit waren anderen "CHRISTEN" das Bajonett in den Leib zu rammen. Ich selbst bin ebenfalls anerkannter Wehrdienstverweigerer.

Novalis hat geschrieben:Fanatismus ist eine Geisteskrankheit, von der selbstverständlich auch Buddhisten befallen werden können.
Aber keine wahren Christen sollten sich von dieser tückischen Krankheit infizieren lassen-gelle? :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#454 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von Pluto » Mi 21. Jun 2017, 08:42

Novalis hat geschrieben:Pluto, ich verstehe bis heute nicht, warum Du ausgerechnet unter meinem Namen einen Thread mit dem Titel "Evolutionsirrtum" eröffnet hast, denn ich habe sie nie geleugnet. Hemul wäre da die passende Galionsfigur gewesen :D
Hat keine Bedeutung. Das ist der Zufall der Thread-Teilung.
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Pluto
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#455 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von Pluto » Mi 21. Jun 2017, 08:55

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Ja. Anthropozentrisch zum einen, weil der Mensch denkerisch, zum anderen, weil er wahrnehmungsmäßig agiert. Er, und niemand anderes.
Hinzuzufügen wäre: Es geht ja gar nicht anders.
Der Weg aus dem Anthropomorphismus ist die Welt zu untersuchen,

closs hat geschrieben:Und jetzt käme der nächste Schritt: Wenn es gar nicht anders als anthropozentrisch geht - was ist dann theozentrisch?
Schau dir Nord-Korea an. Dort herrscht seit Jahrzehnten eine Dreifaltigkeit aus Großvater, Vater und Sohn.

closs hat geschrieben:Das lateinische Wort für "Bewusstsein" lautet "conscientia", also "con - scientia" im Sinne von "Mit-Wissen".
Sorry, aber das ist NICHT die Bedeutung, sondern lediglich die Etymologie (Wortstamm) der englischen Bezeichnung consciousness.

closs hat geschrieben:Um es mit Descartes auszulegen: Der Mensch ist mit seiner Res cogitans in der Lage, einen Teil (des Maßstäblichen/des Seins/Gottes) bewusst zu erkennen, und bezeichnet dieses "Mit-Wissen" als "Bewusstsein".
Descartes großes Problem war, er konnte zwar sagen, "cogito ergo sum", aber was er noch nicht verstand, war ihr Ursprung. Einen ähnlichen Fehler haben viele große Menschen vor und nach Descartes begangen: Der große Kartograf Ptolemäus sagte mal: "Wenn ich in den Nachthimmel schaue, so stehe ich in der Gegenwart von Zeus, dem Allmächtigen." Und als der streng gläubige Isaac Newton nicht verstand, warum die Planeten auf ihren Bahnen blieben, glaubte er, dass Gott persönlich ihnen hin und wieder einen Schubs gab.
So erging es auch Descartes: Er kannte den Ursprung der res cogitans nicht, also glaubte er, sie stamme von Gott. Dank den Hinweisen von tausenden von Experimenten in der Neurowissenschaft, können wir heute mit Fug und Recht sagen wir wissen es besser.

closs hat geschrieben:Abgeleitet davon ist übrigens "Ge-Wissen" (über gotisch "mit-wizzei", das geglättet wird in althochdeutsch "ge-wizzeni" und jetzt halt - incl. semantischem Shift - "Gewissen" heißt).
Auch wieder eine Lektion in Etymologie. Das hat aber mit der Bedeutung von "Bewusstsein" nichts zu tun.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#456 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von closs » Mi 21. Jun 2017, 11:07

Pluto hat geschrieben:Sorry, aber das ist NICHT die Bedeutung, sondern lediglich die Etymologie (Wortstamm) der englischen Bezeichnung consciousness.
Nee - die englische Bezeichnung bezieht sich etymologisch auf die lateinische Bedeutung - will heißen: "Con-Scientia" war die eigentliche frühere Bedeutung.

Pluto hat geschrieben: Er kannte den Ursprung der res cogitans nicht, also glaubte er, sie stamme von Gott. Dank den Hinweisen von tausenden von Experimenten in der Neurowissenschaft, können wir heute mit Fug und Recht sagen wir wissen es besser.
Irrtum!!! - Die Experimente der Neurowissenschaft sagen NICHTS über den Ursprung der "Res cogitans", sondern erklären nur deren biologische Ausdrucksform - das ist etwas ganz anderes.

Pluto hat geschrieben:Auch wieder eine Lektion in Etymologie. Das hat aber mit der Bedeutung von "Bewusstsein" nichts zu tun.
Richtig - heute bedeutet "Bewusstsein" unter materialistischen Gesichtspunkten etwas ganz anderes.

Pluto
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#457 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von Pluto » Mi 21. Jun 2017, 13:13

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Sorry, aber das ist NICHT die Bedeutung, sondern lediglich die Etymologie (Wortstamm) der englischen Bezeichnung consciousness.
Nee - die englische Bezeichnung bezieht sich etymologisch auf die lateinische Bedeutung - will heißen: "Con-Scientia" war die eigentliche frühere Bedeutung.
Du interpretierst wieder mal nach deinem Gutdünken. Conscientia bedeutet Mitwissen.
Bewusstsein ist aber das Erleben mentaler Zustände.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Er kannte den Ursprung der res cogitans nicht, also glaubte er, sie stamme von Gott. Dank den Hinweisen von tausenden von Experimenten in der Neurowissenschaft, können wir heute mit Fug und Recht sagen wir wissen es besser.
Irrtum!!! - Die Experimente der Neurowissenschaft sagen NICHTS über den Ursprung der "Res cogitans", sondern erklären nur deren biologische Ausdrucksform - das ist etwas ganz anderes.
Das ist eine willkürliche Behauptung.
Wenn es nur eine Handvoll Experimente gäbe, würde ich einlenken und dir Recht geben. Aber es sind tausende Experimente, die alle auf den Ursprung der ren cogitans im Gehirn weisen. Sie können nicht alle unrecht haben.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Auch wieder eine Lektion in Etymologie. Das hat aber mit der Bedeutung von "Bewusstsein" nichts zu tun.
Richtig - heute bedeutet "Bewusstsein" unter materialistischen Gesichtspunkten etwas ganz anderes.
Sonst zitierst du gerne Wikipedia. Warum also willst du es dann hier abstreiten?
Wikipedia hat geschrieben:Bewusstsein... ist im weitesten Sinne das Erleben mentaler Zustände und Prozesse.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Roland
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#458 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von Roland » Mi 21. Jun 2017, 13:46

Pluto hat geschrieben:Darwin war ein vorsichtiger Mensch. Deshalb hat der auch sein Buch "natürliche Zucht" genannt, und darin die Herkunft des Menschen mit keinem Wort erwähnt. Als Sohn eines Geistlichen, wusste er zu gut, wie Religiös Fanatiker reagieren konnten. Er ahnte, dass diese Fanatiker sich von seinen Entdeckungen scharf angegriffen fühlen würden. Was Darwin nicht ahnen konnte, ist, dass dieser religiöse Fanatismus sich über 150 Jahre lang halten würde.
Da fühle ich mich nicht angesprochen. Wenn ich sage, dass man Aussagen über die Herkunft des Menschen nicht machen kann, ohne weltanschauliche Grundentscheidungen zu treffen und dazu auffordere, dass beide Seiten, sowohl die atheistische, als auch die theistische, dies im Sinne des Theorienpluralismus parallel tun sollten, dann ist das das genaue Gegenteil von Fanatismus.
Deine kategorischen Aussagen zur Schöpfungslehre (sie sei widerlegt, beruhe auf Legenden, auf Mythologie, stamme von Ziegenhirten usw.) sind dagegen nicht nur falsch, sie erinnern viel eher an Fanatismus.

Anton B. hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Also sagen die einen: Alles von selbst, ohne Plan, ohne Absicht entstanden.
Die anderen: Von einer Intelligenz gewollt und erschaffen.

Und nun versuchen beide Seiten die jeweilige Sicht wissenschaftlich zu untermauern.
Das wäre so, wenn alle wie Du gestrickt wären. Es gibt aber auch noch "den" Wissenschaftler, dem es an sich schnurzpiepen-egal ist, der nur eine valide wissenschaftliche Erklärung sucht.
Dieser Wissenschaftler wird dann entweder sowohl die eine, als auch die andere Antwortmöglichkeit in Betracht ziehen, denn beide sind möglich. Oder er wird sich in der Frage nach unserer Herkunft, bewusst oder unbewusst, für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden.

Anton B. hat geschrieben: Dann stimmst Du dem "methodischen Pluralismus" Feyerabends eben zu. Der hat aber in den Naturwissenschaften noch keinen Einzug gehalten und die Majorität der Wissenschaftstheoretiker…
Argumentum ad populum.
Die Mehrheit hat nicht immer Recht.

Anton B. hat geschrieben: Durch welchen Pluralismus im Sinne Feyerabends lassen sich denn eigentlich die Quantentheorie und die Quantenmechanik, Einsteins SRT und ART oder der Satz des Pythagoras "größer machen"?
Beim Satz des Pythagoras bewegen wir uns in Bereich der Mathematik. Allein dort wird das nicht möglich sein.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Genau so könnte man argumentieren, dass Jesus nur deshalb nicht vergessen wurde, weil seine Ideen bei einem nennenswerten Teil gut angekommen sind und das Judentum durch seiner Lehren die nötigen Voraussetzungen zur Akzeptanz einer messianischen Figur geschaffen hat.
Nun ja, er wäre wohl nicht vergessen, da hast du Recht.
Als Erklärung dafür, dass er noch heute 2,2 Milliarden "Follower" hat, kommt viel eher in Frage, dass in ihm Gott Mensch wurde und dass er lebt. Zur Historizität seiner Auferstehung hast du ja noch was zu lesen.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Und was das Verbreiten der Religion durch Gewalt angeht, nehmen sich Christentum und Islam nicht so viel. Was man dem Christentum zu Gute halten kann, wenn nicht sogar muss, ist dass man erst später angefangen hat, sich durch Gewalt auszubreiten, weswegen man hier zumindest argumentieren kann, dass dieses Vorgehen nicht in Jesu Sinne war, während derartige Zweifel bei Mohammed nur schwer nachvollziehbar wären. Und dass man diese Phase größtenteils hinter sich gelassen hat.
Und dass sich das Christentum in den ersten 300 Jahren z.T. trotz schwerer Verfolgung und Unterdrückung friedlich ausgebreitet hat.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Hier geht es vor allem um Aussagen der engsten Vertrauten von Jesu und man darf nicht außer Acht lassen, dass diese ein massives Interesse daran hatten, Jesus als den Messias darzustellen…
Bis auf einen, haben alle Apostel für diese Botschaft ihr Leben gelassen. Sie wurden gekreuzigt, gesteinigt, enthauptet, verbrannt, erschlagen… Ein "massives Interesse" können sie also nur deshalb gehabt haben, weil sie von der Wahrheit ihrer Botschaft fest überzeugt waren. Sie waren eben Augenzeugen. Ansonsten hat es ihnen nur grausamen Tod oder Verbannung gebracht.

CoolLesterSmooth hat geschrieben: Gibt es eigentlich irgendwelche Schriften, die (auch gerne unbelegt) von Jesu Wundern berichten, von denen wir wissen bzw annehmen können, dass sie vor seinem Tod entstanden sind?
Da ist mir nichts bekannt.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Im Fall des genannten Briefes würden allerdings immer noch gute zehn Jahre dazwischen liegen.
Paulus schreibt in 1. Kor. 15, 3+4 (etwa um 54 n.Chr.) :
Ich habe an euch weitergegeben, was ich selbst als Überlieferung empfangen habe, nämlich als erstes und Grundlegendes: Christus ist für unsere Sünden gestorben, wie es in den Heiligen Schriften vorausgesagt war, und wurde begraben. Er ist am dritten Tag vom Tod auferweckt worden, wie es in den Heiligen Schriften vorausgesagt war...
Was er "als Überlieferung empfangen hat", war also bereits ein bekanntes Glaubensbekenntnis zu einem Zeitpunkt, als er bei Damaskus vom Saulus zum Paulus wurde. Und das war etwa im Jahr 32-35 nach Christi Geburt. Durchaus möglich, dass es da auch schon schriftlich festgehalten war.

CoolLesterSmooth hat geschrieben:Folglich haben wir nicht viel, mit dem wir arbeiten können.
Wie schon gesagt, es gibt keine Gestalt des Altertums, die durch eine solch überwältigende Fülle von Überlieferungen belegt ist.
"Die messbare Seite der Welt ist nicht die Welt. Sie ist die messbare Seite der Welt." Martin Seel
"Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit." C. F. v. Weizsäcker

closs
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#459 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von closs » Mi 21. Jun 2017, 14:10

Pluto hat geschrieben:Du interpretierst wieder mal nach deinem Gutdünken. Conscientia bedeutet Mitwissen.
Wörtlich - ja. - Aber es ist aus dieser Wurzel heraus im Lateinischen das Wort für "Bewusstsein".

Pluto hat geschrieben:Wenn es nur eine Handvoll Experimente gäbe, würde ich einlenken und dir Recht geben. Aber es sind tausende Experimente, die alle auf den Ursprung der ren cogitans im Gehirn weisen. Sie können nicht alle unrecht haben.
Keines dieser Experimente hat unrecht - aber sie machen etwas ganz anderes. - Natürlich erscheint im Materiellen die Res Cogitans im Gehirn - dafür ist es doch da. - Das sagt jedoch überhaupt nichts darüber aus, ob es im Gehirn primär entsteht (sagen die Materialisten) oder sekundär abgebildet wird (sagt die geistige Fraktion). - Wir sind wieder beim Thema, ob Materie aus Geist ist oder Geist aus Materie ist. - Glaubenssache und nicht falsifizierbar.

Pluto hat geschrieben:Sonst zitierst du gerne Wikipedia. Warum also willst du es dann hier abstreiten?
Wieso "abstreiten"? - Wik zitiert das heutige Verständnis.

Anton B.
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#460 Re: Der Evolutionsirrtum - III

Beitrag von Anton B. » Mi 21. Jun 2017, 14:26

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Ja. Anthropozentrisch zum einen, weil der Mensch denkerisch, zum anderen, weil er wahrnehmungsmäßig agiert. Er, und niemand anderes.
Hinzuzufügen wäre: Es geht ja gar nicht anders.

Und jetzt käme der nächste Schritt: Wenn es gar nicht anders als anthropozentrisch geht - was ist dann theozentrisch? - Und da wäre aus meiner Sicht die einfache Antwort: "Zu erkennen, dass unser Erkennen nur anthropozentrisch sein kann und dies eben NICHT der Maßstab sein kann".
Das muss aber nicht sein. Es lassen sich Verbindungen zwischen "anthropozentrisch" und "theozentrisch" denken. Der Platon z.B. mit seiner expliziten Seelenlehre und seiner Ideenlehre, die sich aus verschiedenen seiner Werke erschließen lässt. Platon geht von einer Seele des Menschen aus, die Anteil an eine durch einen Schöpfergott vorgegebene Weltseele hat und damit im Prinzip im Besitz von Weltwissen ist. Gemäß Platon lässt sich dieses Wissen, welches teilweise bei der Einkörperung der Seele abgeschwächt wurde, prinzipiell im Leben wieder herstellen. Nach Platon kann und soll beim Wissenserwerb, obwohl anthropozentrisch betrieben, eine globale, theozentrische "Wahrheit" ermittelt werden können. Wohl beachtet, dass bei den zum Wissenserwerb verwendeten Techniken ein Schöpfergott oder eine Weltseele gar nicht angenommen werden muss.

Im übrigen eine Vorstellung, die ähnlich bezüglich der Erkenntnis von Gott (und darüber hinaus) auch von der RKK vertreten wird.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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