Das stimmt nur dann, wenn man "ontologisch" so definiert, dass es eine methodische Größe ist - aber genau das ist NICHT der Sinn der Sache.Pluto hat geschrieben:"Wissen" ist ganz klar eine ontologische Größe die durch Beobachtung der Welt bestätigt werden kann.
Natürlich kann naturwissenschaftliches Wissen in der naturalistischen Welt unserer Wahrnehmung bestätigt werden - sonst würde Wissenschaft keinen Sinn machen. - Trotzdem ist und bleibt es eine Wahrnehmungs-Größe.
Stimmt - aber mit "Welt" meint er "naturalistische Welt" - und dann ist dieser Satz absolut zutreffend. - Dies hat aber nichts mit meinem Satz zu tun:Pluto hat geschrieben: Der Naturalismus sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
Closs hat geschrieben:Man schließt Gott als meta-naturale Größe aus, besteht aber gleichzeitig darauf, universal ergebnisoffen zu sein.
Nein - sie hat ihre Geltung auf ihrer Ebene in der naturalistisch wahrnehmbaren Welt. - Die kritisch-rationale Methodik ist eine extrem gute Erfindung Poppers und meinerseits keinesfalls in Frage gestellt - aber es ist eben eine methodische Größe. - Transformiert man sie in eine philosophische Größe, wird es schwierig, weil dann ihre Aussage in einem ganz anderen Kontext steht.Pluto hat geschrieben:Kritisch rationale Methodik hat als Geltungsbereich die Welt. Oder willst du das bestreiten?
Ich verstehe die Ebene, auf der Du das meinst. - MEINE Ebene ist: Wissenschaft basiert auf der methodischen Erkenntnismöglichkeit DES MENSCHEN und macht dies zum Maßstab - demgegenüber steht das Loslassen anthropozentrischer Ansprüche zugunsten eines theozentrischen "Wir nehmen zwar teil am Wissen, sind aber nicht Maßstab des Wissens". - Insofern sind die abrahamitischen Religionen WENIGER anthropozentrisch als Wissenschaft.Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist genau das Gegenteil: Die von ihr erarbeiteten Erkenntnisse führen aus der Anthropozentrik der abrahamitischen Religionen heraus.
NB: Davon abgesehen, dass disziplinierte Wissenschaft überhaupt keine Ansprüche hat, solche Fragen nach Anthropozentrik oder Theozentrik zu beantworten - es ist einfach nicht Gegenstand ihrer Disziplin.
Genau so ist es - aber das wird aus irgendeinem Grund im heutigen Denk-Mainstream nicht verstanden.Roland hat geschrieben:Es ist bei der Frage nach unserem Ursprung mE nicht möglich Aussagen zu machen, ohne weltanschauliche Grundentscheidungen zu treffen. "Diszipliniert" im Sinne von weltanschaulich neutral, kann Wissenschaft hier nur sein, wenn sie gar keine Aussagen über den Ursprung des Menschen macht! Und eigentlich nur sagt: wir wissen, dass Lebewesen variieren können, Mutation und Selektion können Anpassungen an veränderte Lebensedingungen, bei bereits vorhandenen Lebewesen bewirken - aber wie diese erstmalig entstanden sind und der Ursprung des Menschen ist keine wissenschaftliche sondern eine weltanschauliche Frage.