Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
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NIS
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#31 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von NIS » Mo 25. Jul 2016, 23:28

lovetrail hat geschrieben:Hallo Thomas M!

Man muss als Christ keinen Kreationismus vertreten, finde ich. Aber dieses "Gott schuf durch Evolution" empfinde ich aber ebenfalls
als eine sehr unbefriedigende Aussage. Nämlich auch theologisch. Da verdampft das Wort, durch welches alles geschaffen wurde und welches unter uns wohnte, zu einer reinen Idee, an die man glauben mag, oder auch nicht, die aber ansonsten wenig mit der Welt zu "schaffen" hätte.

LG lovetrail
Ich lieb Dich so, Lovetrail!

Gott hat vor 6000 Jahren die Schöpfung erschaffen, so wie es in der Bibel steht!

Seine Schöpfung waren die Naturgesetze, deren Ursprung der Geist Gottes war.

Gott ist Allmächtig, "... und als er das Wort Mensch angesprochen hatte, war der Mensch geschaffen... ", der Ursprung ist das Wort Gottes gewesen, AMEN! ;)

Doch die Schöpfung war unvollkommen, denn Gott liebt die Arbeit und so auch der Mensch.

Auch die Naturgesetze arbeiten!

Jesus Christus war ein Teil der Evolution, denn Evolution ist Mutation und Selektion!
Sie erkannte die Gewalten im Glauben an Gott, und konnte über das Wasser laufen und die Toten zum Leben erwecken.
AMEN
Der Heilige Geist (Hauke)

WISSEN VON MACHT

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Janina
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#32 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Janina » Di 26. Jul 2016, 10:27

Roland hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Zwei Arten gehören zu verschiedenen Grundtypen, wenn sie ... nicht kreuzbar ...
Du schreibst die Definition um, in "negativ", um dann zu sagen, dass ein wissenschaftlicher Nachweis immer positiv geschieht
Das ist sowieso Blödsinn. Ob zwei Wesen sich miteinander vermehren können, ist bereits ein Kriterium, nämlich für gleiche Artzugehörigkeit. Und hierbei wurde bereits ein fließender Übergang von kreuzbar zu nicht kreuzbar gefunden. Sich dafür einen neuen Begriff auszudenken UND die Gegebenheiten, die bekannt sind zu ignorieren, hat nichts mit Biologie zu tun. Nur mit Märchen.

Roland hat geschrieben:Nein, alle Bezüge in Fachzeitschriften zu ID oder Schöpfung sollen, etwa wenn es nach Kutschera geht, unterbunden werden.
Richtig so. Eine Fachzeitschrift ist kein Laberblatt.

JackSparrow
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#33 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von JackSparrow » Di 26. Jul 2016, 10:34

closs hat geschrieben:Anders gefragt: Mann und Frau unterscheiden sich nur dadurch, dass der per Naturlaune einen Pimmel bekommen hat, für den es bei der Frau nicht mehr gelangt hat?
Wie ich bereits erwähnte, hängt das vom konkreten Anwendungszweck ab. Man kann ein XX-Chromosom, eine männliche Hormonausstattung und männliche Geschlechtsmerkmale haben. Dann ist man zu 2/3 ein Mann.

Mein Biologie-Lehrbuch listet 5 verschiedene Kriterien auf, von "chromosomal" bis "sozial". Da kann man also zu 2/5 weiblich und zu 3/5 männlich sein. Ich befürchte, wenn man auch noch die Gehirn-Verdrahtung oder einzelne Verhaltensweisen mit einbeziehen würde, könnte man das problemlos auf 23/50 ausweiten.


Roland hat geschrieben:Der mikroevolutive Mechanismus der Anpassung an die sich verändernden Lebensbedingungen, welche sich auch durch die Eroberung neuer Lebensräume ergeben, also durch die Ausbreitung der Lebewesen auf der Erde, kann man natürlich auch als Gottes Schöpfung betrachten.
Nur wird die Anpassung durch die Selektion vorgenommen und keinesfalls durch das Lebewesen persönlich.

Wenn man 80 Variationen hat und sich davon 70 nicht durchsetzen können, dann ist es nur hinterhältige kreationistische Propaganda, die 10 übrig gebliebenen Variationen als "zielgerichtet angepasst" zu bezeichnen.

Du ignorierst einfach die extreme Unwahrscheinlichkeit einer solchen Geschichte.
Du ignorierst, dass höchstwahrscheinlich jedes mehrzellige Lebewesen von einer einzigen gemeinsamen Urzelle abstammt und deren zahlreiche Nachkommen seitdem mehrere Milliarden Jahre Zeit hatten, sich zu solchen Kolonien zusammenzuschließen, die wir heute als "Gewebe" und "Organe" bezeichnen.

Extrem unwahrscheinlich ist, dass einem Klumpen Lehm plötzlich zwei Ohren und zwei Füße wachsen, nur weil ein unsichtbarer Gott da einen Liter Luft reingeblasen hat. Ob der Lehmklumpen solche Organe überhaupt benötigt, hängt ja erstmal davon ab, in welcher Biozönose sich der Lehmklumpen anschließend niederlässt.
Zuletzt geändert von JackSparrow am Di 26. Jul 2016, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Janina
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#34 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Janina » Di 26. Jul 2016, 10:37

closs hat geschrieben:Meine Frage ist, wie nur quantitativ messbare Dinge qualitative Unterschiede generieren können.
Du hast doch selbst gesehen, wie ein Embryo sich zu einem Männlein wie auch zu einem Weiblein entwickeln kann. Aus denselben Anlagen. Wen du denkst, dass der Unterschied "qualitativ" wäre, dann hast du da einen.
Ich vermute aber eher, du willst damit durch die Hintertür den Essenzialismus wieder einführen, der in der Biologie nichts verloren hat.
Nochmal: Der Essenzialismus in der Biologie ist widerlegt.

ThomasM
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#35 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von ThomasM » Di 26. Jul 2016, 10:46

lovetrail hat geschrieben: Man muss als Christ keinen Kreationismus vertreten, finde ich. Aber dieses "Gott schuf durch Evolution" empfinde ich aber ebenfalls
als eine sehr unbefriedigende Aussage. Nämlich auch theologisch. Da verdampft das Wort, durch welches alles geschaffen wurde und welches unter uns wohnte, zu einer reinen Idee, an die man glauben mag, oder auch nicht, die aber ansonsten wenig mit der Welt zu "schaffen" hätte.
Hallo lovetrail

Ich habe auch nicht behauptet, dass es einfach ist, die Entwicklungen der letzten 150 Jahre theologisch zu verarbeiten. Gerade auch das Thema "theistische Evolution" ist ein theologisch junges Gebiet, an das sich die Kirchen erst herantasten mussten und das demgemäß recht weit ist.

Ich habe das Thema verarbeitet, indem ich mich gefragt habe, was "schaffen" eigentlich ist. Mir hat das Beispiel des heranreifenden Babys im Mutterleib geholfen. Die Vorgänge, die da biologisch geschehen sind ziemlich gut bekannt, bis in die kleinsten biochemischen Details. Trotzdem sagt die Bibel "Gott, DU hast mich gebildet im Mutterleib"

Das zeigt mir, dass Gott kein Problem damit hat, wenn wir herausfinden, wie er schafft und bildet. Es muss gar nicht durch Zauberei, unverstehbar sein, sein Wort muss nicht so wirken, dass wir abgehängt sind, er hat uns den Verstand auch gegeben, damit wir herausfinden, wie sein Wort wirkt.
Aber da hat jeder so sein eigenes Gottesbild. Viele hängen sehr an dem kindlichen Denken.

Dazu kommt, dass ich in einer besonderen Situation bin. Ich bin in Naturwissenschaft ausgebildet, ich habe in Physik promoviert, ich habe einige Jahre wissenschaftlich gearbeitet. Wer, wenn nicht jemand wie ich, kann denn als Christ FÜR Naturwissenschaft eintreten?
Ich bin entschlossen, diese Errungenschaft der Menschheit zu verteidigen. Ich bin nicht gewillt, die Naturwissenschaft auf dem Altar eines einseitigen Bibelverständnisses zu opfern. Dafür stehe ich.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#36 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von closs » Di 26. Jul 2016, 13:44

Janina hat geschrieben:Ich vermute aber eher, du willst damit durch die Hintertür den Essenzialismus wieder einführen, der in der Biologie nichts verloren hat.
Diese Diagnose kommt mir eigentlich sogar sehr entgegen, denn sie bedeutet: Essenzialistische Unterschiede können biologisch nicht abgebildet werden. - Einverstanden?

Würdest Du daraus ontologisch ableiten, dass es keine essenzialistischen Unterschiede GIBT?

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#37 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von sven23 » Di 26. Jul 2016, 14:25

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ich vermute aber eher, du willst damit durch die Hintertür den Essenzialismus wieder einführen, der in der Biologie nichts verloren hat.
Diese Diagnose kommt mir eigentlich sogar sehr entgegen, denn sie bedeutet: Essenzialistische Unterschiede können biologisch nicht abgebildet werden. - Einverstanden?
Ein altbekannter rethorischer Kniff von unserem closs.
Du könntest genau so gut sagen: Die Erfolge der Homöopathie können bei Kranken nicht abgebildet werden. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#38 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von closs » Di 26. Jul 2016, 14:32

sven23 hat geschrieben:Ein altbekannter rethorischer Kniff von unserem closs.
Oh nein - da steckt mehr dahinter. - Aber so ist es halt: Sobald etwas dem eigenen System-Horizont entschwindet, gilt es als Rethorik oder als "Eierei". - Problem gelöst. :lol:

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sven23
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#39 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von sven23 » Di 26. Jul 2016, 15:14

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ein altbekannter rethorischer Kniff von unserem closs.
Oh nein - da steckt mehr dahinter. - Aber so ist es halt: Sobald etwas dem eigenen System-Horizont entschwindet, gilt es als Rethorik oder als "Eierei". - Problem gelöst. :lol:
Zunächst mal: Problem erkannt. ;)
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Janina
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#40 Re: Junkers Missbrauch biologischer Begriffe

Beitrag von Janina » Di 26. Jul 2016, 15:27

closs hat geschrieben:Diese Diagnose kommt mir eigentlich sogar sehr entgegen, denn sie bedeutet: Essenzialistische Unterschiede können biologisch nicht abgebildet werden. - Einverstanden?
Ganz im Gegenteil: Essenzialistische Unterschiede sind nichts als ein Sprachfehler. Es gibt sie in der Biologie überhaupt nicht.

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