Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Janina
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#71 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Janina » Mo 27. Jun 2016, 09:28

Hemul hat geschrieben:Ich habe noch gut in Erinnerung, dass du geschrieben hast, dass du "diesbezgl" . in der Öffentlichkeit vor aller Augen ebenfalls überhaupt keine Probleme mit deinem Gewissen hättest-gelle? ;)
Könnte es vielleicht sein, dass das Gewissen diesbezüglich die völlig falsche Instanz wäre? :roll:

Pluto
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#72 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Pluto » Mo 27. Jun 2016, 09:37

Janina hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Ich habe noch gut in Erinnerung, dass du geschrieben hast, dass du "diesbezgl" . in der Öffentlichkeit vor aller Augen ebenfalls überhaupt keine Probleme mit deinem Gewissen hättest-gelle? ;)
Könnte es vielleicht sein, dass das Gewissen diesbezüglich die völlig falsche Instanz wäre? :roll:
Stimmt, Janina, man spricht hier nicht von Gewissen sondern von Scham.

Die Scham ist eine relativ späte "Erfindung" der Menschheit.

Im Altertum waren viele Menschen, auch Frauen, stolz auf ihren nackten Oberkörper. So wurden auch die Olympischen Spiele von nackten Männern bestritten. Selbst im Mittelalter war es völlig normal, Paare im Graben neben der Straße odr auf dem Marktplatz, beim kopulieren zu sehen. Sexuelle Handlungen wurden erst im 17/18. Jahrhundert in die Privatsphäre "verbannt". Dieser Trend wurde im 19. Jahrhundert durch die aufkommende Prüderie noch verschärft, so dass wir heute das Schamgefühl kennen.

Mit "Gewissen" hat das alles wenig zu tun.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Janina
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#73 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Janina » Mo 27. Jun 2016, 09:53

Pluto hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Könnte es vielleicht sein, dass das Gewissen diesbezüglich die völlig falsche Instanz wäre? :roll:
man spricht hier nicht von Gewissen sondern von Scham.
Das würde ich auch nicht sagen. Es ist eher eine Distanzfrage. Wenn ich in der Öffentlichkeit mit meinem Mann kopuliere, tun wir ja nichts Falsches. Wir könnten uns ja z.B. dabei ohne Zuschauer in der freien Natur befinden. Das wäre nur Romantik. Hätte einer zugeschaut, rührte das Gefühl der Peinlichkeit von der unbefugten Distanzunterschreitung eines Fremden, wir würden nur die Störung bedauern. Täte ich das mit einem anderen Mann, würde dabei das Gewissen zwicken, und die Scham erst, wenn wir erwischt würden.

JackSparrow
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#74 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von JackSparrow » Mo 27. Jun 2016, 10:20

Pluto hat geschrieben:Stimmt, Janina, man spricht hier nicht von Gewissen sondern von Scham.
Da seh ich keinen Unterschied.

Mit "Gewissen" hat das alles wenig zu tun.
Gewissen = erlernte, anerzogene Scham

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Janina
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#75 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Janina » Mo 27. Jun 2016, 13:13

JackSparrow hat geschrieben:Gewissen = erlernte, anerzogene Scham
Gewissen nagt an mir vor mir selbst. Scham nagt an mir vor Anderen. Beides gilt, wenn ich was falsch gemacht habe. Wenn ich nichts falsches getan habe, bedauere ich nicht meine Tätigkeit, sondern die eines unverschämten Eindringlings.
Bill Clinton mag für sich Gewissensbisse gehabt haben, und Scham vor Hillary. Aber nicht vor Kenneth Starr, denn der war das eigentliche Arschloch.

Hemul
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#76 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Hemul » Mo 27. Jun 2016, 13:43

Janina hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Ich habe noch gut in Erinnerung, dass du geschrieben hast, dass du "diesbezgl" . in der Öffentlichkeit vor aller Augen ebenfalls überhaupt keine Probleme mit deinem Gewissen hättest-gelle? ;)
Könnte es vielleicht sein, dass das Gewissen diesbezüglich die völlig falsche Instanz wäre? :roll:
Ist es aber nach folgender eigener Aussage von dir:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 70#p205908

Janina hat geschrieben:Das würde ich auch nicht sagen. Es ist eher eine Distanzfrage. Wenn ich in der Öffentlichkeit mit meinem Mann kopuliere, tun wir ja nichts Falsches. Wir könnten uns ja z.B. dabei ohne Zuschauer in der freien Natur befinden. Das wäre nur Romantik. Hätte einer zugeschaut, rührte das Gefühl der Peinlichkeit von der unbefugten Distanzunterschreitung eines Fremden, wir würden nur die Störung bedauern. Täte ich das mit einem anderen Mann, würde dabei das Gewissen zwicken, und die Scham erst, wenn wir erwischt würden.

Warum zwickt eigentlich bei unseren nächsten Verwandten den von dir verehrten Bonobos hier offensichtlich nix? :roll:

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... os#p202420
Janina hat geschrieben: Unsere nächsten Verwandten - die Bonobos - verhalten sich schon sehr menschlich.
:Smiley popcorn:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#77 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Hemul » Mo 27. Jun 2016, 14:18

Pluto hat geschrieben: Die Scham ist eine relativ späte "Erfindung" der Menschheit.
Im Altertum waren viele Menschen, auch Frauen, stolz auf ihren nackten Oberkörper. So wurden auch die Olympischen Spiele von nackten Männern bestritten. Selbst im Mittelalter war es völlig normal, Paare im Graben neben der Straße odr auf dem Marktplatz, beim kopulieren zu sehen. Sexuelle Handlungen wurden erst im 17/18. Jahrhundert in die Privatsphäre "verbannt". Dieser Trend wurde im 19. Jahrhundert durch die aufkommende Prüderie noch verschärft, so dass wir heute das Schamgefühl kennen.

Mit "Gewissen" hat das alles wenig zu tun.

Dann muss aber die Evolution die Schamröte sehr spät ins Dasein gebracht haben-gelle? Aber warum eigentlich? Was für einen Vorteil hat es für den Menschen wenn er rot wird und alle es sehen können, dass er ihnen z.B. die Hucke vollgelogen hat? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#78 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Pluto » Mo 27. Jun 2016, 14:39

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Mit "Gewissen" hat das alles wenig zu tun.
Dann muss aber die Evolution die Schamröte sehr spät ins Dasein gebracht haben-gelle?
Nee...Du bringst durch dein Unwissen etwas durcheinander.
Scham hat mit Evolution nichts zu tun, sondern ist ein Ergebnis moderner Kultur.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#79 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von ThomasM » Mo 27. Jun 2016, 14:51

Pluto hat geschrieben: Die Scham ist eine relativ späte "Erfindung" der Menschheit.
Diese Aussage ist falsch.

Scham gab es beim Homo Sapiens schon immer, auch bei den Menschenaffen gibt es Scham.
Nur wofür sich ein Individuum schämt hat sich mit der Zeit geändert.

Wie du korrekt gesagt hast, ist der Scham für sexuelles Verhalten eine neuzeitliche Erfindung.
Im Altertum hat man sich aber z.B. für falsches Aussehen geschämt, z.B. wenn die Frauen kein langes Haar hatte oder der Mann kein Bart.
Oder ein Paar hat sich geschämt, weil es keine Kinder hatte.
Affen schämen sich bei direktem Blickkontakt.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Pluto
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#80 Re: Wie ähnlich sind Mensch und Tier?

Beitrag von Pluto » Mo 27. Jun 2016, 15:02

ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Die Scham ist eine relativ späte "Erfindung" der Menschheit.
Diese Aussage ist falsch.

Scham gab es beim Homo Sapiens schon immer, auch bei den Menschenaffen gibt es Scham.
Nur wofür sich ein Individuum schämt hat sich mit der Zeit geändert.

Wie du korrekt gesagt hast, ist der Scham für sexuelles Verhalten eine neuzeitliche Erfindung.
Im Altertum hat man sich aber z.B. für falsches Aussehen geschämt, z.B. wenn die Frauen kein langes Haar hatte oder der Mann kein Bart.
Oder ein Paar hat sich geschämt, weil es keine Kinder hatte.
Affen schämen sich bei direktem Blickkontakt.
Wo du recht hast, hast du recht, Thomas.
Ich hatte mich zu sehr auf die Sexualität konzentriert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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