R.F. hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Das ist die Illusion der Beständigkeit. Es dauert bei einem gut angepassten Tier wie ein Insekt oder ein Reptil oft tausende von Generationen, teilweise sogar eine halbe Million Jahre und mehr, bis sich Evolution bemerkbar macht. Wir Menschen, mit einer Lebensspanne von knapp 100 Jahren und einer Geschichte von weit weniger als 10'000 Jahren, können da logischerweise nichts bemerken.
Sehr pfifig, Pluto, wirklich...Wie viele Menschen haben je versucht, diese unbelegbaren Behauptungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen?
Tausende, lieber Erwin, tausende.
Über Entwicklungsreihen von Transitionalfossilien weiß man ganz gut, wie lange eben diese Entwicklungen gedauert haben.
Unmöglich ist dabei natürlich garnichts, da alle Mechanismen, die für jene Evolution zuständig sind experimentell Bestätigt sind; übrigens auch im Feld, also in freier Natur!
Es gibt Mutationen, die kommen tagtäglich vor und das kannst du nicht leugnen. Mutationen führen zu Veränderungen - und viele kleine Veränderungen führen nach längeren Zeiträumen zwangsläufig zu größeren Veränderungen. Ob das in dein Bild voller Dogmen passt oder nicht ist ziemlich irrelevant.
R.F. hat geschrieben:Nach meiner festen Überzeugung kann ein wahrer Christ nur Kurzzeit-Kreationist sein.
Nach meiner festen Überzeugung kann nur einer, der geistig nicht ganz auf der Höhe ist, Kurzzeit-Kreationist sein.
Am Aussterben sind sie ohnehin...
Abgesehen davon, dass du deinen Unsinn natürlich auch biblisch mit nichts untermauern kannst!
R.F. hat geschrieben:Was hindert Christen (oder Nicht-Christen) daran, auf den Schöpfungsbericht im wörtlichen Sinne zu vertrauen?
Welchen Schöpfungsbericht? Dem der Bibel? Warum gerade diesem?
Außerdem: Der biblische Schöpfungsbericht gibt kein Erdalter an und du wirst mit keiner einzigen Bibelstelle das Gegenteil aufzeigen können.
Durch diese Tatsache wurde dein Standpunkt des Kurzzeit-Kreationismus bereits als Nonsens entlarvt.
R.F. hat geschrieben:Veränderungen an Viren und Einzellern als Belege für den behaupteten evolutiven Prozess zu begreifen, ist doch sehr wirklichkeitsfern...
Ein Beispiel aus freier Natur:
Eine genetische Mutation hat bei einigen Exemplaren von der (amerikanischen) Strumpfbandnatter eine effektive Resistenz gegen die Toxine des in selben Regionen lebenden Molches (rauhäutigen Gelbbauchmolches Taricha granulosa) ausgelöst. Diese Mutation macht die Schlangen nun immun gegen das stark toxische Gift ihrer Leibspeise, die Mutation setzt sich in diesen Populationen bereits durch natürliche Selektion durch.
Individuen resistenter Populationen hatten nachweisbar alle eine Mutation im Gen für den Natriumkanal. Recht überrascht waren die Wissenschaftler, als sich herausstellte, dass nur eine einzige Aminosäure ausgetauscht werden muss, um den Natriumkanal gegen den Giftstoff unempfindlich zu machen. Durch den Austausch dieser einen Aminosäure verändert sich die Bindungsstelle für das Tetrodotoxin, so dass sich dieses nicht mehr am Natriumkanal festsetzen kann.
Derartige Beispiele gibt es dutzende.
Auch die Mechanismen, welche für Evolution notwendig sind verstecken sich nicht:
Der Anstieg genetischer Variation in einer isolierten Population? Beobachtet, z.B. in den Lenski-Experimenten.
Der Anstieg des genetischen Grundmaterials? Beobachtet, z.B. hier:
http://mbe.oxfordjournals.org/cgi/reprint/15/8/931.pdf
Die Entstehung ganz neuen genetischen Materials? Beobachtet, z.B. in den Knox-Experimenten.
Das Auftauchen neuer gen-gesteuerter Fähigkeiten? Beobachtet z.B. bei Pseudomonas aeruginosa.
R.F. hat geschrieben:Und die Fossilien? Es braucht einerseits grenzenlose Phantasie, andererseits ein gerüttelt Maß an Ignoranz, darin einen Werdegang des Lebens zu konstruieren.
Das Beispiel der Entwicklung von Reptilien zu Vögeln: Der Archaeopterix zeigt – wie es von einer solchen Transitionalform zu erwarten ist - zahlreiche Eigenschaften, die eindeutig den Vögeln zuzuordnen sind (z.B. Federn, einen opponierbaren Hallux oder das verlängerte, nach hinten gerichtete Schambein), zahlreiche Eigenschaften, die eindeutig den Coelurosauriern zuzuordnen sind (z.B. eine Reptilienschnauze ohne Keratin [auf Deutsch: keinen Schnabel…] und mit Zähnen, einen Halsansatz hinten am Kopf, einen langen, knochigen Schwanz oder freie Mittelfußknochen [im Gegensatz zu den verschmolzenen der Vögel] ) und einige Eigenschaften, die einen Zwischenschritt zwischen Coelurosaurus- und Vogeleigenschaften zeigen (z.B. pneumatische Knochen oder die teilweise verschmolzenen Schlüßelbeine). Unnötig zu erwähnen, dass diese Eigenschaften nicht innerhalb einer normalen Variationsbreite liegen, weder der von Vögeln noch der von Coelurosauriern. Ebenfalls unnötig zu erwähnen, daß alle acht bekannten Archaeopterixfossilien diese Eigenschaften aufweisen, sonst aber niemand.
Dazu kommt, dass Archaeopterix anatomisch und zeitlich genau in eine fast lückenlose Ahnenreihe der Vögel passt.
Phantasie braucht man dabei natürlich nicht, ganz im Gegenteil gibt es bei den Fossilberichten praktisch keinen Interpretationsspielraum, sondern werden bestätigt durch voneinander unabhängige Bereiche; der Chronologie, der Archäologie, der Geologie, Biologie...
R.F. hat geschrieben:Darkside hat geschrieben:Viele verschiedene voneinander unabhängige Methoden ergänzen sich und zur Kontrolle herangezogen. Man kann beispielsweise eine Datierung im Gebiet der Radiometrie, nehmen wir die C14-Methode anhand des Vergleichs mit Baumringanalysen (Dendrochronologie) kalibrieren, und stellt fest: Die Prämissen stimmen! Man kann sehr präzise die Schwankungen im C14-Gehalt der Atmosphäre über gewaltige Zeiträume nachvollziehen, dafür Gründe angeben, die z.B. mit der Klimaentwicklung zu tun hat oder einzelnen geologischen Katastrophen. Und diese zeitliche Abfolge sowie den C14-Gehalt findet man - oha - auch in den Eiskernen (Antarktis, Grönland...) konserviert, eine von Baumringen, C14 und Warven und Meeressedimenten usw. usv. völlig unabhängigen Methode und man stellt auch hier fest: Die Prämissen stimmen.
Diese Methoden sind keineswegs unabhängig
Doch, sind sie!
Die Datierungsmethoden über Eiskernbohrungen, der Dendrochronologie, Warvenchronologie, Thermolumineszenz-Datierung usw. haben mit den Methoden der Radiometrie absolut nichts zu tun - sind davon (und meißt untereinander) unabhängig.
Im Abgleich mit voneinander unabhängigen Methoden sieht man: Die Prämissen stimmen.
Selbst unter extremer Hitze/Kälte und/oder extremen Druck haben sich die Verfallsraten der geologisch interessanten Isotope bisher noch in keinem Experiment verändert.
Dein "Grenzwissenschaftler-Link" ist übrigens ebenfalls weder aktuell noch vollständig. Tatsächlich bemerkten schon 1986 drei Physiker (z.B. David E. Alburger) vom Brookhaven Laboratory, dass die Zerfallsrate von Silizium-32 im Jahresrythmus schwankt. Bei der Uran-Blei-Datierung, Radiokohlenstoffdatierung (C-14-Methode), Kalium-Argon-Datierung usw. ist derlei nicht ansatzweise der Fall.
Tatsächlich ist dies nur bei Silizium-32 der Fall (Radium wurde ausgeschlossen -> Messfehler).
Datierungsmethoden (noch immer voneinander unabhängige Proxydaten) können durchaus mit schriftlich festgehaltenen Ereignissen abgeglichen werden. Nehmen wir mal als Beispiel die kleine Eiszeit, welche zwischen 1.600 und 1.700 besonders kalt war. Nachfolgend ein Querschnitt durch einen Stamm einer Gelbkiefer (Pinus ponderosa) aus Oregon, deren Jahresringe in der Zeit zwischen 1.600 und 1.700 sehr eng sind - ein Zeichen für Wachstumsreduktion.
Weitere Querschnitte kann ich dir liefern, die Prämissen stimmen.
Weg von der Dendrochronologie zur Speläologie; Speleothemen, mineralische Ablagerungen in (meißt unterirdischen) Höhlen... die sogenannten Stalagmiten und Stalaktiten zeigen jährliche Bänderungen und enthalten Mineralstoffe, die radiometrisch (über deine Isotope) bestimmt werden können und zeigen darüber auch Klimaveränderungen an (welche mit den Prämissen der Eiskernbohrungen übrigens ebenfalls übereinstimmen).
Das Alter von Speleothemen wird u.a. sehr akkurat durch die U-Th-Methode (nochmals deine Isotope) bestätigt.
Über Eiskernbohrungen können übrigens auch Vulkanausbrüche festgestellt werden, welche historisch schriftlich bekannt sind - die Prämissen stimmen.